[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Füllgut für Polster, Sitze, Kissen oder Betten
mit in etwa streifenförmigen Abschnitten aus Polyurethan-Kunstschaumstoff.
[0002] Es ist schon mehrfach versucht worden, die teuren Feder- oder Daunenfüllungen von
Polstern oder Kissen durch beliebig oder speziell geformte Schaumstoffabschnitte zu
ersetzen. Dabei hat sich jedoch das Problem ergeben, daß diese Schaumstoffteilchen
nicht wie Federn aufeinander gleiten, sondern sich gegenseitig verhaken, so daß diese
Schaumstoffabschnitte Klumpen bilden und dadurch nicht nur die Form des Polsterteiles
ungewollt verändern,sondern auch die Weichheit und die Elastizität des Polsters bzw.
Kissens ungünstig beeinflussen, wogegen auch ein Aufschütteln der Kissen nur wenig
hilft, so daß der Gebrauchszweck derartiger Polster wesentlich eingeschränkt wird.
[0003] Um das geschilderte Verhaken oder Verklumpen zu verhindern, ist schon vorgeschlagen
worden, der Mischung der Schaumstoff teile Silikonöl beizugeben. Dieses Silikonöl
bewirkt eine erheblich bessere Gleiteigenschaft der einzelnen Schaumstoffstreifen.
Nachteilig ist dabei jedoch, daß die mit diesem Silikonöl benetzten Schaumteile weder
gewaschen noch gereinigt werden dürfen, da sonst der Gleiteffekt verschwindet und
der große Reibungskoeffizient des Polyurethanschaums sowie die Neigung zum Verhaken
sich wiederum negativ bemerkbar machen.
[0004] Darüber hinaus ist es aus der DE-AS 26 02 706 bekannt, die Schaumstoffkörper als
regelmäßige Vierkantstäbe mit glatten Oberflächen zu schneiden, um damit die Gefahr
des Verhakens weitgehend zu vermeiden. Aber auch durch diese Maßnahme läßt sich nicht
vermeiden, daß die einzelnen Schaumstoff teile nur schwer aufeinander gleiten. Der
vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen Füllstoff zu schaffen,
der in seinem Grundmaterial zwar ebenfalls aus Polyurethan-Kunstschaum-Kleinteilen
besteht und sich insbesondere für die Verarbeitung in Polstern, Kissen oder ähnlichem
eignet, der aber keine Klumpen bildet und der sich in seinem Verhalten weitgehend
dem Verhalten natürlicher Füllstoffe wie Daunen oder Federn annähert.
[0005] Zur Lösung dieser Aufgabe ist, ausgehend von einem Füllgut der eingangs genannten
Art erfindungsgemäß vorgesehen, daß den Schaumstoffkleinteilen gekräuselte Fasern
in einem Mischungsverhältnis von 10 : 1 bis 1 : 1 zugegeben sind.
[0006] Bei einer derartigen Mischung von Schaumstoffteilchen mit gekräuselten Fasern, die
gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung aus gekräuselten Kunstfasern
bestehen können, hat sich nämlich überraschenderweise gezeigt, daß sich diese Fasern
dicht um die Schaumstoffkleinteile legen und diese somit innig umhüllen, wodurch sich
dann ein sehr gutes Gleiten der einzelnen leile aneinander ergibt und durch die Kräuselung
der Fasern ein zusätzlicher Polstereffekt erzielt wird.
[0007] Für Polsterfüllungen ist es zwar aus der DE-OS 27 31 108 und der DE-AS 27 51 688
bekannt, natürliche Füllstoffe wie Federn oder Daunen mit Kunststoffasern zu vermischen.
Dies geschieht dabei jedoch nicht, um ein Verklumpen des Füllgutes zu verhindern,
sondern soll lediglich das verhältnismäßig teure natürliche Füllgut strekken bzw.
eine erhöhte Wärmeisolierung erzielen. Auch sind bei den bekannten Anwendungsfällen
die Mischungsverhältnisse anders.
[0008] Für die vorliegenden Zwecke der Erfindung hat sich dabei eine Polyester-Spezialfaser
als besonders günstig erwiesen, wie sie unter der Bezeichnung Vestan 16, X 177 von
der Firma BAYER AG geliefert wird, und die eine Faserlänge von etwa 30 mm aufweist.
[0009] Im Rahmen der Erfindung können die verschiedensten Polyurethan-Kunstschaumstoffe
zu Kleinteilen aufgearbeitet und verwendet werden; es hat sich jedoch gezeigt, daß
insbesondere ein Polyurethan-Kunstschaum mit einer Rohdichte zwischen 30 und 85 kg/m
besonders vorteilhaft zu verwenden ist.
[0010] Wie.bereits erwähnt, soll das Mischungsverhältnis für das Füllgut nach der Erfindung
etwa 10 : 1 bis 1 : 1 (Gewichtsteile) betragen. Dabei empfiehlt sich ein Mischungsverhältnis
von 1 : 1 für sehr voluminöse, weiche Füllungen, während ein Mischungsverhältnis von
10 : 1 für gleitfähige, antistatische Füllungen zu verwenden ist. In jedem Fall sind
die Mischungsverhältnisse abhängig von den Rohdichten der eingesetzten Schaumstofftypen
und der vorgesehenen Verwendung des mit dem erfindungsgemäßen Füllstoff gefüllten
Polsters oder Kissens.
[0011] Anhand einer schematischen Zeichnung sind Ausführungsbeispiele des Füllgutes nach
der Erfindung näher erläutert. Dabei zeigen
Fig. 1 einen einzelnen Schaumstoffstreifen mit Fasern und
Fig. 2 eine Anhäufung mehrerer Schaumstoffkleinteile mit den entsprechenden Fasern.
[0012] Wie aus Fig. 1 ersichtlich, ist der beispielsweise streifenförmig anfallende Polyurethan-Schaumstoffabschnitt
1 wahllos und unregelmäßig von gekräuselten Fasern 2 umschlungen.
[0013] In Fig. 2 sind mehrere derartiger Schaumstoffstreifen 1 zusammen mit unregelmäßig
geformten Schaumstoffkleinteilen 3 dargestellt, die ebenfalls innig mit Fasern 2 vermischt
sind. Es hat sich dabei gezeigt, daß bei der Mischung dieser Schaumstoff teile mit
den gekräuselten Fasern sich diese Fasern selbsttätig um die Schaumstoffstreifen herumschlingen
und diese weitgehend einhüllen. Dadurch wird die Gleitfähigkeit der Schaumstoffstreifen
aufeinander ganz erheblich erhöht, so daß ein Verhaken oder Verklumpen des Füllgutes
sicher vermieden wird. Darüber hinaus geben diese gekräuselten Fasern 2 dem Füllgut
zusätzlich ein lockeres und weicheres Gepräge, was selbstverständlich auch abhängig
vom Mischungsverhältnis ist.
1. Füllgut für Polster, Sitze, Kissen oder Betten aus Schaumstoffabschnitten (1, 3)
und Fasern (2), dadurch gekennzeichnet, daß die kleinteiligen, länglichen Schaumstoffabschnitte
(1, 3) aus Polyurethan-Schaumstoff mit einer Rohdichte von 30 bis 85 kg/m 3 derart mit gekräuselten synthetischen Fasern (2) in einem Mischungsverhältnis von
mindestens 10 : 1 vermischt sind, daß die gekräuselten Fasern (2) die einzelnen Schaumstoffabschnitte
(1, 3) dicht umschlingen.
2. Füllgut nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch die Verwendung einer Polyester-Spezialfaser,
wie sie unter der Bezeichnung Vestan 16, X 177 (von BAYER) auf dem Markt ist, in einer
Länge von etwa 30 mm.
3. Füllgut nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß zur Herstellung weicher
Füllungen ein Mischungsverhältnis von Polyurethan-Schaumstoffabschnitten (1, 3) zu
Fasermengen (2) im Verhältnis von 1 : 1 Gewichtsteilen vorgesehen ist.
4. Füllgut nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß zur Herstellung gleitfähiger
antistatischer Füllungen 10 Gew.% gekräuselte Fasern den Polyurethanschaum-Abschnitten
beigegeben sind.
5. Füllgut nach einem der Ansprüche 1 bis 4, gekennzeichnet durch die Verwendung von
polygonal, insbesondere als Drei- oder Vierkantstab geformten Polyurethan-Kunstschaumstoff-Abschnitten.