[0001] Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Reinigungsmittel, das sich zur Behandlung
stark verschmutzter Partien wie Kragen und Manschetten, von Wäschestücken eignet,
die anschließend in üblicher Weise gewaschen werden. Derartige Mittel verstärken die
Wirkung des Waschmittels gegenüber hartnäckige Verschmutzungen, die im allgemeinen
bei einer sogenannten "Feinwäsche" bei 30° bis 40° C beziehungsweise der bei 50° bis
60
0 C durchgeführten Wäsche für "Pflegeleicht-Textilien" nicht ausreichend entfernt werden.
Entsprechende Vorbehandlungsmittel sind als pastenförmige oder flüssige Konzentrate
beziehungsweise als zähe, zu Auftragsstiften geformte Massen sowie auch als Spray
bekannt. Es hat sich gezeigt, daß versprühbare Mittel vom Verbraucher besonders geschätzt
werden, da sie sich einerseits bequem und ohne Zuhilfenahme der Finger oder eines
Spatels gleichmäßig auf den verschmutzten Partien verteilen lassen und zum anderen
bei grobgewirkten Textilien auch in die tieferliegenden Fasern eindringen und folglich
einem oberflächlich angewendeten Auftragsstift hinsichtlich ihrer Reinigungswirkung
überlegen sind.
[0002] An derartige Sprühreinigungsmittel werden eine Reihe von Anforderungen gestellt,
die in ihrer Gesamtheit von den bisher bekannten Mitteln noch nicht erfüllt werden.
Es sind dies:
1. Hohes Lösungsvermögen für Fette, Öle und Wachse,
2. Vermeidung einer Kranzbildung durch sich im Textilgut ausbreitende Schmutzränder,
3. vollständige Auswaschbarkeit bei der nachfolgenden Wäsche, d. h. die verwendeten
Tensidkomponenten sollen ihrerseits nach dem Waschprozeß keinen fettartigen Fleck
auf dem Textilgut hinterlassen,
4. Vermeidung einer Schaumanhebung beim nachfolgenden Waschprozeß,
5. Unbrennbarkeit,
6..keine Toxizität für Menschen und Haustiere,
7. ausreichende biologische Abbaufähigkeit der verwendeten Waschrohstoffe im Abwasser,
8. die Zusammensetzung soll so abgestimmt sein, daß auf den Einsatz von fluorierten
Kohlenwassertoffen als Treibmittel verzichtet werden kann.
[0003] Diesen Anforderungen entspricht das erfindungsgemäße Mittel. Es betrifft ein zur
Textilbehandlung geeignetes, ein bei Raumtemperatur gasförmiges Treibmittel enthaltendes
Sprühreinigungsmittel, dadurch gekennzeichnet, daß die treibmittelfreien Bestandteile
die folgende Zusammensetzung aufweisen:
a) 6 bis 16 Gewichtsprozent an durchschnittlich 4 bis 8 Ethylenglykolethergruppen
aufweisenden C6-C10 Alkoholen, deren Anteil an gesättigtem C8-Alkohol mindestens 50 Gewichtsprozent beträgt,
b) 6 bis 10 Gewichtsprozent an durchschnittlich 2 bis 4 Ethylenglykolethergruppen
aufweisenden C12-C18-Alkoholen, deren Anteil an gesättigten C16-C18-Alkoholen nicht mehr als 50 Gewichtsprozent beträgt,
c) 6 bis 10 Gewichtsprozent an durchschnittlich 10 bis 15 Ethylenglykolethergruppen
aufweisenden C16-C18-Alkoholen,
d) 20 bis 50 Gewichtsprozent an aliphatischen Kohlenwasserstoffen mit einem Siedebereich
von 180 bis 260°C,
e) 10 bis 35 Gewichtsprozent mindestens eines Chlorkohlenwasserstoffes aus der Reihe
Methylenchlorid, Ethylenchlorid, 1,1,1-Trichlorethan und Perchlorethylen, wobei der
Gehalt an den unter den Bestandteilen (a) bis (c) 20 bis 35 Gewichtsprozent und der
an den Lösungsmitteln (d) und (e)65 bis 80 Gewichtsprozent beträgt
[0004] Die den unter (a) bis (c) aufgeführten nichtionischen Tensid-Bestandteilen zugrundeliegenden
Alkohole können geradkettig oder in 2-Stellung methylverzweigt, gesättigt oder einfach
olefinisch ungesättigt sein. Sie können natürlichen oder synthetischen Ursprungs,
beispielsweise durch Ethylenpolymerisation oder Oxo-Synthese gewonnen sein beziehungsweise
als Gemische solcher Alkohole vorliegen.
[0005] Vorzugsweise besteht der unter (a) aufgeführte Bestandteil zu mindestens 75 Gewichtsprozent
aus einem durchschnittlich 5 bis 7 Ethylenglykolethergruppen aufweisenden, gesättigten
C
8-Alkohol.
[0006] Bei dem unter (b) aufgeführten Bestandteil handelt es sich vorzugsweise um ein Gemisch
zweier nichtionischer Verbindungen (b
1) und (b
2), die im Gewichtsverhältnis 1 : 4 bis 4 : 1 vorliegen. Dabei besteht der Bestandteil
(b
1) vorzugsweise aus durchschnittlich 2 bis 4 Ethylenglykolethergruppen aufweisenden
gesättigten C
12-C
14-Alkoholen. Der Bestandteil (b
2) besteht vorzugsweise aus durchschnittlich 2 bis-3 Ethylenglykolethergruppen aufweisenden,
gesättigten oder einfach ungesättigten C
16-C
18-Alkoholen, deren Anteil an gesättigten C
16-C
18-Alkoholen nicht mehr als 65 Gewichtsprozent und insbesondere nicht mehr als 50 Gewichtsprozent
beträgt. Als einfach ungesättigter Alkohol kommt beispielsweise Oleylalkohol in Frage..
[0007] Der unter (c) aufgeführte Bestandteil weist vorzugsweise durchschnittlich 11 bis
13 Ethylenglykolethergruppen auf und leitet sich vorzugsweise von einfach olefinisch
ungesättigten oder gesättigten C
16-C
18-Alkoholen beziehungsweise deren Gemischen ab. Bei Ver- wendung von Alkoholgemischen
als Ausgangsbasis können diese zu 50 bis 100 % gesättigt sein und z.B. aus Gemischen
von Cetyl-, Stearyl- und gegebenenfalls Oleylalkohol bestehen, wie sie beispielsweise
aus Talgfettalkoholen zugänglich sind.
[0008] Es hat sich gezeigt, daß der Bestandteil (b) und in noch etwas stärkerem Maße das
Gemisch aus (b
1) und (
b2) verantwortlich für die gute Auswaschbarkeit von fett- beziehungsweise wachsartigen
Verschmutzungen sind. Als niedrig ethoxylierte Verbindungen sind sie jedoch in mäßig
warmen Waschmittellösungen vergleichsweise schlecht emulgierbar und können aufgrund
ihrer mangelhaften Auswaschbarkeit auf dem Textilgut fettartige Flecken und Kränze
hinterlassen. Durch die zusätzliche Anwendung der unter (a) und (c) aufgeführten Bestandteile
wird dieser Nachteil jedoch vollständig aufgehoben und darüber hinaus die schmutzlösenden
Eigenschaften der Mittel noch erhöht.
[0009] Der Bestandteil (d) besteht aus einer hochsiedenden Benzinfraktion, die vorzugsweise
einen Siedebereich von 205 bis 245°C aufweist und insbesondere in einer Menge von
35 bis 45 Gewichtsprozent, bezogen auf treibmittelfreies Gemisch, vorliegt. Die Menge
des Kohlenwasserstoffs ist so bemessen, daß das Mittel im Zusammenwirken mit den übrigen
Bestandteilen nicht brennbar ist und somit im Haushalt gefahrlos gehandhabt werden
kann.
[0010] Die niederen Chlorkohlenwasserstoffe gemäß Bestandteil(e), die auch im Gemisch vorliegen
können, sind vorzugsweise in einer Menge von 20 bis 32 Gewichtsprozent, bezogen auf
treibmittelfreie Bestandteile, anwesend. Der bevorzugte Chlorkohlenwasserstoff ist
Methylenchlorid. Die Menge der Chlorkohlenwasserstoffe ist so begrenzt, daß bei der
Anwendung auch bei unbeabsichtigtem Einatmen keine gesundheitlichen Schäden für Mensch
und Haustiere zu befürchten sind.
[0011] Die Auswahl und die Menge der Lösungsmittel (d) und (e) garantiert, daß auch wachsartige
Verunreinigungen, beispielsweise solche von Kerzenwachs, hinreichend vorgelöst werden,
so daß sie bei der nachfolgenden Waschbehandlung ausgewaschen werden können. Darüber
hinaus führen die Lösungsmittel in der gewählten Zusammensetzung nicht zu einer Kranzbildung.
[0012] Außer den aufgeführtenn Bestandteilen können die Mittel noch Duftstoffe enthalten,
insbesondere solche, die den Eigengeruch der Lösungsmittel und der waschwirksamen
Bestandteile überdecken. Im allgemeinen sind Mengen von 0,1 bis 1 Gewichtsprozent
an Parfümöl hierfür ausreichend.
[0013] Als Treibmittel eignen sich übliche, zur Herstellung von Aerosolen verwendete Treibgase
und niedrigsiedende, bei Raumtemperatur gasförmig vorliegende Lösungsmittel. Der besondere
Vorteil der erfindungsgemäßen Mittel liegt jedoch darin, daß auf derartige Treibmittel,
z.B. auf die Brennbarkeit erhöhende Kohlenwasserstoffe, wie Propan oder Butan, beziehungsweise
auf fluorhaltige Treibmittel, die aus umweltbedingten Gründen als bedenklich gelten,
verzichtet werden kann. Vorzugsweise wird Kohlendioxid als Treibmittel verwendet,
wobei 2 bis 3 Gewichtsteile Kohlendioxid auf 98 bis 97 Gewichtsteile an treibmittelfreien
Bestandteilen entfallen. Zwar sind auch höhere Anteile Kohlendioxid, beispielsweise
bis zu einem Verhältnis von 3,6 Gewichtsteilen Kohlendioxid zu 96,4 Gewichtsteilen
an treibmittelfreien Bestandteilen möglich, jedoch erfordern diese Gemische aufwendigere
Sprühdosen mit einer Druckfestigkeit von mehr als.15 kp/cm
2, während man bei Einhaltung der oben angegebenen Verhältnisse mit einer Druckfestigkeit
van 10 bis 15 kp/cm
2 auskommt.
[0014] In den folgenden Beispielen steht "E0" für angelagertes Ethylenoxid. Die Prozentangaben
bedeuten Gewichtsprozent.
Beispiel 1
[0015]

97,6 Gewichtsteile dieses Gemisches und 2,4 Gewichtsteile Kohlendioxid wurden in Aerosoldosen
abgefüllt. Fett- und Wachsanschmutzungen auf Pflegeleichttextilien, die mit dem Mittel
besprüht wurden und anschließend in einer Trommelwaschmaschine bei 60°C mit einem
handelsüblichen Waschmittel gewaschen wurden, waren vollständig entfernt. Das Schaumverhalten
war während des Waschens nicht verändert. Auf dem Textilgut kam es nicht zur Bildung
von Schmutz- rändern beziehungsweise von Flecken durch nicht ausgewaschene Tensidreste.
Beispiel 2
[0016]

97,5 Gewichtsteile dieses Mittels wurden zusammen mit 2,5 Gewichtsteilen Kohlendioxid
in Aerosolflaschen abgefüllt. Hinsichtlich seiner Eigenschaften verhielt sich das
Mittel wie das gemäß Beispiel 1.
Beispiel 3
[0017]

97,5 Gewichtsteile dieses Mittels wurden zusammen mit 2,5 Gewichtsteilen Kohlendioxid
in Aerosolflaschen abgefüllt. Hinsichtlich seiner Eigenschaften verhielt sich das
Mittel wie das gemäß Beispiel 1.
1. Zur Textilbehandlung geeignetes, bei Raumtemperatur gasförmige Treibmittel enthaltendes
Sprühreinigungsmittel, dadurch gekennzeichnet, daß die treibmittelfreien Bestandteile
die folgende Zusammensetzung aufweisen:
a) 6 bis 16 Gewichtsprozent an durchschnittlich 4 bis 8 Ethylenglykolethergruppen
aufweisenden C6-C10-Alkoholen, deren Anteil an gesättigtem C8-Alkohol mindestens 50 Gewichtsprozent beträgt,
b) 6.bis 10 Gewichtsprozent an durchschnittlich 2 bis 4 Ethylenglykolethergruppen
aufweisenden C12-C18-Alkoholen, deren Anteil an gesättigten C16-C18-Alkoholen nicht mehr als 50 Gewichtsprozent beträgt,
c) 6 bis 10 Gewichtsprozent an durchschnittlich 10 bis 15 Ethylenglykolethergruppen
aufweisenden C16-C18-Alkoholen,
d) 20 bis 50 Gewichtsprozent an aliphatischen Kohlenwasserstoffen mit einem Siedebereich
von 180 bis 260°C,
e) 10 bis 35 Gewichtsprozent mindestens eines Chlorkohlenwasserstoffes aus der Reihe
Methylenchlorid, Ethylenchlorid, 1,1,1-Trichlorethan und Perchlorethylen,
wobei der Gehalt an den unter den Bestandteilen (a) bis (c) 20 bis 35 Gewichtsprozent
und der an den Lösungsmitteln(d) und (e) 65 bis 80 Gewichtsprozent beträgt.
2. Mittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Bestandteil (a) zu mindestens
75 Gewichtsprozent aus einem durchschnittlich 5 bis 7 Ethylenglykolethergruppen aufweisenden
gesättigten C8-Alkohol besteht.
3. Mittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Bestandteil (b) aus einem
Gemisch der Verbindungen (b1) und (b2) im Gewichtsverhältnis 1 : 4 bis 4 : 1 besteht, wobei (b1) aus durchschnittlich 2 bis 4 Ethylenglykolethergruppen aufweisenden gesättigten
C12-C14-Alkoholen und (b2) aus durchschnittlich 2 bis 3 Ethylenglykolethergruppen aufweisenden gesättigten
und einfach ungesättigten C16-C18-Alkoholen bestehen, deren Anteil an gesättigten C16-C18-Alkoholen nicht mehr als 65 Gewichtsprozent beträgt.
4. Mittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Bestandteil (c) aus durchschnittlich
11 bis 13 Ethylenglykolethergruppen aufweisenden Alkoholen besteht, die zu 50 bis
100 % gesättigt und zu 0 bis 50 % einfach ungesättigt sind.
'S. Mittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Bestandteil (d) einen
Siedebereich von 205 bis 2450C aufweist und in einer Menge von 40 bis 45 Gew.-X vorliegt.
6. Mittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Bestandteil (e) aus Methylenchlorid
besteht.und in einer Menge von 20 bis 32 Gewichtsprozent vorliegt.
7. Mittel nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekenn- zeichnet, daß das Treibmittel aus
Kohlendioxid besteht und in einem Verhältnis von 2 bis 3 Gewichtsteilen auf 98 bis
97 Gewichtstelle an treibmittelfreien Bestandteilen vorliegt.
8. Verwedung der Mittel gemäß Anspruch 1 bis 7 als Vorbehandlungsmittel für angeschmutzte,
einer nachfolgenden Wäsche unterworfene Textilien.