[0001] Die Erfindung betrifft eine Tür für einen Koksofen mit mindestens einem um den Türkörper
angeordneten Dichtelement, das durch eine Vielzahl von Spanneinheiten in Richtung
auf die Verschlußseite des Türkörpers beaufschlagt wird.
[0002] Das bzw. die um den Türkörper angeordneten Dichtelemente werden bei geschlossener
Tür durch Federkraft an den Ofenrahmen gedrückt. Dadurch soll verhindert werden, daß
gasförmige Bestandteile aus dem Innern des Ofens durch den Spalt zwischen dem Türkörper
und dem Ofenrahmen nach außen entweichen.
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[0003] Aus der DE-AS 1 018 390 ist eine Tür der eingangs genannten Art bekannt. Bei dieser
Tür ist das Dichtelement Z-förmig ausgebildet, wobei das Dichtelement mit seinem einen
Schenkel am Türkörper festgeklemmt ist und der andere, mit einer Schneide versehene
Schenkel an verschiedenen Stellen jeweils über einen Kolben oder Bolzen von einer
Druckfeder gegen den Ofenrahmen gedrückt wird. Der die beiden Schenkel verbindende
Steg ist entsprechend schlank ausgebildet, um dem Dichtelement die nötige Elastizität
zu verleihen. Die Druckfeder stützt sich gegen eine Schraube ab, die in einem Gewinde
gelagert ist, das sich in einem fest mit dem Türkörper verbundenen Absatz befindet.
[0004] Durch die durch den Verkokungsprozeß verursachte Temperatureinwirkung erfahren sowohl
der Ofenrahmen als auch der Türkörpfer Verformungen. Durch unterschiedliche Bedingungen
sind diese Verformungen im allgemeinen nicht gleich, so daß zwischen dem Türkörper
und dem Ofenrahmen - in Richtung der Ofenkammer gesehen - unterschiedliche Abstände
entstehen. Unterschiedliche Abstände bedeuten aber unterschiedliche Längen der Feder
und somit unterschiedliche Druckkräfte der Federn. So kommt es, daß an den Stellen
mit großen Abständen kleine Schließkräfte vorhanden sind - obwohl gerade hier große
Schließkräfte notwendig wären, um die Dichtleisten an den Ofenrahmen anzudrücken.
[0005] Zur Behebung dieses Mangels ist nach der DE-AS 1 018 390 zwar vorgesehen, den Kolben
oder Bolzen mit einem dünnen Schaft zu versehen, der in einer Bohrung der Druckschraube
geführt ist, wobei der Sollwert der Druckkraft gegeben ist, wenn der Schaft bündig
mit der Druckschraube verläuft. Eine Korrektur ist aber nur durch optische Beobachtung
aus der Nähe und entsprechendes Nachdrehen der Druckschraube von Hand möglich.
[0006] Aus der US-PS 3 974 038 ist eine weitere Koksofentür bekannt, bei der die Dichtleiste
in der Nut eines rahmenförmig angeordneten Rechteckprofils aufgenommen ist. Das Rechteckprofil
ist über eine dünne Platte mit dem Türrahmen verbunden. Das Rechteckprofil mit der
Dichtleiste wird zum einen durch Federanordnungen, bestehend aus einer Druckfeder,
einer Stellschraube und einem Druckstück, gegen den Ofenrahmen gedrückt, wobei mehrere
Federanordnungen von mit dem Türrahmen fest verbundenen hohlkastenförmigen Hilfsrahmen
aufgenommen sind. Die Druckfedern stützen sich dabei gegen die Stellschrauben ab,
die in ein im Hilfsrahmen befindliches Innengewinde eingreifen. Das Rechteckprofil
mit der Dichtleiste wird zum andern über mit Dichtungsplatten versehene, direkt am
Türrahmen angelenkte Druckstücke gegen den Ofenrahmen gedrückt.
[0007] Durch die direkte Verbindung sowohl der Druckstücke als auch der Gewindeaufnahmen
für die Stellschrauben mit dem Türkörper kommt es auch bei dieser bekannten Koksofentür
bei unterschiedlichen Verformungen des Türkörpers und des Ofenrahmens - wie bereits
oben beschrieben - zu ungleichen Schließkräften.
[0008] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Tür der eingangs genannten Art derart
zu gestalten, daß ein ständig gleichmäßiger Anpreßdruck - auch bei ungleich verformten
Ofenrahmen und Türkörper - auf das Dichtelement gewährleistet ist.
[0009] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß sich die Spanneinheiten gegen
mindestens eine Schiene abstützen, die beweglich in einem am Umfang des Türkörpers
verlaufenden hohlkastenförmigen Hilfsrahmen angeordnet ist, und die - bei geschlossener
Tür - durch am Ofenrahmen gelagerte Distanzelemente abgestüttzt ist.
[0010] Hierdurch wird erreicht, daß die Schiene als Abstützung der Spanneinheiten überall
den gleichen Abstand vom Ofenrahmen hat - insbesondere auch bei durch Wärmeeinwirkung
verschiedenartig verformtem Ofenrahmen und Türkörper. Damit haben auch die Spanneinheiten
alle die gleichen Ausdehnung und üben alle - ohne individuelles Eingreifen - die gleiche
Kraft auf das bzw. auf die Dichtelemente aus. Das bzw. die Dichtelemente werden an
allen Seiten gleichmäßig an den Ofenrahmen gedrückt, wodurch ein gasdichter Abschluß
der Tür ermöglicht wird.
[0011] Weitere vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen beschrieben.
So ist es möglich, bei der Ausgestaltung der Tür nach Anspruch 2 größere Verformungsunterschiede
auszugleichen, da sich der Hilfsrahmen, der keinen nennenswerten Wärmeeinwirkungen
ausgesetzt ist, sich im wesentlichen nicht verzieht. Durch die Verwendung von jeweils
einem Dreh - und Gleitlager sind unterschiedliche Wärmeausdehnungen des Türkörpers
und des Hilfsrahmens ohne sich ungünstig auswirkende Spannungen möglich.
[0012] Ein Ausführungsbeispiel des Gegenstandes der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt
und wird im folgenden näher beschrieben. Es zeigen
Fig. 1 eine senkrecht angeordnete Tür nach der Erfindung in der Draufsicht
Fig. 2 dieselbe Tür in der Seitenansicht
Fig. 3 einen Querschnitt durch die Tür längs der Linie III-III in Fig. 1
Fig. 4 einen Querschnitt durch die Tür längs der Linie IV-IV in Fig. 1
Fig. 5 eine abgewandelte Verriegelung der Hebel zum Abstützen der Schiene.
[0013] In dem in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiel weist die erfindungsgemäße
Tür den eigentlichen Türkörper 1, einen Dichtrahmen, bestehend aus einzelnen, an den
Ecken miteinander verbundenen Dichtleisten 2 und einen Hilfsrahmen 3 auf.
[0014] Der Türkörper 1 weist eine rechteckige Grundplatte 4 und an deren Vorderseite senkrecht
dazu angeordnete wandartige Rippen 5, 6 auf, wobei die Rippen parallel zu den Außenkanten
7, 8 der Grundplatte 4 verlaufen und einen in sich geschlossenen Hohlkasten bilden.
In den an den Längsseiten angeordneten Rippen 5 befindet sich jeweils paarweise eine
Bohrung 9 und eine Nut 10. Die Außenkanten 7,8 der Grundplatte 4 sind planbearbeitet.
An der Rückseite der Grundplatte ist die Haltevorrichtung 11 für den Steinstopfen
12 in bekannter Weise angebracht.
[0015] Die Dichtleisten 2 werden durch Klemmittel reibschlüssig an den Außenkanten 7, 8
der Grundplatte 4 gehalten. Als Klemmittel sind im vorliegenden Ausführungsbeispiel
Ankerschrauben 13 vorgesehen, die,'mit einem bestimmten Drehmoment angezogen, eine
bestimmte Normalkraft zwischen den Dichtleisten 2 und den Außenkanten 7 bzw. 8 des
Türkörpers 1 hervorrufen.
[0016] Der Hilfsrahmen 3 besteht im wesentlichen aus zwei Längsholmen 14 und zwei Querholmen
15. An der Vorderseite der Längsholme 14 sind zur Verhinderung von Querverformungen
des Hilfsrahmens 3 Verbindungsleisten 16 vorgesehen. An der Innenseite der beiden
Längsholme 14 sind jeweils zwei Zapfen 17 angeordnet, von denen jeweils einer in eine
Bohrung 9 und einer in eine Nut 10 der Rippen 5 eingreift. Die Holme 14, 15 haben
einen Hohlquerschnitt, der zur Aufnahme einer Schiene 18, von Stempeln 19 und von
Spanneinheiten 20 dient.
[0017] Die Schiene 18 bzw. eire aus solchen Schienen gebildete entsprechende Anordnung ist
in Schließrichtung der Tür gleitbar innerhalb der Holme 14 bzw. 15 geführt. Zwischen
der Schiene 18 und den Dichtleisten 2 befindet sich eine Vielzahl von Spanneinheiten
20, die jeweils aus zwei teleskopartigen ineinander geführten, einseitig offenen Hohlzylindern
21,.22 bestehen. Zwischen den Böden 23, 24 der beiden Hohlzylinder 21 bzw. 22 ist
eine Druckfeder 25 angeordnet, die die Spanneinheit 20 auseinander zu drücken bemüht
ist und somit eine von der Schiene 18 weg wirkende Kraft auf die Dichtleiste 2 ausübt.
[0018] Auf der den Spanneinheiten 20 gegenüberliegenden Seite der Schiene 18 sind Stempel
19 angeordnet. Die Stempel 19 weisen einen Schaft 26 auf, der in Bohrungen 27 in den
Holmen 14, 15 bzw. in den Verbindungsleisten 16 geführt ist.
[0019] Der Ofenrahmen 28 weist eine planverarbeitete Dichtfläche 29 auf. An seinem Rand
sind paarweise Vorsprünge 30 angeordnet, in denen mit einem Haken 31 versehenen Hebel
32 schwenkbar gelagert sind. Die Haken 31 weisen eine Gleitfläche 33 und eine Nase
34 auf. Die Gleitfläche 33 dient dazu, den Schaft 26 der Stempel 19 zu erfassen und
die Spanneinheiten 20 über die Schiene 18 zusammen zu drücken. Die Nase 34 ist vorgesehen,
um die Hebel 32 in der Schließstellung der Tür mit Hilfe eines mit einer weiteren
Nase 35 versehenen Arretierhebels 36 zu halten. Zweckmäßigerweise sind die Hebel 32
durch eine Verbindungsstange 37 untereinander gekoppelt, um eine gleichmäßige Handhabung
der Hebel 32 zu ermöglichen.
[0020] Durch den durch die Hebel 32 realisierbaren konstanten Abstand der Schiene 18 von
dem Ofenrahmen 28 ist gewährleistet, daß alle Spanneinheiten 20 die gleiche Kraft
erzeugen - unabhängig von der Verformung sowohl des Ofenrahmens 28 als auch des Türkörpers
1 und auch unabhängig vom Anpreßdruck der Verriegelung des Türkörpers.
[0021] Der Ofenrahmen 28 weist außerdem zwei mal zwei Riegelhaken 38 auf. Zur Führung des
Türkörpers 1 sind Vorsprünge 39 vorgesehen, die an der Innenseite der Riegelhaken
38 gleiten können. Mit Hilfe eines in die Riegelhaken 38 eingreifbaren Hebels 40 und
einer Andrückvorrichtung 41 kann der Türkörper 1 in bekannter Weise gegen den Ofenrahmen
28 und damit gegen die Ofenkammer gedrückt werden. Zur Begrenzung des Schließweges
dienen Anschläge 42, die an den Vorsprüngen 39 angeordnet sind. Die Anschläge 42 dienen
gleichzeitig dazu, den Türkörper 1 an entsprechenden Vorsprüngen 43 an der Innenseite
der Riegelhaken 38 aufzuhängen.
[0022] In Fig. 5 ist eine abgewandelte Arretiervorrichtung für die Hebel 32 vorgesehen,
die im wesentlichen aus einem auf den Verbindungsleisten 16 drehbar gelagerten Arm
44 besteht, der mit einem Anschlag 45 versehen ist, der ein Zurückweichen der Hebel
32 verhindert. Der Arm 44 ist mit Hilfe einer Kuppelstange 46 mit dem Hebel 40 verbunden.
Der Vorteil dieser Arretiervorrichtung besteht darin, daß die Bewegungen der Hebel
40 und die der Arme 44 gemeinsam ausgeführt werden können.
1. Tür für einen Koksofen mit mindestens einem um den Türkörper (1) angeordneten Dichtelement,
das durch eine Vielzahl von Spanneinheiten (20) in Richtung auf die Verschlußseite
des Türkörpers (1) beaufschlagt wird, dadurch gekennzeichnet, daß sich die Spanneinheiten
(20) gegen mindestens eine Schiene (18) abstützen, die beweglich in einem am Umfang
des Türkörpers (1) verlaufenden hohlkastenförmigen Hilfsrahmen (13) angeordnet ist,
und die - bei geschlossener Tür - durch am Ofenrahmen (28) gelagerte Distanzelemente
abgestützt ist.
2. Tür nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Hilfsrahmen (3) an den beiden
Längsseiten durch je ein Dreh- und ein Gleitlager (17, 9 bzw. 17, 10) mit dem Türkörper
(1) verbunden ist.
3. Tür nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Distanzelemente
als schwenkbar am Ofenrahmen (28) angelenkte, mit einem Haken (31) versehene Hebel
(32) ausgebildet sind.
4. Tür nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß - bei geschlossener Tür - zwischen
den Haken (31) und der Schiene (18) jeweils ein Stempel (19) angeordnet ist.
5. Tür nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Spanneinheiten
(20) aus zwei teleskopartig geführten, einseitig offenen Hohlzylindern (21, 22) bestehen,
zwischen deren Böden (23, 24) eine Druckfeder (25) angeordnet ist.