[0001] Die Erfindung betrifft eine Leckanzeige und eine Leckvorrichtung für eine unter Flüssigkeitsdruck
stehende Wand.
[0002] Insbesondere bei sicker- und druckwasserbelasteten Bauwerken ergeben sich erhebliche
Abdichtungsprobleme. Diese Abdichtungsprobleme resultieren im wesentlichen daraus,
daß ein Lokalisieren der Leckstelle zumeist gar nicht oder nur sehr grob möglich ist
und die Leckstelle zum Abdichten unzugänglich ist.
[0003] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zu schaffen, mit
der sich Leckstellen einwandfrei lokalisieren lassen und abdichten lassen. Das wird
nach der Erfindung mit Hilfe eines in die flüssigkeitsbelastete Wand eingeschlossenen
Vlieses mit offenem Porenvolumen und mit Hilfe von in Abständen an dem Vlies angeschlossenen
Leitungen erreicht. Aus den Leitungen tritt im Falle einer Undichtigkeit die Flüssigkeit
aus. Das erlaubt eine schnelle und sichere Lokalisierung der Leckstelle. Die Flüssigkeitsströmung
von der Leckstelle zu einer Leitung wird durch das offene Porenvolumen des eingeschlossenen
Vlieses möglich.
[0004] Die Leitungen können vorteilhafterweise zugleich zur Abdichtung der Leckstellen verwendet
werden, indem Dichtungsmasse durch die Leitungen in das Vlies gedrückt wird.
[0005] Als Dichtungsmasse kann Epoxydharz Verwendung finden. Epoxydharz ist wegen seines
vorteilhaften Fließverhaltens und seiner Flüssigkeitsbeständigkeit bzw. der Eigenschaft,
sich nach Einpressen in das Vlies dort zu verfestigen, besonders geeignet.
[0006] Das Vlies besteht vorzugsweise aus PE. Es können aber auch andere Vliese oder geeignete
Materialien mit hohem Porenvolumen verwendet werden.
[0007] Die Schotten beschleunigen und erleichtern die Leckanzeige. Sie hindern die Leckflüssigkeit
an der Ausbreitung in dem Vlies. Ferner tragen die Schotten vorteilhafterweise zu
einer Verringerung der zur Abdichtung der Leckstellen notwendigen Dichtmasse bei.
Sie begrenzen die Ausbreitung der Dichtmasse in dem Vlies.
[0008] Als Schotten sind nach der Erfindung Profilstäbe vorgesehen, die mit dem einen Ende
ihres Profilquerschnitts in der Wand verankert sind und mit dem anderen Ende das Vlies
durchschneiden oder derart zusammenpressen, daß kein offenes Porenvolumen verbleibt.
[0009] In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt.
[0010] Es zeigen:
Figur 1 eine flüssigkeitsbelastete Wand in der Draufsicht und
Figur 2 einen Schnitt entlang der Linie II/II in Figur 1.
[0011] Nach Figur 1 und 2 besteht eine für den Sicker- oder Druckwasserbereich eines Bauwerkes
vorgesehene Betonwand aus einer Betonschicht 6 und einer Betonschicht 7. Zwischen
den Betonschichten 6 und 7 sind eine Abdichtungsbahn 1 aus Kunststoff und ein Vlies
3 aus Kunststoff eingeschlossen.
[0012] In Abständen umschließt der Beton der Betonschicht 6 Profilstäbe 2 mit I-förmigem
Querschnitt, die sich in Längsrichtung der Wand von einem Ende zum anderen erstrecken.
Das gilt sowohl in horizontaler als auch in vertikaler Richtung, so daß die Profilstäbe
2 in dem Beton eine Rasterkonstruktion bilden.
[0013] Von allen Profilstäben ist das Ende des I-förmigen Profilquerschnittes in der Betonschicht
6 verankert, während das andere schließend an der Abdichtungsbahn 1 anliegt. Das Vlies
3 erstreckt sich als Matte zwischen den Profilstäben 2.
[0014] In dem Raster befinden sich nach Figur 1 und 2 zwei Rohrleitungen 4 und 5. Die Rohrleitungen
4 und 5 besitzen an einem Ende ein Bund,mit dem sie an der Abdichtungsbahn 1 wie die
Profilstäbe 2 schließend anliegen. Mit dem anderen Ende erstrecken sie sich durch
die Betonschicht 6 und ragen aus der Betonschicht 6 an der Innenseite der Wand heraus.
[0015] Diese Betonkonstruktion wird dadurch hergestellt, daß zunächst die Betonschicht 7
gegossen wird (z.B. Schlitzwand als Baugrubenwand), die Abdichtungsbahn 1 aufgebracht
wird, die Profilstäbe 2 auf die Abdichtungsbahn gelegt werden und die mattenförmigen
Vliese 3 mit den Rohrleitungen 4 und 5 zwischen den einzelnen Profilstäben 2 bzw.
in jedem Raster plaziert werden. Anschließend werden die Abdichtungsbahn 1, das Vlies
3, die Profilstäbe 2 und die Rohrleitungen 4 und 5 mit Beton eingegossen.
[0016] Wenn nun in der Abdichtungsbahn 1 eine Leckstelle entsteht und von dem Druckwasser
bzw. Sickerwasser durchströmt wird, so tritt das Leckwasser in einem die Leckstelle
umschließenden Raster zumeist an der jeweils unteren Rohrleitung 4 aus.
[0017] Das austretende Wasser läßt die Leckstelle deutlich erkennen. Danach wird durch die
untere Rohrleitung 4 eine Dichtungsmasse aus Epoxydharz in der mit dem Pfeil 8 gekennzeichneten
Richtung in das Vlies 3 gepreßt. Geeignete Öffnungen an dem vom Vlies 3 umschlossenen
Rohrleitungsende ermöglichen das Eintreten der Dichtungsmasse in das Vlies 3. Durch
diese Öffnungen strömt auch das Leckwasser aus. Die Dichtungsmasse wird so lange eingefüllt,
bis sie durch die obere Rohrleitung 5 wieder austritt. Das gibt eine einfache und
sichere Kontrolle über den Dichtvorgang.
1. Leckanzeige und Leckdichtung für eine unter Flüssigkeitsdruck stehende Wand, gekennzeichnet
durch ein in die Wand eingeschlossenes Vlies (3) mit offenem Porenvolumen und in Abständen
an dem Vlies (3) angeschlossene Leitungen (4, 5) oder Flüssigkeitsdetektoren.
2. Leckanzeige und Leckdichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Vlies
aus Kunststoff besteht.
3. Leckanzeige und Leckdichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 - 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Leitungen (4, 5) als Zuflußöffnungen für Dichtmaterial ausgebildet
sind.
4. Leckanzeige und Leckdichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 - 3 , gekennzeichnet
durch Schotten (2) zwischen einem oder mehreren Detektoren bzw. Leitungen (4, 5).
5. Leckanzeige und Leckdichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Schotten
(2) ein Raster bilden.
6. Leckanzeige und Leckdichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß in jedem
Raster übereinander zwei Leitungen (4, 5) angeordnet sind.
7. Leckanzeige bzw. Leckdichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 4 - 6, dadurch
gekennzeichnet, daß die Schotten (2) als I-Profile ausgebildet sind.
8. Leckanzeige und Leckdichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 4 - 7, dadurch
gekennzeichnet, daß die Schotten (2) das Vlies (3) durchschneiden und/oder zusammendrücken.
9. Leckanzeige und Leckdichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 - 8, gekennzeichnet
durch die Verwendung einer Betonkonstruktion im Sicker- und Druckwasserbereich von
Bauwerken.
10. Leckanzeige und Leckdichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 - 9, gekennzeichnet
durch Epoxydharz als Dichtungsmasse.