[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung von Niederohm-Drahtwiderständen,
insbesondere Hochlastwiderständen.
[0002] In der Zeit vor dem industriellen Einsatz von Transistoren wurden niederohmige Widerstände
in erster Linie zu Meßzwecken als sogenannte Shunt-Widerstände eingesetzt. Elektronenröhren
aufweisende elektronische Schaltungen benötigten infolge des verhältnismäßig hohen
Spannungsniveaus selten Widerstände unterhalb 10 Ohm. Erst mit dem Auftauchen der
Transistoren erhielt der Einsatz von niederohmigen Widerständen Bedeutung. War zunächst
ein Wert von 500 Milliohm die unterste Grenze, besteht in jüngster Zeit Nachfrage
nach Widerständen in der Größenordnung von 10 Milliohm.
[0003] Derartige Niederohm-Widerstände, wie sie z.B. in der Autoelektronik verwendet werden,
müssen auch hochbelastbar und elektrisch stabil sein.
[0004] Grundsätzlich ist es kein technisches Problem, einen niederohmigen Widerstand herzustellen.
Beispielsweise kann ein verhältnismäßig niederohmiger Draht verwendet werden, der
auf einen Isolierkörper gewickelt wird. Ein derartiger Widerstand ist jedoch verhältnismäßig
platzraubend.
[0005] Obwohl die Widerstandswerte in den letzten Jahren ständig herabgesetzt wurden, wird
in der Elektronikindustrie weiterhin von einer Widerstandswerttoleranz von nicht über
5 % ausgegangen. Bekanntlich erfordert jedoch das Messen von Widerstandswerten um
10 Milliohm mit einer Genauigkeit von 5 % einen sehr hohen Meßaufwand. 4-Punkt-Messungen
sind praktisch unumgänglich. Ein Abregeln zur Erzielung des korrekten Widerstandswertes
ist in jedem Fall erforderlich.
[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Herstellung eines Niederohm-Widerstandes,
insbesondere eines Hochlast-Widerstandes, anzugeben, das für die Serienproduktion
geeignet ist und die gewünschte Widerstandsgenauigkeit ohne kostspieligen Meßaufwand
gewährleistet.
[0007] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß Widerstands Bandmaterial in
vorgegebenen Abschnitten geschnitten wird und die Kontaktdrähte in einem vorgegebenen
Abstand voneinander stumpf gegen die Abschnitte angeschweißt werden.
[0008] Bei einem bandförmigen Widerstandsmaterial ist unabhängig von der Querschnittsform
- gleichmäßiger Querschnitt über die Länge vorausgesetzt - der Widerstandswert abhängig
von der Länge. Ein präzise vom Bandmaterial abgeschnittener Abschnitt repräsentiert
mithin einen vorgegebenen Widerstandswert. Wird nun ein solcher Abschnitt an zwei
in einem vorgegebenen Abstand voneinanderliegenden Punkten kontaktiert, ergibt sich
ein bestimmter, d.h. eng tolerierter, Widerstandswert zwischen den Kontaktpunkten
[0009] Herkömmliche Kontaktierungen wie Löten oder Hartlöten oder auch Flachschweißen führen
jedoch nicht zum gewünschten Ergebnis, da Nebenschlüsse auftreten können und niemals
mit Sicherheit festgestellt werden kann, wie weit die Kontaktpunkte tatsächlich auseinanderliegen.
Aus diesem Grunde schlägt die Erfindung ein Stumpfschweißen der Kontaktdrähte vor.
Damit ist die geschweißte Stelle gleichzeitig die Kontaktstelle, welche nur geringfügig
größer wird als der Durchmesser eines Kontaktdrahtes. Nebenschlüsse sind dabei unmöglich.
[0010] Mit herkömmlichen Präzisionsschweißmaschinen bereitet es keine Schwierigkeiten, Kontaktdrähte,
zum Beispiel aus Kuferdraht, auf 5/100 mm genau stumpfzuschweißen. Wird mithin ein
vorgegebener Abstand zwischen den Kontaktpunkten eingehalten, ergibt sich ein definierter
Widerstandswert mit engster Toleranz zwischen diesen - gleichmäßigen Querschnitt des
bandförmigen Widerstandselementes vorausgesetzt.
[0011] Es hat sich herausgestellt, daß es möglich ist, mit schnelllaufenden Stanz- und Schweißmaschinen
Widerstandswerte von nur 10 Milliohm mit einer Ausbeute von 95% innerhalb eines Streubereichs
von t 1% ohne Schwierigkeiten zu produzieren.
[0012] In einer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß die Abschnitte zunächst
an den Enden umgebogen und die Kontaktdrähte stumpf von außen gegen die umgebogenen
Endabschnitte geschweißt werden. Es ist zwar denkbar, die Umbiegungen beliebig zu
wählen, vorzuziehen ist indessen eine Verformung, durch welche U-förmige Widerstandselemente
gebildet werden. Eine derartige Form ist besonders günstig zur Verarbeitung in der
Schweißmaschine.
[0013] Wie bereits erwähnt, kann das Widerstands-Bandmaterial beliebigen Querschnitt aufweisen.
Besonders vorteilhaft ist, wenn gemäß einer Ausgestaltung der Erfindung Flachband
als Widerstandsmaterial verwendet wird. Es können beispielsweise 20 mm lange Abschnitte
vom Band mit Hilfe einer Präzisionsstanze geschnitten werden. Mit dieser kann eine
Längentoleranz von ±5/100 mm eingehalten werden, was einer Längentoleranz von2,5%o
entspricht. Entspricht diese Länge einem Widerstandswert von beispielsweie 40 Milliohm,dann
beträgt die maximale Abweichung 0,10 Milliohm. Dies ist ein Faktor, der um die Größenordnung
20 genauer ist als üblicherweise gefordert wird.
[0014] Die Widerstände, bei denen die Kontaktdrähte mit den umgebogenen Endabschnitten verschweißt
sind, eignen sich vorwiegend für die axiale Ausführung. Bei der radialen Widerstandsausführung,
bei der die Kontaktdrähte quer zur Längsachse des Widerstandselements abgeführt sind,
werden die Kontaktdrähte vorzugsweise quer zur Längsachse stumpf an einen geraden
Widerstandsstreifen angeschweißt. Auch hier legt der Abstand zwischen den Kontaktpunkten
den Wert des Widerstandes fest.
[0015] Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß das Widerstandselement
in einem Keramikgehäuse angeordnet ist. Derartige Keramikgehäuse sind jedoch im Prinzip
bekannt. Das Widerstandselement wird in eine mittige Bohrung des Keramikgehäuses eingeführt,
wobei die Zwischenräume mit Quarz ausgefüllt werden.
[0016] Der erfindungsgemäße Widerstand ist nicht nur für die Massenherstellung geeignet
und zeichnet sich durch große Genauigkeit aus, sondern ermöglicht auch eine hohe Standzeit.
Schließlich ist er hohen Belastungen gewachsen. Diese können größer als 1 W/cm2 sein.
Schließlich ist der Fertigungsaufwand trotz der hohen Genauigkeit außerordentlich
gering.
[0017] Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend anhand von Zeichnungen näher
beschrieben.
[0018]
Fig. 1 zeigt perspektivisch eine erste Ausführungsform eines erfindungsgemäß ausgebildeten
Hochlast-Niederohm-Viderstands.
Fig. 2 zeigt perspektivisch eine zweite Ausführungsform eines erfindungsgemäß ausgebildeten
Hochlast-Niederohm-Widerstands.
Fig. 3 zeigt perspektivisch die Anordnung eines Widerstands nach Fig. 1 in einem Keramikgehäuse.
[0019] Bevor auf die in den Zeichnungen dargestellten Einzelheiten näher eingegangen wird,
sei vorangestellt, daß jedes der gezeigten und beschriebenen Merkmale für sich oder
in Verbindung mit Merkmalen der Ansprüche von erfindungswesentlicher Bedeutung ist.
[0020] Der in Fig. 1 dargestellte Widerstand 10 ist aus einem Abschnitt geformt, welcher
von einem Flachband aus geeignetem Widerstandsmaterial abgeschnitten und an den Enden
bei 11 bzw. 12 umgebogen ist. Die umgebogenen Schenkel 11, 12 sind annähernd im rechten
Winkel zum dazwischenliegenden Steg 13 angeordnet. Insgesamt ist ein U-förmiges Widerstandselement
gebildet mit gleichem Querschnitt über die gesamte Länge, welcherim vorliegenden Fall
rechteckig ist. Mit den umgebogenen Abschnitten 11, 12 sind Kontaktdrähte 14 bzw.
15 verbunden, welche gegen die Außenseite stumpf angeschweißt sind. Der Durchmesser
der Drähte 14, 15 entspricht etwa der Dicke des Widerstandselementes 10. Die Kontaktdrähte
14, 15 liegen auf einer Achse, wobei diese Achse parallel zur Längsachse des Steges
13 verläuft. Der Abstand der Achsen der Kontaktdrähte 14, 15 zu den freien Enden der
umgebogenen
[0021] Abschnitte 11, 12, in Fig. 1 mit a bezeichnet, ist genau festlegbar bzw. festgelegt,
so daß die Länge des Widerstandselementes 10 zwischen den Kontaktpunkten definiert
ist und damit auch der Widerstandswert.
[0022] Die U-förmig gebogene Form des Widerstandselements 10 ermöglicht eine besonders einfache
Führung im Magazin einer Präzisionsschweißmaschine und gleichzeitig die problemlose
Stumpfschweißung der Kontaktdrähte 14, 15 gegen die umgebogenen Abschnitte 11, 12,
so daß reproduzierbar hohe Genauigkeiten auch bei Massenstellung und hohem Produktionsausstoß
erzielbar sind.
[0023] Fig. 2 zeigt eine sogenannte radiale Ausführung eines Widerstands mit einem geraden
Streifen 16 mit Rechteckquerschnitt aus einem geeigneten Widerstandsmaterial, welches
in Flachbandform hergestellt ist. Der Streifen 16 wixd wiederum in geeigneter Weise
magaziniert und geführt, so daß Anschlußabschnitte 17, 18 im vorgegebenen Abstand
1 von einer Seite gegen den Streifen 16 stumpfgeschweißt werden können. Der Abstand
liegt wiederum den Wert des Widerstandes fest, da die Kontaktstelle im wesentlichen
mit der Berührungsfläche der Anschlußabschnitte 17, 18 zusammenfällt. Es versteht
sich, daß anstelle der im Querschnitt rechteckförmigen Anschlußabschnitte 17, 18 wiederum
Anschlußdrähte verwendet werden können, wie in Fig. 1 gezeigt.
[0024] Fig. 3 zeigt das Widerstandselement 10 innerhalb der mittigen Bohrung 19 eines an
sich bekannten Keramikgehäuses 20. Die Einbringung in das Keramikgehäuse erfolgt zu
Isolierzwecken, wobei die nicht ausgefüllten Räume innerhalb der Bohrung 19 mit Quarzsand
aufgefüllt werden können. Im übrigen erfolgt die Befestigung des Widerstandselements
10 innerhalb des Keramikgehäuses 20 auf herkömmliche Weise.
1. Verfahren zur Herstellung von Niederohm-Drahtwiderständen, insbesondere Hochlastwiderständen,
dadurch gekennzeichnet, daß Widerstands-Bandmaterial in vorgegebene Abschnitte geschnitten
wird und die Kontaktdrähte in einem vorgegebenen Abstand voneinander stumpf gegen
die Abschnitte angeschweißt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Abschnitte zunächst
an den Enden umgebogen und die Kontaktdrähte stumpf von außen gegen die umgebogenen
Endabschnitte geschweißt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet durch die Anwendung von Flachband
als Widerstandsmaterial.
4. Widerstand mit einem Widerstandselement und mit dem Widerstandselement verbundenen
Kontaktdrähten, dadurch gekennzeichnet, daß das Widerstandselement (10) ein von einem
Widerstands-Bandmaterial abgetrennter Abschnitt ist und die Kontaktdrähte (14, 15
bzw. 17, 18) in vorgegebenem Abstand voneinander stumpf gegen den Abschnitt (10) geschweißt
sind.
5. Widerstand nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Widerstandselement
(10) aus Flachmaterial besteht.
6. Widerstand nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Widerstandselement-Abschnitt
an den Enden umgebogen ist und die Kontaktdrähte (14, 15) von außen stumpf gegen die
umgebogenen Endabschnitte (11, 12) geschweißt sind.
7. Widerstand nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Widerstandselement
ein gerader Streifen (16) ist und die Kontaktdrähte (17, 18) quer zur Längsachse stumpf
gegen den geraden Streifen angeschweißt sind.
8. Widerstand nach einem der Ansprüche 4 bis 7, gekennzeichnet durch Kupfer-Anschlußdrähte
(14, 15).
9. Widerstand nach einem der Ansprüche 4 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß das Widerstandselement
(10) in einem Keramikgehäuse (20) angeordnet ist.