(19)
(11) EP 0 026 155 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
01.04.1981  Patentblatt  1981/13

(21) Anmeldenummer: 80810255.2

(22) Anmeldetag:  19.08.1980
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)3B65B 57/04, B65C 9/40
(84) Benannte Vertragsstaaten:
BE DE FR GB IT NL

(30) Priorität: 24.09.1979 CH 8592/79

(71) Anmelder: G + W MASCHINEN AG
CH-8620 Wetzikon (CH)

(72) Erfinder:
  • Asfour, Emil
    CH-8704 Herrliberg (CH)
  • Burger, Hans
    CH-8330 Pfäffikon (CH)

(74) Vertreter: Bruderer, Werner 
Patentanwaltskanzlei Oberhittnauerstrasse 12
8330 Pfäffikon
8330 Pfäffikon (CH)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Verfahren und Vorrichtung zum Überprüfen des Vorhandenseins von Banderolen an weichen Körpern


    (57) Verfahren und Vorrichtung zum Ueberprüfen des Vorhandenseins von Banderolen (2) bei banderolierten Körpern (1) wie z.B. Wollwickeln und anderen Wickeln. Die Wickeikörper (1) werden zwischen zwei Förderkörpern (5,6) in Richtung der Längsachse (3) zusammengepresst und die Veränderung des Durchmessers im banderolierten Bereich mit einer Messeinrichtung (20) gemessen. Wickel (1) ohne Banderole weisen infolge des Zusammenpressens einen über dem Sollwert liegenden Durchmesser auf und werden nach der Messeinrichtung (20) mittels einer Ausstosseinrichtung (25) mit einem Stössel (26) aus der Messstrecke entfernt. Ordnungsgemäss banderolierte Körper passieren die Ausstosseinrichtung (25) und werden über ein Förderband (37) weiteren Arbeitsschritten zugeführt.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Ueberprüfen des Vorhandenseins von Banderolen bei banderolierten Körpern wie Wollwickeln und anderen Wickeln, wobei der Wickel mittels einer Zuführeinrichtung oder manuell in eine Messeinrichtung eingebracht wird.

    [0002] Ein Verfahren zum Ueberprüfen von banderolierten Körpern, insbesondere Wollwickeln, ist bekannt. Bei der entsprechenden Einrichtung wird der mit einer Banderole versehene Wollwickel zwischen zwei Saugnäpfe gebracht. Die Saugnäpfe, welche sich diametral gegenüber liegen, werden an die Banderole angepresst, und diese mittels Vakuum an die Näpfe angesaugt. Dann werden die Näpfe auseinander gefahren, und es wird dabei überprüft, ob eine Gegenkraft auftritt. Ist eine Banderole vorhanden, so setzt diese dem Auseinanderfahren der Saugnäpfe einen Widerstand entgegen, da sie kreisförmig geschlossen ist. Wurde der Wollwickel im vorhergehenden Arbeitsschritt infolge eines Fehlers nicht mit einer Banderole versehen, so treffen die Saugnäpfe direkt auf die Wollfäden. Diese setzem dem Vakuum keinen Widerstand entgegen, und die Saugnäpfe können ohne Gegenkraft auseinander gefahren werden. Dadurch kann festgestellt werden, dass der betreffende Wickel fehlerhaft ausgerüstet ist, und aus dem Arbeitsprozess ausgeschieden werden muss.

    [0003] Nachteilig ist bei dieser bekannten Vorrichtung, dass durch das Zusammen- und Auseinanderfahren der Saugnäpfe Wickel welche keine Banderole aufweisen beschädigt werden. Solche Wickel können nicht mehr an die Banderolierstation zurückgeführt werden und ergeben Ausschussware. Im weiteren müssen die Saugnäpfe genau im richtigen Moment, d.h. wenn sich der Wickel zwischen den Näpfen befindet, zusammengefahren werden. Dies erfordert bei schnellaufenden Anlagen spezielle und aufwendige Einrichtungen.

    [0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, diese Nachteile des bekannten Standes der Technik zu vermeiden, und ein Verfahren une eine Vorrichtung zu schaffen, welche einfach und betriebssicher sind, und einwandfrei feststellen lassen, ob der zu prüfende Wickel mit einer Banderole versehen ist oder nicht.

    [0005] Diese Aufgabe wird nach dem erfindungsgemässen Verfahren dadurch gelöst, dass der Wickel nach dem Banderolieren zwischen zwei Transportflächen geführt und transportiert wird, und während des Transportes quer zur Transportrichtung zusammengepresst wird. Die Dimensionsveränderungen des zusammengepressten Wickels werden im Bereiche des banderolierten Durchmessers gemessen, der Messwert mit einem Söllwert verglichen, und Wickel, welche Abweichungen vom Sollwert aufweisen, aus der Transportbahn entfernt. Wickel ohne Banderole können sich beim Zusammenpressen in der quer zur Pressrichtung liegenden Ebene praktisch unbehindert ausdehnen. Diese Vergrösserung des Durchmessers des Wickels wird gemessen und mit einem Sollwert verglichen. Ist der Wickel mit einer Banderole versehen, so können sich nur die über die Banderole herausstehenden Teile des Wickels deformieren, und der Durchmesser im Bereiche der Banderole entspricht dem Sollwert. Nach dem Ende des Pressvorganges nimmt der Wickel wieder seine ursprüngliche Form ein und kann weiteren Messstellen, wie z.B. einer Wiegeeinrichtung zugeführt werden. Dieses Verfahren eignet sich insbesondere für Wollwickel und ähnliche Wickel, kann aber auch für andere Körper verwendet werden, welche sich zusammenpressen lassen und mit Banderolen versehen werden. Dies könnten zum Beispiel Schaumstoffrollen sein.

    [0006] Die Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens ist dadurch gekennzeichnet, dass die Messeinrichtung aus zwei umlaufenden Förderkörpern besteht, deren Oberflächen in einem Abstand zueinander angeordnet sind, wobei der Abstand kleiner ist als die Länge des nicht zusammengepressten Wickels in Richtung der Längsachse, und dass zwischen den Förderkörpern ein Messelement zur Messung des Durchmessers des Wickels angeordnet ist.

    [0007] In vorteilhafter Weise bestehen die Förderkörper aus zwei umlaufenden Förderbändern, wobei bekannte Verstelleinrichtungen vorgesehen sind, womit der Abstand zwischen den beiden Innenflächen der Bänder verstellt werden kann. Dadurch kann die ganze Messeinrichtung auf verschieden lange Wickel eingerichtet werden. Anstelle der Förderbänder können auch zwei zylinderförmige Walzen eingesetzt werden. Bei Verwendung von zylinderförmigen Walzen ergibt sich durch die Kreisform automatisch eine Erweiterung des Zwischenraumes zwischen den Transportflächen auf der Einlaufseite. Bei Verwendung von Förderbändern sind die ersten Walzen auf der Einlaufseite so angeordnet, dass der freie Raum zwischen den Walzen grösser ist als die Länge des Wickels in Richtung der Längsachse. Dann verringert sich der Raum zwischen den Förderbändern in der Transportrichtung bis auf ein Mass welches kleiner ist als die Länge des Wickels.

    [0008] Die Wickel können der Messeinrichtung manuell oder mittels einer Zuführeinrichtung zugeführt werden. In vorteilhafter Weise wird eine Zuführeinrichtung verwendet welche aus zwei Förderbändern besteht, deren Förderflächen um 90° gegenüber der Förderflächen der Messeinrichtung versetzt sind. Sind die Förderflächen der Zuführeinrichtung horizontal angeordnet, so ist das untere Band in Förderrichtung länger als das obere Band. Dabei wird die letzte Walze des unteren Bandes zwischen den Einzugsflächen der Förderkörper der Messeinrichtung angeordnet. Diese Anordnung ermöglicht einen gleichmässigen.Uebergang des Wickels von der Zuführeinrichtung in die Messeinrichtung.

    [0009] Das Messelement zur Ermittlung des Durchmessers des zusammengepressten Wickels besteht in vorteilhafter Weise aus einem mechanischen Fühler welcher mit einem elektrischen, pneumatischen oder hydraulischen Schalter verbunden ist. Dieser Schalter ist mittels Uebertragungsleitungen mit einem Ausstosselement verbunden, welches in Transportrichtung der Wickel hinter dem Messelement angeordnet ist. Wird der mechanische Fühler infolge zu grossen Durchmessers des Wickels über einen bestimmten Sollwert hinaus ausgelenkt, so betätigt der Schalter mit einer gewissen Verzögerung das Ausstosselement. Dieses entfernt allfällige Wickel ohne Banderole aus dem Arbeitsprozess. Anstelle des mechanischen Fühlers kann für das Messelement auch eine fotoelektrische Messeinrichtung eingesetzt werden. Empfänger und Sender sind dabei auf gegenüberliegenden Seiten des Wickels anzuordnen, wobei bekannte Einrichtungen eingesetzt werden welche den Zeitpunkt für die Messung bestimmen.

    [0010] Das erfindungsgemässe Verfahren und die entsprechende Vorrichtung vermeiden die Mängel der bekannten Lösungen. Die Durchlaufgeschwindigkeit der zu prüfenden Wickel ist praktisch unbegrenzt und Wickel ohne Banderole werden in keiner Weise beschädigt. Dadurch können Wickel, welche das richtige Gewicht aufweisen und auch sonst den Anforderungen entsprechen, dem Arbeitsprozess vor der Banderolierstation wieder zugeführt werden.

    [0011] Im folgenden wird die Erfindung anhand von lediglich eine Ausführungsform darstellenden Zeichnungn näher erläutert. Es zeigen:

    Figur 1 die Ansicht einer erfindungsgemässen Prüfeinrichtung, wobei der vordere Teil entfernt ist.

    Figur 2 eine Aufsicht auf die Vorrichtung gemäss Figur l.



    [0012] Die Prüfvorrichtung nach den Figuren l und 2 besteht aus einer Messstrecke und einer Zurführeinrichtung. Die Messstrecke weist zwei Förderbänder 5, 6 auf, deren Förder-, bzw. Innenflächen 7, 8, vertikal angeordnet sind. Die Förderbänder 5, 6 sind endlos ausgebildet und laufen je um die Walzen 10, 11, 12 und 13, 14, 15. Der Antrieb der Bänder 5 und 6 erfolgt über die Walzen 10 und 13, wozu diese mit einer Antriebseinheit 17 versehen sind. Die Walzen 10 bis 15 sind in einer Trägerplatte 16 gelagert, welche mit Verstelleinrichtungen 18 und 19 versehen ist, um den Abstand zwischen den Innenflächen 7 und 8 zu verändern. Die Walzen 12 und 15 sind so angeordnet, dass sich zwischen den Bändern 5 und 6 ein Einlauftrichter mit den Einlaufflächen 29 und 30 ergibt.

    [0013] Vor der Messstrecke ist eine Zuführeinrichtung angeordnet, welche aus den Förderbändern 31 und 32 besteht. Die Förderflächen dieser Bänder 31 und 32 sind um 90° gegen die Flächen 7, 8 der Förderbänder 5 und 6 verdreht. Das untere Band 32 ist in der Transportrichtung länger als das obere Band 31, dessen vordere Walze 35 ausserhalb der Bänder 5 und 6 angeordnet ist. Die Walze 36 des Bandes 32 befindet sich zwischen den Einlaufflächen 29, 30 der Bänder 5 und 6, wodurch eine gleichmässige Uebernahme der transportierten Körper 1 gewährleistet ist.

    [0014] Zwischen den Förderbändern 5 und 6 ist an einem Träger 23 ein Messelement 20 angeordnet. Dieses Messelement 20 besteht aus einem Schalter 22 und einem Fühler 21. Der Schalter ist mittels einer Uebertragungsleitung 24 mit einer Ausstosseinrichtung 25 verbunden. Diese Ausstosseinrichtung 25 ist über dem Zwischenraum zwischen den Bändern 5 und 6 angeordnet und verfügt über einen Stössel 26. Dieser Stössel 26 kann so ausgefahren werden, dass auszustossende Körper aus dem Bereiche der Förderbänder 5 und 6 entfernt werden.

    [0015] Der gezeigten Prüfeinrichtung werden über die Transportbänder 31, 32 Wickel 1 zugeführt. Diese Wickel 1 werden in einem vorhergehenden Arbeitsschritt mit Banderolen 2 versehen, welche als Verpackung und Beschriftungsfläche dienen. Beidseits der Banderole 2 steht noch ein Teil 4 des Wickels 1 vor. Erreicht ein Wickel 1 über das Band 32 den Bereich der Walze 36, so werden die Enden 4 des Wickels von den Bändern 5 und 6 im Bereiche der Einlaufflächen 29 und 30 erfasst und weitertransportiert. Bis zum Erreichen der Walzen 11 und 14 wird der Wickel 1 in Richtung seiner Längsachse 3 zusammengepresst. Die Walzenpaare 11, 14 und 10, 13 sind so eingestellt, dass der Zwischenraum zwischen den Innenflächen 7 und 8 kleiner ist als die ungepresste Länge des Wickels 1 in Richtung der Achse 3. Das Walzenpaar 12, 15 ist demgegenüber so weit auseinander angeordnet, dass der Zwischenraum grösser ist als die ungepresste Länge des Wickels 1, damit dieser ungehindert eingebracht werden kann. Die Einrichtung kann auf unterschiedliche Längen von Wickeln eingestellt werden, indem die Zwischenräume den Bändern 5 und 6 und die Position des Messfühlers 21 verstellbar sind.

    [0016] Nach dem Passieren des Walzenpaares 11, 14 ist der Wickel 1 so zusammengepresst, dass sich z.B. aus einem länglichen Zylinder ein hantelförmiges Gebilde mit Enden 4 gebildet hat. Ist eine Banderole 2 vorhanden, so wird der mittlere Teil des Wickels l zusammengehalten, und alle Wickel weisen einen gleichen Durchmesser auf. Fehlt an einem Wickel 1 die Banderole 2, so wird der Wickel tonnenförmig verformt und im mittleren Bereiche ergibt sich ein wesentlich grösserer Durchmesser. In diesem Falle wird der mechanische Fühler 21 des Messelementes 20 ausgelenkt, und nach Ueberschreiten eines bestimmten Grenzwertes der Schalter 22 betätigt. Dadurch wird ein Steuerimpuls für das Ausstosselement 25 erzeugt. Dieser Steuerimpuls kann elektrischer, hydraulischer oder pneumatischer Art sein. Im gezeigten Beispiel findet eine pneumatische Steuerung Anwendung. Sobald der Wickel 1 welcher keine Banderole 2 aufweist den Bereich des Ausstosselementes 25 erreicht, fährt der Stössel 26 aus, und der Wickel l wird aus der Transportbahn ausgestossen. Die Abgabe von Impulsen an das Ausstosselement erfolgt mittels der Uebertragungsleitung 24. Wickel welche mit Banderolen 2 versehen sind passieren den Stössel 26 ohne Behinderung und können nachfolgenden Arbeitsschritten zugeführt werden. Dies kann z.B. über ein weiteres Förderband 37 erfolgen.


    Ansprüche

    1. Verfahren zum Ueberprüfen des Vorhandenseins von Banderolen bei banderolierten Körpern wie Wollwickeln und anderen Wickeln, dadurch gekennzeichnet, dass der Wickel nach dem Banderolieren zwischen zwei Transportflächen geführt und transportiert wird, der Wickel während des Transportes quer zur Transportrichtung zusammengepresst, und die Dimensionsveränderungen des zusammengepressten Wickels gemessen und der Messwert mit einem Sollwert verglichen wird, worauf Wickel mit Abweichungen vom Sollwert aus der Transportbahn entfernt werden.
     
    2. Vorrichtung zum Ueberprüfen des Vorhandenseins von Banderolen bei banderolierten Körpern wie Wollwickeln und anderen Wikkeln, wobei der Wickel mittels einer Zuführeinrichtung oder manuell in eine Messeinrichtung eingebracht wird, dadurch gekennzeichnet, dass die Messeinrichtung aus zwei umlaufenden Förderkörpern (5, 6) besteht, deren Oberflächen (7, 8) in einem Abstand zueinander angeordnet sind, wobei der Abstand kleiner ist als die Länge des Wickels (1) in Richtung der Längsachse (3), und dass zwischen den Förderkörpern (5, 6) ein Messelement (20) zur Messung des Durchmessers des Wickels (1) angeordnet ist.
     
    3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Förderkörper aus zwei umlaufenden Förderbändern (5, 6) bestehen, und dass der Abstand zwischen beiden Innenflächen (7, 8) der Bänder, bzw. der Walzen (10/13, 11/14), mittels bekannten Verstelleinrichtungen (18, 19) verstellbar ist.
     
    4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der freie Raum zwischen den Walzen (12, 15) grösser ist als die Länge des Wickels (1) in Richtung der Längsachse (3), und dass sich der Raum zwischen den Förderbändern (5, 6) bis zu den Walzen (11, 14) gleichmässig auf ein Mass verengt, das kleiner ist als diese Länge.
     
    5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass vor der Messeinrichtung eine Zuführeinrichtung bestehend aus zwei Förderbändern (31, 32) angeordnet ist, deren Förderflächen um 90° gegenüber den Förderflächen (7, 8) der Bänder (5, 6) versetzt sind, wobei das Band (32) über das Band (31) hinaussteht, und die Walze (36) zwischen den Einzugsflächen (29, 30) der Messeinrichtung angeordnet ist.
     
    6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Messelement (20) aus einem mechanischen Fühler (21) besteht, welcher mit einem elektrischen, pneuma- tischen oder hydraulischen Schalter (22) verbunden ist.
     
    7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Messelement mittels Uebertragungsleitungen (24) mit einem Ausstosselement (25) verbunden ist, welches hinter dem Messelement (20) angeordnet ist.
     




    Zeichnung







    Recherchenbericht