[0001] Die Erfindung betrifft ein Stütz- und Führungselement für eine Stranggießanlage,
insbesondere für eine Stahlbrammen-Stranggießanlage, mit zwei den Strang an gegenüberliegenden
Seiten stützenden, Rollen aufweisenden Rahmenteilen, wobei einer dieser Rahmenteile
an einem ortsfest angeordneten Stützgerüst abgestützt ist und der andere Rahmenteil
gegen den ersten Rahmenteil unter Zwischenlage von den
Rollenabstand bestimmenden Zwischenstücken mittels mindestens einer Spannvorrichtung
anstell- bzw. anspannbar ist und wobei die Rahmenteile aneinander mittels an einem
von ihnen angeordneter, in den anderen Rahmenteil eingreifender Führungen geführt
sind.
[0002] Stütz- und Führungselemente dieser Art sind beispielsweise aus der AT-PS 343 303
bekannt. Die Rahmenteile werden bei dem bekannten Stütz- und Führungselement mittels
Zuganker miteinander verbunden, wobei die Zuganker auch dazu dienen, die den Rollenabstand
bestimmenden Zwischenstücke aufzunehmen und wobei die Spannvorrichtungen zum Anstellen
bzw. Anspannen des einen Rahmenteiles gegen den anderen an den Zugankern befestigt
sind. Will man die Rahmenteile ausbauen, so müssen die Medienanschlüsse für'die Spannvorrichtungen
abgeklemmt werden. Weiters ist es nachteilig, daß infolge der Befestigung der Spannvorrichtungen
am Stütz- und Führungselement bei einem Austausch des Stütz-und Führungselementes
die Spannvorrichtungen mit ausgetauscht werden müssen. Weiters müssen die Spannvorrichtungen
bei der bekannten Konstruktion innerhalb des bei einem Strangdurchbruch gefährdeten
Bereiches bzw. innerhalb des vom Kühlwasser beaufschlagten Bereiches der Stranggießanlage
angeordnet sein, sodaß die Spannvorrichtungen stark beansprucht und dementsprechend
störanfällig sind.
[0003] Die Erfindung bezweckt die Vermeidung dieser Nachteile und Schwierigkeiten und stellt
sich die Aufgabe, ein Stütz-und Führungselement der eingangs beschriebenen Art in
der Weise weiterzubilden, daß die Spannvorrichtung bei einem Ausbau bzw. Wechsel des
Stütz- und Führungselementes nicht mit ausgebaut bzw. ausgetauscht werden muß und
außerhalb des bei einem Strangdurchbruch
-bzw. durch das Kühlwasser gefährdeten Bereiches angeordnet werden kann. Weiters soll
bei einem Ausbau bzw. Wechsel des Stütz- und Führungselementes ein Lösen von Medienanschlüssen
für die Spannvorrichtung vermieden werden.
[0004] Diese Aufgaben werden erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das Stützgerüst das Stütz-
und Führungselement rahmenartig umgibt, wobei die Spannvorrichtung an einem den anstellbaren
Rahmenteil hintergreifenden Träger des Stützgerüstes befestigt ist und am anstellbaren
Rahmenteil rückseitig.angreift.
[0005] Nach einer bevorzugten Ausführungsform liegt die Spannvorrichtung an dem anstellbaren
Rahmenteil lose an, wodurch ein besonders einfacher und rascher Ausbau des Stütz-
und Führungselementes gewährleistet ist.
[0006] Nach einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist die Spannvorrichtung mit dem
anstellbaren Rahmenteil mittels einer in Ausbaurichtung des Stütz- und Führungselementes
offenen Hakenverbindung verbunden.
[0007] Vorteilhaft weist die Spannvorrichtung eine entlang eines Bolzens verschiebbare Hülse
mit an dem anstellbaren Rahmenteil anliegendem, vorzugsweise bombiertem Boden auf,
wobei zweckmäßig die Hülse mittels einer selbsthemmenden Schraubspannvorrichtung gegen
den Rahmenteil preßbar ist.
[0008] Zum besonderen Schutz der Spannvorrichtung durchragt die Hülse eine die Schraubspannvorrichtung
abdeckende Schutzwand.
[0009] Damit die Spannvorrichtung auch bei hoher thermischer Beanspruchung weniger störanfällig
ist, ist zweckmäßig die Hülse der Spannvorrichtung von einem im Abstand von der Hülse
angeordneten Schutzrohr peripher umgeben.
[0010] Die Erfindung ist nachfolgend an zwei Ausführungsbeispielen näher erläutert, wobei
Fig. 1 eine Ansicht des Stütz- und Führungselementes in Richtung der Strangachse und
Fig. 2 einen Schnitt gemäß der Linie II-II der Fig. 1 gemäß einer Ausführungsform
in schematischer Darstellung zeigen. In Fig. 3 ist ein Detail der Fig. 2 ebenfalls
in schematischer Darstellung gemäß einer weiteren Ausführungsform veranschaulicht.
[0011] Zwischen den Rollenbahnen 1 und 2 wird ein Strang 3 gestützt und geführt. Die Rollen
4 jeder der beiden Rollenbahnen 1, 2 sind mit ihren Halterungen 5, 6 an jeweils einem
Rahmenteil 7, 8 befestigt. Jeder Rahmenteil 7, 8 ist aus Längs- 9 und Querträgern
10 zusammengesetzt. Die beiden Rahmenteile 7, 8 sind aneinander mittels sich quer
zur Strangbahnlängsachse 11 erstreckender Bolzen 12 geführt, wobei Zwischenlagen 13
an den Bolzen vorgesehen sind, deren Anzahl und Dicke entsprechend dem gewünschten
Rollenabstand 14 gewählt ist und die nach Gegeneinanderpressen der beiden Rahmenteile
7, 8 den Rollenabstand 14 bestimmen. Einer 7 der Rahmenteile 7, 8 ist mittels eines
Hakens 15 und eines Anschlages 16 an einem ortsfesten Stützgerüst 17 abgestützt, wogegen
der andere gegenüberliegende Rahmenteil 8 gegenüber diesem ortsfest aufgehängten Rahmenteil
7 beweglich und gegen diesen anstell- bzw. anspannbar ist.
[0012] Das ortsfeste Stützgerüst 17 umgibt das aus den beiden Rahmenteilen zusammengesetzte
Stütz- und Führungselement rahmenartig, was insbesondere aus Fig. 1 zu ersehen ist.
Das ortsfeste Stützgerüst 17 ist aus zwei parallel zu den Rollen angeordneten Querträgern
18, 19 und aus zwei weiteren, diese verbindenden,Zugkräfte aufnehmenden Trägern 20
gebildet. An dem den anstellb.aren Rahmenteil 8 hintergreifenden Querträger 19 des
Stützgerüstes 17 ist eine Spannvorrichtung 21 angeordnet, die durch einen Druckmittelzylinder
22 betätigt werden kann. Diese Spannvorrichtung setzt sich im wesentlichen zusammen
aus einem am Querträger 19 starr montierten Führungsbolzen 23, dessen Achse 24 etwa
rechtwinkelig zu den Rollenbahnen 1, 2 gerichtet ist, zwei mit Gewindeflächen 25 aneinanderliegenden,
um diesen Führungsbolzen 23 drehbar gelagerten Büchsen 26, 27 und einer an der dem
anstell- bzw. anspannbaren Rahmenteil. 8 näher liegenden Büchse 26 anliegenden Hülse
28, in die der Führungsbolzen 23 ragt. An einer der Büchsen ist ein Hebel 29 montiert,
der mit dem Kolben 30 des Druckmittelzylinders 22 gelenkig verbunden ist. Die Neigung
der Gewindeflächen 25, mit der die Büchsen aneinander anliegen, zur Achse 24 des Führungsbolzens
23 ist geringer gewählt als der dem zugehörigen Reibungskoeffizienten entsprechende
Reibungswinkel, sodaß die Büchsen 26, 27 durch vom Strang 3 in Richtung des Führungsbolzen
23 hervorgerufene Kräfte auch bei Nichtbeaufschlagung des Druckmittelzylinders 2
'2 nicht verdreht werden können. Die Hülse 28 durchragt eine Ausnehmung 31 der Kühlkammerwand
32, scdaß die eigentliche Spannvorrichtung, dh. der Druckmittelzylinder und die beiden
Büchsen außerhalb der die Stütz- und Führungselemente aufnehmenden Kühlkammer angeordnet
sind.
[0013] Die Hülse 28 ist an ihrem am anstellbaren Rahmenteil 8 anliegenden Ende mit einem
bombierten Boden 33 versehen, der lose an diesem Rahmenteil anliegt. Im Falle eines
Strangdurchbruches kann daher das gesamte Stütz- und Führungselement nach Lösen der
Spannvorrichtung 21- sofort ausgebaut werden, ohne daß irgendeine Verbindung mit der
Spannvorrichtung 21 gelöst werden muß. Die Spannvorrichtung 21 verbleibt beim Ausbau
des Stütz- und Führungselementes an Ort und Stelle. Nach Einbau eines neuen intakten
Stütz-und Führungselementes braucht lediglich die Spannvorrichtung 21 beaufschlagt
zu werden, wodurch das Stütz-und Führungselement am Stützgerüst 17 wieder fixiert
ist. Die gesamte Spannvorrichtung 21 braucht bei der Lagerhalterung der Stütz- und
Führungselemente nicht berücksichtigt zu werden.
[0014] Zum Schutz der Hülse 28 ist über die Hülse ein Schutzrohr 34 gezogen, welches die
Hülse mit Abstand 35 umgibt. Dieses Schutzrohr nimmt thermische und mechanische sowie
korrosive Beanspruchungen auf, wodurch die Hülse vor etwaigen aus diesen Beanspruchungen
resultierenden Verformungen gut geschützt ist.
[0015] Bei der in Fig. 3 dargestellten Ausführungsform ist an dem anstell- bzw. anspannbaren
Rahmenteil 8 ein einen Fortsatz 36 der Hülse 28 übergreifender Haken 37 vorgesehen,
sodaß dieser Rahmenteil Verschiebebewegungen der Hülse in Richtung der Achse 24 des
Führungsbolzens mitmacht. Da der Haken in Ausbaurichtung des Stütz- und Führungselementes,
die durch den Pfeil 38 angegeben ist, offen:ist, ist auch bei dieser Ausführungsform
die schnelle Austauschbarkeit des Stütz- und Führungselementes gegeben.
[0016] Anstelle der beschriebenen Spannvorrichtung kann auch eine andere Spannvorrichtung,
beispielsweise ein Druckmittelzylinder, der mit dem Kolben direkt auf den anstell-
bzw. anspannbaren Rahmenteil wirkt, vorgesehen sein.
[0017] Das hier beschriebene Stütz- und Führungselement ist nicht nur als gerades Vertikal-Element,
wie in den dargestellten Ausführungsbeispielen gezeigt, einsetzbar, sondern kann auch
für bogenförmige Strangführungselemente, wie beispielsweise für die Biegezone oder
für ein Stütz- und Führungselement mit einer kreisbogenförmigen Rollenbahn zum Einsatz
kommen.
1. Stütz- und Führungselement für eine Stranggießanlage, insbesondere für eine Stahlbrammen-Stranggießanlage,
mit zwei den Strang (3) an gegenüberliegenden Seiten stützenden, Rollen (4) aufweisenden
Rahmenteilen (7, 8), wobei einer dieser Rahmenteile (7) an einem ortsfest angeordneten
Stützgerüst (17) abgestützt ist und der andere Rahmenteil (8) gegen den ersten Rahmenteil
(7) unter Zwischenlage von den Rollenabstand (14) bestimmenden Zwischenstücken (13)
mittels mindestens einer Spannvorrichtung (21) anstell- bzw. anspannbar ist und wobei
die Rahmenteile (7, 8) aneinander mittels an einem von ihnen angeordneter, in den
anderen Rahmenteil eingreifender Führungen (12) geführt sind, dadurch gekennzeichnet,
daß das Stützgerüst (17) das Stütz- und Führungselement(7, 8) rahmenartig umgibt,
wobei die Spannvorrichtung (21) an einem den anstellbaren Rahmenteil (8) hintergreifenden
Träger (19) des Stützgerüstes (17) befestigt ist und am anstellbaren Rahmenteil (8)
rückseitig angreift.
2. Stütz- und Führungselement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Spannvorrichtung
(21) an dem anstellbaren Rahmenteil (8) lose anliegt.
3. Stütz- und Führungselement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Spannvorrichtung
(21) mit dem anstellbaren Rahmenteil (8) mittels einer in Ausbaurichtung (38) des
Stütz- und Führungselementes offenen Hakenverbindung (36, 37) verbunden ist (Fig.
3).
4. Stütz- und Führungselement nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Spannvorrichtung (21) eine entlang eines Bolzens (23) verschiebbare Hülse
(28) mit an dem anstellbaren Rahmenteil (8) anliegendem, vorzugsweise bombiertem Boden
(33) aufweist.
5. Stütz- und Führungselement nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Hülse
mittels einer selbsthemmenden Schraubspannvorrichtung (26, 27, 29, 22) gegen den Rahmenteil
(8) preßbar ist.
6. Stütz- und Führungselement nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß
die Hülse (28) eine die Schraubspannvorrichtung (26, 27, 29, 22) abdeckende Schutzwand
(32) durchragt.
7. Stütz- und Führungselement nach den Ansprüchen 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß die Hülse (28) der Spannvorrichtung (21) von einem im Abstard (35) von der Hülse
(28) angeordneten Schutzrohr (34) peripher umgeben ist.