(19)
(11) EP 0 027 149 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
22.04.1981  Patentblatt  1981/16

(21) Anmeldenummer: 79103953.0

(22) Anmeldetag:  15.10.1979
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)3B24B 3/34
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE DE FR GB IT NL SE

(71) Anmelder: Th. Kieserling & Albrecht GmbH & Co.
D-5650 Solingen 1 (DE)

(72) Erfinder:
  • Hartkopf, Heinz
    D-5650 Solingen 1 (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Schleifmaschine für Schälmesser


    (57) Schleifmaschine (1) für Schneidmesser (2), mit denen zylindrische oder angenähert zylindrische Bohrungen bearbeitet werden können. Die Schleifmaschine (1) zeichnet sich durch eine Mehrzahl von Einstellmöglichkeiten der Winkellage des Schneidmessers (2) aus. Die zugehörige Schleifscheibe (6) ist hohlzylindrisch, topfförmig ausgebildet. Das Schneidmesser (2) kann um zwei rechtwinklig zueinander angeordnete Schwenkachsen geschwenkt werden. Die Schwenkachse (11) ist parallel zur Drehachse (9) der Schleifscheibe (6) angeordnet und stellt eine verlängerte Mantellinie des inneren Umfangs (14) der Schleifscheibe dar. Die zweite Schwenkachse zur Einstellung der richtigen Lage der Schnittfläche des Messers (2) relativ zur Drehachse (9) der Schleifscheibe (6) ist rechtwinklig zur ersten angeordnet und geht durch die Längsmitte der zu bearbeitenden Schneidkante (3). Zusätzlich werden für unterschiedliche Schneiden (3) eines Schneidmessers (2) oder für unterschiedliche Schneidmesser (2) austauschbare Trägersegmente (15) vorgesehen.




    Beschreibung


    [0001] Schleifmaschine für Schälmesser.

    [0002] Die Erfindung bezieht sich auf eine Schleifmaschine nach dem Oberbegriff von Anspruch 1. Schleifmaschinen zum Schleifen (Abziehen) von Drehwerkzeugen sind weit verbreitet.

    [0003] Bei der Innenbearbeitung von Bohrungen können je nach Anordnung des Messers in der Bohrung, insbesondere bei Schrägstellung der Messer, nicht geradlinige Schneidkanten an den Messern erforderlich werden, deren Kontur von Hand schlecht oder nicht angeschliffen werden kann.

    [0004] Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, eine Schleifvorrichtung zu entwickeln, die den besonderen Anforderungen an eine Schneidkantenform für schräggestellte Schneidmesser zur Bearbeitung von zylindrischen Bohrungen entspricht.

    [0005] Die Lösung dieser Aufgabe ist im kennzeichnenden Teil von Anspruch 1 beschrieben. Die Topfform der Schleifscheibe berücksichtigt die beanspruchte Verschiebbarkeit der Spannmittel, wobei das bearbeitete Schneidmesser wie später bei der Bearbeitung der Bohrung axial zur Drehachse der Schleifmaschinenspindel an der zylindrischen Innenwand der Schleifscheibe vorbeigeführt wird und dabei der Bohrungsinnenfläche entsprechend geschliffen wird. Da nicht für jeden Bohrungsdurchmesser ein entsprechender Schleifscheibeninnendurchmesser zur Verfügung steht, wird die Anpassung an den gewünschten Bohrungsdurchmesser durch eine geänderte Neigung des Trägersegments zur Spindelachse erreicht.

    [0006] Durch die Schrägstellung der Schnittflächen der Schneidmesser - insbesondere der Nebenschneiden - relativ zur Längsachse der Bohrung, erhalten die Schneidkanten eine konvexe Form. Zusätzlich zu dieser Neigung des zu schleifenden Schneidmessers müssen für jeden Durchmesser der zu fertigenden Bohrung die Spannmittel um ihre zur Spindeldrehachse der Schleifscheibe parallele Achse geschwenkt werden, um somit dem Schneidmesser den richtigen Freiflächenwinkel vermitteln zu können. Mit einer Schwenkung des Trägersegments um die zur Spindeldrehachse der Schleifscheibe parallele Schwenkachse der Spannmittel wird der Freiflächenwinkel bestimmt. Die Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Schleifmaschine mit dieser weiteren Drehachse für die Spannmittel, zusätzlich zu der Verschwenkbarkeit der Trägersegmente um die Achse quer zur Drehachse der Schleifscheibenspindel ist eine Besonderheit für Schneidmesser deren Freiflächenwinkel variiert werden müssen. Weiterhin ist zur richtigen Wahl der Neigung der Schneiden um die die Schleifscheibenspindelachse-querende Schwenkachse wichtig, daß der Mittelpunkt des Kreissegments mit der Längsmitte der zu bearbeitenden Schneide zusammenfällt, da sich die Schneidenkrümmung auch nach dem Schwenkpunkt des Trägersegments bestimmt.

    [0007] Um eine wirklichkeitsgetreue Übertragung der Schneidenverhältnisse aus der Bohrung auf die Schleifscheibe zu erzielen, ist die Ebene des Kreises, in der das in den Trägersegment eingespannte Schneidmesser geschwenkt wird, parallel oder annähernd parallel zu der Tangentialebene am Umfang der Schleifscheibe in der das Schneidmesser also hier das Werkstück, die Schleifscheibe berührt.

    [0008] Bei der vorzugsweise entsprechend Anspruch 2 ausgestalteten Schleifmaschine kann unter Berücksichtigung der Schrägstellung der Messer dem Umstand Rechnung getragen werden, daß unterschiedliche Längsabschnitte der SChneidkanten eines Schneidmessers bearbeitet werden müssen. Durch eine entsprechende Wahl der Lageanordnung der Aufnahme für die Schneidmesser in den Trägersegmenten kann somit den übrigen Forderungen nach richtiger Lage der zu bearbeitenden Schneide Rechnung getragen werden.

    [0009] Zur Vereinfachung der Einstellung des Freiflächenwinkels an den Schneiden der Schneidmesser kann die Ausgestaltung der Erfindung gem. Anspruch 3 vorgesehen sein. Dadurch ist gewährleistet, daß ohne Veränderung der anderen Parameter der Freiflächenwinkel variiert werden kann.

    [0010] Die Erfindung wird eim einzelnen an Hand der Zeichnung erläutert.

    [0011] Dabei zeigen:

    Fig. 1 eine perspektivische Ansicht der Schleifmaschine

    Fig. 2 eine Seitenansicht der Schleifmaschine

    Fig. 3 eine Draufsicht auf die Schleifmaschine

    Fig. 4 einen Ausschnitt aus Fig. 3.



    [0012] Die Schleifmaschine 1 besteht aus einem Tisch 7, darauf angeordneten Spannmitteln 8 für ein Schneidmesser 2, aus einer napfförmigen, hohlzylindrischen Schleifscheibe 6, die stirnseitig a n einer Spindel 5 befestigt ist. Die Schleifscheibe rotiert um die Drehachse 9 der Spindel 5 in Richtung des Pfeiles 20. Auf dem Spanntisch 7 ist parallel zur Drehachse 9 der Smindel 5 eine Schiene 21 angeordnet. Entlang dieser werden entsprechend Pfeil 10 die Spannmittel 8 hin- und hergeschoben. Diese Bewegung kann von Hand oder von einem nicht dargestellten Motor durchgeführt werden. Der Schlitten 16 gleitet unmittelbar an der Schiene 21 entlang. Er hat eine Bohrung, in die ein Bolzen 18 eines Spannkopfes 17 eingreift. Der Spannkopf 17 ist entsprechend Pfeil 22 mit dem Bolzen 18 in der Bohrung des Schlittens 16 dreheinstellbar und durch die seitlich geschlitzte Ausführung des Schlittens und die Spannschraube 23 in der gewählten Winkellage arretierbar. Der Spannkopf 17 hat an seinem schleifscheibenseitigen Ende eine kreissegmentförmige Führung 12, in der ein Trägersegment 15 entsprechend Pfeil 31 winkelverstellbar angeschraubt ist. Der Mittelpunkt 13 der Schwenkbewegunq des Trägersegments 15 fällt mit der Längsmitte der bearbeiteten Schneide zusammen. (Vergl. Fig. '2)

    [0013] Die Drehachse 9 der Spindel 5 verläuft narallel zur Drehachse 11 des Bolzens 18. Die Drehachse 11 geht durch den Mittelpunkt des Kreises der segmentförmigen Führung 12. Dieser Mittelnunkt und die Längsmitte der zu bearbeitenden Nebenschneide 3 fallen zusammen. Die Drehachse 11 berührt den inneren Umfang der Schleifscheibe 6.
    Zur Bearbeitung einer anderen Schneide, z.B. der Hauptschneide 4 des Schneidmessers 2, wird ein anderes Trägersegment 19 eingesetzt, das eine entsprechende Aufnahme für die jeweilige Lage des Schneidmessers aufweist.

    [0014] Die Schleifmaschine wird so eingestellt, daß die Situation des Schneidmessers in der Bohrung nachempfunden wird. Zunächst wird die Neigung der Schneidkante bzw. der Schnittfläche 30 des Messers 2 relativ zur Bohrungslängsachse, bzw. entsprechend relativ zur Spindelachse 9 eingestellt ( vergl. Fig. 2). Diese Einstellung erfolgt mit Hilfe der Skala 24 am Spannkopf 17 und des Zeigers 25 am Trägersegment 15. Im Anschluß daran wird die Dreheinstellung des Spannkopfes 17 an Hand der Skala 26 und des Zeigers 27 vorgenommen. Hier wird der Freiflächenwinkel der zu bearbeitenden Schneide festgelegt.

    [0015] Das Trägersegment 15 wird in der gewünschten Stellung durch die Schrauben 28, 29 arretiert, der Bolzen 18 und damit der Spannkopf 17 wird durch die Spannschraube 23 festgelegt. Die Gesamtheit aus Schlitten 16, Spannkopf 17, Trägersegment 15 und Schneidmesser 2 wird nach erfolgter Einstellung der Schleifmaschine entlang der Schiene 21 hin- und hergeschoben, bis daß die Schleifscheibe 6 keinen Abtrag am Schneidmesser mehr vornimmt.

    [0016] Mit der erfindungsgemäßen Schleifmaschine ist jede beliebige Gestaltung der Schneidkanten und der angrenzenden Winkel des Schneidmessers, soweit sie zur Innenbearbeitung von Bohrungen benötigt wird, möglich.


    Ansprüche

    1. Schleifmaschine für Schneidmesser zur Innen- bearbeitung von Bohrungen, mit nicht geradlinigen Schneidkanten,
    gekennzeichnet durch folgenden Elemente:

    - eine angetriebene Spindel (5)

    - mit einer stirnseitig daran angebrachten, rotierenden, topfförmigen, hohlzylindrischen Schleifscheibe (6) und

    - auf einem Tisch angeordnete, gegenüber der Schleifscheibe bewegliche Spannmittel (8) für das Schneidmesser, wobei

    - die Spannmittel in Richtung der Schleifscheiben - Drehachse (9) hin- und her verschiebbar sind und auf dem Spanntisch (7) eine zur Drehachse der Schleifscheibendrehachse (9) parallele Drehache (11) aufweisen

    - wobei am schleifscheibenseitigen Ende eines Spannkopfes (17) mit der Drehachse (11) eine kreissegmentförmige Führung (12) ausgebildet ist, in der ein das Schneidmesser (2) einspannendes Trägersegment (15) schwenkbar gelagert ist ,

    - so daß der Mittelpunkt (13) dieses Kreises mit der Längsmitte der zu bearbeitenden Schneidkanten zusammenfällt, und

    - wobei die Ebene des Kreises etwa parallel zu Tangentialebene des inneren Umfangs (14) der Schleifscheibe (6) in dem Punkt, in dem das Schneidmesser (2) die Schleifscheibe (6) berührt, liegt.


     
    2. Schleifmaschine nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß zum Schleifen der Haupt-und Nebenschneiden ( 4,3) der Schneidmesser unterschiedliche Trägersegmente (15,19) für die Schneidmesser, austauschbar vorgesehen sind.
     
    3. Schleifmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Spannmittel-Drehachse (11) durch den Mittelpunkt des Kreises der Trägersegmente (15,19) geht.
     




    Zeichnung













    Recherchenbericht