[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum abschnittweise unterschiedlichen
Färben von textilem Fadenmaterial, insbesondere von Garnen, mit mindestens einer über
eine Farbflottenzuleitung gespeisten Farbspritzdüse, an der das Garn mit hoher Laufgeschwindigkeit
in gestrecktem Zustand vorbeizuführen und dabei mit Farbflotte intermittierend zu
bespritzen ist.
[0002] Mit einer durch die DE-OS 25 54 132 bekannten Garnfärbevorrichtung obiger Art können
Garne oder Zwirne mit soqenannter "space"- oder "Multicolor"-Färbung mit großer Produktionsleistung
und verhältnismäßig sparsamem Farbflottenverbrauch hergestellt werden, wobei das intermittierende
Bespritzen des an der Farbspritzdüse vorbeilaufenden Garns dadurch erfolgt, daß in
die Farbflottenzuleitung der Spritzdüse ein Doppel-Ventil mit zwei unmittelbar hintereinander
angeordneten Einzelventilen einqebaut ist, die zur Erzeugung kurzzeitiger Farbspritzimpulse
gleichzeitig, aber mit gegenseitig einstellbarer Phasenverschiebung zu öffnen und
zu schließen sind. Dadurch gelingt es, äußerst kurzzeitige Farbspritzimpulse zu erzeugen,
wie sie für die sogenannte "mini-space"-Färbung von Garnen wünschenswert und notwendig
sind, insbesondere für den Fall, daß das zu färbende Garn dabei mit hoher, normaler
Umspulgeschwindigkeit entsprechender Laufgeschwindigkeit an der Farbspritzdüse bzw.
mehreren solcher Düsen vorbeigeführt wird. Das erfordert aber einen verhältnismäßig
großen Ventil-, Schaltungs- und Steuerungsaufwand.
[0003] Weiterhin ist es zum abschnittweise unterschiedlichen Färben von Garnen z.B. durch
die DE-OS 23 20 215 bekannt, letztere in gestrecktem Zustand an Farbspritzdüsen vorbeizuführen,
die gegenüber dem Garnlauf eine Changier-Bewegung vollführen. Da diese mit nur begrenzter
Geschwindigkeit erfolgen und die Öffnungszeiten der Farbspritzdüsen nicht beliebig
kurz gehalten werden können, lassen sich damit aber selbst bei verhältnismäßig langsamer
Garnlaufgeschwindigkeit nur relativ lange Garnabschnitte unterschiedlich färben, und
das auch nur mit vergleichweise beschränkter Durchsatzleistung.
[0004] Schließlich ist es beim Färben von Garnen auch bekannt (z.B. ITB Färberei/Druckerei/Ausrüstung
3/1975, S. 237), die Farbflotte in kontinuierlichem Strahl auf eine schnell rotierende
Scheibe zu spritzen, von der sie unter Einwirkung der Zentrifugalkraft in Form kleiner
Tröpfchen auf das an der Scheibe vorbeilaufende Garn aufgespritzt wird. Damit sind
aber regelmäßige bzw. reproduzierbare Garnfärbungen nicht zu erhalten. Auch ist der
Farbflottenverbrauch dabei unverhältnismäßig hoch.
[0005] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zum abschnittweise
unterschiedlichen Färben von textilem Fadenmaterial, insbesondere von Garnen, zu schaffen,
die von verhältnismäßig einfacher und störunanfälliger Bauart ist sowie große Durchsatzleistungen
und selbst dabei noch sehr kurze unterschiedlich gefärbte Garnabschnitte bei sparsamem
Flottenverbrauch zu erzielen erlaubt. Diese Aufgabe wird ausgehend von einer Vorrichtung
der eingangs erwähnten Gattung erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß zwischen der Farbspritzdüse
und dem daran vorbeilaufenden Garn eine umlaufend anzutreibende, den aus der Düse
austretenden Farbflottenstrahl zerhackende Rotorblende vorgesehen ist. Auf diese Weise
können ohne nennenswerten Schaltungs- oder Steuerungsaufwand durch die umlaufende
Rotorblende je nach deren Drehzahl und Fadenlaufgeschwindigkeit auch sehr kurze Farbspritzimpulse
einfach dadurch erzielt werden, daß der aus der Düse austretende Farbflottenstrahl
entsprechend zerhackt bzw. unterteilt wird, bevor er auf das hinter der Rotorblende
vorbeilaufende Garn gelangt. Dazu werden weder verschmutzungsanfälliqe Ventile noch
hin-
'und her zu bewegende Massen benötigt. Die von der Rotorblende zurückgehaltenen Farbflottenteile
können durch Zentrifugalwirkung abgeschleudert und leicht entfernt, z.B. abgesaugt
werden, so daß jeweils reproduzierbare Farbspritzbedingungen aufrechterhalten werden
können.
[0006] Die
Rotorblende kann aus einer Flüqelscheibe oder einfach aus einer Lochscheibe mit einem
aus Rund- und/oder Schlitzlöchern bestehenden, den Farbflottenstrahl zerteilenden
Lochkranz bestehen. Noch vorteilhafter ist es aber für die Praxis, wenn die Rotorblende
aus einem auf einer Lagerwelle fliegend gelagerten Lochrad besteht, das an seinem
Umfang eine umlaufende Garnführungsnut, an seiner der Lagerwelle abgewandten und der
Farbspritzdüse zugewandten Seite eine die Düse teilweise umgreifende, trichterförmige
Aussparung sowie in der Aussparungswandung einen Lochkranz aufweist, dessen Rund-
und/oder Schlitzlöcher in den Garnführungsnutboden ausmünden. Auch in diesem Falle
kann das vorbeilaufende Garn, wenn auch nicht frei laufend sondern am Garnführungsnutboden
vorübergehend anliegend und das Lochrad antreibend, mit kurzzeitigen, durch die Löcher
des Lochkranzes hindurchtretenden Farbspritzimpulsen intermittierend beaufschlagt
werden, wobei das mit hoher Drehzahl umlaufende Lochrad für seine selbsttätige Reinigung
von überschüssiger Farbflotte durch dessen Abschleuderung sorgt.
[0007] Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung können vorteilhaft auch zwei oder mehrere
koaxial unmittelbar hintereinanderliegende, mit verschiedenen Drehzahlen zu betreibende
und mit Loch- oder Flügelkränzen ver-sehene Rotorblenden vorgesehen sein. Durch das
Zusammenwirken ihrer unmittelbar hinter- bzw. übereinanderliegender Loch-oder Flügelkränze
und deren unterschiedliche Loch oder Flügelunterteilung können auf diese Weise gewollt
unregelmäßig aufeinander folgende kurzzeitige Farbstoffaufträqe auf das Garn erzielt
werden, wodurch die andernfalls bei daraus zu konfektionierenden Waren auftretenden
Bilderungseffekte vermieden werden können. Insbesondere empfiehlt sich hierfür eine
Doppel-Rotorblenden-Anordnung, bei der in der trichterförmigen Aussparung des Lochrades
ein entsprechend trichterförmig gestaltetes Flügelrad angeordnet ist, dessen Antriebswelle
die hohl ausgebildete Antriebswelle des Lochrades zentral durchsetzt.
[0008] In allen Fällen ist es zweckmäßig, die Antriebswellen der Rotorblenden mit dem das
Garn fördernden Garnlieferwerk antriebsmäßig synchron zu verbinden. Dadurch wird sichergestellt,
daß sich über längere Garnabschnitte das gleiche Garneinfärbungsmuster regelmäßig
wiederholt, letzteres also weder zunehmend gedehnt noch verkürzt wird.
[0009] Die einzeln oder auch paarweise vorhandenen Rotorblenden sind vorteilhaft in einer
die Farbspritzdüse enthaltenden Spritzkammer untergebracht, die mit einer oder mehreren
Leitungsanschlüssen zum Ableiten und/oder Absaugen von überschüssiger Farbflotte bzw.
Farbflottennebel versehen ist. Dabei ist das Spritzkammergehäuse vorteilhaft mit mehreren
bis nahe an den Umfang der Rotorblende heranreichenden Saugkanälen versehen, die in
eine gemeinsame ringförmige Farbflottensammelkammer ausmünden. Hierdurch ist es möglich,
bei vorgegebener Gesamtabsaugeleistung an den umlaufenden Abschleuderkanten der Rotorblende
eine verhältnismäßig starke Saugwirkung zu erzielen, die das Abschleudern und Entfernen
überschüssiger Farbflotte wirksam unterstützt.
[0010] Um Garne mit "Multicolor"-Effekt, also verschiedenartig eingefärbte Garne herstellen
zu können, kann man mehrere mit Rotorblenden versehene, vom Garn nacheinander zu durchlaufende
Spritzkammern hintereinander anordnen, deren Spritzdüsen dann jeweils mit der entsprechend
beschaffenen Farbflotte gespeist werden. Die zu den einzelnen S
pritzkammern und deren Düsen führenden Farbflottenzuleitungen zweigen vorteilhaft jeweils
von einer in sich geschlossenen Farbflottenversorgungsleitung ab, in der sich eine
die Farbflotte unter Druck setzende Umwälzpumpe und hinter dem Farbflottenzuleitungsabzweig
ein Druckreduzierventil sowie dahinter ein mit einem Füllstandsschalter ausgerüsteter
Farbflotten-Mischbehälter befinden, in den sowohl die von den Spritzkammern kommende
Absaugleitunq für überschüssige bzw. verbleibende Farbflotte als auch eine von einem
Farbflotten-Vorratsbehälter kommende Frischflottenleitung einmünden, in der sich ein
vom Füllstandsschalter gesteuertes Absperrventil befindet. Zweckmäßig ist dabei noch
in die von den Spritzkammern kommende Absaugleitunq für verbleibende Flotte ein mit
einem Entlüftungskamin und darin eingebautem Sauggebläse versehener Flottenabscheider
eingebaut. Auf diese Weise läßt sich ein geringstmöglicher Farbflottenverbrauch erzielen,
wobei die jeweils verbrauchte Farbflottenmenge durch entsprechende Nachlieferunq von
frischer Farbflotte ersetzt wird und damit auch eine gleichbleibende Farbflottenbeschaffenheit
aufrechterhalten werden kann.
[0011] In der Zeichnung sind mehrere Ausführungsbeispiele erfindungsgemäß beschaffener Garnfärbevorrichtungen
dargestellt. Dabei zeigen in jeweils schematisch gehaltener Quer- und Längsschnittsdarst,ellung
Fig. 1 und 2 eine erste, mit einer einfachen Lochscheibe ausgestattete Ausführungsform,
Fig. 3 und 4 eine zweite Ausführungsform mit Doppel-Rotorblende,
Fig. 5 und 6 eine dritte, mit einem umlaufenden Lochrad versehene Ausführungsform
und
Fig. 7 und 8 eine vierte, mit einem jeweils umlaufenden Lochrad und Flügelrad versehene
Ausführungsform, während
Fig. 9 ein zu einer oder mehreren, mit umlaufenden Rotorblenden versehenen Spritzkammern
gehörendes Farbflotten- Versorgungssystem zeigt.
[0012] Die in den Fig. 1 und 2 dargestellte Garnfärbevorrichtung besteht im wesentlichen
aus der Farbspritzkammer 1, der darin befindlichen, an der Gehäusewand 2 befestigten
Farbspritzdüse 3 und der zwischen letzterer
t· und dem daran vorbeilaufenden Garn 4 vorhandenen, umlaufend anzutreibenden Rotorblende
5, die hier als einfache Lochscheibe 5 ausgebildet ist und durch den anqeflanschten
Elektromotor 6 über dessen Welle 7 mit regelbarer Drehzahl anzutreiben ist. Die Lochscheibe
ist im vorliegenden Falle mit in regelmäßigen Abständen angeordneten Löchern 5' versehen,
die einen gemeinsamen Lochkranz bilden, der bei der schnellen Umlaufbewegunq der Lochscheibe
5 den aus der Spritzdüse 3 austretenden Farb-stoffstrahl 8 entsprechend zerhackt bzw.
unterteilt, so daß auf das hinter dem Lochkranz der Lochscheibe 5 mit hoher Geschwindigkeit
von beispielsweise 600 bis 1200 m/Min vorbeilaufende Garn 4 lediglich äußerst kurze
Farbspritzimpulse gelangen, die auf dem Garn einen entsprechenden "space-dying"-Effekt
ergeben. Die Spritzdüse 3 ist mit einem über die Stromzuleitung 9 gesteuerten elektromagnetischen
Absperrventil versehen, das die über die Zuleitung 10 unter entsprechendem Überdruck
heranqeführte Farbflotte für den Austritt an der Düse 3 freigibt oder aber davon abzusperren
erlaubt. Im Spritzkammergehäuse 2 sind mehrere Saugleitungsanschlüsse 11,12,13 und
14 vorhanden, von denen erstere überwiegend zum Absaugen bzw. Ableiten überschüssiger
Farbflotte dienen, wohingegen die Saugleitungsanschlüsse 13,14 vornehmlich zum Entfernen
des feineren Farbstoffnebels bestimmt sind. Durch die mit Hilfe eines Schiebers 15
mehr oder weniger abzudeckenden Belüftungsöffnungen 16 kann entsprechende Frischluft
in die Spritzkammer 1 nachgesaugt werden. Dadurch wird hier insgesamt eine übermäßige
Anhäufung von Farbstoffflotte oder -nebel verhindert. Die Saugleitungsanschlüsse 12,
13 und 14 befinden sich vorteilhaft in der durch die umlaufende Lochscheibe 5 verlaufenden
Ebene, um die von der Lochscheibe 5 abgeschleuderten Farbstoffreste 17 schnell abfangen
und ableiten zu können.
[0013] Die in den Fig. 3 und 4 dargestellte Garnfärbevorrichtung unterscheidet sich von
der vorbeschriebenen im wesentlichen dadurch, daß hier zwei koaxial unmittelbar hintereinanderliegende
Lochscheiben 18,19 vorhanden sind. Sie sind über ihre Antriebswellen 18' bzw. 19'
und die darauf sitzenden Antriebsräder 18" bzw. 19" von unterschiedlich großem Durchmesser
über die Antriebsriemen 20 bzw. 21 mit den verschieden großen Antriebsrädern 22,23
auf der Welle 24 eines Garnlieferrades 25 antriebsmäßig verbunden, so daß die beiden
Lochscheiben 18,19 mit verschiedenen Drehzahlen, aber synchron zur Drehzahl des vom
Garn 4 umschlungenen Lieferrades 25 umlaufen. Die Lochscheiben 18,19 sind, wie insbesondere
Fig. 3 zeigt, mit deckungsgleich übereinander liegenden Lochkränzen versehen, die
jeweils aus unterschiedlich angeordneten und ausgebildeten Rundlöchern 26 sowie Schlitzlöchern
27 bzw. 27' bestehen. Durch das Zusammenwirken der beiden Lochscheiben 18,19 bzw.
ihrer Lochkränze können hier aus dem aus der Spritzdüse 3 kontinuierlich austretenden
Farbflottenstrahl unterschiedlich kurze Farbspritzimpulse erzeugt werden, die auf
das hinter dem Lochkranz der Scheibe 18 vorbeilaufende Garn gelangen und auf diesem
entsprechend unterschiedlich kurze Einfärbungen hervorrufen. Die hier vorhandene synchrone
Umlaufbewegung der Lochscheiben 18,19 gegenüber der Garnlieferrolle 25 und damit auch
zur Garnlaufgeschwindigkeit ist u.a. auch deswegen von Vorteil, weil dadurch beim
An- und Auslaufen der Lochscheiben bzw. Ein-und Ausschalten des Garnlieferwerks keine
Einfärbungsfehler auftreten, die andernfalls zu erheblichem Garnausschuß führen würden.
[0014] Bei der in den Fig. 5 und 6 dargestellten Garnfärbevorrichtung besteht die umlaufende
Rotorblende aus einem auf einer Lagerwelle 28 fliegend gelagerten Lochrad 29, das
an seinem Umfang eine umlaufende, V-förmige Garn-f führungsnut 30, an seiner der Lagerwelle
28 abgewandten und der hier entsprechend schräggestellten Farbspritzdüse 3 zugewandten
Seite eine die Düse 3 teilweise umgreifende, trichterförmige Aussparung 31 sowie in
der Aussparunqswandung 31' einen Lochkranz aufweist, dessen Rund-und/oder Schlitzlöcher
32 in den Boden 30' der Garnführunqsnut 30 ausmünden. Das über ein nicht dargestelltes
Lieferwerk geförderte Garn 4, das unter entsprechender Umlenkung am Nutboden 30' teilweise
anliegt und dadurch das Lochrad 29 mit der Garnlaufgeschwindigkeit entsprechender
Drehzahl antreibt bzw. mitnimmt, wird auch hier durch den vom umlaufenden Lochrad
29 zerhackten Farbflottenstrahl 8 mit entsprechend kurzzeitigen Farbspritzimpulsen
beaufschlagt und dadurch abschnittweise eingefärbt. Die überschüssige Farbflotte läuft
infolge Schleuderwirkung an den V-förmig verlaufenden Nutwandungsflächen nach außen
und wird davon schließlich abgeschleudert. Um die überschüssige Farbflotte möglichst
wirkungsvoll und schnell aus der Spritzkammer 1 zu entfernen, ist hier das Spritzkammergehäuse
2 mit mehreren, bis nahe an den Umfang der Rotorblende bzw. des Lochrades 29 heranreichenden
Saugkanälen 33 versehen, die in eine gemeinsame ringförmige Fabflottensammelkammer
34 ausmünden, von der die sich hier ansammelnde Farbflotte über den Ableitungsanschluß
35 abgesaugt werden kann.
[0015] Um vor Beginn des Farbspritzens das Garn 4 in die Spritzkammer 1 bequem einführen
und in die Umfangsnut 30 am Lochrad 29 einlegen zu können, ist das Spritzkammergehäuse
2, wie Fig. 5 zeigt, vorteilhaft mit einem vom Spritzkammergehäuseboden 2' abnehmbaren
bzw. dagegen be-. grenzt ausziehbaren Gehäusedeckel 2" versehen. Im übrigen versteht
es sich, daß hier wie auch in allen anderen Fällen die die Rotorblende tragende Antriebs-
oder Lagerwelle in entsprechenden Wälzlagern 36 gelagert ist, um eine entsprechende
Leichtgängigkeit der Rotorblende zu gewährleisten.
[0016] Bei der in den Fig. 7 und 8 dargestellten Ausführungsform ist gleichfalls ein umlaufendes
Lochrad 29 vorhanden, wobei jedoch in dessen trichterförmiger Aussparung 31 hier noch
zusätzlich ein entsprechend trichterförmig gestaltetes Flügelrad 37 angeordnet ist,
dessen Antriebswelle 38 die hohl ausgebildete Antriebswelle 39 des Lochrades 29 zentral
durchsetzt. Wie Fig. 7 zeigt, ist das Flügelrad 37 vorzugsweise mit ungleichmäßig
über seinen Umfang verteilt angeordneten Flügeln 37' versehen, die im Zusammenwirken
mit den Rund- und Schlitzlöchern 32 bzw. 32' des
Lochrades 29 den aus der auch hier entsprechend schräg gestellten Farbspritzdüse 3
austretenden Farbflottenstrahl 8 entsprechend unregelmäßig zerhacken bzw. zerteilen,
so daß das im Boden der Garnführungsnut 30 anliegende bzw. hier vorbeilaufende Garn
über abwechselnd verschieden lange bzw. kurze Garnabschnitte eingefärbt wird. Wie
aus Fig. 8 ersichtlich, können hier wie auch bei den übrigen Rotorblenden durchaus
auch zwei oder mehrere Garne parallel laufend gleichzeitig abschnittweise eingefärbt
werden. Der Antrieb des Laufrades 29 und seiner Welle 39 erfolgt hier über einen Keilriemen
40 durch einen Motor 41 mit regelbarer Drehzahl, der zugleich auch das Garnlieferwerk
antreibt, wohingegen das Flügelrad 37 mit seiner Welle 38 durch den Motor 42 mit gleichfalls
regelbarer Drehzahl angetrieben wird. Durch die synchrone Antriebskupplung zwischen
dem Lochrad 29 und dem Garnlieferwerk wird jedweder Schlupf zwischen dem Garn 4 und
dem Lochrad 29 vermieden, der andernfalls zu entsprechenden Farbverwischungen auf
dem Garn 4 führen könnte.
[0017] Die vorbeschriebenen Garnfärbevorrichtungen ermöglichen durchweg die Herstellung
von "uni"-gefärbtem Garn mit verschieden kurzen Einfärbungsabschnitten. Will man dagegen
"multicolor"-Garn herstellen, so werden dazu jeweils mehrere, mit den vorbeschriebenen
Rotorblenden versehene und mit der entsprechenden Farbflotte zu speisende Spritzkammern
1 hintereinander geschaltet, die von dem einzufärbenden Garn 4 nacheinander durchlaufen
werden. Auch kann auf diese Weise beispielsweise durch Hintereinander-Anordnung zweier
Spritzkammern gemäß der Fig. 5 und 6, zwirnimitiertes Garn hergestellt werden, wobei
dann aber die beiden Lochräder 29 der beiden Spritzkammern synchron angetrieben werden
müssen, so daß dann jeweils in regelmäßigen Abständen auf dem Garn die die Zwirnimitierung
ergebende unterschiedliche Einfärbung auftritt.
[0018] Ein auch für die Hintereinander-Anordnung mehrerer mit Rotorblenden ausgerüsteter
S
pritzkammern geignetes Farbflotten-Versorgungssystem ist in Fig. 9 dargestellt. Hiernach
sind die zu den Spritzkammern bzw. deren Farbspritzdüsen 3 führenden Farbflottenzuleitungen
10, von denen im vorliegenden Falle nur eine dargestellt ist, an eine in sich geschlossene
Farbflottenversorgungsleitung 43 angeschlossen, in der sich eine die Farbflotte unter
Druck von ca. 1 bis 2,5 atü stellende Umwälzpumpe 44, ein Filter 45, ein Manometer
46, ein hinter den Abzweigstellen 10' der Farbzuleitungen 10 vorhandenes Druckreduzierventil
47 und ein Farbflotten-Mischbehälter 48 befinden. In diesem Mischbehälter 48 mündet
eine Zuleitung 49 für zurückfließende bzw. verbleibende Farbflotte ein, die von dem
Flottenabscheider 50 abzweigt, der seinerseits über die Saugleitung 51 mit der jeweiligen
Spritzkammer verbunden ist, also daraus die überschüssige verbleibende Farbflotte
erhält. Der Flottenabscheider 50 ist mit einem Entlüftüngskamin 5o' und einem darin
eingebauten Sauggebläse versehen, das die von der verbleibenden Farbflotte im Abscheider
50 abgetrennte Luft über das Aufsatzrohr 52 daraus entfernt. Somit sammelt sich die
über die Leitung 51 zuströmende verbliebene Farbflotte im unteren Teil des Flottenabscheiders
50 an, von wo aus sie über die Leitung 49 in den Mischbehälter 48 gelangt. Dieser
steht weiterhin über die Zuleitung 53 und das Absperrventil 54 mit einem Farbflotten-Vorratsbehälter
in Verbindung. Das Ventil 54 wird durch einen im Mischgefäß 48 untergebrachten Füllstandsschalter
55, beispielsweise einen Schwimmerschalter, entsprechend gesteuert. Auf diese Weise
kann die in den Spritzkammern jeweils verbrauchte Farbflotte durch Öffnen des schwimmergesteuerten
Ventils 54 durch die Nachlieferung frischer Farbflotte aus dem nicht dargestellten
Vorratsbehälter ersetzt werden, wodurch zugleich auch eine gleichbleibende Farbflottenbeschaffenheit
erzielt wird. Es versteht sich, daß das vorbeschriebene Farbflotten-Versorgungssystem
nur für eine bestimmte Farbflotte benutzbar ist, so daß also für eine etwaige Multicolor-Färbung
des Garns für jede der aufzutragenden Farben und die daran beteiligten Spritzkammern
ein eigenes Farbflotten-Versorgungssystem vorhanden ist.
1. Vorrichtung zum abschnittweise unterschiedlichen Färben von textilem Fadenmaterial,
insbesondere von Garnen, mit mindestens einer über eine Farbflottenzuleitung gespeisten
Farbspritzdüse, an der das Garn mit hoher Laufgeschwindigkeit in gestrecktem Zustand
vorbeizuführen und dabei mit Farbflotte internittierend zu bespritzen ist, dadurch
gekennzeichnet, daß zwischen der Farbspritzdüse (3) und dem daran vorbeilaufenden
Garn (4) eine umlaufend anzutreibende, den aus der Düse (3) austretenden Farbflottenstrahl
(8) zerhackende Rotorblende (z.B. 5) vorgesehen ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Rotorblende aus einer
Lochscheibe (5) mit einem aus Rund- und/oder Schlitzlöchern (5',26 bzw. 27,27') bestehenden,
den Farbflottenstrahl (8) schneidenden Lochkranz besteht.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Rotorblende aus einer
Flügelscheibe (37) besteht.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Rotorblende aus einem
auf einer Welle (28 bzw. 39) fliegend gelagerten Lochrad (29) bebesteht, das an seinem
Umfang eine umlaufende Garnführungsnut (30), an seiner der Welle (28 bzw. 39) abgewandten
und der Farbspritzdüse (3) zugewandten Seite eine die Düse teilweise umgreifende trichterförmige
Aussparung (31) sowie in der Aussparungswandung (31') einen Loch-kranz aufweist, dessen
Rund- und/oder Schlitzlöcher (32) in den Garnführungsnutboden (30') ausmünden.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß zwei
oder mehrere koaxial unmittelbar hintereinander liegende, mit verschiedenen Drehzahlen
zu betreibende und mit Loch-oder Flügelkränzen versehene Rotorblenden (z.B. 18,19)
vorgesehen sind.
6. Vorrichtung nach den Ansprüchen 4 und 5, dadurch gekennzeichnet, daß in der trichterförmigen
Aussparung (31) des Lochrades (29) ein entsprechend trichterförmig gestaltetes Flügelrad
(31) angeordnet ist, dessen Antriebswelle (38) die hohl ausgebildete Antriebswelle
(39) des Lochrades (29) zentral durchsetzt.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Antriebswellen
der Rotorblenden (z.B: 18,19) mit dem das Garn (4) fördernden Garnlieferwerk (z.B.
25) antriebsmäßig synchron verbunden sind.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Rotorblende(n)
(z.B. 18,19) in einer die Farbspritzdüse (3) enthaltenden Spritzkammer (1) untergebracht
ist (sind), die mit einer oder mehreren Leitungsanschlüssen (11 bis 14) zum Ableiten
und/oder Absaugen von überschüssiger Farbflotte bzw. farbflottennebel versehen ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß das Spritzkammergehäuse
(2) mit mehreren nahe an den Umfang der Rotorblende (z.B. 29) heranreichenden Saugkanälen
(33) versehen ist, die in eine gemeinsame ringförmige Farbflottensammelkammer (34)
ausmünden.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere
mit Rotorblenden (z.B. 5) versehene, vom Garn (4) nacheinander zu durchlaufende Spritzkammern
(1) hintereinander angeordnet sind.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die zu den einzelnen
Spritzkammern (1) und deren Düsen (3) führenden Farbflottenzuleitungen (10) von einer
in sich geschlossenen Farbflottenversorgungsleitung (43) abzweigen, in der sich eine
die Farbflotte unter Druck setzende Umwälzpumpe (44) und hinter dem Farbflottenzuleitungsabzweig
(10') ein Druckreduzierventil (47) sowie dahinter ein mit einem Füllstandsschalter
(55) ausgerüsteter FarbflottenMischbehälter (48) befinden, in den sowohl die von den
Snritzkammern kommende Absaugleitung (49) für verbleibende Farbflotte als auch ein
von einem Farbflotten-Vorratsbehälter kommende Frischflottenzuleitung (53) einmünden,
in der sich ein vom Füllstandsschalter (55) gesteuertes Absperrventil (54) befindet.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß in die von den Spritzkammern
(1) kommende Absaugleitung (51,49) für verbleibende Flotte ein mit einem Entlüftungskamin
(50') und darin eingebautem Sauggebläse versehener Flottenabscheider (50) eingebaut
ist.