[0001] Es ist bekannt, Metallrohre mit einem direkt aus dem Extruder kommenden Band aus
Polyäthylen zu beschichten. Die Temperatur der Rohre beträgt hierbei etwa 180°C. Die
verwendeten Polyäthylentypen haben Schmelzindices (190°C/2,16 kg) von 0,4 bis 0,7
g/10 min. Für den Aufbau von Schichten von etwa 3,5 mm Dicke werden hierbei etwa 4
Minuten benötigt.
[0002] Andererseits ist die Beschichtung von Metallrohren mit Polyäthylenpulver bekannt,
das z. B. durch Aufrieseln, Aufschleudern oder Anwerfen auf das auf 300 bis 360°C
vorgewärmte Rohr aufgebracht wird. Die bei diesem Verfahren verwendeten Polyäthylentypen
haben Schmelzindices (190°C/ 2,16 kg) von 1,2 bis 1,7 g/10 min. Der Schmelzindex muß
hierbei höher sein als beim erstgenannten Verfahren, weil hier ein leichteres Schmelzen
wesentlich ist. In Abhängigkeit vom Rohrdurchmesser beträgt die Beschichtungszeit
bei Pulverbeschichtungsverfahren im allgemeinen etwa 5 Minuten. Dieses Verfahren hat
jedoch den Nachteil, daß verhältnismäßig hohe Vorwärmtemperaturen und damit ein hoher
Energieaufwand erforderlich sind, um das Polyäthylen zum Schmelzen zu bringen, weil
aus Gründen eines ausreichenden Korrosionsschutzes der Schmelzindex nicht zu niedrig
sein soll.
[0003] Eine weitere Veröffentlichung beschreibt ein Verbundrchr aus einer auf ein Stahlrohr
aufgeschweißten Polyäthylenpulverschicht und einer mit dieser verschweißten Polyäthylenschicht,
die z. B. in Form einer aus einem Extruder austretenden Polyäthylenfolie auf die heiße
aufgesinterte Polyäthylenpulverschicht aufgewickelt wurde. Beim Aufbringen der ersten
Polyäthylenschicht wird das Stahlrohr z. B. auf 150°C vorgewärmt. Bei dieser Temperatur
ist es jedoch nicht möglich, eine glatte zusammenhängende Schicht in einer gewünschten
erforderlichen Mindestschichtdicke von 1,5 bis 4 mm herzustellen.
[0004] Nach einem anderen bekannten Verfahren bringt man eine Polyäthylenschicht auf ein
Stahlrohr auf, wobei zuerst eine 0,05 mm dicke erste Schicht eines Haftvermittlers
bei einer etwa 100°C über der Erstarrungstemperatur des Haftvermittlers liegenden
Rohrtemperatur und dann die zweite Schicht des Haftvermittlers bei einer 20 bis 50°C
über der Erstarrungstemperatur liegenden Rohrtemperatur, z. B. bei l40°C,aufgebracht
wird. Dabei kann der Haftvermittler der ersten Schicht in Pulverform oder durch Umwickeln
mit einer Folie aufgebracht werden. Das Aufbringen in zweiter Schicht kann durch Vorextrudieren
in Form eines Doppelschlauches oder einer doppelten Wickelfolie erfolgen. Auch hierbei
reicht die Temperatur von 140°C nicht für die gemäß vorliegender Erfindung gewünschten
Zwecke, daß heißt für die erforderliche Mindestschichtdicke aus.
[0005] Ferner offenbart eine andere Druckschrift das überziehen einer Stahlrohroberfläche
mit einem Polyäthylen mit hohem Schmelzindex, z. B. 1 bis 1,5 g/10 min (ASTM-D 12
38-53 T). Auf den Überzug wird eine zweite Schicht mit einem Polyäthylen mit niedrigem
Schmelzindex, z. B. 0,2 bis 0,5 g/ 10 min aufgebracht. Beide Schichten werden in Form
eines Polyäthylenpulvers aufgebracht. Wenn zwei Schichten in Form von Pulver übereinander
aufgetragen werden, so läßt die Oberfläche hinsichtlich ihrer Homogenität und ihrer
Glätte zuweilen zu wünschen übrig.
[0006] Es war daher ein Verfahren mit geringerem Energie- und Zeitaufwand erwünscht, das
Produkte mit gleich guten Eigenschaften wie die bekannten Verfahren liefert.
[0007] Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Beschichtung von Metallrohren durch
Aufbringen von Polyäthylenpulver auf vorgewärmte Rohre, wobei man zunächst ein Polyäthylen
mit einem Schmelzindex von über 1 g/10 min auf ein erwärmtes Metallrohr aufbringt
und darauf ein Polyäthylen mit niedrigem Schmelzindex aufbringt, das dadurch gekennzeichnet
ist,
daß man zuerst ein Polyäthylen mit einem Schmelzindex von 1,2 bis 70, vorzugsweise
15 bis 70, insbesondere 17 bis 25 g/10 min (190°C/2,16 kg) auf das Metallrohr, das
eine Temperatur von mindestens 200°C hat, aufbringt, darauf den Überzug auf eine Temperatur
von etwa 110 bis 170°C, vorzugsweise 110 bis 150, insbesondere bis 120°C abkühlen
läßt und daß man darauf in dritter Stufe einen freitragenden Film aus Polyäthylen
mit einem Schmelzindex von 0,1 bis 7 g/10 min bei dieser Temperatur aufbringt, so
daß der Gesamtüberzug eine Mindestschichtdicke zwischen 1,5 und 4 mm hat.
[0008] Eine weitere mögliche Ausführungsform der Erfindung sieht vor, daß man zunächst ein
Polyäthylenpulver mit einem Schmelzindex von etwa 1,2 bis 1,7 g/10 min oder ein unmittelbar
aus einem Extruder austretendes Band aus Polyäthylen. mit einem Schmelzindex von maximal
1,7 g/10 min (190°C /2,16 kg) auf ein Metallrohr, das im Fall der Pulverbeschichtung
eine Temperatur von mindestens 300°C und im Fall der Beschichtung vom Extruder maximal
250°C hat, aufbringt, darauf den Überzug auf eine Temperatur von etwa 110 bis 170,
vorzugsweise 110 bis 150°C abkühlen läßt und darauf in dritter Stufe einen freitragenden,
lichtstabilisierten,
hellfarbig
en Film aus Polyäthylen mit einem Schmelzindex von 0,4 bis 1,1 g/10 min bei dieser Temperatur
aufbringt.
[0009] Als Lichtstabilisatoren für den hellfarbenen Polyäthylenfilm sind beispielsweise
Verbindungen vom Benzotriazoltyp geeignet.
[0010] Die Mindestschichtdicke von 1,5 bis 4 mm ist für einen ausreichenden Korrosionsschutz
erforderlich. In manchen Fällen kann die Schichdicke auch mehr als 4 mm betragen.
[0011] Das erfindungsgemäße Verfahren hat den Vorteil, daß es gegenüber den bekannten Verfahren
überraschenderweise eine hohe Energieersparnis und trotzdem eine erheblich höhere
Arbeitsgeschwindigkeit bei wenigstens gleich guten Produkteigenschaften mit sich bringt.
Außerdem bewirkt die hellfarbige Deckschicht einen guten Schutz der Rohre gegen zu
starke Erwärmung bei längerer Lagerung im Freien unter starker Wärmeeinwirkung, zum
Beispiel durch Sonneneinstrahlung oder durch Verlegung in stark erwärmten Bodenschichten.
Die Beschichtung vom Extruder gestaltet sich ebenfalls sehr einfach und zeitsparend
ohne zusätzlichen apparativen Aufwand. Das aus dem Extruder austretende Band hat vorteilhaft
einen Schmelzindex von mindestens 0,4 g/10 min.
[0012] Zweckmäßig hat das Polyäthylen bei der Pulverbeschichtung in erster Stufe eine Teilchengröße
von 1 bis 600 um, vorzugsweise 100 bis 400 µm. Der freitragende Polylithylenfilm wird
mit Vorteil in Form eines Polyäthylenbandes, z. B. aus Polyäthylen mit einem Schmelzindex
von 0,1 bis 1,2 g/10 min, aufgebracht. Das Aufbringen kann auf ein rotierendes Rohr
erfolgen. Das bringt den Vorteil mit sich, daß das Band automatisch gewickelt werden
kann. Die Bandbreite kann beliebig variiert, werden. Sie beträgt z. B. mindestens
20 mm, zweckmäßig 10 bis 1500 mm. Im allgemeinen wird von einer Bandbreite bis etwa
1 m Gebrauch gemacht. Beim Auftragen ist darauf zu achten, daß sich die einzelnen
Windungen überlappen bzw. daß gleichzeitig eine gegenseitige Verbindung der einzelnen
Windungen erfolgt, um einen einwandfreien Korrosionsschutz zu erzielen. Die Schichtdicke
der Bänder beträgt gewöhnlich 100 bis 400 um, vorzugsweise 100 bis 200 um. Vorzugsweise
sind die hellfarbigen Bänder weiß. Je nach Wunsch kann jedoch auch eine andere Farbe
gewählt werden, z. B. die Warnfarbe Gelb, aber auch Hellorange, Hellblau, Hellgrün
oder dergleichen. Gegebenenfalls können die hellfarbenen Bänder auch zur Kennzeichnung
der Rohre dienen.
[0013] Die Geschwindigkeit der Beschichtung kann in weiten Grenzen variieren. Sie ist von
der gewünschten Schichtdicke und vom Rohrdurchmesser abhängig. Beispielsweise beträgt
der äußere Rohrdurchmesser von 50 bis 2000 mm. Für die Beschichtung von 12 m Länge
eines solchen Rohres mit einem Durchmesser von 1500 mm und einem Überzug von 3,5 mm
Schichtdicke werden nach dem erfindungsgemäßen Verfahren z. B. etwa 15 bis 45, meistens
etwa 30 Minuten benötigt. Für die Beschichtung eines Rohres von 400 mm Durchmesser
mit einer Schichtdicke von 1,5 mm (dies ist die Mindestdicke für ausreichenden Korrosionsschutz)
sind für eine 12 m lange Beschichtung im allgemeinen etwa 8 bis 20, meistens etwa
15 Minuten erforderlich.
[0014] Um die haftung der in erster Stufe aufgebrachten Schicht auf der Rohrunterlage noch
zu verbessern, ist es zuweilen zweckmäßig, dem Polyäthylenpulver noch ein Zusatzharz
in Form eines Polymerisats, z. B. Polyvinylacetat, Äthylen-Vinylacetat-Copolymerisat,
Äthylen-Acrylsäure-und/oder-Acrylester-
Copolymerisat,gegebenenfalls mit weiteren Comonomeren, oder andere Polymerisate, vorteilhaft
in einem Anteil von 5 bis 15, worzugsweise 5 bis 10 Gew.-%, bezogen auf das Polyäthylenpulver
beizumischen. Nach einer anderen AusfUhrungsform der Erfindung ist es auch möglich,
diese Polymerisate vor dem Aufbringen des Polyäthylenpulvers auf das Rohr aufzutragen.
Diese Beschichtung kann nach den üblic' ;n Beschichtungsverfahren, durch Sprühen,
vorzugsweise jedoch durch Pulverbeschichtung erfolgen. Dieselben Zusatzharze können
auch in dem polyäthylenband in einem Anteil von 2 bis 5 Gew.-%, bezogen auf Polyäthylen,
enthalten sein.
[0015] Die Anforderungen bezüglich Mindestschichtdicke, Porenfreiheit, Schälfestigkeit,
Schlagbeständigkeit, Eindruckwiderstand, Reißdehnung, spezifischer Umhüllungswiderstand,
Wärme-und Lichtalterung gemäß den Vorschriften von DIN 30 670 werden durch die erfindungsgemäß
hergestellten Überzüge voll erfüllt.
[0016] Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren beschichteten Rohre finden vielseitige Verwendung.
Wegen ihres Oberflächenschutzes sind sie vor allem für verlegte Rohre, z. B. in Rohrleitungen
für die Förderung von Erdöl, aber auch von anderen gasförmigen, flüssigen oder höherviskosen
Stoffen, beispielsweise Erdgas, Wasser, Klärschlamm, Beton, Abwässern, Aufschlämmungen
oder dergleichen geeignet.
[0017] Besonders vorteilhaft ist die Verwendung der erfindungsgemäß hergestellten Rohre
zur Verlegung in warmen oder heißen Gebieten, z. B. auch in der Wüste.
Beispiele
[0018]
1) Ein Eisenrohr (Außendurdimesser 108 mm, Wanddicke 10 mm), wirdauf 220°C vorgewärmt
und darauf 2 Minuten mit Poly- äthylenpulver (Schmelzindex 17 bis 25) mit einer Schichtdicke von 2 mm überzogen. Nach
4 Minuten ist der Überzug ge- . schmolzen und die Rohrtemperatur auf 160°C abgesunken.
Beginnend bei dieser Rohrtemperatur wird bei 160°C ein 110 µm dickes, 50 mm breites
Polyäthylenband mit einem Schmelzindex von 1,2 mit einer Schichtdicke von 110 um aufgebracht.
Dann läßt man entweder durch bloßes Liegenlassen oder unter Durchleiten eines Kühlmediums
durch das Rohr auf Raumtem- peratur abkühlen. Unmittelbar nach Aufbringen der Folie tritt eine einwandfrei und glatte
Verschmelzung von beiden Überzugsschichten ein. Nach 30 Minuten ab Beginn der Pulverbeschichtung
ist das Rohr beim Liegenlassen ohne zusätzliche Kühlung auf 60°C abgekühlt.
2) Ein Eisenrohr Außendurchmesser 90 mm, Wandddicke 4,5 mm), wird auf 250°C vorgewärmt
und darauf 1 1/2 Minuten mit Polyäthylenpulver (Schmelzindex 17 bis 25) mit einer
Schichtdicke von 2 mm überzogen. Nach 3 Minuten ist der Überzug glatt geschmolzen
und auf 150°C abgekühlt. Bei dieser Rohrtemperatur wird ein 40 mm breites Polyäthylenband
mit einem Schmelzindex von 1,2 und einer Schichtdicke von 110 µm aufgebracht und darauf
das Rohr auf Raumtemperatur abgekühlt. Das Aufbringen des Bandes erfolgt durch Umwickeln
des um seine Achse rotierenden Rohrs, wobei die Spule am Rohr entlang bewegt wird.
Unmittelbar nach Aufbringen des Bandes tritt eine einwandreie Verschmelzung mit der
ersten Polyäthylenschicht ein. Nach 12 Minuten ab Beginn der Rohrbeschichtung ist
das Rohr beim Liegenlassen ohne zusätzliche Kühlung auf 60°C abgekühlt.
1 V (Vergleich - Stand der Technik - Vorwärmtemperatur über 300°C -)
[0019] Man geht vom gleichen Rohr aus wie nach Beispiel 1, jedoch mit einer Vorwärmtemperatur
von 310°C. Das Rohr wird mit Polyäthylenpulver mit einem Schmelzindex von 1,2 bis
1,7 g/10 min mit einer Schichtdicke von 2 mm überzogen. Nach 10 Minuten ist der Überzug
glatt geschmolzen und hat dabei eine Temperatur von 180°C erreicht. Die Abkühlungszeit
auf 60°C durch bloßes Liegenlassen beträgt 50 Minuten.
2 V) (Vergleich. - Stand der Technik - Vorwärmtemperatur über 300°C)
[0020] Man geht vom gleichen Rohr aus wie nach Beispiel 2, jedoch mit einer Vorwärmtemperatur
von 360°C. Das Rohr wird bei dieser Temperatur mit Polyäthylenpulver mit einem Schmelzindex
von 1,2 bis 1,7 1 1/2 Minuten lang mit einer Schichtdicke von 2 mm überzogen. Im Lauf
von 4 Minuten ist der Überzug geschmolzen und gleichzeitig auf 310°C abgekühlt. Zum
Glattschmelzen ist jedoch noch eine Nacherwärmung erforderlich. Daher wird nach Ablauf
dieser 4 Minuten das Rohr eine Minute lang nacherwärmt. Somit ist der Überzug nach
dieser weiteren Minute glatt. Die Abkühlungsdauer auf 60°C ab Beginn der Pulverbeschichtung
und ohne zusätzliche Kühlung beträgt 42 Minuten.
[0021] Wie der Vergleich zwischen den Beispielen gemäß der Erfindung und den Vergleichsbeispielen
nach dem Stand der Technik zeigt, ist der Energieaufwand, d. h. die Vorwärmtemperatur
und gleichzeitig auch die Abkühlungszeit bei den erfindungsgemäßen Beispielen wesentlich
geringer als bei den Vergleichs-
Ibeispielen.
[0022] 3) Es wird gearbeitet wie nach Beispiel 1, jedoch wird anstelle des Polyäthylenpulvers
nunmehr ein Pulver in Form eines Gemisches von Polyäthylen mit 10 Gew.-%, bezogen
auf Polyäthylen, eines Vinylacetat-Homopolymerisats aufgetragen. Man erhält einen
Überzug mit gleich guten Eigenschaften wie nach Beispiel 1 und mit einer einwandfreien
glatten Oberfläche.
[0023] 4) Es wird gearbeitet wie nach Beispiel 2, jedoch wird anstelle des Polyäthylenbandes
nunmehr ein Band aus einem Gemisch von Polyäthylen und 3,5 Gew.-%, bezogen auf Polyäthylen,
eines Vinylacetat-Homopolymerisats verwendet. Man erhält einen glatten und einwandfreien
Überzug mit gleich guten Eigenschaften wie nach Beispiel 2.
[0024] 5) Ein Eisenrohr (Außendurchmesser 108 mm, Wanddicke 10 mm), wird auf 310°C vorgewärmt
und darauf 2 Minuten mit Polyäthylenpulver (Schmelzindex 1,2 bis 1,7 g/10 min) mit
einer Schichtdicke von 2 mm überzogen. Nach 20 Minuten ist der Überzug geschmolzen
und die Rohrtemperatur auf 160°C abgesunken. Beginnend bei dieser Rohrtemperatur wird
bei 160°C ein 200 um dickes, 50 mm breites Polyäthylenband mit einem Schmelzindex
von 0,4 g/10 min in einer Schichtdicke von 200 um aufgebracht. Dann läßt man das Rohr
entweder durch bloßes Liegenlassen oder unter Durchleiten eines Kühlmediums auf Raumtemperatur
abkühlen. Unmittelbar nach Aufbringen des Bandes tritt eine einwandfreie und glatte
Verschmelzung von beiden Uberzugsschichten ein. Nach 40 Minuten ab Beginn der Pulverbeschichtung
ist das Rohr beim Liegenlassen ohne zusätzliche Kühlung auf 60°C abgekühlt.
[0025] 6) Ein Eisenrohr (Außendurchmesser 90 mm, Wanddicke 4,5 mm), wird auf 360°C vorgewärmt
und darauf 1 1/2 Minuten mit Polyäthylen
pulver (Schmelzindex 1,2 bis 1,7 g/10 min) mit einer Schichtdicke von 2 mm überzogen.
Nach höchstens 8 Minuten ist der Überzug glatt geschmolzen und nach 12 Minuten auf
150°C abgekühlt. Bei dieser Rohrtemperatur wird ein 40 mm breites Polyäthylenband
mit einem Schmelzindex von 0,4
g/10 min in einer Schichtdicke von 200 µm aufgebracht und darauf das Rohr auf Raumtemperatur
abgekühlt. Das Aufbringen des Bandes erfolgt durch Umwickeln des um seine Achse rotierenden
Rohrs, wobei die Spule am Rohr entlang bewegt wird. Unmittelbar nach Aufbringen des
Bandes tritt eine einwandfreie Verschmelzung mit der ersten Polyäthylenschicht ein.
Nach 30 Minuten ab Beginn der Rohrbeschichtung ist das Rohr beim Liegenlassen ohne
zusätzliche Kühlung auf 60°C abgekühlt.
[0026] 7) Ein Eisenrohr (Außendurchmesser 500 mm, Wanddicke 6 mm) wird auf 250°C vorgewärmt
und mit einem Äthylen-Acrylsäure-Copolymer in Pulverform als Haftgrundierung mit einer
Schichtdicke von etwa 100 um beschichtet. Auf diese so überzogenen und noch warmen
Rohre wird ein unmittelbar aus einem Extruder austretendes Polyäthylenband mit einem
Schmelzindex von 1,2 g/10 min und mit einer Schichtdicke von 250 µm aufgebracht. Diese
Wickelvorgang wird so lange fortgesetzt, bis die gewünschte Schichtdicke von 4 mm
erreicht ist. Das Abkühlen des Rohres auf etwa 140°C erfolgt durch bloßes Liegenlassen.
Bei dieser Temperatur wird ein gelbes Polyäthylenband mit einem Schmelzindex von 0,7
g/10 min, einer Breite von 300 mm und einer Schichtdicke von 200 um aufgebracht. Es
tritt eine einwandfrei und glatte Verschmelzung der beiden Polyäthylenüberzugsschichten
ein. Nach 30 Minuten ab Beginn der Extruder-Beschichtung ist das Rohr beim Liegenlassen
ohne zusätzliche Kühlung auf 60°C abgekühlt.
1) Verfahren zur Beschichtung von Metallrohren durch Aufbringen von Polyäthylen auf
vorgewärmte Rohre, wobei man zunächst ein Polyäthylen mit einem Schmelzindex von über
1 g/10 min auf ein erwärmtes Metallrohr aufbringt und darauf ein Polyäthylen mit niedrigem
Schmelzindex aufbringt, dadurch gekennzeichnet, daß man zuerst ein Polyäthylen mit
einem Schmelzindex von 1,2 bis 70 g/10 min (190oC/2,16 kg) auf das Metallrohr, das eine Temperatur von mindestens 200°C hat, aufbringt,
darauf den Überzug auf eine Temperatur von etwa 110 bis 170°C abkühlen läßt und daß
man darauf in dritter Stufe einen freitragenden Film von Polyäthylen mit einem Schmelzindex
von 0,1 bis 7 g/10 min bei dieser Temperatur aufbringt, so daß der Gesamtüberzug eine
Mindestschichtdicke zwischen 1,5 und 4 mm hat.
2) Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man ein Polyäthylen mit
einem Schmelzindex von 15 bis 70 g/10 min (190°C/2,16 kg) aufbringt.
3) Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß man ein Polyäthylenpulver
mit einem Schmelzindex von etwa 1,2 bis 1,7 g/10 min (190°C/2,16 kg) oder ein unmittelbar
aus einem Extruder austretendes Band aus Polyäthylen mit einem Schmelzindex von maximal
1,7 g/ 10 min auf ein Metallrohr, das im Fall der Pulverbeschichtung eine Temperatur
von mindestens 300°C und im Fall der Beschichtung vom Extruder maximal 250°C hat,
aufbringt und daß man in dritter Stufe einen freitragenden, lichtstabilisierten, hellfarbigen
Film aus Polyäthylen mit einem Schmelzindex von 0,4 bis 1,1 g/10 min aufbringt.
4) Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß man den Überzug auf 110 bis 150°C abkühlen läßt.
5) Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß der Überzug aus Polyäthylen mit dem niedrigeren Schmelzindex in Form eines Polyäthylenbandes
aufgebracht wird.
6) Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Aufbringen des Polyäthylenbandes
auf ein rotierendes Rohr erfolgt.
7) Verfahren nach Ansprüchen 3 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Überzug aus
Polyäthylen in Form eines weißen Polyäthylenbandes mit einer Dicke von etwa 100 bis
200 um aufgebracht wird.
8) Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
daß in erster Stufe das Polyäthylenpulver im Gemisch mit einem Vinylacetat-Homo- oder
Copolymerisat aufgebracht wird, dessen Anteil vorzugsweise 5 bis 10 Gew.-%, bezogen
auf das Polyäthylen, beträgt.
9) Verwendung der nach dem Verfahren gemäß Ansprüchen 1 bis 8 hergestellten Rohre
in Rohrleitungen.
10) Verwendung nach Anspruch 9 für die Förderung von Erdöl.