(19)
(11) EP 0 026 350 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
08.04.1981  Patentblatt  1981/14

(21) Anmeldenummer: 80105278.8

(22) Anmeldetag:  04.09.1980
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)3B65H 51/10
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH FR GB IT LI LU NL SE

(30) Priorität: 02.10.1979 DE 2939873

(71) Anmelder: Hacoba Textilmaschinen GmbH & Co KG
D-42281 Wuppertal (DE)

(72) Erfinder:
  • Wülfing, Karl-Heinz
    D-5600 Wuppertal 23 (DE)
  • Engelhardt, Werner
    D-5600 Wuppertal 1 (DE)

(74) Vertreter: Sturies, Herbert (DE) et al
Brahmsstrasse 29
D-42289 Wuppertal
D-42289 Wuppertal (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Garnlieferwerk, insbesondere für frisch eingefärbtes Garn


    (57) Ein insbesondere für am laufenden Faden uni- oder abschnittweise unterschiedlich frisch eingefärbtes Garn (4) bestimmtes Garnlieferwerk ist mit einem umlaufend angetriebenen Lieferrad (3) und einem an dessen Umfang teilweise anliegenden, endlos umlaufenden, flexiblen Andruckband (5) versehen, das das zu fördernde Garn (4) gegen den Lieferrandumfang drückt.
    Um damit hohe Garnfördergeschwindigkeiten zu erzielen und das Garn (4) so wenig wie möglich zu beanspruchen, insbesondere nicht zu quetschen, besteht das Lieferrad (3) aus zwei im Abstand nebeneinander angeordneten Führungsscheiben (11,12) die das Andruckband (5) lediglich an seinen Randkanten abstützen, sowie mehreren zwischen den Führungsscheiben (11,12) schaufelradartig angeordneten Förderrippen (13), die sich mindestens bis in Radumfangsnähe erstrecken, hier gegen die mittleren Partien des Andruckbandes (5) drücken und über die das Garn (4) mit punktuellerAuflage (13') sekantenförmig zu führen ist.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein insbesondere für am laufenden Faden uni- oder abschnittweise unterschiedlich frisch eingefärbtes, noch zu fixierendes Garn bestimmtes Garnlieferwerk, welches mit einem umlaufend angetriebenen Lieferrad und einem an dessen Umfang teilweise anliegenden, das zu fördernde Garn dagegen drückenden, endlos umlaufenden, flexiblen Andruckband versehen ist.

    [0002] Solche Garnlieferwerke sind bekannt. Sie ermöglichen wegen des am Lieferrad auf verhältnismäßig großer Umfangslänge anliegenden, mitgenommenen Andruckbandes und des dadurch bedingten großen schlupffreien Mitnahmeeffekts hohe Garnfördcrgeschwindigkeiten und damit entsprechend hohe Produktionsleistungen. Das gilt in beschränktem Umfang auch für andere bekannte Garnlieferwerke, bei denen das Garn zwischen einem angetriebenen Lieferrad und einer anliegenden Andruckwalze oder aber über zwei achsparallel hintereinander angeordnete Förderwalzen eines Schlupflieferwerks geführt wird. All diesen bekannten Garnlieferwerken haftet der Nachteil an, daß das Garn dabei in mehr oder weniger großem Umfang gequetscht wird. Das ist insbesondere in den Fällen von Nachteil, wo es sich um die Förderung von am laufenden Faden uni- oder mehrfarbig frisch eingefärbten und daher noch zu fixierendem Garn handelt, vor allem bei Garnen mit sogenanntem "space-dying"-Effekt, wo auf das Garn in rascher Aufeinanderfolge bzw. in kurzen Abständen unterschiedliche Farben aufgebracht werden. Hier wirkt sich nämlich der vorerwähnte Quetscheffekt zwischen Lieferrad und Andruckwalze bzw. Andruckband besonders nachteilig aus, weil es dadurch insbesondere am Einlaufzwickel zwischen Lieferrad und Andruckorgan sowie bei Andruckbändern auch noch im Verlauf ihrer weiteren Anlage zu einem unerwünschten Verlaufen der auf das Garn aufgetragenen Farbflotte kommt und dadurch der gewünschte space-dying-Effekt nicht oder nur sehr unvollständig erreicht wird.

    [0003] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Garnlieferwerk, insbesondere für frisch eingefärbtes Garn zu schaffen, das einerseits eine hohe Garnfördergeschwindigkeit zu erzielen erlaubt, andererseits aber das zu för- dernde Garn so wehig wie möglich beansprucht, insbesondere so qut wie keine Garnquetschungen hervorruft. Diese Aufgabe wird ausgehend von einem Garnlieferwerk der eingangs erwähnten Gattung erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das Lieferrad aus zwei im Abstand nebeneinander angeordneten, das Andruckband lediglich an seinen Randkanten abstützenden Führungs- scheiben und mehreren dazwischen schaufelradartig angeordneten, sich mindestens bis in Radumfangsnähe erstreckenden und hier gegen die mittleren Partien des Andruckbandes drückenden Förderrippen besteht, über die das Garn mit punktueller Auflaqe sekantenförmig zu führen ist. Auf diese Weise wird sichergestellt, daß das zu fördernde Garn zwischen dem Andruckband und dem Lieferrad nur an dessen Förderrippen aufliegt, dazwischen also jeweils frei geführt bleibt, wodurch das Garn einerseits mit hoher Laufgeschwindigkeit qefördert, andererseits aber dabei so gut wie qar nicht gequetscht wird, also auch von Farbverschmierungen verschont bleibt,. Dazu trägt auch bei, daß das Andruckband wegen seiner gleichfalls punktuellen Auflage am vorbeilaufenden Garn praktisch keiner Farbverschmutzung ausgesetzt ist und die sowohl vom.Band als auch von den Förderstegen des Lieferrades etwa aufgenommenen Farbtupfer wegen der hohen Umlaufgeschwindigkeiten überwiegend abgeschleudert werden. Wie die Praxis gezeigt hat, kann mit dem neuen Garnlieferwerk frisch gefärbtes, insbesondere auch "Mini-space"-eingefärbtes Garn mit hoher, bis zu 1500M/min. und mehr betragender Laufgeschwindiqkeit gefördert werden, und zwar ohne jedwede Beeinträchtiqunq des in der vorqeschalteten Färbceinrichtunq erzeugten Farb-, insbesondere space-dying-Effekts. Die gleiche vorteilhafte Wirkung wird auch bei mit anderen flüssiqen Auftraqmitteln behandelten Garnen erzielt.

    [0004] Das Lieferrad besteht vorteilhaft aus einem massiv ausgebildeten Radkörper mit einer darin mittig eingearbeiten Umfangsnut, die durch mehrere in ihre die Führungsscheiben bildenden Seitenwände eingesetzte, achsparallel verlaufende und die Förderrippen bildende Stege in Umfangsrichtung unterteilt ist. Das ergibt eine außerordentlich einfache Herstellung des mit den Förderstegen und den beiden Führungsscheiben versehenen Lieferrades und zugleich dessen solide Konstruktion, die für die hohen Umlaufgeschwindigkeiten dieser Lieferräder wichtig ist.

    [0005] Um die hauptsächlich durch das jeweilige Auflaufen der einzelnen Garnabschnitte auf die schaufelradartig umlaufenden Förderstege hervorgerufenen Garnschwingungen zu vermeiden bzw. diese soweit wie möglich zu unterdrücken, sind in der Umfangsnut des Lieferrades zwischen den Förderstegen achsparallel dazu verlaufende Dämpfungsstifte angeordnet, die etwa in Höhe der jeweils durch die Garnauflagestellen der benachbarten Förderstege verlaufenden Garnführungssekante liegen.

    [0006] Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung sind die Führungsscheiben am Lieferrad mit einer Umfangsverzahnung versehen, von denen einzelne Zähne durch die Förderstege gebildet sind, wobei das Andruckband eine damit zusammenwirkende, entsprechende Außenverzahnung besitzt. Auf diese Weise wird einerseits jeglicher Schlupf zwischen dem Lieferrad und dem anliegenden Andruckband vermieden sowie andererseits der Fördereffekt durch die jeweilige, leicht gekröpfte Einklemmung des Garns zwischen den Auflagekanten der Förderstege und den damit in Eingriff stehenden Zahnlücken des Andruckbandes noch entsprechend vergrößert.

    [0007] Weiterhin sieht die Erfindung vor, daß dem mit Förderstegen und seitichen Führungsscheiben versehenen Lieferrad ein Fadenbruchwächter nachgeschaltet ist, der aus einem in unmittelbarer Nähe des ablaufenden Garns anqeordneten Saugtopf mit eingebauter Lichtschranke besteht. An diesem Saugtopf läuft das vom Garnlieferwerk kommende Garn normalerweise völlig unbeeinflußt vorbei, wohingegen es bei Garnbruch zu einem Ansaugen und entsprechenden Anhäufen des nachlaufenden Garns in den Sauqtopf kommt, so daß dann nach entsprechender Garnanhäufung die hier vorhandene Lichtschranke anspricht und das Lieferrad stillsetzt.

    [0008] Desweiteren ist auch am Um fang des mit Förderstegen und seitlichen Führungsscheiben versehenen Lieferrades außerhalb seines Andruckbandbereichs noch eine Lichtschranke vorgesehen, die die Garnauflagekanten der Förderstege überwacht und die bei hinreichender Garnanhäufung an diesen Stellen das Lieferrad stillsetzt.

    [0009] Schließlich sieht die Erfindung noch vor, daß vorteilhaft mehrere mit Förderstegen und seitlichen Führungsscheiben versehene Lieferräder achsparallel zueinander angeordnet und jeweils über Kupplungen durch ein gemeinsames Getriebe anzutreiben sind. Das Getriebe besteht dazu zweckmäßig aus entsprechend der Anzahl der Lieferräder vorhandenen achsparallel zueinander angeordneten, durch einen gemeinsamen Motor über Zahnriemen od.dgl. angetriebenen und mit Schwungmassen versehenen Getriebewellen, mit denen die dazu jeweils koaxial liegenden Lieferradwellen über elektrisch gesteuerte Bremskupplungen antriebsmäßig zu verbinden bzw. davon abzukuppeln sind. Auf diese Weise wird sichergestellt, daß die Lieferräder bei auftretendem Garnbruch jeweils einzeln schnell abgekuppelt und stillgesetzt sowie nach Beseitigung des Garnbruchs sofort wieder mit größtmöglicher Beschleunigung auf ihre Solldrehzahl gebracht werden können, ohne daß dieses Ab-und Zuschalten des jeweils stillgesetzten Lieferrades auf die übrigen Garnlieferwerke von nachteiligem Einfluß wäre.

    [0010] In der Zeichnung sind mehrere Auführungsbeispiele von Garnlieferwerken nach der Erfindung schematisch dargestellt. Dabei zeigt

    Fig. 1 die grundsätzliche Ausbildung eines mit einem Einzelantrieb versehenen Lieferwerks in seitlicher Ansicht,

    Fig. 2 die zugehörige Draufsicht,

    Fig. 3 eine vorteilhafte Ausführungsform des Garnlieferwerks in der Seitenansicht,

    Fig. 4 eine zu Fig. 3 um 90° versetzte Seitenansicht auf das Lieferrad,

    Fig. 5 die Seitenansicht und

    Fig. 6 die Draufsicht auf ein für mehrere achsparallel nebeneinander angordnete Lieferräder bestimmtes, gemeinsames Antriebsgetriebe.



    [0011] Das in den Fig. 1 und 2 dargestellte Garnlieferwerk besteht im wesentlichen aus dem durch den Antriebsmotor 1 über die Welle 2 mit regelbarer Umlaufgeschwindigkeit anzutrei- "benden Lieferrad 3 sowie dem an seinem Umfang teilweise anliegenden, das zu fördernde Garn dagegen drückenden, endlos umlaufenden Andruckband 5, das aus säure- und basenfestem flexiblen Werkstoff, z.B. einem geeigneten Kunststoffriemen besteht. Das Andruckband 5 ist über die beiden Führungsröllen 6,7 geführt, von denen erstere als Bandspannrolle dient und entsprechend verstellbar ist, während die andere Führungs-rolle 7 ortsfest angeordnet sein kann. Das zu fördernde Garn 4 wird in einer dem Garnlieferwerk vorgeschalteten, nicht weiter dargestellten "space-dying"-Färbevorrichtung abschnittweise unterschiedlich eingefärbt und läuft dann über die Umlenkrolle 8 und von dort weiter zwischen dem Andruckband 5 und dem Lieferrad 3 hindurch über die Umlenkrolle 9 zu einer nachgeschalteten Fixierkammer 10. Im vorliegenden Falle werden gleichzeitig zwei Garne 4',4" parallel nebeneinander liegend gefördert. Es versteht sich aber, daß auch nur ein oder mehrere Garne in dieser Weise gefärbt werden können.

    [0012] Das Lieferrad 3 besteht im wesentlichen aus zwei im Abstand nebeneinander angeordneten Führungsscheiben 11,12, die das Andruckband 5 lediglich an seinen Randkanten abstützen, Zwischen den Führungsscheiben 11,12 sind am Lieferrad 3 schaufelradartig angeordnete Förderrippen 13 vorhanden, die sich mindestens bis in Radumfangsnähe erstrecken und hier gegen die mittleren Partien des Andruckbandes 5 drücken, so daß das Garn 4 an diesen Förderrippen 13 jeweils nur an den Stellen 13' punktuell auflieqt und insgesamt im Bereich des Lieferrades 3 und des Andruckbandes 5 sekantenförmig geführt wird, wie das Fig. 1 deutlich zeiqt. Das Garn 4 wird also mit anderen Worten nur an den einzelnen Auflagerkanten 13' der Förderrippen 13 und dem darauf drückenden Band 5 geklemmt und dadurch wirksam wie aber zugleich auch schonend gefördert. Insbesondere kann es dabei zu keinerlei Verschmierungen des unterschiedlichen Farbstoffauftrages auf dem Garn kommen, weil dieses jeweils zwischen den einzelnen Auflagerkanten 13' der Förderrippen 13 völlig berührunqsfrei liegt und auch keine Farbstoffverquetschungen bzw. -auspressunqen auftreten können.

    [0013] Die für die Praxis bevorzugte Ausführungsfrom des neuen Garnlieferwerks ist in den Fig. 3 und 4 dargestellt. Hiernach besteht das Lieferrad 3 aus einem massiv ausgebildeten Radkörper 14 mit einer darin mittig eingearbeiteten, z.B. ausgedrehten Umfangsnut 15. In dieser Nut 15 sind mehrere in ihre die Führungsscheiben bildenden Seitenwände 11',12' eingesetzten Stege 13" angeordnet, die achsparallel verlaufen und die Förderrippen 13 bilden. Diese unterteilen also die Nut 15 in deren Umfangsrichtung. Weiterhin sind in der Umfangsnut 15 zwischen deren Förderstegen 13" noch jeweils achsparallel zu letzteren verlaufende Dämpfungsstifte 16 angeordnet, die durch entsprechend fluchtende Bohrungen in den Seitenwänden 11', 12' hindurchgesteckt sind. Diese Dämpfungsstifte 16 liegen, wie Fig. 3 zeigt, etwa in Höhe der jeweils durch die Garnauflagestellen 13' der benachbarten Förderstege 13" verlaufenden Garnführunassekante 4"'. Diese Stifte 16 unterdrücken etwaige Garnschwinqungen, wie sie normalerweise durch das Auflaufen des zulaufenden Garns 4 auf die umlaufenden schaufelradartigen Förderstege 13" hervorgerufen werden. Weiterhin sind die Führungsscheiben 11',12' des Lieferrades noch mit einer Umfangsverzahnung 17 versehen, von denen einzelne Zähne durch die in entsprechendem Teilungsabstand gelegenen Förderstege 13" gebildet werden. Mit dieser Außenverzahnung 17 steht die am umlaufenden Andruckband 5 vorhandene Außenverzahnung 18 in ständigem Einqriff, wodurch jedweder Schlupf zwischen dem Lieferrad 3 und dem Andruckband 5 vermieden und zugleich noch eine bessere Garnförderwirkung erzielt wird, dadurch nämlich, daß das Garn an seinen punktuellen Auflagestellen zwischen den Auflagekanten 13' der Förderstege 13" und den entsprechenden Zahnlücken 18' der Bandaußenverzahnung 18 leicht abgekröpft geklemmt wird.

    [0014] Die Länge des endlos umlaufenden Andruckbandes 5 ist vorteilhaft so gewählt, daß sie nicht ein geradzahliges Vielfaches des Teilungsabstandes der umlaufenden Förderstege 13" beträgt. Das Gleiche gilt sinngemäß auch für die Anzahl der Zähne der am Band 5 vorhandenen Außenverzahnunq 18 gegenüber den am Lieferrad 3 vorhandenen Zähne. Dadurch wird verhindert, daß sich Farbstoffreste am Band 5 stets an den gleichen Stellen ablagern und sich somit dort anhäufen können. Vielmehr ergibt sich dadurch eine entsprechende Verlagerung bzw. gleichmäßigere Verteilung solcher etwaiger Farbstoffablagerungen auf dem Band 5, die leichter abgeschleudert werden können und das vorbeilaufende Garn praktisch nicht verunreinigen oder sonstwie ungünstig beeinflussen.

    [0015] Wie Fig. 3 zeigt, ist dem Lieferrad 3 ein generell mit 19 bezeichneter Fadenbruchwächter nachgeschaltet, der aus einem an die Saugleitung 20 angeschlossenen Saugtopf 21 besteht, welcher in unmittelbarer Nähe des an ihm vorbeilaufenden Garns 4',4" angeordnet ist. Im Sauqtopf 21 ist eine Lichtschranke 22 eingebaut, die im Falle des bei Garnbruch sich im Saugtopf 21 ansammelnden Garns 4IV anspricht und dadurch den Antrieb des Lieferrades 3 stillsetzt.

    [0016] Eine weitere Lichtschranke 23 ist entsprechend Fiq. 3 noch am Umfang des Lieferrades 3 außerhalb des Bereichs des Andruckbandes 5 angeordnet. Ihr obliegt die Aufgabe, die Garnauflagekanten 13' der Förderstege 13" fortlaufend auf etwa sich dort im Falle des Garnbruchs anhäufendes Garn zu überwachen und gegebenenfalls das Lieferrad 3 stillzusetzen. Die Ansprechempfindlichkeit der Lichtschranke 23 ist so eingestellt, daß sie nicht schon auf etwa an den Fördersteg-Auflagekanten 13' haftende sitzende Farbstoffreste, sondern erst dann anspricht, wenn sich mehrere Garnwindungen darauf angesammelt haben, was im Falle eines Garnbruches bei der hohen Fördergeschwindigkeit des Lieferrades sehr schnell eintritt.

    [0017] Das Andruckband 5 ist vorteilhaft über drei Führungs- rollen 24,25,26 geführt, wobei die Führunqsrollen 24,25 in der Nähe des Lieferrades etwa diametral dazu liegen, während die dritte Führungsrolle 26 in größerem Abstand vom Lieferrad 3 verstellbar angeordnet ist und damit zugleich als Bandspannrolle dient.

    [0018] In den Fig. 5 und 6 ist eine bevorzugte Mehrfach-Nebeneinanderanordnung mehrerer Lieferräder 3 und ihres gemeinsamen Antriebes dargestellt. Die Lieferräder 3 sind hiernach achsparallel zueinander angeordnet, und zwar so, daß ihre Wellen 2 koaxial zu den entsprechend achsparallel zueinander angeordneten Getriebewellen 27 verlaufen, die über entsprechend versetzt angeordnete Zahnriemen 28 durch den aemeinsamen, mit einem Schwungrad 29 versehenen Motor 30 mit regelbarer Geschwindigkeit ständig angetrieben werden. Auf den einzelnen Getriebewellen 27 sind ebenfalls Schwungräder bzw. -massen 31 vorhanden. Über elektrisch gesteuerte, insbesondere auch von den Lichtschranken 22 und 23 beeinflußbare Bremskupplungen 32,33 können die einzelnen Lieferradwellen 2 an die Getriebewellen 27 angekuppelt bzw. davon abgekuppelt werden, wobei gewährleistet ist, daß die jeweils abgekuppelte Lieferradwelle 2 nach dem Abkuppeln sofort gebremst und nach dem Ankuppeln so schnell wie möglich auf die Solldrehzahl beschleunigt wird, ohne daß dadurch nachteilige Rückwirkungen auf das gemeinsame Getriebe auftreten.


    Ansprüche

    1. Garnlieferwerk, insbesondere für am laufenden Faden uni- oder abschnittweise unterschiedlich frisch eingefärbtes, noch zu fixierendes Garn, mit einem umlaufend angetriebenen Lieferrad und einem an dessen Umfang teilweise anliegenden, das zu fördernde Garn dagegendrückenden, endlos umlaufenden, flexiböen Andruckband, dadurch gekennzeichnet, daß das Lieferrad (3) aus zwei im Abstand nebeneinander angeordneten, das Andruckband (5) lediglich an seinen Randkanten abstützenden Führungsscheiben (11,12) und mehreren dazwischen schaufelradartig angeordneten, sich mindestens bis in Radumfanqsnähe erstreckenden und hier gegen die mittleren Partien des Andruckbandes (5) drückenden Förderrippen (13) besteht, über die das Garn (4) mit punktueller Auflage (13') sekantenförmig zu führen ist.
     
    2. Garnlieferwerk nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Lieferrad (3) aus einem massiv ausgebildeten Radkörper (14) mit einer darin mittig eingearbeiteten Umfanqsnut (15) besteht, die durch mehrere in ihre die Führunqsscheiben (11,12) bildenden Seitenwände (11',12') eingesetzte, achsparallel verlaufende und die Förderrippen (13) bildende Stege (13") in Umfangsrichtung unterteilt ist.
     
    3. Garnlieferwerk nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß in der Umfangsnut (15) des Lieferrades (3) zwischen den Förderstegen (13") achsparallel dazu verlaufende Dämpfungsstifte (16) angeordnet sind, die etwa in Höhe der jeweils durch die Garnlauflagestellen (13') der benachbarten Förderstege (13") verlaufenden Garnführunassekante (9"') liegen.
     
    4. Garnlieferwerk nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Führungsscheiben (11',12') am Lieferrad (3) mit einer Umfangsverzahnung (17) versehen sind, von denen einzelne Zähne durch die Förderstege (13") qebildet sind, und daß das Andruckband (5) eine damit zusammenwirkende, entsprechende Außenverzahnung (18) besitzt.
     
    5. Garnlieferwerk nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Andruckband (5) über drei Führungsrollen (24,25,26) geführt ist, von denen zwei (24,25) in der Nähe des Lieferrades (3) etwa diametral dazu liegen, während die dritte Führungsrolle (26) im qrößeren Abstand vom Lieferrad (3) verstellbar angeordnet ist und damit zuqleich als Bandspannrolle dient.
     
    6. Garnlieferwerk nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß dem mit Förderstegen (13") und seitlichen Führunqsscheiben (11',12') versehenen Lieferrad (3) ein Fadenbruchwächter (19) nachgeschaltet ist, der aus einem in unmittelbarer Nähe des ablaufenden Garns (4',4") anqeordneten Sauatopf (21) mit eingebauter Lichtschranke (22) besteht.
     
    7. Garnlieferwerk nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß am Umfang des mit Förderstegen (13") und seitlichen Führunqsscheiben (11',12') versehenen Lieferrades (3) außerhalb seines Andruckbandbereichs eine die Garnauflagekanten (13') der Förderstege (13") überwachende Lichtschranke (23) vorqesehen ist, die bei Garnanhäufung an diesen Stellen (13') das Lieferrad (3) stillsetzt.
     
    8. Garnlieferwerk nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere mit Förderstegen (13'') und seitlichen Führungsscheiben (11',12') versehene Lieferräder (3) achsparallel zueinander angeordnet und jeweils über Kupplungen (32,33) durch ein gemeinsames Getriebe (27,31) anzutreiben sind.
     
    9. Garnlieferwerk nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß das Getriebe aus entsprechend der Anzahl der Lieferräder (3) vorhandenen achsparallel zueinander angeordneten, durch einen gemeinsamen Motor (30) über Zahnriemen (28) od.dql. angetriebenen und mit Schwungmassen (31) versehenen Getriebewellen (27) besteht, mit denen die dazu jeweils koaxial liegenden Lieferradwellen (2) über elektrisch gesteuerte Bremskupplungen (32,33) antriebsmäßig zu verbinden bzw. davon abzukuppeln sind.
     




    Zeichnung