[0001] Die am häufigsten verwendeten Einspritzsysteme für Dieselmotoren bestehen aus Einspritzpumpen
und Einspritzdüsen, die durch eine kürzere oder längere Leitung miteinander verbunden
sind. Die Anordnung beider Elemente ist räumlich getrennt und besteht aus einer Düse
am Zylinderkopf und der Pumpe an irgend einer anderen Stelle des Motors. Die Mechanik
dieser Druckeinspritzung lehrt, daß durch die Einspritzleitung das Ausflußgesetz aus
der Düse ganz wesentlich gegenüber dem Fördergesetz der Pumpe verzerrt wird. Diese
Verzerrung macht sich insbesondere an den Abgasen bemerkbar, die einen gewissen Anteil
an Giftstoffen enthalten. Um diese Giftstoffe zu vermindern und außerdem den Brennstoffverbrauch
des Motors zu vermindern, wird in der jüngsten Zeit wieder eine an sich schon länger
bekannte Einspritztechnik herangezogen, bei der Pumpe und Einspritzdüse zu einer Baueinheit
vereinigt sind, die einem Motorzylinder zugeordnet ist, so daß eine Einspritzleitung
wegfällt und statt dieser nur eine kurze Bohrung in der Baueinheit vorhanden ist.
Zweckmäßig wird die Pumpe von der selben Nockenwelle angetrieben, die die Ein- und
Auslaßventile des Motors betätigt. Wenn diese Nockenwelle an der oberen Stelle des
Motors liegt, wird der Hub des Pumpenkolbens von ihr über einen Schwinghebel abgeleitet.
In der Pumpe befindet sich eine Rückholfeder, die die Rolle des Schwinghebels ständig
mit dem Nocken in kraftschlüssigem Kontakt hält. Diese Konstruktion gibt auch die
Möglichkeit, eine Veränderung des Spritzbeginnes während des Betriebes, wie sie motorseitig
gefordert wird, verhältnis-. mäßig einfach dadurch vorzunehmen, daß man den Schwinghebel
auf einem Exzenter lagert, der verdreht werden kann. Das Lager am Exzenter ist dabei
durch die Rückholfeder der Pumpe belastet, und zwar bei einem zweiarmigen Schwinghebel
mit einer Kraft, die wesentliche größer als die Kraft der Rückholfeder ist. Die Verstellkräfte
des Exzenters und die Belastung der Lagerung des Schwinghebels sind daher sehr groß.
[0002] Die Erfindung bezieht sich nun auf eine Einspritzpumpe für Brennkraftmaschinen, deren
Pumpenkolben durch einen Nocken über einen Schwinghebel, der gegebenenfalls an einem
Exzenter gelagert ist, entgegen der Kraft einer am Pumpenkolben angreifenden, den
Kraftschluß zwischen Kolben und Nocken bewirkenden Rückholfeder angetrieben ist, von
derjenigen Bauart, bei welcher Einspritzpumpe und Einspritzdüse zu einer jeweils einem
Motorzylinder zugeordneten Baueinheit zusammengefaßt sind, und zielt darauf ab, die
Belastung der Schwinghebelachse zu verringern. Die Erfindung besteht hiebei im wesentlichen
darin, daß der Hub der Rückholfeder in demjenigen Bereich, in welchem sich der mit
dem Nocken zusammenwirkende Arm des Schwinghebels im Bereich des Grundkreises des
Nockens befindet, gehemmt ist, so daß im Übertragungsmechanismus vom Nocken zur Rückholfeder
ein Spiel entsteht. Auf diese Weise entsteht während der Zeitdauer, während welcher
sich die am Schwinghebelarm üblicherweise angeordnete Rolle im Bereich des Grundkreises
des Nockens befindet, ein geringfügiges Spiel in der Getriebekette. Dadurch wird eine
völlige Entlastung des Schwinghebellagers während des größeren Teiles einer Nockenumdrehung
erreicht. Bei einer Anordnung, bei welcher der Schwinghebel an einem Exzenter gelagert
ist, welcher zum Zwecke der Verstellung des Spritzbeginnes verdrehbar ist, wird dadurch
die Verstellung des Exzenters wesentlich erleichtert. Auch bei einer Anordnung, bei
welcher der Schwinghebel an einer unverdrehbaren Achse gelagert ist, bringt die periodische
Entlastung dieses Lagers große Vorteile mit sich, weil in der Entlastungsphase der
Schmierfilm des Lagers sich erholen kann.
[0003] Vorzugsweise ist das die Hemmung bewirkende Hemmglied unmittelbar an der Einspritzpumpe
vorgesehen. Hiebei ist gemäß der Erfindung das Hemmglied vorzugsweise von einem den
Hub der Rückholfeder in Richtung einer Verschwenkung des Schwinghebels zum Nocken
begrenzenden Anschlag gebildet, welcher das Spiel im Übertragungsgestänge zwischen
Nocken und Rückholfeder aufrecht erhält. Gemäß der Erfindung ist zweckmäßig das Hemmglied
bzw. der Anschlag und damit das Spiel einstellbar. Dies hat den Vorteil, daß das Spiel
nach der Montage genau eingestellt werden kann.
[0004] Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung greift an dem Übertragungsgestänge
zwischen Nocken und Rückholfeder eine Feder an, welche in Richtung einer Anlage des
Schwinghebels am Nocken wirkt und deren Kraft geringer ist als die Kraft der Rückholfeder.
Durch diese Feder wird verhindert, daß das auftretende Spiel zwischen Schwinghebel
und Nocken entsteht. Das Spiel wird vielmehr an eine Stelle zwischen Schwinghebel
und Rückholfeder verlagert und es wird damit erreicht, daß die Rolle des Kipphebels
auch während der Phase des Laufes am Grundkreis des Nockens in Kontakt mit dem Nocken
bleibt und es wird dadurch nicht nur ein hartes Auftreffen der Schwinghebelrolle auf
den ansteigenden Teil der Nockenlaufbahn vermieden, sondern es wird vor allem ein
Flattern, welches durch die Vibration des Motors auftreten kann, verhindert.
[0005] In der Zeichnung ist die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispieles dargestellt.
Die Zeichnung zeigt einen Schnitt durch das Motorgehäuse und teilweise durch die Pumpe-Düse-Baueinheit
senkrecht zur Nockenwelle.
[0006] 1 ist eine Baueinheit, in welcher die Einspritzpumpe 2 mit der Düse 3 vereinigt ist.
4 ist ein Motorkolben. 5 ist das Motorgehäuse bzw. der Motorzylinder und 6 der Zylinderkopf.
7 ist die Nockenwelle des Motors, welche einen Nocken für das Einlaßventil, einen
Nocken für das Auslaßventil und einen Nocken 16 für den Antrieb der Einspritzpumpe
aufweist.
[0007] Von der Nockenwelle 7 wird die Hubbewegung über einen Schwinghebel 8 auf eine
Stelze 9 übertragen, welche auf den Einspritzpumpenkolben 10 wirkt. Mit demPumpenkolbenfuß
11 ist ein Federteller 12 verbunden, gegen welchen die Rückholfeder 13 abgestützt
ist, welche den Pumpenkolben 10 nach oben drückt.
[0008] Der Hub der Rückholfeder 13 ist durch eine Überwurfmutter 14 begrenzt, welche auf
das Gehäuse 15 der Einspritzpumpe aufgeschraubt ist und einen Anschlag für den Federteller
12 bildet. Auf diese Weise entsteht ein Spiel s im Übertragungsgestänge zwischen Nocken
16 und Rückholfeder 13. Durch eine Gegenmutter 17 ist die Überwurfmutter in ihrer
Lage festgelegt, so daß die Stellung der Überwurfmutter 14 und damit die Größe des
Spieles s eingestellt werden kann.
[0009] Um die Achse 22 ist eine Feder 18 gewickelt, deren eines Ende 19 an der Achse 22
verankert ist und deren anderes Ende 20 auf den Schwinghebel 8 wirkt, so daß die Rolle
24 in Anlage am Grundkreis 21 gehalten wird, sobald sie von der Nockenerhebung 23 abläuft.
Auf diese Weise tritt das Spiel s, wie in der Zeichnung dargestellt, zwischen dem
Schwinghebel 8 und der Stelze 9 auf und es wird ein Abheben der Rolle 24 vom Grundkreis
21 des Nockens 16 vermieden.
1. Einspritzpumpe für Brennkraftmaschinen, deren Pumpenkolben durch einen Nocken über
einen Schwinghebel, der gegebenenfalls an einem Exzenter gelagert ist, entgegen der
Kraft einer am Pumpenkolben angreifenden, den Kraftschluß zwischen Kolben und Nocken
bewirkenden Rückholfeder angetrieben ist, von derjenigen Bauart, bei welcher Einspritzpumpe
und Einspritzdüse zu einer jeweils einem Motorzylinder zugeordneten Baueinheit zusammengefaßt
sind,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Hub der unmittelbar auf den Schwinghebel (8) wirkenden Rückholfeder in demjenigen
Bereich, in welchem sich der mit dem Nocken zusammenwirkende Arm des Schwinghebles
im Bereich des Grundkreises des Nockens befindet, gehemmt ist, so daß im Übertragungsmechanismus
vom Nocken zur Rückholfeder ein Spiel (s) entsteht.
2. Einspritzpumpe nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das die Hemmung bewirkende Hemmglied unmittelbar an der Einspritzpumpe vorgesehen
ist.
3. Einspritzpumpe nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Hemmglied und somit das Spiel (s) einstellbar ist.
4. Einspritzpumpe nach einem der Ansprüche 1,2 oder 3, dadurch gekennzeichnet,
daß das Hemmglied von einem den Hub der Rückholfeder in Richtung einer Verschwenkung
des Schwinghebels zum Nocken begrenzenden Anschlag gebildet ist.
5. Einspritzpumpe nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
däß an dem Übertragungsgestänge zwischen Nocken und Rückholfeder eine Feder angreift,
welche in Richtung einer Anlage des Schwinghebels am Nocken wirkt und deren Kraft
geringer ist als die Kraft der Rückholfeder.