[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Fassadenplatte aus einem formbaren Werkstoff
mit sich überlappenden Randkanten und an der Oberfläche ausgeformten Vorsprüngen und
Fugen, die vorzugsweise einer Steinmauerung entsprechen.
[0002] Derartige Fassadenplatten sind bereits aus der US-PS 21 31 477 bekannt. Hierbei liegen
die Vorsprünge, die der Form von Steinen nachgebildet sind, beim Übereinanderschieben
der Platten frei auf der Basisplatte der angrenzenden Platte. Es kann somit vorkommen,
daß bei Temperaturunterschieden oder sonstigen Beanspruchungen die Vorsprünge sich
abheben oder Verbiegen und dadurch zu unschönen Kanten oder Fugen Anlaß geben, in
die Schmutz od. dgl. eintreten kann. Hierdurch wird an ungewöhnlichen Stellen ein
Verschmutzen der Platten eintreten. Außerdem kann durch das Abbiegen dieser Vorsprünge
ein Eindringen von Feuchtigkeit in den Plattenuntergrund eintreten, was zu Beschädigungen
der Hauswand führen kann.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Fassadenplatte zu schaffen, bei der
diese Nachteile nicht eintreten und somit ein Verbinden der Stirnkanten der Platten
formschlüssig erfolgt.
[0004] Diese der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe wird dadurch gelöst, daß die Stirnkante
der einen Platte an beiden Eckbereichen eine Hinterschneidung aufweist und die Stirnkante
der angrenzenden anderen Platte in den Eckbereichen mit den Hinterschneidungen fluchtende
Vertiefungen besitzt und die Platte mit zungenartigen Ansätzen in zwischen den Vorsprüngen
und der Basisplatte ausgearbeitete Fugen greift.
[0005] Durch diese Maßnahme wird ein sicheres Verbinden der Platten auch dann erreicht,
wenn der Werkstoff zur Herstellung der Platten aus einem thermoplastischen Kunststoff
besteht, damit also relativ wärmeempfindlich ist, ohne daß aber die Formkosten die
Wirtschaftlichkeit der Herstellung der Platten in Frage stellt.
[0006] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen Platte sind in den Unteransprüchen
erläutert, die selbständige erfinderische Schritte beinhalten.
[0007] Ein Ausführungsbeispiel der Platte wird nachfolgend anhand der Zeichnung beschrieben.
Die Zeichnung zeigt dabei in
Fig. 1 eine schaubildliche Ansicht zweier Plattenkanten, die miteinander verbunden
werden sollen, in
Fig. 2 einen Schnitt gemäß der Linie 2 - 2 in Fig. 1 und in
Fig. 3 einen Schnitt gemäß der Linie 3 - 3 in Fig. 1.
[0008] In den Zeichnungen sind zwei miteinander zu verbindende Platten mit 1 und 2 bezeichnet.
Die Platten bestehen aus einem Kunststoff, beispielsweise einem thermoplastischen
Kunststoff, und weisen an ihrer Oberfläche ausgeformte Steinmuster 3 sowie Fugen 4
auf, so daß nach Einbau der Platten der Eindruck einer Mauerung entsteht.
[0009] Die Platte 1 ist an ihrer Verbindungsstirnseite mit zungenartigen Vorsprüngen 5 und
6 ausgerüstet, während die Platte 2 ebenfalls zungenartige Vorsprünge aufweist, die
in der Zeichnung mit 7 und 8 bezeichnet sind. Diese miteinander zusammenwirkenden
zugenartigen Vorsprünge 5 und 6 einerseits, bzw. 7 und 8 andererseits, stehen so auf
Lücke zueinander, daß ein Ineinanderschachteln der Platten möglich ist.
[0010] Die Platte 1 weist an ihrer oberen Kante in ihrem Eckbereich eine Hinterschneidung
9 auf, die mit einer Vertiefung 10 des konkurrierenden Eckbereiches der Platte 2 so
zusammenarbeitet, daß die Platte 1 in diesem Eckbereich mit ihrer Hinterschneidung
die Vertiefung 10 übergreift, so daß sich die Kante b der Platte 1 vor die Stoßkante
a der Platte 2 legt.
[0011] Im unteren Teil weist die Platte 1 ebenfalls eine Hinterschneidung auf, die aus der
Zeichnung nicht zu erkennen ist, aber es ist zu erkennen, daß sich die Platte 1 mit
dem lappenartigen Eckbereich 11 über den lap
penartigen Eckbereich 12 der angrenzenden Platte 2 legt, so daß dadurch auch hier beim
zusammengebauten Zustand der Platten eine glatte Fläche geschaffen wird. Hierbei ist
zu berücksichtigen, daß diese Stoßkantenfläche, die für die Platte 1 und die Platte
2 in Fig. 1 mit 14 bezeichnet ist, im zusammengebauten Zustand der Platten von der
Stoßkantenfläche 15 der Platte 1 und 2 übergriffen wird, wobei sich dann die Stoßkante
c in die aus der .Zeichnung erkennbare Fuge 16 im unteren Bereich der Platte 1 und
2 einlegt. Auf diese Weise wird ein sicheres Verbinden der Platten gewährleistet.
[0012] Die Vorsprünge 5 und 6 der Platte 1 legen sich mit ihren Fugenflächen, die allgemein
mit 17 bezeichnet sind, in entsprechende Nuten der Platte 2, die dort - wie dies bei
13 erkennbar ist - ausgeformt sind, sc daß dadurch die lappenartigen Vorsprünge 5
und 6 sicher gehalten werden. Die Stirnseite der Vorsprünge 5 und 6 greift dabei unter
den steinartigen Teil und in die dort ausgearbeitete Fuge 19.
[0013] Auf diese Weise erfolgt ein Verklammern der Stirnseiten der Platten, so daß Bewegungen
aus der Ebene der Platten heraus nicht mehr möglich sind und ein besonderes Festlegen
von außen auch nicht mehr erforderlich ist, sondern die Festlegung kann in den bei
20 an
ge-deuteten Befestigungspunkten erfolgen, wobei diese Befestigungspunkte dann von der
überzusetzenden Platte übergriffen werden und damit gegen Witterungseinflüsse verdeckt
werden. Die fugenartige Ausbildung ist deutlich auch aus Fig. 2 erkennbar und aus
Fig. 3 ist ersichtlich, daß an der Rückseite der Platten Verstärkungsstreifen 21 im
Randbereich angeformt sein können, die der Aufnahme der Befestigungsöffnungen 20 dienen.
1. Fassadenplatte aus einem formbaren Werkstoff mit sich überlappenden Randkanten
und an der Oberfläche ausgeformten Vorsprüngen und Fugen, dadurch gekennzeichnet,
daß die Stirnkante der einen Platte (1) an beiden Eckbereichen eine Hinterschneidung
(9, 11) aufweist und die Stirnkante der angrenzenden anderen Platte (2) in den Eckbereichen
mit den Hinterschneidungen fluchtende Vertiefungen (10, 12) besitzt und die Platte
(2) mit zungenartigen Ansätzen in zwischen den Vorsprüngen (17) und der Basisplatte
(Fläche 5) ausgearbeitete Fugen (18, 19) greift.
2. Fassadenplatte nach Anspruch 1, dadurch ge-kennzeichnet, daß die Platte (1) an ihrer Stirnkante vollflächig ausgebildet ist
und sich mit dieser Vollfläche (5) unter die entsprechenden Vorsprünge der anderen
Platte (2) legt.
3. Fassadenplatte nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die übergriffene
Platte im Bereich der sichtbaren Stoßstellen eine der Plattendicke entsprechende Erhebung
aufweist.
4. Fassadenplatte nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Stirnkanten der beiden Platten (1, 2) mit dem auf der Plattenoberfläche entsprechenden
Muster ausgearbeiteten Vorsprüngen (5, 6; 7, 8) versehen sind, die wechselseitig in
entsprechende Fugen der anderen Platte eingreifen.
5. Fassadenplatte nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Eckbereiche (9, 10; 11, 12) der halben Plattenstärke entsprechen, d.h., die
Hinterschneidung (9) eine Wandstärke aufweist, die der halben Plattenstärke entspricht
und die Vertiefung (10) eine Wandstärke aufweist, die ebenfalls der halben Plattenstärke
entspricht, so daß im eingesetzten, aufeinanderliegenden Zustand in den Eckbereichen
wiederum die Gesamtplattenstärke erreicht ist.
6. Fassadenplatte nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß an der Rückseite der Platten (1, 2) im Bereich ihrer Stirnkanten Verstärkungen
(21) vorgesehen sind, durch die die Platten im Abstand von der zu belegenden Wandung
gehalten werden.
7. Fassadenplatte nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Platte aus einem thermoplastischen Kunststoff besteht.
8. Fassadenplatte nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die an der Plattenoberseite sichtbaren Vorsprünge als Hohlkörper ausgebildet sind.