[0001] Die Erfindung betrifft eine Einbruch-, Überfall- und/oder Feuermeldeanlage. Solche
Meldeanlagen besitzen neben den eigentlichen Alarmmeldern noch sogenannte Sabotagemelder.
Die Sabotagemelder schützen den Alarmmelder vor Manipulationen. Die Alarmmelder weisen
neben dem eigentlichen Alarmkontakt noch einen zusätzlichen Kontakt auf, der bei unerlaubtem
Öffnen des Melders, z.B. Abnahme des Gehäusedeckels, einen sog. Sabotagekontakt betätigt.
Die Alarmmelder sollen unabhängig von den Sabotagemeldern scharf- bzw. unscharf geschaltet
werden können. In herkömmlichen Systemen werden Alarmmelder und Sabotagemelder über
zwei verschiedene Linien, im allgemeinen Zweidrahtleitungen, an die auswertende Zentrale
angeschlossen. Damit sind die Linien zwar getrennt schaltbar, aber die Anzahl der
erforderlichen Linien ist doppelt so hoch als die Anzahl der Alarmmeldelinien.
[0002] Aus der DE-OS 21 54 537 ist eine Feuermeldeanlage bekannt, in der in der Zentrale
die Linie mit einer in einer Spannungsteilerschaltung angeordneten Spannungsmeßvorrichtung
auf Alarm, Kurzschluß, Unterbrechung und Erdschluß überwacht wird. Wie die Auswertung
im einzelnen erfolgen soll, ist nicht näher beschrieben. Dabei können die Melder parallel
zur oder in Serie in die Linie geschaltet sein. Es wird neben den obengenannten Störungsfällen
nur auf Alarm, beispielsweise im Brandfall, überwacht. Eine Überwachung auf Sabotage
ist dort nicht möglich.
[0003] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Meldeanlage-der eingangs erwähnten Art zu schaffen,
in der sowohl für die Alarm-, als auch die Sabotagemeldung nur eine Linie, im allgemeinen
eine Zweidrahtleitung, erforderlich ist. Dafür ist eine entsprechende Ausbildung der
Melder und eine geeignete Answerteeinrichtnng in der Zentrale notwendig.
[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß mehrere Alarm- und Sabotagemelder
an ein- und derselben Linie angeschlossen sind, daß in einer Zentrale eine Auswerteeinrichtung
vorgesehen ist, durch die unabhängig voneinander Alarm- und Sabotagemeldungen auswertbar
sind, wobei in der Linie eine Strommeßeinrichtung zur Linienwiderstandsermittlung
angeordnet ist, deren Ausgang mit einer Mehrzahl von Komparatoren verbunden ist, und
die entsprechend der Anzahl der Komparatoren vorherbestimmte, unterschiedliche Stromgrenzwerte
als Vergleichsgrößen erhalten, so daß über den Komparatoren nachgeordneten logischen
Verknüpfungsgliedern eine getrennte Alarm- und Sabotagemeldung anzeigbar ist.
[0005] Ein Vorteil der erfindungsgemäßen Schaltungsanordnung besteht darin, daß nur noch
die Hälfte der Leitungen für die erforderlichen Meldelinien zur Zentrale notwendig
sind. Die in der Zentrale befindliche Auswerteeinrichtung überwacht den von einer
Spannungsquelle an die Linie gelegten Strom. An einer in der Linie angeordneten Strommeßeinrichtung
wird darauf der Linie fließende Strom und damit der Widerstand der Linie gemessen
und an mehrere Komparatoren, die der Strommeßeinrichtung nachgeordnet sind, gegeben.
Diese erhalten vorherbestimmte unterschiedliche Stromgrenzwerte, die den Widerstandsgrenzwerten
der Linie bei Ruhe entsprechen. Aufgrund der Vergleiche der Linienmeßwerte mit den
vorgegebenen Grenzwerten werden durch logische Verknüpfungen der Ausgangssignale der
Komparatoren Alarm- oder Sabotagemeldungen angezeigt.
[0006] Zweckmäßigerweise ist die Alarmmeldung abschaltbar, ohne dabei die Sabotagemeldung
zu beeinflussen, so daß eine Manipulation an den Meldern oder den Leitungen auch erkannt
werden kann, wenn die Alarmmelder unscharf geschaltet sind.
[0007] Ein weiterer Vorteil der erfindungsgemäßen Anordnung ist dadurch gegeben, daß sie
sich in eine mikrovomputergesteuerte Zentrale gut integrieren läßt, wobei sämtliche
Linienstromwerte für die unterschiedlichsten Bedingungen auf der Linie nach dem Einschalten
der Anlage gemessen und in einem Schreib-Lese-Speicher abgespeichert werden. Diese
Werte dienen dann als Vergleichswerte für die unterschiedlichen Meldungsarten.
[0008] Gegenüber der eingangs erwähnten bekannten Anordnung unterscheidet sich die vorliegende
Erfindung in vorteilhafter Weise dadurch, daß in den Meldern neben dem Alarmkontakt
nur ein Widerstand angeordnet und kein Gleichrichterelement vorgesehen ist. Die gleichzeitige
Überwachung auf Sabotage mit derselben Linie der Alarmmelder bedingt die Anordnung
eines weiteren Kontaktes und eines weiteren Widerstandes.
[0009] Nachfolgend wird anhand der einzigen Zeichnung ein Ausführ ungsbeispiel der Erfindung
beschrieben.
[0010] In der Figur ist die Ausvrerteeinrichttmg in der Zentrale Z und eine Linie L1 mit
einem Melder M1 und einem Leitungsabschluß RLA dargestellt. Eine Spannungsquelle P
versorgt die Linie L1 mit der Spannung U. In der Linie L1 sind mehrere Melder M1,
M2...... in Serie geschaltet, von denen nur einer dargestellt ist. Die Linie L1 ist
mit dem Widerstand RLA abgeschlossen. Der auf der Linie L1 fließende Strom I wird
durch die Widerstände RA, RS der Melder M, dem Leitungsabschluß RLA und dem Widerstand
der Leitung bestimmt. In der Zentrale Z ist in der Linie eine Strommeßeinrichtung
MI in Reihe geschaltet, deren Widerstandswert so klein gewählt ist, daß er den Linienstrom
1 praktisch nicht beeinflußt. Der Linienstrom I ist ein Maß für den Gesamtwiderstand
der Meldelinie L1.
[0011] Vom Ausgang der Meßeinrichtung MI wird der Wert des gemessenen Linienstromes I an
die ersten Eingänge dreier Komparatoren.K1, K2, K3 geführt. Die Komparatoren sind
an sich bekannte Vergleichsglieder , Z.B. BE TCA 345A (Siemens), die eine stetig veränderliche
Größe mit einer zweiten Größe, der Reverenzgröße vergleichen. Solange die-stetig veränderliche
Größe größer ist als der Vergleichswert, führt der Ausgang einen Pegel, der z.B. der
logischen "0", im anderen Fall der logischen "1" entspricht. An die zweiten Eingänge
der drei Komparatoren liegen die vorgegebenen Stromgrenzwerte, z.B. am Komparator
K1 ein minimal zulässiger Stromwert Imin, am Komparator K2 der Stromwert I
0 gleich Null und am Komparator K3 ein maximal zulässiger Stromwert Imax. Der Ausgang
des Komparators K1 geht an einen ersten Eingang eines UND-Gliedes G1, der Ausgang
des Komparators K
2 geht einerseits über ein Negationsglied G2 an den zweiten Eingang des UND-Gliedes
G1 und andererseits an einen ersten Eingang eines ODER-Gliedes G3. Der Ausgang des
Komparators K3 führt zum zweiten Eingang des ODER-Gliedes G3. Wenn ein Melder M anspricht
oder eine sonstige Störung vorliegt, zeigt das Ausgangssignal des ODER-Gliedes G3
eine Sabotagemeldung "S", das Ausgangssignal des UND-Gliedes G1 eine Alarmmeldung
"A" an. Mit dem dem UND-Glied G1 nachgeschalteten Schalter SA können die Alarmmelder
unscharf geschaltet werden.
[0012] Die Melder M sind in Serie zur Linie L geschaltet. Jeder Melder besitzt einen Sabotagekqntakt
KS und in Serie dazu einen Widerstand RS. Parallel zu diesem "Sabotage"-Vider- stand
RS liegt zusätzlich eine Reihenschaltung aus dem Alarmkontakt K1 und dem "Alarm"-Widerstand
RA. Die Widerstandswerte sind so gewählt, daß das Ansprechen mehrerer Alarmmelder
keine Sabotagemeldung vortäuschen kann.
[0013] Die Schaltungsanordnung funktioniert folgendermaßen:
Der in der Strommeßeinrichtung MI in der Zentrale gemessene Linienstrom I wird dem
Komparator K1, K2, K3 zugeführt. Im Normalfall, d.h. es liegt keine Alarm- und Sabotagemeldung
oder sonstige Störungsmeldung vor, hat die Linien einen bestimmten Ruhestromwert.
Die drei Komparatoren prüfen nun den Ruhestromwert. Der Komparator K1 vergleicht den
Linienstrom I mit dem unteren Toleranzwert des Ruhestroms Imin. Der Komparator K2
prüft, ob der Ruhestrom gegen Null geht (I,=0). Der Komparator K3 vergleicht den Linienstrom
I mit der oberen Toleranzgrenze des Ruhestroms Imax. Bei Abweichungen werden die Ausgänge
der Komparatoren K1, K2, K3 aktiviert und eine Meldung angezeigt.
[0014] Eine Sabotagemeldung liegt vor, wenn entweder der Sabotagekontakt KS geöffnet ist
und somit I=0 wird, oder die Leitung der Meldelinie kurz geschlossen oder ein Melder
überbrückt wird. Das bedeutet, der Linienstrom I wird größer als der maximal zulässige
Ruhestrom Imax. Der erste Fall wird über den Ausgang des Komparators K2, der zweite
und dritte Fall wird über den Komparator K3 und den den beiden Komparatoren K2 und
K3 nachgeschalteten ODER-Glied G3 als Sabotagemeldung "S" angezeigt. Eine Alarmmeldung
liegt nur vor, wenn der Linienstrnm I kleiner als der untere Grenzwert des Linienstromes
Imin ist aber ungleich Null wird. Die Alarmmeldung "A" wird überdLe Ausgänge der Komparatoren
K1 und K2 und en Verknüpfungsgliedern G1 und G2 angezeigt.
1. Schaltungsanordnung für Einbruch- und Feuermeldeanlagen zur Alarm-, Sabotage- und
Störungsüberwachung einzelner Meldelinien nach dem Ruhestromprinzip,
dadurch gekennzeichnet, daß mehrere Alarm- und Sabotagemelder (M1,M2....) an ein-
und derselben Linie (L1) angeschlossen sind, daß in einer Zentrale (Z) eine Auswerteeinrichtung
vorgesehen ist, durch die unabhängig voneinander Alarm- und Sabotagemeldungen auswertbar
sind, wobei in der Linie eine Strom-Meßinrishtung (MI) zur Linienwiderstandsermittlung
angeordnet ist, deren Ausgang-mit einer Mehrzahl von Komparatoren (K1,E2,K3) verbunden
ist, und· die entsprechend der Anzahl der komparatoren (K1,K2,K3) vorherbestimmte,
unterschiedliche Widerstands- bzw. Stromgrenzwerte (Imin,I0,Imax) als Vergleichsgrößen erhalten, so daß über den Komparatoren (K1,K2,K3) nachgeordneten
logischen Verknüpfungsgliedern (G1,G2,G3) eine getrennte Alarm- und Sabotagemeldung
(A,S) anzeigbar ist.
2. Schaltungsanordnung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß in der Auswerteeinrichtung ein Schaltglied (SA) für das
Unscharfschalten der Alarmmelder vorgesehen ist, wobei die Sabotagemelder unbeeinfluBbar
bleiben.
3. Schaltungsanordnung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch ge kennzeichnet, daß in einer mikrocomputergesteuerten Zentrale die Ruhestromwerte
pro Linie und die Viderstandswert- bzw. Stromflußänderungen bei Alarm und Sabotage
nach dem Einschalten der Anlage meßbar und in einem Schreib-Lese-Speicher abspeicherbar
und für Vergleichszwecke abrufbar sind.
4. Schaltungsanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet , daß in den einzelnen Meldern (M1,M2....) ein erster Widerstand
(RS) in Serie mit einem Sabotagekonatakt (KS) in der Linie (L1) angeordnet ist, daß
zu diesem ersten Widerstand (RS) parallel die Reihenschaltung eines zweiten Widerstandes
(RA) und eines Alarmkontaktes (KA) angeordnet ist, wobei die Widerstandswerte so bemessen
sind, daß bei gleichzeitigem Ansprechen mehrerer Alarmmelder pro Linie keine Sabotage-oder
sonstige Störungsmeldung vortäuschbar ist.