[0001] Die Erfindung betrifft ein Brieflocher-Unterteil mit einer an der Unterseite der
Grundplatte angeordneten Schnitzelwanne.
[0002] Es ist bekannt, bei Brieflochern, bei denen die Tiefe des Einschubschlitzes nicht
durch eine Stufe der geprägten Grundplatte oder durch die mit der Grundplatte verbundenen,
die Lochstempelführungen bildenden Druckböcke begrenzt wird, die die Tiefe des Einschubschlitzes
begrenzenden Anschläge beispielsweise durch aus der Grundplatte ausgeschnittene und
aufgebogene Zungen zu bilden.
[0003] Bei Brieflochern, mit denen Schriftgut mit unterschiedloch großem Abstand der Lochungen
von der Randkante des Schriftgutes gelocht werden kann, hat man schon zusätzliche,
an der Grundplatte angeordnete Organe vorgesehen, die beispielsweise durch um waagerechte
Achsen schwenkbare Wippen, um senkrechte Achsen drehbare Nocken oder auch durch eine
schwenkbare Anschlagschiene gebildet werden. Hierbei handelt es sich um sehr aufwendige,
die Herstellung eines Brieflochers wesentlich verteuernde Konstruktionen.
[0004] Es sind auch schon Brieflocher bekannt, bei denen zur unterschiedlichen Begrenzung
der Einschubtiefe des zu lochenden Schriftgutes an einer den Schnitzelraum begrenzenden
Platte einstückig mit dieser Platte verbundene Anschläge vorgesehen sind, die so ausgebildet
sind, daß ihre den Lochstempeln zugewandten Stirnkanten, wenn die den Schnitzelraum
abdeckende Platte um 180° gedreht wird, von den Lochstempeln einen unterschiedlichen
Abstand aufweisen.
[0005] Um die Konstruktion solcher Brieflocher zu vereinfachen und ihre Herstellung zu verbilligen
und auch um die Genauigkeit der Lochung des Schriftgutes zu erhöhen, wird gemäß der
Erfindung vorgeschlagen, das Brieflocher-Unterteil entsprechend den kennzeichnenden
Merkmalen des Patentanspruchs 1 und vorteilhafterweise so auszubilden, daß es die
eine Weiterbildung dieser Konstruktion bildenden Merkmale der Unteransprüche 2 bis
7 aufweist.
[0006] In der Zeichnung sind zwei Ausführungsbeispiele des erfindungsgemäßen Brieflocher-Unterteils-in
schematischer Weise dargestellt. Es zeigen
Fig. 1 eine perspektivische Darstellung des Unterteils eines Brieflochers mit im wesentlichen
rechteckiger Grundplatte;
Fig. 2 eine perspektivische Darstellung des auf die im wesentlichen rechteckige Grundplatte
von unten klemmend aufgeschobenen Schnitzelwanne;
Fig. 3 eine perspektivische Darstellung der eine geschwungene Rückenkante aufweisenden
Grundplatte eines Brieflochers;
Fig. 4 eine perspektivische Darstellung einer auf die Grundplatte nach Fig. 3 aufgeschobenen
Schnitzelwanne.
[0007] Bei dem in den Figuren 1 und 2 dargestellten Ausführungsbeispiel weist die Grundplatte
1 im wesentlichen senkrecht nach unten abgebogene Ränder 11, die beiden Matrizenaussparungen
12 und den mit der Grundplatte 1 verbundenen Teil 13 auf, der die mit Stempelführungen
versehenen Seitenwangen des Brieflocher-Unterteils bildet. Die Schnitzelwanne 2 weist
vier Seitenwände 21,21', 22,22' auf, von denen die Seitenwände 21,21' über deren Randkanten
überstehende Zungen 211, 211' aufweisen. Diese Zungen sind so angeordnet und weisen
eine solche Breite auf, daß deren Abstände a und b von den Seitenwänden 22 bzw. 22'
eine unterschiedliche Größe aufweisen.
[0008] Bei Schnitzelwannen, deren Seitenwände von den nach unten abgebogenen Rändern 11
der Grundplatte 1 übergriffen werden, sind in der Grundplatte 1 innerhalb oder außerhalb
der beiden Seitenwangen Schlitze vorgesehen, durch die die Zungen 211, 211' hindurchgreifen.
Aus diesen Zungen sind vorteilhafterweise Sicken herausgeprägt, die die Grundplatte
hintergreifend die Schnitzelwanne zusätzlich festhalten. Die Schlitze geben den Zungen
einen zusätzlichen seitlichen Halt und sind in ihrer Länge so bemessen, daß sie von
dem vorderen oder dem rückwärtigen nach unten abgebogenen Rand 11 der Grundplatte
1 den gleichen Abstand b aufweisen.
[0009] Entsprechende Maßnahmen gelten, wenn die Schnitzelwanne sich nur über einen Teil
der Grundplatte 1 erstreckt, die in diesem Fall einen Quersteg aufweist, gegen den
eine Seitenwand der Schnitzelwanne 2 anliegt.
[0010] Bei solchen Ausführungsformen der Schnitzelwanne braucht diese nur um 180
0 gedreht zu werden, um den Locher von einer Randstreifenbreite von beispielsweise
11 mm für eine Briefordnerlochung auf eine Randstreifenbreite von beispielsweise 8,5
mm für eine Ringbuchlochung umzustellen.
[0011] Dadurch, daß die die Anschläge bildenden Zungen eine maximale, der Breite des Brieflochers
entsprechende Entfernung voneinander haben, wird eine genaue Anlage des zu lochenden
Schriftstücks an die Anschläge ermöglicht und damit eine genaue Lochung gewährleistet.
[0012] Bei dem in den Figuren 3 und 4 dargestellten Ausführungsbeispiel weist die Grundplatte
3 eine von einem Rechteck abweichende Gestalt auf. Infolge der geschwungenen Rückenkante
ist ein um 180° versetztes Aufstülpen der Schnitzelwanne 4 nicht möglich, weshalb
an dieser Schnitzelwanne außer den beiden an den Seitenwänden 41,41' angeordneten
Zungen 411, 411' für die Begrenzung der größeren Einschubtiefe am Boden der Schnitzelwanne
zwei senkrecht von diesen abstehende Anschläge 42 für die Begrenzung der kleineren
Einschubtiefe vorgesehen sind, die durch Aussparungen 33 in der Grundplatte hindurchgreifen.
Soll der Brieflocher auf die größere Einschubtiefe umgestellt werden, so wird die
Schnitzelwanne 4 beim Aufstülpen auf die Ränder 31 der Grundplatte so an diese herangeführt,
daß diese elastisch nachgiebigen Anschläge 42 bei aufgeschobener Schnitzelwanne in
gekrümmtem Zustand gegen die Grundplattenunterseite anliegen. Die Matrizenaussparungen
32 der Grundplatte 3 liegen verhältnismäßig weit vorne, weil die Schnitzelwanne so
ausgebildet ist, daß sie die untere Begrenzung des Einschubschlitzes nach vorne verlängert.
[0013] Im Unterschied zu den in Fig. 4 dargestellten Begrenzungszungen 411, 411' können
diese auch parallel zur Lochervorderkante angeordnet sein.
1. Brieflocher-Unterteil mit einer an der Unterseite der Grundplatte angeordneten
Schnitzelwanne, dadurch gekennzeichnet , daß an den Seitenwänden (21,21') der Schnitzelwanne
(2) über deren freie Randkanten überstehende Anschläge (211, 211') angeordnet sind.
2. Brieflocher-Unterteil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß die Schnitzelwanne
(2) die nach unten abgebogenen Ränder (11) der Grundplatte (1) umgreift.
3. Brieflocher-Unterteil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß die Grundplatte
(1) die Schnitzelwanne (2) mit ihren nach unten abgebogenen Rändern (11) übergreift
und Aussparungen für den Durchtritt der Anschlagzungen (211, 211') aufweist.
4. Brieflocher-Unterteil nach den Ansprüchen 1,2 oder 3 mit einer Schnitzelwanne,
die einen durch eine im wesentlichen rechteckige Platte gebildeten Boden aufweist,
dadurch gekennzeichnet , daß die Anschläge (211, 211') in an sich bekannter Weise
zur Erzielung ungleich großer Randabstände der Lochungen unsymmetrisch bezüglich der
parallel zur Lochervorderkante verlaufenden Mittellinie der im wesentlichen rechteckigen
Platte ausgebildet bzw. angeordnet sind.
5. Brieflocher-Unterteil nach den Ansprüchen 1,2 oder 3 mit einer einen im wesentlichen
rechteckigen Boden aufweisenden Schnitzelwanne, dadurch gekennzeichnet , daß die Anschläge
des mit größerem Randstreifen zu lochenden Schriftgutes durch die Seitenwangen des
mit der Grundplatte (1) verbundenen Aufbaus (13) und die Anschläge für das mit schmalerem
Randstreifen zu lochende Schriftgut durch Zungen (211, 211') der Seitenwände (21,
21') der Schnitzelwanne (2) gebildet werden.
6. Brieflocher-Unterteil nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet
, daß an den Anschlagzungen (211, 211') Sicken angeformt sind, die eine Verrastung
der Schnitzelwanne an der Grundplatte bewirken.
7. Brieflocher-Unterteil nach den Ansprüchen 1,2 oder 3 mit unterschiedlicher Begrenzung
der Einschubtiefe des zu lochenden Schriftgutes, dadurch gekennzeichnet , daß die
Anschläge zur Begrenzung der größeren Einschubtiefe durch Zungen (411, 411') der Seitenwände
(41,41') der Schnitzelwanne (4) und die Anschläge zur Begrenzung der kleineren Einschubtiefe
durch senkrecht vom Boden der Schnitzelwanne (4) abstehende, elastisch nachgiebige
Zungen (42) gebildet werden, die wahlweise durch Schlitze (33) in der Grundplatte
(3) hindurchgreifen oder in gekrümmtem Zustand gegen die Grundplattenunterseite anliegen.