[0001] Die Erfindung betrifft eine Stapelfaserschneidmaschine gemäß dem Oberbegriff des
Patentanspruchs 1.
[0002] Eine Stapelfaserschneidmaschine dieser Gattung ist durch die DE-OS 28 09 592 bekannt
geworden. Dabei ist der Messerträger eine rotierende Walze, aus der die Messer radial
herausragen. Ein zylindrischer, auf einem Teil des Umfangs nockenartig verbreiterter
Andrückring ist stationär angeordnet und umschließt koaxial die rotierende Walze.
[0003] Die bekannte Maschine zeichnet sich durch ihren außerordentlich einfachen Aufbau,
durch ihre exakte Arbeitsweise und durch geringen Messerverschleiß aus. Ein Nachteil
besteht aber darin, daß zwischen dem mitrotierenden Wickel und dem feststehenden Andrückdring
Gleitreibung auftritt, die bei den heute geforderten hohen Arbeitsgeschwindigkeiten
zu einer Schädigung des Materials durch Erhitzung führen kann. Auch der Vorschub des
Wickels auf der Walze erzeugt Reibungskräfte. Zwar enthält die angegebene DE-OS auch.
die Anregung, den Walzendurchmesser in Richtung auf die Messer zu verkleinern. Hierzu
ist allerdings keine konstruktive Lösung angegeben.
[0004] Eine andere Maschine der gleichen Gattung ist in der GB-PS 1 424 128 beschrieben.
Dabei ist der Messerträger eine runde Scheibe, die mit einem Kranze von achsenparallelen
Messern mit auswärts gerichteten Schneiden bestückt ist. Der Andrückring ist achsenparallel,
aber exzentrisch zum Messerträger gelagert, so daß seine Innenfläche an einer Stelle
nahezu die Messerschneiden berührt. An der gegenüberliegenden Seite besteht zwischen
Messerträger und Andrückring ein sichelartig
ge-formter Zwischenraum, in dem eine VOrrichtung zum Zuführen und Umlenken des Kabels
angeordnet ist. Bei dieser Maschine wird infolge der drehbaren Lagerung des Andrückringes
zwar die Gleitreibung vermieden. Nachteilig ist aber, daß im Betrieb die Berührungsfläche
zwischen den Wickellagen und dem Andrückdring relativ klein ist. Dadurch ergibt sich
ein unruhiger Lauf und ein hoher Messerverschleiß.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Maschine der im Oberbegriff angegebenen
Gattung zu schaffen, die sowohl die weitgehende Ausschaltung der Reibungskräfte ermöglicht
als auch einen vergrößerten Winkelbereich für die Einwirkung des Andrückringes gewährleistet.
[0006] Diese Aufgabe wird durch die im Kennzeichen des Anspruchs 1 angegebenen Merkmale
gelöst.
[0007] In den Unteransprüchen sind bevorzugte Ausführungsbeispiele und Ausgestaltungen der
Erfindung angegeben.
[0008] Die Zeichnung dient zur Erläuterung der Erfindung.
[0009] Die Fig. 1, 2 und 3 zeigen je ein Ausführungsbeispiel der Erfindung im Schnitt, teilweise
auch in Ansicht. Fig. 2a zeigt eine Einzelheit des in Fig. 2 dargestellten Ausführungsbeispiels
in einem Schnitt durch eine zur Ebene der Fig. 2 senkrechten Ebene.
[0010] Bei dem in Fig. 1 dargestellten Ausführungsbeispiel ist in einem Maschinengestell
1 mit Kugellagern 2 eine Welle 3 gelagert, die um die geometrische Achse 4 drehbar
und durch einen Motor 7 antreibbar ist. Auf dem freien Ende der Welle 3 sitzt der
Messerträger 3. Dieser besteht im wesentlichen aus einer Scheibe 6, die auf der in
der Zeichnung oben liegenden Seite im Randbereich einen ringförmigen Ansatz 6a aufweist.
Die Umfangsfläche der Scheibe 6 zusammen mit der Außenfläche des Ansatzes 6a ist als
Kugelzone 5a ausgebildet. Die Stirnfläche 3 schneidet die Achse 4 in der Nähe des
Kugelmittelpunktes 9. Der ringförmige Ansatz 6a ist mit mehreren - z.B. zweiundsiebzig
- auf dem Umfang gleichmäßig verteilten Schlitzen versehen, die sich von der Endfläche
6b bis herunter zu der Ebene 10 erstrecken. In allen oder - je nach der gewünschten
Stapellänge - auch nur in einigen Schlitzen sitzen kurze Messer 11. Die Schneiden
12 der Messer 11 sind der Ebene der Stirnfläche 8 zugekehrt und radial angeordnet,
d.h. sie schließen mit der Achse 4 einen Winkel von 90° ein, so daß sie alle in der
Ebene 10 liegen. Von der Stirnfläche 8 gesehen, liegt die Ebene 10 jenseits des Mittelpunktes
9, und zwar in einem Abstand vom Mittelpunkt 9, der etwa einem Viertel des Kugelradius
entspricht. Zur Befestigung der Messer 11 dient ein Haltering 13, der passend in dem
ringförmigen Ansatz 6a sitzt und mit der Scheibe 6 verschraubt ist. Er hat einen die
Messerenden übergreifenden Ringflansch 13a. Ein Klemmring 14 aus zähelastischem Material,
für den die Messer mit entsprechenden Ausnehmungen versehen sind, sichert einen festen
Sitz. Auf den aus dem Messerträger 5 herausragenden Enden der Messer 11 ist ein Ring
15 befestigt. Dieser ist aus konstruktiven Gründen aus mehreren Ringen 16, 17 und
18 zusammengesetzt. Der Ring 16 besteht aus einem zylindrischen Teil 16a und einem
flanschartigen Teil 16b. Der Teil 16a ist ähnlich wie der Ansatz 6a mit radialen Schlitzen
versehen, in denen die äußeren Enden der Messer 11 sitzen. Zur Befestigung dient der
Überwurfring 18, der unter Einschaltung des Zwischenringes 17 mit dem Ring 16 durch
Schrauben verbunden ist. Auch hier ist zur Sicherung eines festen Sitzes ein Klemmring
19 vorgesehen.
[0011] Zwischen dem Ring 15 und der kugeligen Oberfläche des Messerträgers 5 befindet sich
vor den Schneiden 12 der Messer 11 ein Ringkanal 20. Die der Kugelzone 5a zugekehrte
Fläche des Ringes 15 ist im Bereich des Ringkanals 20 als konzentrische Hohlkugelzone
ausgebildet. Da die Fläche relativ schmal ist und an die Toleranzen keine allzu hohen
Anforderungen gestellt werden, genügt auch eine konische Form, die sich der idealen
Hohlkugelform anschmiegt. Jedenfalls erscheinen im Schnitt die seitlichen Begrenzungen
des Ringkanals 20 als im wesentlichen parallele, kurze Linien. Hinter der Ebene 10
der Messerschneiden 12 vergrößert sich der Abstand zwischen Messerträger 5 und Ring
15, so daß ein relativ weiter, hinter den Messern 11 rundum offener Spalt besteht.
[0012] Fest mit dem Maschinengestell verbunden ist ein.Lagergehäuse 21, dessen geometrische
Achse 22 mit der Achse 4 einen Winkel von etwa 5° einschließt und diese im Kugelmittelpunkt
9 schneidet. Zur Erzielung dieser schrägen Achsenlage ist die am Maschinengestell
1 angeflanschte Stirnfläche des Lagergehäuses 21 abgeschrägt. In dem Lagergehäuse
21 ist mit Kugellagern 23 ein an eine kreisrunde Scheibe 24 angesetzter Hohlzapfen
gelagert, der die Welle 3 umgibt, ohne sie zu berühren. Die Scheibe 24 trägt den eigentlichen
Andrückring 26. Dieser besteht aus einem dünnwandigen Ringteil 26a mit angesetztem
Flansch. 26b, der mit der Scheibe 24 verschraubt ist. Die Innenfläche des dünnen Ringteils
26a hat - abgesehen von einem schmalen zylindrischen Bereich an dem der Scheibe 24
benachbarten Rand - die Form einer Hohlkugelzone, die sich mit geringem Spiel der
kugeligen Oberfläche des Messerträgers 5 anpaßt. Dementsprechend muß der Mittelpunkt
der Hohlkugelzone mit dem Mittelpunkt der Kugelzone 5a zusammenfallen.
[0013] An der einen Seite (in der Zeichnung links) taucht der Ring 26a in den Ringkanal
2C ein,wohingegen an der anderen Seite infolge der Schrägstellung der Achse 22 der
Ringkanal 20 offen ist und zwischen der Endfläche 26d des Ringes 26a und der zugekehrten
Kante des Ringes 15 ein Spalt 27 frei bleibt, dessen Breite ungefähr der Weite des
Ringkanals 20 entspricht. Die Wandstärke des Ringes 26a ist so bemessen, daß er unbehindert
in den Ringkanal 20 eintauchen kann. Die Außenfläche ist im Bereich der Eintauchtiefe
kugelig geformt. Die Endfläche 26d ist nicht exakt eben, sondern schwach konisch ausgebildet,
so daß an der Stelle, an der der Ring 26a am tiefsten in den Ringkanal 20 eintaucht,
die Endfläche 26d genau parallel zu der gegenüberliegenden Schneide 12 liegt. An dieser
Stelle ist der Abstand zwischen Schneide 12 und Endfläche 26d klein im Vergleich zur
Weite des Ringspaltes 20, wie in der linken Seite der Zeichnung deutlich zu erkennen.
[0014] Seitlich ist eine Rolle 28 mit umlaufender Ringnut gelagert. Wie aus der Zeichnung
nicht ohne weiteres erkennbar, ist diese .Rolle so angeordnet, daß das zuzuführende
Kabel etwa an der Stelle, bei der der Spalt 27 seine größte Weite hat, tangential
auf den Messerhalter 5 aufläuft. Die Mittelebene der Rolle 28 liegt zwischen der Ebene
10, der Schneiden 12 und der hierzu parallelen Ebene durch den Mittelpunkt 9.
[0015] In kurzem Abstand hinter der Endfläche 18a des Überwurfringes 18 befindet sich eine
nach innen gerichtete Ringdüse 29, die über eine Leitung 30 und einen Verteilerkanal
31 mit Druckluft beaufschlagbar ist.
[0016] Die erfindungsgemäße Schneidmaschine arbeitet folgendermaßen:
[0017] Über die Rolle 28 wird ein Kabel, dessen Stärke nicht viel kleiner ist als der Querschnitt
des Ringkanals 18, tangential mit geringer Spannung dem rotierenden Messerträger 15
zugeführt, der dabei als Wickelkern dient. Die Windung, die sich. dabei auf der Kugelzone
5a ausbildet, wird schon bei der ersten halben Umdrehung durch den Andrückring 26
in den Ringkanal 20 hineingedrückt, wobei die durch die Kugelform bedingte Abnahme
des Wickelkerndurchmessers in Vorschubrichtung den Vorschub wesentlich erleichtert.
Die Wicklung wird in dem sich in Transprortrichtung verengenden Zwischenraum zwischen
den Messerschneiden 12 und der Endfläche 26d des Andrückringes 26 festgeklemmt und
gegen die Schneiden gedrückt, wobei der Anpreßdruck in einem weiten Winkelbereich
wirksam ist. -In der Umgebung der Stelle, an der die Endfläche 26d den Schneiden 12
am nächsten kommt, bewirkt er das Zerschneiden des Kabels. In dem übrigen Bereich
gewährleistet er eine einwandfreie Mitnahme. Im stationären Betrieb befinden sich
nur wenige Windungen auf dem Wickelkern. Für die einwandfreie Funktion sind nicht
einmal zwei Windungen erforderlich.
[0018] Der Andrückring 26, der frei, d.h. ohne eigenen Antrieb, um seine ortsfeste Achse
22 drehbar ist, wird durch die Haftreibung mitgenommen und wälzt sich auf dem Wickel
ab. Auf diese Weise paßt sich seine Umdrehungsgeschwindigkeit selbsttätig der Umdrehungsgeschwindigkeit
des Messerträgers 5 an, so daß zwischen dem Kabel und dem Andrück- .ring keine gleitende
Bewegung besteht. Dadurch ist die Gleitreibung völlig ausgeschaltet.
[0019] Bei dem in Fig. 2. dargestellten Ausführungsbeispiel ist in dem Maschinengestell
101 mit Kugellagern 102 eine Welle 103 gelagert, die um die geometrische Achse 104
drehbar und durch einen nicht dargestellten Motor antreibbar ist. Auf dem freien Ende
der Welle 103 sitzt der Messerträger 105. Dieser hat als Grundkörper eine Scheibe
106, die auf der Oberseite im Randbereich einen ringförmigen Ansatz 106a aufweist.
Die Umfangsfläche ist als Kugelzone 105a ausgebildet. Der untere Rand der Kugelzone
liegt in einer Ebene 108, deren Abstand vom Kugelmittelpunkt 109 knapp dem halben
Kugelradius entspricht. Der obere Rand liegt in einer Ebene 110, deren Abstand vom
Kugelmittelpunkt etwa dem 0,7-fachen Kugelradius entspricht.
[0020] Passend in dem ringförmigen Ansatz 106 sitzt ein Haltering 113, der mit der Scheibe
106 verschraubt ist. Er ist auf dem Umfang mit einer Viezahl von gleichmäßig verteilten
radialen Spitzen versehen Darin sitzen Messer 111, deren Schneiden 112 nach außen
gerichtet sind und mit der Achse 104 einen Winkel von etwa 5° einschließen, so daß
der herausragende Teil, von der Achse aus gesehen, nach außen geneigt ist. Der Haltering
113 ist durch eine Kappe 107 abgedeckt. Die außenliegenden Flächen des Halteringes
113 und der Kappe 107 ergänzen die Kugelzone 105a zu einer Kugelkalotte.
[0021] Auf den herausragenden Enden der Messer 111 ist ein Ring 115 befestigt, der aus mehreren
Ringen 116, 117 und 118 zusammengesetzt ist. Der Ring 116 hat auf der Innenseite eine
konische Fläche 116a, deren Kegelwinkel dem Winkel zwischen Messerschneide 112 und
Achse 104 entspricht, so daß die oberen Teile der Messerschneiden an der konischen
Fläche 116a satt anliegen. An die Fläche 116a schließt sich eine Fläche 116b an, die
als Hohlkugelzone ausgebildet ist und mit Abstand konzentrisch zur Kugelzone 105a
angeordnet ist. Die Flächen 105a und 116b bilden vor den Schneiden 112 einen offenen
Ringkanal 120,. dessen Seitenwände mit den Messerschneiden einen Winkel von etwa 50°
einschließen. Ein Haltering 117 ist in die konische Fläche 116a eingepaßt. Er ist
ringsum mit radialen Schlitzen versehen, in denen die Enden der Messer 111 sitzen.
Er ist mittels eines Überwurfringes 118 mit dem Ring 116 fest verbunden. Zur Sicherung
eines festen Sitzes der Messer sind Klemmringe 114 und 119 vorgesehen.
[0022] Unmittelbar auf dem Ring 115 ist eine Ringdüsenanordnung 129 mit Verteilerkanal 131
angeordnet. Dieser ist über das Anschlußstück 130 an eine nicht dargestellte Druckluftleitung
angeschlossen.
[0023] Auf einer Grundplatte 121 ist ein Hohlzapfen 125 verschraubt, der die Welle 103 umgibt,
ohne sie zu berühren. Die Achse 122 des Hohlzapfens 125 steht auf der Grundplatte
121 senkrecht und schneidet die Achse 104 unter einem Winkel von 15° im Kugelmittelpunkt
109. Auf dem Hohlzapfen 125 ist mit Kugellagern 123 eine Scheibe 124 frei drehbar
gelagert. dieser Scheibe ist der Andrückring 126 festgeschraubt. Er besteht aus einem
relativ dünnwandigen Stützring 126a mit einem verbreiterten oberen Randteil 126b.
Die Außen- und Innenfläche des Randteils 126b sind als Kugelzone bzw. Hohlkugelzone
ausgebildet, so daß sie sich mit geringem Spiel den Flächen 105a bzw. 116b anpassen.
[0024] Auf der einen Seite (in der Zeichnung links) taucht der Andrückring 126 tief in den
Ringkanal 120 ein, wohingegen auf der anderen Seite infolge der Schrägstellung der
Achse 122 der Ringkanal 120 offen ist und zwischen der Endfläche 126d und der Kante
des Ringes 115 ein weiter Spalt 127 freibleibt.
[0025] Die Endfläche 126d ist konisch ausgebildet, so daß sie an der Stelle, an der der
Andrückring 126 am tiefsten in den Ringkanal 120 eintaucht, etwa parallel zu der gegenüberliegenden
Schneide 112 liegt.
[0026] Durch Verschwenken der Grundplatte 121 um eine Achse, die auf der Zeichenebene senkrecht
steht und die Achsen 104 und 122 im Kugelmittelpunkt 109 schneidet, ist der Winkel
zwischen den Achsen 104 und 122 und somit die Eintauchtiefe des Andrückringes 126
in den Ringkanal 120 veränderlich. Hierzu sind an die Grundplatte 121, wie in Fig.
2a erkennbar, seitlich zwei aufwärts gerichtete Arme 132 angeschweißt, die man sich
vor bzw. hinter der Zeichenebene der Fig. 2 vorzustellen hat. Achszapfen 133, die
in Lagerbuchsen 134 zweier am Maschinengestell 101 angeschraubter Haltewinkel 135
sitzen, ermöglichen die Verschwenkung um die Achse 136.
[0027] An der Unterseite der Grundplatte 121 ist eine Öse 136 befestigt. An dieser Öse greift
ein passendes, beispielsweise gabelartig ausgebildetes Endstück eines nicht gezeichnetcen
Stellorgans ein, beispielweise einer Stellschraube oder eines Hydraulikzylinders.
Auf diese Weise läßt sich die Grundplatte 121 in jeder gewünschten Stellung arretieren.
[0028] Zur tangentialen Zuführung des Kabels in den Spalt 127 ist ähnlich wie bei dem in
Fig. 1 dargestellten Ausführungsbeispiel eine am Maschinengestell befestigte Rolle
vorgesehen, die in Fig. 3 nicht gezeichnet ist.
[0029] Die Arbeitsweise entspricht der Arbeitsweise der in Fig. 1 dargestellten Maschine,
jedoch eignet sich die Maschine gemäß Fig. 2 besser für sehr starke Kabel. Denn wegen
der im wesentlichen senkrechten Anstellung der Messer 111 ist die Schnittlänge praktisch
für alle Fasern gleich groß, gleichgültig, ob sie am unteren oder oberen Ende der
Schneide geschnitten werden. Daher ist es möglich, die Schneiden für starke Kabel
relativ lang zu dimensionieren.
[0030] Gemaß Fig. 3 besteht der Messertrager aus einem Ring 205, der auf einem stationären
zylindrischen Hohlkörper 206 festgeschraubt ist. Die Umfangsfläche des Messerträgers
205 ist als Kugelzone 205a..ausgebildet, deren Mittelpunkt 209 nur wenig oberhalb
der Ebene ihres oberen Randes liegt. Ein ringförmiger Ansatz 205b auf der Unterseite
des Ringes 205 ist mit Schlitzen versehen, in denen radiale Messer 211 sitzen, deren
Schneiden 212 in der Zeichnung nach oben weisen. Der Abstand der Ebene 210 der Messerschneiden
212 vom Kugelmittelpunkt 209 beträgt etwa. ein Drittel.des Kugelradius.
[0031] Die äußeren Enden der Messer 210 sind mit einem geschlitzten Ring 215 auf dem Rand
einer kreisförmigen Öffnung eines Maschinengehäuses 201 befestigt. Die Innenfläche
des Ringes 215 ist als Hohlkugelzone 215a ausgebildet und mit Abstand zur Kugelzone
205a angeordnet, so daß vor den Schneiden 212 ein Ringkanal 220 besteht.
[0032] In dem zylindrischen Hohlkörper 206 ist eine Welle 20.3 gelagert, die um die Achse
204 drehbar und mittels eines nicht dargestellten Motors antreibbar ist. Die Welle
203 ist mit einer Verkröpfung 221 mit zylinderförmiger Mantelfläche versehen, deren
Achse 222 zur Achse 204 um etwa 5° geneigt ist. Auf der Verkröpfung 221 ist mit Kugellagern
223 eine kreisrunde Scheibe 224 gelagert. Diese trägt den Andrückring 226. Dessen
Außen-und Innenfläche sind kugelig ausgebildet, so daß sie mit geringem Spiel in den
Ringkanal 220 passen. Infolge der geneigten Achslage taucht der Andrückdring 226 an
der einen Seite in den Ringkanal 220 ein. An der gegenüberliegenden Seite bleibt ein
Spalt 227 frei.
[0033] Auf dem Ende der Welle 203, in der Zeichnung oberhalb der Verkröpfung 221, sitzt
ein Flyer 232. Dieser besteht in üblicher Weise aus einem gekrümmten Rohr 233, das
an einem Ende axial'und an seinem anderen Ende tangential ausgerichtet ist. Das Rohr
ist auf einer Haube 234 befestigt, die wie ein umgekehrter Trichter die Scheibe 224
überdeckt. Das tangentiale Ende 233a des Rohres 233 ist dem Spalt 227 benachbart.
[0034] Bei diesem Ausführungsbeispiel wird das Kabel durch die Mündung 235 axial zugeführt.
Durch den rotierenden Flyer wird es umgelenkt und auf die stationäre Fläche 205a gelegt.
Die so gebildete Wickellage wird durch den Andrückring 226 in Richtung auf die Schneiden
212 gedrückt. Das Andrückorgan 226 führt mit der Scheibe 224 eine taumelnde Bewegung
aus, wobei seine Achse 222 um die Achse 204 präzediert. Dabei ist zu jedem Zeitpunkt
die Stelle, an der die Endfläche 226d den Messerschneiden am nächsten kommt, um etwa
180° zu der Stelle zu versetzt, an der das Kabel durch den Flyer - aufgelegt wird.
Gleichzeitig rotiert die Scheibe 224 langsam um die Achse 222, so daß sich der Andrückring
226 auf dem stationären Wickel abwälzt, ohne zu gleiten. Auch hier erfolgt also selbsttätig
eine Anpassung der Umdrehungsgeschwindigkeit des Andrückdringes an die Umdrehungsgeschwindigkeit
des Messerträgers, die in diesem Falle null beträgt, in dem Sinne, daß keine Gleitreibung
auftritt. Die Stapelfasern fallen in den darunterliegenden Ringraum und können beispielsweise
seitlich abgesaugt werden.
1. Stapelfaserschneidmaschine zum kontinuierlichen Schneiden von Kabeln aus künstlichen
Fäden,
mit einem rotationssymmetrischen Messerträger,
mit mehreren auf dem Umfang verteilten, aus dem Messerträger herausstehenden Messern,
mit einem auf den herausstehenden Enden der Messer befestigten Ring, der zusammen
mit der Oberfläche des Messerträgers vor den Messerschneiden einen Ringkanal bildet,
mit einem Andrückring, der auf einem Teil des Umfangs nahezu bis zu den Messerschneiden
mit geringem seitlichem Spiel in den Ringkanal eintaucht und auf einem anderen Teil
des Umfangs einen Einlaufspalt für das Kabel freigibt,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Oberfläche des Messerträgers (5, 105, 205) als Kugelzone (5a, 105a, 205a)
und die ihr zugekehrte Fläche des Ringes (15, 115, 215) zumindest annähernd als konzentrische
Hohlkugelzone ausgebildet ist,
daß die Achse (22, 122, 222) des Andrückringes (26, 126, 226) zur Achse (4, 104, 204)
des Messerträgers (5, 105, 205) geneigt ist und diese im Mittelpunkt (9, 109, 209)
der Kugelzone. (5a, 105a, 205a) schneidet,
und daß die Umdrehungsgeschwindigkeit des Andrückringes (26, 126, 226) der Umdrehungsgeschwindigkeit
des Messerträgers (5, 105, 205) anpaßbar ist.
2. Stapelfaserschneidmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Achse
(22, 122, 222) des Andrückringes (26, 126, 226) mit der Achse (4, 104, 204) des Messerträgers
(5, 105, 205) einen Winkel von 2 bis 20° einschließt.
3. Stapelfaserschneidmaschine nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Winkel
durch Verschwenkung um eine rechtwinklig zu den beiden Achsen (104, 122) liegende
Achse (136) veränderlich und in verschiedenen Stellungen arretierbar ist.
4. Stapelfaserschneidmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß hinter den Messern (11, 111) eine nach innen gerichtete, mit Druckgas beaufschlagbare
Ringdüse (29, 129) koaxial zum Messerträger (5, 105) angeordnet ist.
5. Stapelfaserschneidmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die Kugelzone (105a) auf der den Schneiden (112) abgekehrten Seite durch eine
Kappe (107) zu einer Kugelkalotte ergänzt ist.
6. Stapelfaserschneidmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß der Messerträger (5, 105) drehbar gelagert und angetrieben ist,
daß der Andrückring (26, 126) um seine ortsfeste Achse (22, 122) drehbar ist
und daß eine ortsfeste Einrichtung (28) zu tangentialen Zuführung des Kabels vorgesehen
ist.
7. Stapelfaserschneidmaschine nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Andrückdring
(26, 126) unabhängig vom Messerträger (5, 105) frei drehbar ist.
8. Sta
pelfaserschneidmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß
der Messerträger (205) stationär angeordnet ist,
daß zur Zuführung des Kabels ein Flyer (234) vorgesehen ist,
daß die Achse (222) des Andrückringes (226) mit der Achse (204) des Flyers (234) ein
starres System bildet,
und daß der Andrückring (226) um seine Achse (222) frei drehbar ist.
9. Stapelfaserschneidmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet,
daß die Schneiden (12, 212) mit der Achse (4, 204) des Messerträgers (5, 205) einen
Winkel von 90° plus oder.minus 10° einschließen.
10. Stapelfaserschneidmaschine nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Winkel
genau 90° ist.
11. Stapelfaserschneidmaschine nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß.die Ebene
(10, 210) der Schneiden (12, 212) vom Kugelmittelpunkt (9,209) einen Abstand hat,
der dem 0,2- bis 0,4-fachen Kugelradius entspricht.
12. Stapelfaserschneidmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet,
daß die Schneiden (112) mit der Achse (104) des Messerträgers (105) einen Winkel von
0 bis 20° einschließen.
13. Stapelfaserschneidmaschine nach Anspruch 12, dadurchgekennzeichnet, daß die Ebene
(110), in der die Schneiden (112) aus dem Messerträger (105) herausragen, vom Kugelmittelpunkt
(109) einen Abstand hat, der dem 0,6- bis 0,8-fachen Kugelradius entspricht.