(19)
(11) EP 0 028 216 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
06.05.1981  Patentblatt  1981/18

(21) Anmeldenummer: 80890112.8

(22) Anmeldetag:  03.10.1980
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)3B22D 11/128, B22D 11/14
(84) Benannte Vertragsstaaten:
BE CH DE FR GB IT LI LU NL SE

(30) Priorität: 22.10.1979 AT 6875/79

(71) Anmelder: VOEST-ALPINE Aktiengesellschaft
A-4010 Linz (AT)

(72) Erfinder:
  • Scheurecker, Werner
    A-4020 Linz (AT)

(74) Vertreter: Wolfram, Gustav, Dipl.-Ing. 
Patentanwälte Sonn, Pawloy, Weinzinger & Wolfram, Riemergasse 14
1010 Wien
1010 Wien (AT)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Stütz- und Führungselement für eine Stranggiessanlage


    (57) Bei einem Stütz- und Führungselement für eine Stranggießanlage sind zwei den Strang (3) an gegenüberliegenden Seiten stützende Rollen (4) aufweisende Rahmenteile (7, 8) vorgesehen, wobei einer dieser Rahmenteile (7) an einem ortsfest angeordneten Stützgerüst (17) abgestützt ist und der andere Rahmenteil (8) gegen den ersten Rahmenteil (7) unter Zwischenlage von den Rollenabstand (14) bestimmenden Zwischenstücken (13) mittels mindestens einer Spannvorrichtung (21) anstell- bzw. anspannbar ist und wobei die Rahmenteile (7, 8) aneinander mittels an einem von ihnen angeordneter, in den anderen Rahmenteil eingreifender Führungen (12) geführt sind.
    Um die Spannvorrichtung (21) bei einem Ausbau bzw. Wechsel des Stütz- und Führungselementes nicht mit ausbauen bzw. austauschen zu müssen und um die Spannvorrichtung in einem wenig gefährdeten Bereich der Stranggießanlage anordnen zu können, umgibt das Stützgerüst (17) das Stütz- und Führungselement (7, 8) rahmenartig, wobei die Spannvorrichtung (21) an einem den anstellbaren Rahmenteil (8) hintergreifenden Träger (19) des Stützgerüstes (17) befestigt ist und am anstellbaren Rahmenteil (8) rückseitig angreift.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft ein Stütz- und Führungselement für eine Stranggießanlage, insbesondere für eine Stahlbrammen-Stranggießanlage, mit zwei den Strang an gegenüberliegenden Seiten stützenden, Rollen aufweisenden Rahmenteilen, wobei einer dieser Rahmenteile an einem ortsfest angeordneten Stützgerüst abgestützt ist und der andere Rahmenteil gegen den ersten Rahmenteil unter Zwischenlage von den Rollenabstand bestimmenden Zwischenstücken mittels mindestens einer Spannvorrichtung anstell- bzw. anspannbar ist und wobei die Rahmenteile aneinander mittels an einem von ihnen angeordneter, in den anderen Rahmenteil eingreifender Führungen geführt sind.

    [0002] Stütz- und Führungselemente dieser Art sind beispielsweise aus der AT-PS 343 303 bekannt. Die Rahmenteile werden bei dem bekannten Stütz- und Führungselement mittels Zuganker miteinander verbunden, wobei die Zuganker auch dazu dienen, die den Rollenabstand bestimmenden Zwischenstücke aufzunehmen und wobei die Spannvorrichtungen zum Anstellen bzw. Anspannen des einen Rahmenteiles gegen den anderen an den Zugankern befestigt sind. Will man die Rahmenteile ausbauen, so müssen die Medienanschlüsse für'die Spannvorrichtungen abgeklemmt werden. Weiters ist es nachteilig, daß infolge der Befestigung der Spannvorrichtungen am Stütz- und Führungselement bei einem Austausch des Stütz-und Führungselementes die Spannvorrichtungen mit ausgetauscht werden müssen. Weiters müssen die Spannvorrichtungen bei der bekannten Konstruktion innerhalb des bei einem Strangdurchbruch gefährdeten Bereiches bzw. innerhalb des vom Kühlwasser beaufschlagten Bereiches der Stranggießanlage angeordnet sein, sodaß die Spannvorrichtungen stark beansprucht und dementsprechend störanfällig sind.

    [0003] Die Erfindung bezweckt die Vermeidung dieser Nachteile und Schwierigkeiten und stellt sich die Aufgabe, ein Stütz-und Führungselement der eingangs beschriebenen Art in der Weise weiterzubilden, daß die Spannvorrichtung bei einem Ausbau bzw. Wechsel des Stütz- und Führungselementes nicht mit ausgebaut bzw. ausgetauscht werden muß und außerhalb des bei einem Strangdurchbruch-bzw. durch das Kühlwasser gefährdeten Bereiches angeordnet werden kann. Weiters soll bei einem Ausbau bzw. Wechsel des Stütz- und Führungselementes ein Lösen von Medienanschlüssen für die Spannvorrichtung vermieden werden.

    [0004] Diese Aufgaben werden erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das Stützgerüst das Stütz- und Führungselement rahmenartig umgibt, wobei die Spannvorrichtung an einem den anstellbaren Rahmenteil hintergreifenden Träger des Stützgerüstes befestigt ist und am anstellbaren Rahmenteil rückseitig.angreift.

    [0005] Nach einer bevorzugten Ausführungsform liegt die Spannvorrichtung an dem anstellbaren Rahmenteil lose an, wodurch ein besonders einfacher und rascher Ausbau des Stütz- und Führungselementes gewährleistet ist.

    [0006] Nach einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist die Spannvorrichtung mit dem anstellbaren Rahmenteil mittels einer in Ausbaurichtung des Stütz- und Führungselementes offenen Hakenverbindung verbunden.

    [0007] Vorteilhaft weist die Spannvorrichtung eine entlang eines Bolzens verschiebbare Hülse mit an dem anstellbaren Rahmenteil anliegendem, vorzugsweise bombiertem Boden auf, wobei zweckmäßig die Hülse mittels einer selbsthemmenden Schraubspannvorrichtung gegen den Rahmenteil preßbar ist.

    [0008] Zum besonderen Schutz der Spannvorrichtung durchragt die Hülse eine die Schraubspannvorrichtung abdeckende Schutzwand.

    [0009] Damit die Spannvorrichtung auch bei hoher thermischer Beanspruchung weniger störanfällig ist, ist zweckmäßig die Hülse der Spannvorrichtung von einem im Abstand von der Hülse angeordneten Schutzrohr peripher umgeben.

    [0010] Die Erfindung ist nachfolgend an zwei Ausführungsbeispielen näher erläutert, wobei Fig. 1 eine Ansicht des Stütz- und Führungselementes in Richtung der Strangachse und Fig. 2 einen Schnitt gemäß der Linie II-II der Fig. 1 gemäß einer Ausführungsform in schematischer Darstellung zeigen. In Fig. 3 ist ein Detail der Fig. 2 ebenfalls in schematischer Darstellung gemäß einer weiteren Ausführungsform veranschaulicht.

    [0011] Zwischen den Rollenbahnen 1 und 2 wird ein Strang 3 gestützt und geführt. Die Rollen 4 jeder der beiden Rollenbahnen 1, 2 sind mit ihren Halterungen 5, 6 an jeweils einem Rahmenteil 7, 8 befestigt. Jeder Rahmenteil 7, 8 ist aus Längs- 9 und Querträgern 10 zusammengesetzt. Die beiden Rahmenteile 7, 8 sind aneinander mittels sich quer zur Strangbahnlängsachse 11 erstreckender Bolzen 12 geführt, wobei Zwischenlagen 13 an den Bolzen vorgesehen sind, deren Anzahl und Dicke entsprechend dem gewünschten Rollenabstand 14 gewählt ist und die nach Gegeneinanderpressen der beiden Rahmenteile 7, 8 den Rollenabstand 14 bestimmen. Einer 7 der Rahmenteile 7, 8 ist mittels eines Hakens 15 und eines Anschlages 16 an einem ortsfesten Stützgerüst 17 abgestützt, wogegen der andere gegenüberliegende Rahmenteil 8 gegenüber diesem ortsfest aufgehängten Rahmenteil 7 beweglich und gegen diesen anstell- bzw. anspannbar ist.

    [0012] Das ortsfeste Stützgerüst 17 umgibt das aus den beiden Rahmenteilen zusammengesetzte Stütz- und Führungselement rahmenartig, was insbesondere aus Fig. 1 zu ersehen ist. Das ortsfeste Stützgerüst 17 ist aus zwei parallel zu den Rollen angeordneten Querträgern 18, 19 und aus zwei weiteren, diese verbindenden,Zugkräfte aufnehmenden Trägern 20 gebildet. An dem den anstellb.aren Rahmenteil 8 hintergreifenden Querträger 19 des Stützgerüstes 17 ist eine Spannvorrichtung 21 angeordnet, die durch einen Druckmittelzylinder 22 betätigt werden kann. Diese Spannvorrichtung setzt sich im wesentlichen zusammen aus einem am Querträger 19 starr montierten Führungsbolzen 23, dessen Achse 24 etwa rechtwinkelig zu den Rollenbahnen 1, 2 gerichtet ist, zwei mit Gewindeflächen 25 aneinanderliegenden, um diesen Führungsbolzen 23 drehbar gelagerten Büchsen 26, 27 und einer an der dem anstell- bzw. anspannbaren Rahmenteil. 8 näher liegenden Büchse 26 anliegenden Hülse 28, in die der Führungsbolzen 23 ragt. An einer der Büchsen ist ein Hebel 29 montiert, der mit dem Kolben 30 des Druckmittelzylinders 22 gelenkig verbunden ist. Die Neigung der Gewindeflächen 25, mit der die Büchsen aneinander anliegen, zur Achse 24 des Führungsbolzens 23 ist geringer gewählt als der dem zugehörigen Reibungskoeffizienten entsprechende Reibungswinkel, sodaß die Büchsen 26, 27 durch vom Strang 3 in Richtung des Führungsbolzen 23 hervorgerufene Kräfte auch bei Nichtbeaufschlagung des Druckmittelzylinders 2'2 nicht verdreht werden können. Die Hülse 28 durchragt eine Ausnehmung 31 der Kühlkammerwand 32, scdaß die eigentliche Spannvorrichtung, dh. der Druckmittelzylinder und die beiden Büchsen außerhalb der die Stütz- und Führungselemente aufnehmenden Kühlkammer angeordnet sind.

    [0013] Die Hülse 28 ist an ihrem am anstellbaren Rahmenteil 8 anliegenden Ende mit einem bombierten Boden 33 versehen, der lose an diesem Rahmenteil anliegt. Im Falle eines Strangdurchbruches kann daher das gesamte Stütz- und Führungselement nach Lösen der Spannvorrichtung 21- sofort ausgebaut werden, ohne daß irgendeine Verbindung mit der Spannvorrichtung 21 gelöst werden muß. Die Spannvorrichtung 21 verbleibt beim Ausbau des Stütz- und Führungselementes an Ort und Stelle. Nach Einbau eines neuen intakten Stütz-und Führungselementes braucht lediglich die Spannvorrichtung 21 beaufschlagt zu werden, wodurch das Stütz-und Führungselement am Stützgerüst 17 wieder fixiert ist. Die gesamte Spannvorrichtung 21 braucht bei der Lagerhalterung der Stütz- und Führungselemente nicht berücksichtigt zu werden.

    [0014] Zum Schutz der Hülse 28 ist über die Hülse ein Schutzrohr 34 gezogen, welches die Hülse mit Abstand 35 umgibt. Dieses Schutzrohr nimmt thermische und mechanische sowie korrosive Beanspruchungen auf, wodurch die Hülse vor etwaigen aus diesen Beanspruchungen resultierenden Verformungen gut geschützt ist.

    [0015] Bei der in Fig. 3 dargestellten Ausführungsform ist an dem anstell- bzw. anspannbaren Rahmenteil 8 ein einen Fortsatz 36 der Hülse 28 übergreifender Haken 37 vorgesehen, sodaß dieser Rahmenteil Verschiebebewegungen der Hülse in Richtung der Achse 24 des Führungsbolzens mitmacht. Da der Haken in Ausbaurichtung des Stütz- und Führungselementes, die durch den Pfeil 38 angegeben ist, offen:ist, ist auch bei dieser Ausführungsform die schnelle Austauschbarkeit des Stütz- und Führungselementes gegeben.

    [0016] Anstelle der beschriebenen Spannvorrichtung kann auch eine andere Spannvorrichtung, beispielsweise ein Druckmittelzylinder, der mit dem Kolben direkt auf den anstell- bzw. anspannbaren Rahmenteil wirkt, vorgesehen sein.

    [0017] Das hier beschriebene Stütz- und Führungselement ist nicht nur als gerades Vertikal-Element, wie in den dargestellten Ausführungsbeispielen gezeigt, einsetzbar, sondern kann auch für bogenförmige Strangführungselemente, wie beispielsweise für die Biegezone oder für ein Stütz- und Führungselement mit einer kreisbogenförmigen Rollenbahn zum Einsatz kommen.


    Ansprüche

    1. Stütz- und Führungselement für eine Stranggießanlage, insbesondere für eine Stahlbrammen-Stranggießanlage, mit zwei den Strang (3) an gegenüberliegenden Seiten stützenden, Rollen (4) aufweisenden Rahmenteilen (7, 8), wobei einer dieser Rahmenteile (7) an einem ortsfest angeordneten Stützgerüst (17) abgestützt ist und der andere Rahmenteil (8) gegen den ersten Rahmenteil (7) unter Zwischenlage von den Rollenabstand (14) bestimmenden Zwischenstücken (13) mittels mindestens einer Spannvorrichtung (21) anstell- bzw. anspannbar ist und wobei die Rahmenteile (7, 8) aneinander mittels an einem von ihnen angeordneter, in den anderen Rahmenteil eingreifender Führungen (12) geführt sind, dadurch gekennzeichnet, daß das Stützgerüst (17) das Stütz- und Führungselement(7, 8) rahmenartig umgibt, wobei die Spannvorrichtung (21) an einem den anstellbaren Rahmenteil (8) hintergreifenden Träger (19) des Stützgerüstes (17) befestigt ist und am anstellbaren Rahmenteil (8) rückseitig angreift.
     
    2. Stütz- und Führungselement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Spannvorrichtung (21) an dem anstellbaren Rahmenteil (8) lose anliegt.
     
    3. Stütz- und Führungselement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Spannvorrichtung (21) mit dem anstellbaren Rahmenteil (8) mittels einer in Ausbaurichtung (38) des Stütz- und Führungselementes offenen Hakenverbindung (36, 37) verbunden ist (Fig. 3).
     
    4. Stütz- und Führungselement nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Spannvorrichtung (21) eine entlang eines Bolzens (23) verschiebbare Hülse (28) mit an dem anstellbaren Rahmenteil (8) anliegendem, vorzugsweise bombiertem Boden (33) aufweist.
     
    5. Stütz- und Führungselement nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Hülse mittels einer selbsthemmenden Schraubspannvorrichtung (26, 27, 29, 22) gegen den Rahmenteil (8) preßbar ist.
     
    6. Stütz- und Führungselement nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Hülse (28) eine die Schraubspannvorrichtung (26, 27, 29, 22) abdeckende Schutzwand (32) durchragt.
     
    7. Stütz- und Führungselement nach den Ansprüchen 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Hülse (28) der Spannvorrichtung (21) von einem im Abstard (35) von der Hülse (28) angeordneten Schutzrohr (34) peripher umgeben ist.
     




    Zeichnung










    Recherchenbericht