[0001] Die Erfindung betrifft einen Transporthubwagen für schwere Lasten, insbesondere für
Konverterwechselgefäße der Stahlerzeugung, mit einem beim Umsetzen in verschiedene
Fahrtrichtungen gegenüber einem Drehrahmen drehbaren Fahrrahmen und mit einem gegenüber
dem Fahrrahmen mittels Druckmittelzylinder heb- und senkbaren Hubrahmen.
[0002] Ein Transporthubwagen dieser Art ist aus der DE-AS 27 25 123 bekannt. Bei diesem
bekannten Transporthubwagen ist das Konverterwechselgefäß auf einem Hubrahmen abgestützt,
der über Zugglieder oder Druckmittelzylinder an einem gegenüber dem Fahrrahmen heb-
und senkbaren Querhaupt angelenkt ist; was eine aufwendige und nicht sehr stabile
Konstruktion bedingt. Der Drehrahmen ist bei dieser bekannten Konstruktion unabhängig
vom Hubrahmen am Fahrrahmen drehbar gelagert und muß beim Umsetzen des Fahrzeuges
bei einer Schienenkreuzung mittels eigener Druckmittelzylinder gegenüber dem Boden
abgestützt werden. Am Hubrahmen selbst kann das Konvertergefäß mittels kurzhubiger
Kolbenzylindereinheiten, die eine Anpassung des Gefäßes an seine Halterung ermöglichen,
abgestützt sein. Diese Kolbenzylindereinheiten ermöglichen jedoch kein Anheben und
Absenken des Gefäßes.
[0003] Aus der DE-PS 24 07 073 ist weiters ein Transporthubwagen bekannt, bei dem innerhalb
des Fahrrahmens mehrere konzentrische Drehrahmen vorgesehen sind, die sich in bestimmten
Winkelstellungen auf dem Fahrrahmen abstützen und in anderen Winkelstellungen durch
den Rahmen hindurchtreten können. Ein- und ausziehbare Huborgane mit kleinerer Hubhöhe
als der gesamte Hubweg der Last sind an den Drehrahmen angeordnet. Der Konverter ruht
bei diesem bekannten Transporthubwagen auf einer mit einem oberen Drehrahmen verbundenen
Platte auf; das Heben bzw. Senken erfolgt in mehreren Schritten, wobei jeweils Sperrmittel,
z.B. hydraulische Zylinder, vorgesehen sind, um den Konverter zwischen den Verstellschritten
in bestimmter Höhe zu halten. Hierfür ist eine genaue Steuerung notwendig, wodurch
die Einrichtung aufwendig wird.
[0004] Die Erfindung bezweckt die Vermeidung dieser Schwierigkeiten und stellt sich die
Aufgabe, einen robusten, konstruktiv einfach ausgebildeten Transporthubwagen vorzusehen,
bei dem große Hubhöhen erreicht werden können, ohne Teleskopzylinder verwenden und
ohne das Heben in mehreren Schritten durchführen zu müssen. Weiters soll es möglich
sein, den Transporthubwagen an Kreuzungen umzusetzen, ohne dazu eigene Druckmittelzylinder
vorzusehen.
[0005] Diese Aufgabe wird bei einem Transporthubwagen der eingangs beschriebenen Art dadurch
gelöst, daß in dem Hubrahmen einerseits nach unten wirkende, am Fahrrahmen abgestützte
Druckmittelzylinder und anderseits nach oben wirkende, das Konverterwechselgefäß stützende
Druckmittelzylinder befestigt sind und daß der
Drehrahmen an dem Hubrahmen drehbar gelagert ist.
[0006] Durch die Befestigung der gegenläufigen, d.h. nach oben bzw. nach unten wirkenden
Druckmittelzylinder an einem einteiligen starren Hubrahmen ist der Transporthubwagen
besonders stabil. Die drehbare Lagerung des Drehrahmens am Hubrahmen bewirkt, daß
der Transporthubwagen an einer Schienenkreuzung durch Betätigung der den Hubrahmen
am Fahrrahmen abstützenden Druckmittelzylinder umgesetzt werden kann, wodurch für
diesen Zweck keine eigenen Druckmittelzylinder vorgesehen sein müssen.
[0007] Nach einer bevorzugten Ausführungsform ist der Drehrahmen an der Unterseite des Hubrahmens
mittels eines Druckkräfte aufnehmenden Lagers gelagert und direkt auf dem Boden abstützbar.
[0008] In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Transporthubwagens
dargestellt, wobei Fig. 1 eine Seitenansicht in abgesenkter Stellung des Konverters
und Fig. 2 in angehobener Stellung des Konverters, teilweise geschnitten, wiedergibt.
Fig. 3 zeigt einen Grundriß und in Fig. 4 ist eine Seitenansicht in angehobener Stellung
des Fahrrahmens bei abgesenktem Konverter gezeigt.
[0009] In der Zeichnung ist mit 1 der Fahrrahmen des Transporthubwagens bezeichnet, der
über Laufrad-Balanciers 2 mit Rädern 3 auf Schienen 4 geführt ist. An dem Fahrrahmen
1 ist eine Anzahl von hydraulischen Druckmittelzylindern 5 vorgesehen, deren unteres
Kolbenende 6 an dem Fahrrahmen befestigt ist. Mit dem oberen zylinderseitigen Ende
7 ist der Hubrahmen 8 des allgemein mit 9 bezeichneten Hubdrehwerks verbunden. An
der Unterseite 10 des Hubrahmens ist mittels eines Druckkräfte aufnehmenden Lagers
11, z.B. eines Wälzlagers, der Drehrahmen 12 gelagert, der an seiner Unterseite eine
ringförmige Abstützfläche 13 aufweist. Im Hubrahmen 8 ist eine Anzahl weiterer hydraulischer
Druckmittelzylinder 14 angeordnet, u.zw. mit der Zylinderseite an dem Hubrahmen befestigt,
wogegen die Kolben 15 nach oben ausschiebbar sind. Auf den Kolbenenden stützen sich
die Pratzen 16 des Konverters 17 ab. An dem Drehrahmen ist der Drehantrieb 18 angeordnet,
der mit einem Ritzel 19 in eine Verzahnung 20 des Drehrahmens 12 eingreift, wie aus
Fig. 3 ersichtlich ist.
[0010] Die Funktion des erfindungsgemäßen Transporthubwagens ist die folgende:
Wenn der Transporthubwagen aus der in Fig. 1 gezeigten Stellung auf einer Schienenkreuzung
in eine andere Fahrtrichtung umgesetzt werden soll, wird das Hubdrehwerk 9 abgesenkt,
sodaß es mit der ringförmigen Abstützfläche 13 des Drehrahmens 12 auf dem Boden aufsteht.
Dann wird der Druckmittelzylinder 5 betätigt, wodurch der Fahrrahmen 1 um ein Stück,
welches in Fig. 4 mit 21 bezeichnet ist, angehoben wird, sodaß die Spurkränze der
Räder über den Schienen liegen. Der Konverter 17, der Drehrahmen 12 und der Hubrahmen
8 bleiben in Ruhestellung. Dann werden durch Betätigung des Drehwerks 18 der Fahrrahmen
1 mit dem Hubrahmen 8 und dem Konverter 17 in die neue Fahrtrichtung gedreht, und
durch Betätigung des Zylinders 5 in Gegenrichtung die Räder auf das andere Gleis der
Kreuzung abgesenkt, wobei der Drehrahmen 12 vom Boden wieder um ein Stück abgehoben
wird. Sodann wird der Transporthubwagen mit dem Konverter in einen neuen Stand (Blasstand
oder Reparaturstand) gefahren, und durch Betätigung beider Zylinder 5 und 14 in die
in Fig. 2 gezeigte Stellung gehoben und in die örtlichen Standlager eingehängt. Dann
wird durch umgekehrte Betätigung des Hubdrehwerks der entlastete Transporthubwagen
weggefahren. Bei der in der Zeichnung dargestellten Ausführungsform sind die nach
oben wirkenden Druckmittelzylinder am Hubrahmen 8 befestigt. Es ist jedoch auch möglich,
diese nach oben wirkenden Hubeinrichtungen am Drehrahmen 12 vorzusehen.
[0011] Durch die in Gegenrichtung ausschiebbaren Kolben 6 bzw. 15 der hydraulischen Hubmittel
wird erfindungsgemäß eine große Hubhöhe auf einfache Weise erreicht, ohne daß aufwendige
Sperr- und Steuerungsmaßnahmen notwendig sind, wobei auch die Stabilität infolge der
Auflagerung der Konverterpratzen auf den Kolbenenden, verglichen mit den bekannten
Einrichtungen, verbessert ist, u.zw. deshalb, weil der Schwerpunkt des Konverters
sich etwa in Höhe der Auflagerung befindet.
1. Transporthubwagen für schwere Lasten, insbesondere für Konverterwechselgefäße (17)
der Stahlerzeugung, mit einem beim Umsetzen in verschiedene Fahrtrichtungen gegenüber
einem Drehrahmen (12) drehbaren Fahrrahmen (1) und mit einem gegenüber dem Fahrrahmen
mittels Druckmittelzylinder (5) heb- und senkbaren Hubrahmen (8), dadurch gekennzeichnet,
daß in dem Hubrahmen (8) einerseits nach unten wirkende, am Fahrrahmen (1) abgestützte
Druckmittelzylinder (5) und anderseits nach oben wirkende, das Konverterwechselgefäß
(17) stützende Druckmittelzylinder (14) befestigt sind und daß der Drehrahmen (12)
an dem Hubrahmen (8) drehbar gelagert ist.
2. Transporthubwagen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Drehrahmen (12)
an der Unterseite (10) des Hubrahmens (8) mittels eines Druckkräfte aufnehmenden Lagers
(11) gelagert und direkt auf dem Boden abstützbar ist.