(19)
(11) EP 0 027 569 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
29.04.1981  Patentblatt  1981/17

(21) Anmeldenummer: 80105841.3

(22) Anmeldetag:  26.09.1980
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)3E04F 13/18
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE FR GB IT LI NL

(30) Priorität: 16.10.1979 DE 7929253 U

(71) Anmelder: Zierer, Rudolf
D-48599 Gronau (DE)

(72) Erfinder:
  • Zierer, Rudolf
    D-48599 Gronau (DE)

(74) Vertreter: Habbel, Hans-Georg, Dipl.-Ing. 
Postfach 34 29
D-48019 Münster
D-48019 Münster (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Fassadenplatte aus einem formbaren Werkstoff


    (57) Es wird eine Fassadenplatte (1) vorgeschlagen, die durch das Ausarbeiten entsprechender Fugen (18, 19) und Hinterschneidungen (9, 11) sich in ihren Eckbereichen mit der anzusetzenden Platte so verklammert, daß ein Bewegen der Platte aus der Plattenebene heraus nicht mehr möglich ist.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Fassadenplatte aus einem formbaren Werkstoff mit sich überlappenden Randkanten und an der Oberfläche ausgeformten Vorsprüngen und Fugen, die vorzugsweise einer Steinmauerung entsprechen.

    [0002] Derartige Fassadenplatten sind bereits aus der US-PS 21 31 477 bekannt. Hierbei liegen die Vorsprünge, die der Form von Steinen nachgebildet sind, beim Übereinanderschieben der Platten frei auf der Basisplatte der angrenzenden Platte. Es kann somit vorkommen, daß bei Temperaturunterschieden oder sonstigen Beanspruchungen die Vorsprünge sich abheben oder Verbiegen und dadurch zu unschönen Kanten oder Fugen Anlaß geben, in die Schmutz od. dgl. eintreten kann. Hierdurch wird an ungewöhnlichen Stellen ein Verschmutzen der Platten eintreten. Außerdem kann durch das Abbiegen dieser Vorsprünge ein Eindringen von Feuchtigkeit in den Plattenuntergrund eintreten, was zu Beschädigungen der Hauswand führen kann.

    [0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Fassadenplatte zu schaffen, bei der diese Nachteile nicht eintreten und somit ein Verbinden der Stirnkanten der Platten formschlüssig erfolgt.

    [0004] Diese der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe wird dadurch gelöst, daß die Stirnkante der einen Platte an beiden Eckbereichen eine Hinterschneidung aufweist und die Stirnkante der angrenzenden anderen Platte in den Eckbereichen mit den Hinterschneidungen fluchtende Vertiefungen besitzt und die Platte mit zungenartigen Ansätzen in zwischen den Vorsprüngen und der Basisplatte ausgearbeitete Fugen greift.

    [0005] Durch diese Maßnahme wird ein sicheres Verbinden der Platten auch dann erreicht, wenn der Werkstoff zur Herstellung der Platten aus einem thermoplastischen Kunststoff besteht, damit also relativ wärmeempfindlich ist, ohne daß aber die Formkosten die Wirtschaftlichkeit der Herstellung der Platten in Frage stellt.

    [0006] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen Platte sind in den Unteransprüchen erläutert, die selbständige erfinderische Schritte beinhalten.

    [0007] Ein Ausführungsbeispiel der Platte wird nachfolgend anhand der Zeichnung beschrieben. Die Zeichnung zeigt dabei in

    Fig. 1 eine schaubildliche Ansicht zweier Plattenkanten, die miteinander verbunden werden sollen, in

    Fig. 2 einen Schnitt gemäß der Linie 2 - 2 in Fig. 1 und in

    Fig. 3 einen Schnitt gemäß der Linie 3 - 3 in Fig. 1.



    [0008] In den Zeichnungen sind zwei miteinander zu verbindende Platten mit 1 und 2 bezeichnet. Die Platten bestehen aus einem Kunststoff, beispielsweise einem thermoplastischen Kunststoff, und weisen an ihrer Oberfläche ausgeformte Steinmuster 3 sowie Fugen 4 auf, so daß nach Einbau der Platten der Eindruck einer Mauerung entsteht.

    [0009] Die Platte 1 ist an ihrer Verbindungsstirnseite mit zungenartigen Vorsprüngen 5 und 6 ausgerüstet, während die Platte 2 ebenfalls zungenartige Vorsprünge aufweist, die in der Zeichnung mit 7 und 8 bezeichnet sind. Diese miteinander zusammenwirkenden zugenartigen Vorsprünge 5 und 6 einerseits, bzw. 7 und 8 andererseits, stehen so auf Lücke zueinander, daß ein Ineinanderschachteln der Platten möglich ist.

    [0010] Die Platte 1 weist an ihrer oberen Kante in ihrem Eckbereich eine Hinterschneidung 9 auf, die mit einer Vertiefung 10 des konkurrierenden Eckbereiches der Platte 2 so zusammenarbeitet, daß die Platte 1 in diesem Eckbereich mit ihrer Hinterschneidung die Vertiefung 10 übergreift, so daß sich die Kante b der Platte 1 vor die Stoßkante a der Platte 2 legt.

    [0011] Im unteren Teil weist die Platte 1 ebenfalls eine Hinterschneidung auf, die aus der Zeichnung nicht zu erkennen ist, aber es ist zu erkennen, daß sich die Platte 1 mit dem lappenartigen Eckbereich 11 über den lappenartigen Eckbereich 12 der angrenzenden Platte 2 legt, so daß dadurch auch hier beim zusammengebauten Zustand der Platten eine glatte Fläche geschaffen wird. Hierbei ist zu berücksichtigen, daß diese Stoßkantenfläche, die für die Platte 1 und die Platte 2 in Fig. 1 mit 14 bezeichnet ist, im zusammengebauten Zustand der Platten von der Stoßkantenfläche 15 der Platte 1 und 2 übergriffen wird, wobei sich dann die Stoßkante c in die aus der .Zeichnung erkennbare Fuge 16 im unteren Bereich der Platte 1 und 2 einlegt. Auf diese Weise wird ein sicheres Verbinden der Platten gewährleistet.

    [0012] Die Vorsprünge 5 und 6 der Platte 1 legen sich mit ihren Fugenflächen, die allgemein mit 17 bezeichnet sind, in entsprechende Nuten der Platte 2, die dort - wie dies bei 13 erkennbar ist - ausgeformt sind, sc daß dadurch die lappenartigen Vorsprünge 5 und 6 sicher gehalten werden. Die Stirnseite der Vorsprünge 5 und 6 greift dabei unter den steinartigen Teil und in die dort ausgearbeitete Fuge 19.

    [0013] Auf diese Weise erfolgt ein Verklammern der Stirnseiten der Platten, so daß Bewegungen aus der Ebene der Platten heraus nicht mehr möglich sind und ein besonderes Festlegen von außen auch nicht mehr erforderlich ist, sondern die Festlegung kann in den bei 20 ange-deuteten Befestigungspunkten erfolgen, wobei diese Befestigungspunkte dann von der überzusetzenden Platte übergriffen werden und damit gegen Witterungseinflüsse verdeckt werden. Die fugenartige Ausbildung ist deutlich auch aus Fig. 2 erkennbar und aus Fig. 3 ist ersichtlich, daß an der Rückseite der Platten Verstärkungsstreifen 21 im Randbereich angeformt sein können, die der Aufnahme der Befestigungsöffnungen 20 dienen.


    Ansprüche

    1. Fassadenplatte aus einem formbaren Werkstoff mit sich überlappenden Randkanten und an der Oberfläche ausgeformten Vorsprüngen und Fugen, dadurch gekennzeichnet, daß die Stirnkante der einen Platte (1) an beiden Eckbereichen eine Hinterschneidung (9, 11) aufweist und die Stirnkante der angrenzenden anderen Platte (2) in den Eckbereichen mit den Hinterschneidungen fluchtende Vertiefungen (10, 12) besitzt und die Platte (2) mit zungenartigen Ansätzen in zwischen den Vorsprüngen (17) und der Basisplatte (Fläche 5) ausgearbeitete Fugen (18, 19) greift.
     
    2. Fassadenplatte nach Anspruch 1, dadurch ge-kennzeichnet, daß die Platte (1) an ihrer Stirnkante vollflächig ausgebildet ist und sich mit dieser Vollfläche (5) unter die entsprechenden Vorsprünge der anderen Platte (2) legt.
     
    3. Fassadenplatte nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die übergriffene Platte im Bereich der sichtbaren Stoßstellen eine der Plattendicke entsprechende Erhebung aufweist.
     
    4. Fassadenplatte nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Stirnkanten der beiden Platten (1, 2) mit dem auf der Plattenoberfläche entsprechenden Muster ausgearbeiteten Vorsprüngen (5, 6; 7, 8) versehen sind, die wechselseitig in entsprechende Fugen der anderen Platte eingreifen.
     
    5. Fassadenplatte nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Eckbereiche (9, 10; 11, 12) der halben Plattenstärke entsprechen, d.h., die Hinterschneidung (9) eine Wandstärke aufweist, die der halben Plattenstärke entspricht und die Vertiefung (10) eine Wandstärke aufweist, die ebenfalls der halben Plattenstärke entspricht, so daß im eingesetzten, aufeinanderliegenden Zustand in den Eckbereichen wiederum die Gesamtplattenstärke erreicht ist.
     
    6. Fassadenplatte nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß an der Rückseite der Platten (1, 2) im Bereich ihrer Stirnkanten Verstärkungen (21) vorgesehen sind, durch die die Platten im Abstand von der zu belegenden Wandung gehalten werden.
     
    7. Fassadenplatte nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Platte aus einem thermoplastischen Kunststoff besteht.
     
    8. Fassadenplatte nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die an der Plattenoberseite sichtbaren Vorsprünge als Hohlkörper ausgebildet sind.
     




    Zeichnung







    Recherchenbericht