[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen von isolierenden
Bauelementen, insbesondere für den Bau von Fabrik- und Lagerhallen, Sporthallen u.dgl.
[0002] Zum Isolieren solcher Baulichkeiten, die meist in Schnellbauweise aus Stahl und Beton
hergestellt werden, werden Isolatoren eingesetzt, die räumlich anpassungsfähig, elastisch
und erschütterungsfest sein müssen, möglichst keine Wärmebrücken bilden, nicht brennbar
sind und die ein hohes Wärme- und Schalldämmvermögen aufweisen.
[0003] Ein solcher Isolator ist bspw. der Spritzasbest, der diesen Anforderungen gerecht
wird. Leider ist Asbest ein Material, das in feinverteiltem Zustand in der menschlichen
Lunge Schäden hervorrufen kann, was den Konstrukteur von einer Verwendung als Isolator
abhält.
[0004] Üblicherweise werden zum Isolieren auch Stoffe wie Glas- oder Schlackenwolle in Form
von Matten herangezogen. Diese Matten begreifen Hüllen aus Kunststoff oder aus imprägniertem
Zellstoff. Beim Verlegen der Matten die in Form von Rollen angeliefert werden, müssen
diverse Halterungen vorgesehen werden und die Matten müssen wegen ihrer Nachgiebigkeit
beidseitig verschalt werden.
[0005] Platten aus gepressten Holzspänen oder -fasern mit Beimengungen von anorganischen
Oxyden sind relativ gut zugängliche und leicht verlegbare Isolatoren, die jedoch keine
ausreichende Feuerfestigkeit aufweisen. Aehnliches gilt für Platten aus organischen
Schaumstoffen wie Polystyrol oder Polyurethan.
[0006] Solche Isolatoren, die in der Form von Platten verwendet werden, erfordern ebenfalls
eine beidseitige Verschalung, da die Platten normalerweise keinen Oberflächenschutz
aufweisen und gegen Feuchtigkeit, sowie mechanische Beanspruchung empfindlich sind.
[0007] Demnach wäre es von Vorteil über ein Verfahren zu verfügen, das es gestattet einerseits
flexiblen Isolatoren bspw. in Form von verfilzten Schlacken- bzw. Glaswollematten
oder von organischen Schaumstoffplatten einen wirksamen Oberflächenschutz zu vermitteln,
ohne ihre isolierenden Eigenschaften zu beeinträchtigen und ihnen andererseits eine
ausreichende mechanische Festigkeit zu vermitteln, die es ermöglicht beim Einbau auf
komplizierte Halterungen und Verschalungen zu verzichten.
[0008] Das Ziel der Erfindung besteht darin ein solches Verfahren vorzuschlagen.
[0009] Dieses Ziel wird erreicht durch das erfindungsgemässe Verfahren das vorsieht porösen
flexiblen Matten oder verpressten Platten einen Oberflächenschutz zu vermitteln und
das dadurch gekennzeichnet ist, dass man die Oberflächen der Matten bzw. der Platten
mit einem aus Zement, sowie einer gerade noch ausreichenden Menge an Wasser bestehenden
kolloidalen Zementmörtel, der ggf. noch Zusätze enthält durch Aufspritzen beschichtet.
[0010] Erfindungsgemäss ist dieser kolloidale Zementmörtel ein Gemisch aus Zement und Wasser
mit einem Mischungsfaktor W/Z von 0,25--0,40, wie er nach den in den deutschen Patentanmeldungen
P 27 18 236.1,
P 27 46
053.3 und P 27 54 424 beschrieben wird.
[0011] Die Zusätze können bspw. wasserabstossende Oxydgemische, wie Alkalisilikate bzw.
Silikone, sowie ggf. Füllstoffe,wie etwa Sand, sein. Ein solcher kolloidaler Zementmörtel
lässt sich verhältnismässig leicht in einem hierfür geeigneten Kolloidator vor Ort
herstellen und unter Druck spritzen. Dank dem günstigen W/Z-Mischungsfaktor ist kolloidaler
Zementmörtel ein schnell härtender Werkstoff, der infolge seines auf ein Minimum beschränkten
Wassergehaltes die Gefahr eines Eindringens von Wasser in den aus porösem Material
bestehenden Untergrundes praktisch völlig vermeidet.
[0012] Nach einer ersten Ausführungsform des erfindungsgemässen Verfahrens wird eine flexible
Matte aus Mineralwolle bzw. Mineralfasern in einer den baulichen Gegebenheiten angepassten
Form mit kolloidalem Zementmörtel beschichtet. Hierbei genügt es zuerst die nach dem
Einlegen der Matte in die Form nach aussen gerichtete Fläche zu beschichten und nach
einer kurzen Aushärtezeit die Matte aus der Form zu entfernen um auch die Rückseite
zu beschichten.
[0013] So kann man bspw. bei gewölbten Dächern mit wenigen Formen auskommen um sämtlichen
in Frage kommenden Wölbungen gerecht zu werden und nach Aushärtung der Schutzschicht
ein bequem zu verlegendes Produkt gewinnen, dessen isolierende Eigenschaften erhalten
bleiben.
[0014] Eine zweite Ausführungsform sieht das Beschichten derartiger Matten in flacher Form
vor, wobei mittels eines Hartmantels oberflächengeschützte isolierende Platten entstehen.
[0015] Eine dritte Ausführungsform sieht vor mehrere Matten zu einem Zwischenschichten aus
kolloidalem Zementmörtel aufweisenden Verbundbauteil aneinanderzufügen und mit einer
Aussenbeschichtung zu versehen. Hierzu genügt es einer frischbeschichteten Matte eine
weitere aufzulegen, diese wieder zu beschichten und auf diese Weise fortzufahren,
bis das Bauelement die gewünschte Stärke aufweist, wobei die Aussenbeschichtung eingerechnet
werden muss.
[0016] Diese Ausführungsform ist besonders günstig bei der Isolierung von Stahlgebäuden
in denen Doppel-T-Träger zur Anwendung kommen. Die erfindungsgemäss hergestellten
Bauelemente lassen sich in der notwendigen Stärke direkt vor Ort herstellen und in
die von den Trägerflanschen gebildeten Hohlräume einpassen.
[0017] Die Beschichtungsdicke richtet sich nach den jeweiligen Erfordernissen, wobei der
urspüngliche Steifigkeitsgrad des. Grundmaterials eine entscheidende Rolle spielt.
Wie leicht einzusehen genügen bei relativ steifen 'Platten, bspw. Pressspanplatten
bereits dünne Beschichtungen von 1-10 mm um den gewünschten Oberflächenschutz zu erreichen,
während bei Mineralfasermatten, die äusserst biegsam sind, die gewünschte Steifigkeit
durch Beschichtungen von 3-20 mm herbeigeführt wird.
[0018] Die so hergestellten Bauelemente weisen eine überraschend hohe Elastizität, sowie
Festigkeit gegenüber mechanischer Beanspruchung auf. In der Tat erweisen sich Hartmäntel
aus kolloidalem Zementmörtel als bruch- und stossfest, was im Hinblick auf die an
Baustellen herrschenden Bedingungen, sowie auf die Bedingungen beim Transport, von
Wichtigkeit sein kann.
[0019] Weiter zeigen die erfindungsgemäss hergestellten Bauelemente eine hohe Wetterfestigkeit;
das Lagern im Freien ist demnach absolut problemlos.
[0020] Zur bildhaften Erläuterung der Erfindung dient die Zeichnung, in der Fig. 1 einen
Schnitt durch ein in der Perspektive dargestelltes Bauelement zeigt.
[0021] Man erkennt die Platten (10) aus Isoliermaterial, bspw. Schlakkenwolle. Jede Platte
oder auch Matte (10) ist von einer Schicht (20) aus kolloidalem Zementmörtel umgeben.
Der dargestellte Verbund aus Matten (10) und Zementmörtelschichten (20) ist mit einem
äusseren Hartmantel (21) versehen der ebenfalls aus kolloidalen Zementmörtel besteht.
[0022] Zweckmässig ist es, den Hartmantel (21) dicker zu gestalten als die Zwischenschichten
(20), da letztere nur schwach beansprucht werden.
1. Verfahren zum Herstellen von isolierenden Bauelementen, insbesondere für den Bau
von Fabrik- und Lagerhallen, Sporthallen u.dgl. das vorsieht porösen flexiblen Matten
aus Mineralfasern, Matten aus organischen Schaumstoffen oder verpressten Platten aus
Holzspänen und Mineralfasern einen Oberflächenschutz zu vermitteln, dadurch gekennzeichnet,
dass man die Oberflächen der Matten bzw. der Platten mit einem aus Zement, sowie einer
gerade noch ausreichenden Menge an Wasser bestehenden kolloidalen Zementmörtel der
ggf. noch Zusätze enthält durch Aufspritzen beschichtet.
2. Verfahren nach dem Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der kolloidale Zementmörtel
aus einem Gemisch aus Zement und Wasser mit einem W/Z-Mischungsfaktor von 0,25-0,40
besteht.
3. Verfahren nach den Ansprüchen 1-2, dadurch gekennzeichnet, dass die Zusätze wasserabstossende
Oxydgemische bzw. Füllstoffe sind.
4. Verfahren nach den Ansprüchen 1-3, dadurch gekennzeichnet, dass die Herstellung
des kolloidalen Zementmörtels, sowie die Beschichtung vor Ort vorgenommen werden.
5. Verfahren nach den Ansprüchen 1-4, dadurch gekennzeichnet, dass man flexible Matten
in Formen einlegt, die den baulichen Gegebenheiten entsprechen, dass man zuerst die
Aussenseite der Matte beschichtet und dass man nach einer ausreichenden Aushärtezeit
die einseitig beschichtete Matte aus der Form entfernt und die Beschichtung der restlichen
Oberfläche vornimmt.
6. Verfahren nach den Ansprüchen 1-5, dadurch gekennzeichnet, dass man mehrere Matten zu einem Zwischenschichten aus
kolloidalem Zementmörtel aufweisenden Verbundbauteil aneinanderfügt und den Verbund
mit einem Hartmantel aus kolloidalem Zementmörtel versieht.
7. Gemäss dem Verfahren nach den Ansprüchen 1-6, hergestellte Bauelemente.