[0001] Die vorliegende Patentanmeldung betrifft ein Verfahren zum Transport von Calciumcarbid
zum Einsatz in dosierten Kleinmengen.
[0002] Bisher ist es üblich, Calciumcarbid in kleinen Mengen portioniert in Metalltrommeln
abzupacken, wobei je Trommel etwa 100 kg Calciumcarbid enthalten sind. Nachteilig
ist hierbei, daß die Trommeln wegen ihrer runden Grundfläche beim Transport die Ladefläche
auf dem Fahrzeug nur unvollständig auszunutzen gestatten. Darüberhinaus müssen die
leeren Trommeln wegen ihres relativ hohen Anschaffungspreises vom Verbrauchsort zum
Befüllort zurücktransportiert werden, was insbesondere bei im Ausland gelegenen Verbrauchsorten
beträchtliche zusätzliche Frachtkosten verursacht. Aus der DE-PS 20 33 160 ist zwar
eine Vorrichtung zum Dosieren von feuchtigkeitsempfindlichen Feststoffen wie Calciumcarbid
bekannt, bei welcher mehrere, in ihrem Oberteil quadratische und an ihrem unteren
Ende konisch auslaufende Behälter verwendet werden, wobei diese Behälter gleichzeitig
zum Transport und zur Lagerung des Calciumcarbides dienen und wobei jeder Behälter
etwa 1000 kg Calciumcarbid faßt. Diese Vorrichtung gestattet jedoch keine hinreichend
genaue Dosierung von Kleinmengen, beispielsweise von 5 kg, da das auf ihren Druckmeßdosen
ruhende Taragewicht im Verhältnis dazu zu groß ist.
[0003] Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren zum Transport von
Calciumcarbid in Kleinmengen anzugeben, bei welchem unter optimaler Ausnutzung der
Ladefläche des Transportfahrzeuges auf teure metallische Emballagen verzichtet werden
kann und die Carbidmengen genau dosiert sind. Das wird erfindungsgemäß dadurch erreicht,
daß man aus Kunststoff-Folie hergestellte Beutel mit einer vorgegebenen Menge Calciumcarbid
füllt und durch Zuschweißen gasdicht verschließt; daß man eine Vielzahl dieser Beutel
in mehreren Lagen übereinander in eine auf einer Palette befindliche Schachtel einpackt;
daß man die Schachtel an ihrer Oberseite verschließt; daß man auf die Oberseite der
verschlossenen Schachtel einen Abdeckrost auflegt; daß man die verschlossene Schachtel,
den Abdeckrost und die Palette in Längsrichtung und/oder in Querrichtung mindestens
je einmal mit einem Band umreift; und daß man nach der Umreifung die Schachtel, den
Abdeckrost und die Palette mit Schrumpffolie überzieht und die Schrumpffolie durch
Anblasen mit Warmluft einschrumpft.
[0004] Das Verfahren gemäß der Erfindung kann wahlweise auch noch dadurch ausgestaltet sein,
daß
a) die zur Herstellung der Beutel verwendete Kunststoff-Folie 0,05 bis 0,4 mm, vorzugsweise
bis 0,2 mm, dick ist;
b) die zur Herstellung der Beutel verwendete Kunststoff-Folie eine flächenbezogene
Masse von 50 bis 400 g/m2 aufweist;
c) die Beutel aus Polyethylen-Folie hergestellt sind;
d) die Schachtel aus Mehrfachpappe hergestellt ist;
e) die Schachtel äußere Boden- und Deckelverschlußklappen aufweist, welche sich gegenseitig
vollständig überlappen;
f) die Schachtel eine Faltschachtel ist;
g) sich innerhalb der Schachtel eine Ringeinlage befindet, welche an den vertikalen
Innenwänden der Schachtel im wesentlichen anliegt;
h) die Ringeinlage aus Wellpappe besteht;
i) sich in jeder Ecke der Schachtel hinter der Ringeinlage je ein Rohrabschnitt befindet;
j) die Rohrabschnitte aus Pappe bestehen;
k) die Palette aus Holz besteht;
1) die Schachtel und die Palette fest miteinander verbunden sind;
m) die Schachtel und die Palette miteinander verklebt sind;
n) der Abdeckrost aus Holz besteht;
o) die verschlossene Schachtel, der Abdeckrost und die Palette in Längsrichtung und/oder
in Querrichtung je zweimal mit einem Band umreift sind;
p) das Band ein Metallband, vorzugsweise ein Stahlband, ist;
q) das Band aus Kunststoff besteht;
r) das Band ein Klebeband ist;
s) die Schrumpffolie 0,05 bis 0,4 mm dick ist
t) die Schrumpffolie eine flächenbezogene Masse von 55 bis 460 g/m2 aufweist;
u) die Schrumpffolie aus Polyethylen besteht;
v) bis zu drei mit Schrumpffolien überzogene Paletten, Schachteln und Abdeckroste
übereinander stapelbar sind.
[0005] Beim erfindungsgemäßen Verfahren wird eine Einmal-Palette, welche vorzugsweise als
Zweiwege-Palette ausgebildet ist (vergl. DIN 15145, August 1977), aus Holz verwendet,
welche zusammen mit der Schachtel und dem Abdeckrost nach Entnahme des Calciumcarbides
am Verbrauchsort, beispielsweise durch Verbrennen, leicht zu beseitigen ist.
[0006] Das Einfüllen des Calciumcarbides in aus Kunststoff-Folie bestehende Beutel und ihr
gasdichtes Verschließen durch Zuschweißen erfolgt beim Verfahren gemäß der Erfindung
vorteilhafterweise mit einer entsprechend konstruierten Maschine unter Verwendung
eines Kunststoff-Schlauches. Durch die maschinelle Handhabung wird einerseits verhindert,
daß Feuchtigkeit in die Beutel gelangt und andererseits eine genaue Dosierung garantiert.
[0007] Durch das Auflegen eines Abdeckrostes auf die Oberseite der verschlossenen Schachtel
beim erfindungsgemäßen Verfahren wird einerseits verhindert, daß die Band-Umreifung
die oberen Kanten der Schachtel durchschneidet und andererseits die Stapelfähigkeit
der mit Schrumpffolie überzogenen Schachtel ermöglicht.
[0008] Beim Verfahren gemäß der Erfindung wird die Stapelfähigkeit der Schachteln dadurch
erhöht, daß in ihren vier Ecken vom Boden bis zur Decke reichende Rohrabschnitte angeordnet
sind.
[0009] Durch die innerhalb der Schachtel befindliche Ringeinlage wird beim erfindungsgemäßen
Verfahren einerseits die Festigkeit der Wände der Schachtel erhöht und andererseits
eine Lagestabilisierung der Rohrabschnitte erreicht.
[0010] Schließlich bewirkt das gegenseitige vollständige Überlappen von Boden- und Deckelverschlußklappen
beim Verfahren gemäß der Erfindung eine Erhöhung der Festigkeit von Boden und Deckel
der Schachtel.
[0011] Calciumcarbid in Kleinmengen, beispielsweise 5 kg, wird zum Entschwefeln von kleineren
Mengen Eisenschmelze in Gießereien verwendet, wobei das Calciumcarbid im Beutel in
die Eisenschmelze geworfen wird. Calciumcarbid in diesen Mengen findet weiterhin zum
Füllen von Acetylen-Kleinentwicklern Anwendung.
[0012] In der beigefügten Zeichnung sind Schachtel, Abdeckrost und Palette, wie sie beim
erfindungsgemäßen Verfahren verwendet werden, dargestellt. Dabei zeigen
Figur 1 eine Seitenansicht auf eine Palette, eine Schachtel und einen Abdeckrost,
Figur 2 eine Draufsicht auf eine Schachtel nach Linie II - II der Figur 1.
[0013] Eine aus mehreren Schichten Pappe 1 aufgebaute Schachtel 2 ist mit einer Rücksprung-Zweiwege-Flachpalette
3 (vergl. DIN 15 145, August 1977) fest verbunden. In die Schachtel 2 ist eine Ringeinlage
4 eingestellt, welche an den vertikalen Innenwänden der Schachtel 2 - ausgenommen
der Bereich ihrer Ecken - anliegt. In den Ecken der Schachtel 2 stehen jeweils Rohrabschnitte
5, welche vom Boden bis zur Decke der Schachtel 2 verlaufen. In den Eckbereichen tangiert
die Ringeinlage 4 die Rohrabschnitte 5, wodurch deren Lage stabilisiert wird. Auf
der verschlossenen Schachtel 2 liegt ein Abdeckrost 6 auf. Die Palette 3,die Schachtel
2 und der Abdeckrost 6 sind in Längsrichtung zweimal mit je einem Stahlband 7 umreift.
[0015] In eine Schachtel (Länge 120 cm, Breite 100 cm, Höhe 82 cm) mit sich gegenseitig
vollständig überlappenden Boden- und Deckelverschlußklappen sind eine Ringeinlage
aus Wellpappe und an den Ecken vier Rohrabschnitte aus Pappe eingestellt. Die Schachtel
ist auf eine Rücksprung-Zweiwege-Flachpalette aufgeklebt. In die Schachtel werden
200 PolyethylenBeutel (Länge 36,5 cm, Breite 28,5 cm, Foliendicke 0,1 mm), welche
mit jeweils 5 kg Calciumcarbid gefüllt und gasdicht verschweißt sind, in mehreren
Lagen übereinander eingepackt. Nach dem Verschließen der Schachtel wird auf ihre Oberseite
ein Abdeckrost aufgelegt. Abdeckrost, Schachtel und Palette werden zweimal in Längsrichtung
und einmal in Querrichtung mit Stahlband (Dicke 2 mm, Breite 20 mm) umreift, bevor
sie mit einem Schlauch aus Schrumpffolie (Dicke 0,2 mm) überzogen werden. Nach Zuschweißen
des Schlauches an der Oberseite der Schachtel wird die Schrumpffolie mit Warmluft
von 70°C angeblasen und dadurch eingeschrumpft.
1. Verfahren zum Transport von Calciumcarbid zum Einsatz in dosierten Kleinmengen,
dadurch gekennzeichnet, daß man aus Kunststoff-Folie hergestellte Beutel mit einer
vorgegebenen Menge Calciumcarbid füllt und durch Zuschweißen gasdicht verschließt;
daß man eine Vielzahl dieser Beutel in mehreren Lagen übereinander in eine auf einer
Palette befindliche Schachtel einpackt; daß man die Schachtel an ihrer Oberseite verschließt;
daß man auf die Oberseite der verschlossenen Schachtel einen Abdeckrost auflegt; daß
man die verschlossene Schachtel, den Abdeckrost und die Palette in Längsrichtung und/oder
in Querrichtung mindestens je einmal mit einem Band umreift; und daß man nach der
Umreifung die Schachtel, den Abdeckrost und die Palette mit Schrumpffolie überzieht
und die Schrumpffolie durch Anblasen mit Warmluft einschrumpft.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die zur Herstellung der
Beutel verwendete Kunststoff-Folie, vorzugsweise Polyethylen-Folie, 0,05 bis 0,4 mm,
insbesondere bis 0,2 mm, dick ist.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die zur Herstellung
der Beutel verwendete Kunststoff-Folie, vorzugsweise Polyethylen-Folie, eine flächenbezogene
Masse von 50 bis 400 g/m aufweist.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die vorzugsweise
aus Mehrfachpappe hergestellte Schachtel äußere Boden- und Deckelverschlußklappen
aufweist, welche sich gegenseitig vollständig überlappen.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die vorzugsweise
aus Mehrfachpappe hergestellte Schachtel eine Faltschachtel ist.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß sich innerhalb
der vorzugsweise aus Mehrfachpappe hergestellten Schachtel eine Ringeinlage befindet,
welche an den vertikalen Innenwänden der Schachtel im wesentlichen anliegt.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Ringeinlage aus Wellpappe
besteht.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß sich in
jeder Ecke der Schachtel hinter der Ringeinlage je ein vorzugsweise aus Pappebestehender Rohrabschnitt befindet.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Palette
aus Holz besteht.
0. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Schachtel
und die Palette fest miteinander verbunden, vorzugsweise miteinander verklebt sind.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß der Abdeckrost
aus Holz besteht.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die verschlossene
Schachtel, der Abdeckrost und die Palette in Längsrichtung und/oder in Querrichtung
je zweimal mit einem Band umreift sind.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß das Band
ein Metallband, vorzugsweise ein Stahlband, ist.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß das Band
aus Kunststoff besteht und vorzugsweise ein Klebeband ist.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß die vorzugsweise
aus Polyethylen bestehende Schrumpffolie 0,05 bis 0,4 mm dick ist.
16. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß die vorzugsweise
aus Polyethylen bestehende Schrumpffolie eine flächenbezogene Masse von 55 bis 460
g/m2 aufweist.
17. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 16, dadurch gekennzeichnet, daß bis zu
drei mit Schrumpffolien überzogene Paletten, Schachteln und Abdeckroste übereinander
stapelbar sind.