[0001] Die Erfindung betrifft eine Koksofentür für einen Horizontalkammerverkokungsofen
mit einem gleichzeitig als Wärmeschutz dienenden, in die Ofenkammer hineinragenden,
fest mit dem Türkörper verbundenen, kastenförmigen Türstopfen, über den die Ofenfüllung
in einem bestimmten Abstand zum Türkörper gehalten wird. Die Erfindung betrifft weiter
ein Gaserzeugungsverfahren.
[0002] Die Erfindung bezieht sich insbesondere auf die heute fast ausschließlich eingesetzten
Koksöfen, deren Ofenkammerwände mit Heizzügen versehen sind, die gegenüber der Bauart
in Flammöfen mit abgeschrägter Ofenfüllung und zurückverlegten ersten Heizzügen nun
vorverlegte Heizzüge und eine maschinelle Planierung der Ofenfüllung aufweisen. Die
bekannten Koksofentüren weisen Türstopfen aus feuerfestem Material auf, die ca. 4oo
mm in die Koksofenkammer hineinreichen und die Wärmeverluste und unzulässige Temperaturerhöhungen
der eisernen Ofenarmaturen, wie Türrahmen, Wandschutzplatten und Türkörper selbst
verhindern und zugleich auch den eigentlichen Ofenkopf vor zu hohen Wärmebeanspruchungen
schützen. Die bekannten Koksofentüren weisen Türstopfen aus feuerfestem Material mit
entsprechend hohem Gewicht auf. Der aus einzelnen Steinen oder aus Fertigteilen zusammengesetzte
Türstopfen wird über sogenannte Steinhalter oder aber auch über Verschraubungen mit
dem Türkörper verbunden. Die Innenseite des feuerfesten Stopfenmaterials steht bei
geschlossener Tür in der Regel bis zum ersten Heizzug in die Ofenkammer vor. Dadurch
ist die Dichtungsfuge der Wärmeeinwirkung des ersten Heizzuges und des Kokskuchens
weitgehend entzogen, wobei zwischen dem Türstopfen und der Ofenwandung ein schmaler
von oben nach unten beidseitig des Tür- - stopfens durchgehender Kanal verbleibt.
[0003] Das für die Türstopfen verwendete feuerfeste Material kann in der Regel ein Eindringen
von Kohlenstoff nicht verhindern, so daß das Stopfengefüge häufig nach relativ kurzen
Betriebszeiten bereits gesprengt wird. Die dadurch auftretenden Schäden erfordern
einen hohen Reparatur- und Wartungsaufwand und häufig genug einen vollständigen Ersatz
des Türstopfens. Besonders nachteilig ist aber, daß aufgrund derartiger Schäden und
der vorgegebenen Ausbildung des Türstopfens nicht durchgegarte Partien an den Köpfen
des Kokskuchens verbleiben, die beim Herausnehmen der Türen und dem anschließenden
Koksdrücken zusätzliche Emissionen hervorrufen. Dieser Vorgang wird noch dadurch gesteigert,
daß an den Türstopfen Ansätze von Graphit und Halbkoks auftreten, bei deren Entfernung
wiederum leicht Beschädigungen am Türstopfen eintreten.
[0004] Dampf- und gasförmige Verkokungsprodukte entstehen in allen Bereichen der Ofenfüllung,
also auch im Bereich der Koksofentüren. Bei den Koksöfen mit bekannten Koksofentüren
ist lediglich oberhalb der Ofenfüllung ein Gasabführungsraum bzw. Gassammelraum vorgesehen,
in dem die gasförmigen Produkte aufgenommen und über ein Steigrohr dann aus dem Koksofen
abgeführt werden. Die im unteren Bereich der Ofenfüllung und an den Ofenköpfen entstehenden
dampf- und gasförmigen Verkokungsprodukte müssen daher durch die Ofenfüllung hindurch
nach oben abziehen und können erst dann abgesaugt werden. Dadurch entstehen überhöhte
Gasdrücke in einzelnen Bereichen des Koksofens, insbesondere im Bereich der Koksofentüren,
was durch zeitweise Gasaustritte in die Atmosphäre im Bereich der Koksofentüren deutlich
wird. Neben den dadurch entstehenden Emissionen ist auch der Gasverlust als Nachteil
derartiger Einrichtungen zu bezeichnen.
[0005] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, die Ausqasung der Kopfpartien des
Ofenbesatzes bei gleichzeitiger Verbesserung der Gasabfuhr und Erhöhung der Standzeiten
der Koksofentüren zu beschleunigen, so daß eine Vergleichmäßigung des Kokskuchens
am Ende der Garungszeit erreicht wird, jedoch unter Vermeidung eines gefährlichen
Anstieges der Wärmebelastung der Kopfpartien der Ofenkammer und der Koksofentür.
[0006] Gemäß der Erfindung wird diese Aufgabe durch mindestens einen, sich in Längsrichtung
erstreckenden und für die gasförmigen Verkokungsprodukte zugänglichen, im Querschnitt
in etwa dem oberhalb der Ofenfüllung ausgebildeten Gasabführungsraum entsprechenden
Gassammelraum gelöst.
[0007] Hierdurch wird eine Gasführung ermöglicht, die die Bildung eines Überdruckes insbesondere
im unteren Bereich des Koksofens sicher vermeidet. Der Gassammelraum erstreckt sich
über die gesamte Höhe der Koksofentür, so daß eine sichere Abführung der gasförmigen
Verkokungsprodukte bis in den Bereich des oberen horizontalen Gassammelraumes und
des Steigrohres gegeben ist. Hierdurch wird ein deutlich höheres Ausbringen der flüssigen
Kohlenwasserstoffe erreicht. Als Gassammelraum dient dabei zweckmäßigerweise der Türstopfen
selbst, was gemäß der Erfindung dadurch erreicht wird, daß der Türstopfen als Hohlkörper
mit Wandungen aber ohne obere und untere Endplatte ausgebildet ist und mehrere auf
seiner Länge verteilt angeordnete Öffnungen aufweist. Damit ist der vertikale Gassammelraum
für die gasförmigen Verkokungsprodukte sowohl im Bereich des Bodens des Koksofens
als auch über seine gesamte Höhe gut zugänglich. Dazu ist es zweckmäßig, daß sich
die Öffnungen sowohl im vorderen Bereich bis in den Seitenbereich des Türstopfens
erstrecken. Ein Eindringen der Kokskohle in die Öffnungen wird durch Abdeckungen verhindert,
die zweckmäßig nach oben hin angestellt sind, so daß sie dachförmig das Abführen der
Gase in den Gassammelraum erleichtern.
[0008] Vorzugsweise bestehen die Wandungen des als Hohlkörper ausgebildeten Türstopfens
aus einem hoch hitzebeständigen Stahl, was die Ausgarung der an den Türstopfen anstehenden
Ofenfüllung beschleunigt und das Anbacken von Graphit und ähnlichen Teilen verhindert.
[0009] Während bei trockenen feinkörnigen Kokskohlen eine kastenförmige Ausbildung des erfindungsgemäßen
Türstopfens zweckmäßig ist, ist für die Verkokung feuchter Einsatzkohle erfindungsgemäß
vorgesehen, daß die vordere Wandung von einer
Verkokungsplatte gebildet ist, die über Distanzstücke mit dem Türkörper verbunden ist.
Über die vordere Wandung wird hierbei die Ofenfüllung zurückgehalten. Die gasförmigen
Verkokungsprodukte können bei dieser Ausführungsform auch seitlich in den Gassammelraum
eindringen und werden dann in diesem zum Steigrohr hochgefUhrt. Eine Montage eines
derart ausgebildeten Türstopfens wird erleichtert, indem die Distanzstücke T-förmig
ausgebildet sind. Eine Änderung des Volumens und damit eine Anpassung des Gassammelraumes
an die jeweiligen Gegebenheiten ist möglich, wenn die Distanzstücke, wie erfindungsgemäß
vorgeschlagen, längenveränderlich ausgebildet sind. Das Anbacken wird dabei zusätzlich
dadurch verhindert, daß auf der vorderen Wandung mit dem Winkel nach außen weisende
Winkeleisen angeordnet sind.
[0010] Zur Verbesserung der Wärmedämmung ist nach einer Ausbildung der Erfindung zwischen
Türstopfen und Türkörper eine den Türkörper abschirmende Wärmeisolierung angeordnet.
Diese Schicht aus hoch wärmedämmendem Material stellt sicher, daß der Türkörper keine
unzulässig hohe Erwärmung erfährt. Es hat sich herausgestellt, daß sogar die Türkörpertemperaturen
gesenkt werden können, womit eine Schonung des Türkörpers verbunden ist.
[0011] Zum Ausgleich der Wärmedehnungen in vertikaler Richtung ist der erfindungsgemäße
Türstopfen in Abschnitte unterteilt ausgeführt, wobei zwischen den Abschnitten Dehnungsfugen
vorgesehen sind. Weiter ist es zweckmäßig, die Abschnitte mit dem Türkörper verschraubt
auszubilden, wobei die Schraubenverbindung in Längsrichtung des Türstopfens angeordnete
Langlöcher aufweist. Falls aus irgendwelchen Gründen, wie insbesondere bei der Pechverkokung
auf den aus feuerfestem Material bestehenden Türstopfen nicht verzichtet werden kann,
ist es möglich, den gewünschten Effekt der besseren Ausgarung der Ofenfüllung und
in gewisser Hinsicht auch eine bessere Abführung der gasförmigen Verkokungsprodukte
in diesem Bereich zu erreichen, indem der Türstopfen auf seiner Kammerseite einen
Belag mit einer gegenüber dem Werkstoff des Türstopfens höheren Wärmeleitfähigkeit
aufweist und die Tiefe des Türstopfens wenigstens um die in der gleichen Richtung
liegende Belagstärke reduziert ist. Dabei sollte der Belag zweckmäßigerweise aus Metallplatten
bestehen, die parallel zum Türkörper verlaufend angeordnet sind und aus Gußeisen bestehen.
Eine gleichmäßige Beheizung wird weiter dadurch sichergestellt, daß die von dem Belag
gebildete Kammerseite nach außen hinter die jeweils ersten
Heizzüge zurückverlegt ist.
[0012] Die Erfindung zeichnet sich insbesondere dadurch aus, daß die Störanfälligkeit des
Türstopfens durch Verzicht auf das feuerfeste Material wesentlich verringert wird.
Durch die Ausbildung des Türstopfens als Hohlkörper mit aus hitzebeständigen Platten
bestehenden Wänden wird eine praktisch unbegrenzte Lebensdauer der Koksofentür erreicht.
Halbkoks und Graphit können keine innige Verbindung mit der Oberfläche des Türstopfens
mehr eingehen, so daß eventuell entstehende Ansätze aus diesen Produkten leicht entfernt
werden können. Die hohe Wärmeleitfähigkeit des Hohlkörpers hat darüber hinaus den
entscheidenden Vorteil, daß die Ofenfüllung auch an den Kopfpartien stets völlig ausgegart
ist, weil nämlich die Wärmezufuhr nicht nur seitlich von den Heizwänden her erfolgt,
sondern auch von den Stirnflächen, die wie eine zusätzliche Heizfläche wirken. Dies
wird noch dadurch erhöht, daß die Stirnfläche selbst von Platten aus hoch hitzebeständigem
Stahl gebildet sind. Weiter ist es möglich, den Hohlkörper um 8
0 bis loo mm weniger weit in die Kammer hineinragen zu lassen, wodurch eine Steigerung
des Durchsatzes um 1 bis 2 % erreicht wird, da nun entsprechend mehr Kokskohle in
den Ofen hineingefüllt werden kann. Ein weiterer wesentlicher Vorteil ist der, daß
der als Hohlkörper ausgeführte Türstopfen wesentlich leichter als der bisher aus feuerfestem
Material hergestellte Türstopfen ist, so daß bei einer Gewichtsersparnis um mehr als
8
0 % auch die Türkonstruktion wesentlich leichter ausgeführt werden kann.
[0013] Weitere Einzelheiten und Vorteile des Erfindungsgegenstandes ergeben sich aus der
nachfolgenden Beschreibung der zugehörigen Zeichnung, in der bevorzugte Ausführungsbeispiele
mit den dazu notwendigen Einzelheiten und Einzelteilen dargestellt sind. Es zeigen:
Fig. 1 eine perspektivische Teilansicht einer Koksofentür,
Fig. 2 einen Querschnitt durch den Gassammelraum,
Fig. 3 einen Querschnitt,
Fig. 4 einen Querschnitt,
Fig. 5 einen Querschnitt,
Fig. 6 einen Querschnitt,
Fig. 7 einen Querschnitt,
Fig. 8 eine perspektivische Teilansicht eines Gas- sammelraumes und
Fig. 9 einen weiteren Querschnitt einer Koksofentür.
[0014] Fig. 1 zeigt die wesentlichen Teile einer Koksofentür, mit der in den Koksofen hineinzeigenden
Seite nach oben gewandt. Der die Armaturen tragende Türkörper ist mit 1 bezeichnet.
Seitlich daran sind die Dichtleisten 2 angeordnet, die beim Einschwenken der Koksofentür
am Türrahmen anliegen und dadurch zu der gewünschten Abdichtung des Koksofens gegenüber
der Atmosphäre führen. Die vor den Türrahmen 3 gefahrene Koksofentür ist in Figur
2 im Querschnitt dargestellt.
[0015] Auf der Innenseite des Türkörpers 1 ist der Türstopfen 4 angeordnet, der, wie aus
Fig. 2 zu ersehen ist, entsprechend weit in die Ofenkammer 5 hineinragt und unter
Belassung eines schmalen Kanals parallel zu den Heizwänden 6 verläuft.
[0016] Der als Hohlkörper ausgebildete Türstopfen 4 bildet den Gassammelraum 7, durch den
das Gas bzw. die gasförmigen Verkokungsprodukte vom Boden der Ofenkammer 5 zu dem
im Bereich der Decke angeordneten Steigrohr aufsteigen kann.
[0017] Zwischen dem Türstopfen 4 und dem Türkörper 1 befindet sich eine Wärmeisolierung
8. Der Türstopfen 4 umschließt dabei die Wärmeisolierung 8.
[0018] Der Türstopfen 4 wird in der beispielhaft dargestellten Ausführungsform durch Aneinanderreihen
einzelner, ca. o,5 bis 1 m langer Abschnitte 29, 3
0, 31 gebildet, die mit geringem Abstand voneinander auf dem Türkörper 1 befestigt
sind. Dadurch entstehen zwischen den einzelnen Abschnitten 29-31 Öffnungen 1
0, 11, 12, die gleichzeitig als Dehnungsfuge und als Gaskanal dienen. Der Abstand zwischen
den einzelnen Abschnitten 29, 3
0, 31 erlaubt somit eine ausreichende Wärmedehnung und ist gleichzeitig so groß gewählt,
daß immer gewährleistet bleibt, daß die im Bereich dieser Dehnungsfugen auftretenden
dampf- bzw. gasförmigen Verkokungsprodukte in den Gassammelraum 7 eindringen können.
[0019] An den den Heizwänden 6 der Ofenkammer 5 zugewandten Seitenflächen besteht keine
Gefahr, daß mit den dampf- bzw. gasförmigen Verkokungsprodukten auch feste Koksteile
bzw, Kohlenpartikel in den Türstopfen 4, d.h. in den Gassammelraum 7, eindringen können,
da er auch auf dieser Seite geschlossen ist. An der der Ofenkammer 5 zugewandten Seite
des Türstopfens 4 wird einem solchen Eindringen im übrigen durch Abdeckungen 14 entgegengewirkt,
die den Abstand zwischen zwei benachbarten Abschnitten 29, 3o bzw. 3o und 31 überbrücken,
gleichzeitig aber einen Spalt offenlassen oder gar zweckmäßigerweise schräg gestellt
sind. Dazu besitzen die Abdeckungen 14 einen winkelförmigen Querschnitt und sind mit
jeweils einem der Abschnitte 29 oder 3o oder 31 so verschweißt, daß sie zunächst von
dem Abschnitt wegragen und erst dann den Spalt bis zum benachbarten Abschnitt überbrücken.
[0020] Der als Hohlkörper ausgeführte Türstopfen 4 bildet, wie aus den Fig. 1, 2 und folgende
hervorgeht, einen vertikalen Gassammelraum 7, über den die gasförmigen Verkokungsprodukte,
wie aus den Fig. 1, 2 und folgende hervorgeht, vorteilhaft abgeleitet und dem horizontalen
oberen Gassammelraum und dem Steigrohr zugeführt werden. Aufgrund der dabei entstehenden
günstigen Gasdruckverhältnisse ist das Druckgefälle am Türrahmen 3 bzw. an der Koksofentür
insgesamt zur jeweils äußeren Atmosphäre so günstig, daß mit den üblichen Dichtleisten
2 die Emissionen sicher verhindert werden können.
[0021] Die einzelnen Abschnitte 29, 3
0, 31 sind mit dem Türkörper 1 verschraubt. Dabei befinden sich in den Abschnitten
29, 3
0, 31 Langlöcher 33, die in Längsrichtung des Türkörpers 4 verlaufen. Das erlaubt einerseits
eine einfache Montage der einzelnen Abschnitte 29, 3
0, 31 und andererseits eine ausreichende Dehnung der einzelnen Abschnitte des Türstopfens
4. Zweckmäßig ist es dabei, die einzelnen Abschnitte etwa mittig über das Befestigungsloch
34 zu fixieren.
[0022] Der vertikale Gassammelraum 7 in Form der aneinandergereihten aus den Wandungen 15,
16, 17 bestehenden Abschnitte 29, 3
0, 31 ist so, wie er in den Fig. 1 und 2 gezeigt ist, dann besonders vorteilhaft einzusetzen,
wenn die zur Verkokung.:verwendete Kokskohle sehr rieselfähig ist, wie beispielsweise
vorerhitzte Kohle. Die geschlossene Form als Hohlkörper verhindert nämlich das Eindringen
von Feinkohle in den Gassammelraum 7 und damit eine Verstopfung des Gasweges. Bei
der Verkokung feuchter Kohle wird der erfindungsgemäße Effekt aber bereits durch eine
vereinfachte Form erreicht, die aus den Fig. 3 bis 8 zu entnehmen ist. Bei dieser
Ausführungsform sind auf die in die Ofenkammer 5 hineinragenden Distanzstücke 18,
19 jeweils aus hitzebeständigen Platten bestehende Abschnitte 29, 3
0, 31 aufgebracht. Die Distanzstücke 18, 19 sind jeweils mit dem Türkörper 1 verbunden.
Bei der aus Fig. 3 und Fig. 8 zu ersehenden Ausführungsform sind die Distanzstücke
18, 19 als T-förmige Teile ausgebildet, wobei der Flansch 22 den jeweiligen Abschnitt
29, 3
0, 31 trägt und der an den Steg 23 angelenkte Fuß 24 jeweils die Verbindung mit dem
Türkörper 1 darstellt. Auf die einzelnen Abschnitte 29, 3
0, 31 sind Winkeleisen 25 mit nach außen stehendem Winkel 26 angebracht. Fig. 8 zeigt
eine derartige Anordnung in perspektivischer Darstellung.
[0023] Die Distanzstücke 18, 19 können T-, runde oder andere Formen haben, wie sie beispielsweise
in Fig. 3, 4, 5, 6 und Fig. 7 gezeigt sind. Die einzelnen Distanzstücke 18, 19 können
jeweils im Abstand zueinander angeordnet werden, was zu einer weiteren Gewichtsverminderung
für die gesamte Koksofentürkonstruktion führt. Damit ist ein geringerer Materialaufwand
aber auch ein geringerer Montageaufwand verbunden. Die dampf- und gasförmigen Verkokungsprodukte
können völlig ungehindert an der hitzebeständigen Platte der einzelnen Abschnitte
29, 3
0, 31 vorbei in den vertikalen Gassammelraum 7 und über das Steigrohr aus dem Koksofen
entfernt werden. Dabei sind, wie erwähnt, verschiedene Ausführungsformen für die.
Distanzstücke 18, 19 möglich, die in den Fig. 3 bis 7 dargestellt sind und bei denen
insbesondere die Fig. 5, 6 die Möglichkeit bieten, das Volumen des Gassammelraumes
7 zu beeinflussen. Fig, 5 weist darüber hinaus über Stickstoffanschlüsse 37 aufblasbare
Gasblasen 36 auf, die den Bereich zwischen Heizwand und den Stegen 23 der Distanzstücke
18, 19 so verschließen, daß in diesen Bereich keine Gase und rieselfähige Kohle eindringen
können. Dadurch wird eine weitere Verbesserung der Dichtwirkung der Dichtleisten 2
erreicht.
[0024] Da die hitzebeständige Platte bzw. die Wandung 16 vorzugsweise aus einem Metall bzw.
aus Stahl mit einer hohen Wärmeleitfähigkeit hergestellt ist, erfolgt die Wärmezufuhr
an die Ofenfüllung nicht nur seitlich von den Heizwänden 6 her, sondern zusätzlich
auch über diese Platte, und zwar genau auf die Stirnfläche der Ofenfüllung. Dieser
Effekt erlaubt es, die Platte um rund loo mm weniger tief in die Ofenkammer 5 hineinragen
zu lassen, wodurch sich das nutzbare Ofenvolumen und damit der Durchsatz je Verkokungsvorgang
entsprechend erhöht. Die einwandfreie Abgarung der Kopfpartien ist damit immer gewährleistet,
was zurerheblich geringeren Emission beim Koksdrücken führt. Dadurch können die Entstaubungsaggregate,
die beim Koksdrücken eingesetzt werden, wesentlich entlastet werden und eine geringere
Leistung aufweisen.
[0025] Fig. 9 zeigt einen Türkörper mit einem aus feuerfestem Material bestehenden Türstopfen.
Der auswechselbare Türrahmen 101 sitzt in den Kopfpartien von Kammerwänden 1
02, 1
03, welche mit nicht dargestellten Heizzügen versehen sind. Der außenliegende Türkörper
1
04 trägt die Türkörperkonstruktion 1
05, 1
06, welche zumeist aus Profileisen besteht. Dichtleisten 1
07, lo8 sorgen für die Abdichtung der Türfuge und damit der Ofenkammer lo9 zur Außenatmosphäre
hin. Kammerseitig ist auf der Innenseite 11o des Türkörpers 104 ein Türstopfen 111
aus feuerfestem Werkstoff angebracht. Der Türstopfen 111 kann aus Fertigteilen bestehen
und hat eine vorgegebene Stärke senkrecht zur Ebene des Türkörpers 1
04.
[0026] Auf der Kammerseite 112 trägt der Türstopfen 111 einen Belag 114, der aus einzelnen
Metallplatten besteht, deren Begrenzungskanten Dehnungsfugen begrenzen, welche zum
Ausgleich der Wärmedehnung dienen. Zwischen dem Belag 114 und der Kammerseite 112
kann ein nicht dargestellter Belag aus wärmedämmendem Werkstoff angeordnet sein. Die
Befestigung der vorzugsweise aus Gußeisen bestehenden den Belag 114 bildenden Platten
kann mit Hilfe von Schraubenbolzen erfolgen, deren Köpfe in das feuerfeste Material
des Türstopfens 111 eingebettet sind und deren mit Gewinde versehene Enden in die
Platten ragen, wo sie mit vorzugsweise versenkten Muttern mit den Platten verspannbar
sind.
1. Koksofentür für einen Horizontalkammerverkokungsofen mit einem gleichzeitig als
Wärmeschutz dienenden, in die Ofenkammer hineinragenden, fest mit dem Türkörper verbundenen,
kastenförmigen Türstopfen, über den die Ofenfüllung in einem bestimmten Abstand zum
Türkörper gehalten wird, gekennzeichnet durch mindestens einen, sich in Längsrichtung
erstreckenden und für die gasförmigen Verkokungsprodukte zugänglichen, im Querschnitt
in etwa dem oberhalb der Ofenfüllung ausgebildeten Gasabführungsraum entsprechenden
Gassammelraum (7).
2. Koksofentür nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Türstopfen (4) als
Hohlkörper mit Wandungen (15,16,17) aber ohne obere und untere Endplatte ausgebildet
ist und mehrere auf seiner Länge verteilt angeordnete Öffnungen (10, 11, 12) aufweist.
3. Koksofentür nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Öffnungen (10, 11, 12) sich an der der Ofenkammer (5) zugewandten Seite befinden und mit einer
Abdeckung (14) versehen sind.
4. Koksofentür nach Anspruch 2 und Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Öffnungen
(10, 11, 12) sich bis in den Seitenbereich des Türstopfens (4) erstrecken.
5. Koksofentür nach Anspruch 1 und Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Wandungen
(15, 16, 17) des als Hohlkörper ausgebildeten Türstopfens (4) aus einem metallischen
Werkstoff gefertigt sind.
6. Koksofentür nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Wandungen (15, 16,
17) aus hoch hitzebeständigem Stahl gefertigt sind.
7. Koksofentür nach Anspruch 1 und Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die vordere
Wandung (16) von einer Verkokungsplatte gebildet ist, die über Distanzstücke (18,
19) mit dem Türkörper (1) verbunden ist.
8. Koksofentür nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Distanzstücke (18,
19) T-förmig ausgebildet sind, wobei deren Flansch (22) die vordere Wandung (16) trägt
und der Fuß (24) des Steges (23) mit dem Türkörper (1) verbunden ist.
9. Koksofentür nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Distanzstücke (18,
19) längenveränderlich ausgebildet sind.
lo. Koksofentür nach Anspruch 2 oder Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß auf der
vorderen Wandung (16) mit dem Winkel (26) nach außen weisende Winkeleisen (25) angeordnet
sind.
11. Koksofentür nach Anspruch 5, Anspruch 6, Anspruch 7 oder Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen Türstopfen (4) und Türkörper (1) eine den Türkörper abschirmende Wärmeisolierung
(8) angeordnet ist.
12. Koksofentür nach Anspruch 2 oder Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Türstopfen
(4) in Abschnitte (29, 30, 31) unterteilt ausgeführt ist.
13.Koksofentür nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen den Abschnitten
(29, 30, 31) Dehnungsfugen vorgesehen sind.
14. Koksofentür nach Anspruch 2 oder Anspruch 7 und Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet,
daß die Abschnitte (29, 30, 31) mit dem Türkörper (1) verschraubt sind, wobei die Schraubenverbindung in Längsrichtung
des Türstopfens (4) angeordnete Langlöcher (33) aufweist.
15. Koksofentür für einen Horizontalkammerverkokungsofen mit einem gleichzeitig als
Wärmeschutz dienenden, in die Ofenkammer hineinragenden, fest mit dem Türkörper verbundenen,
feuerfesten Türstopfen, über den die Ofenfüllung in einem bestimmten Abstand zum Türkörper
gehalten wird, dadurch gekennzeichnet, daß der Türstopfen (111) auf seiner Kammerseite
(112) einen Belag (114) mit einer gegenüber dem Werkstoff des Türstopfens höheren
Wärmeleitfähigkeit aufweist und die Tiefe des Türstopfens wenigstens um die in der
gleichen Richtung liegende Belagstärke reduziert ist.
16. Koksofentür nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß der Belag (114) aus
Metallplatten besteht, die parallel zum Türkörper (104) verlaufend angeordnet sind.
17. Koksofentür nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß die den Belag (114)
bildenden Metallplatten aus Gußeisen bestehen.
18. Koksofentür nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß die von dem Belag (114)
gebildete Kammerseite (112) nach außen hinter die jeweils ersten Heizzüge zurückverlegt
ist.
19. Verfahren zur Verbesserung der Gasqualität des insbesondere bei der Verkokung
von Steinkohle in Horizontalkammeröfen frei werdenden bzw. entstehenden Gases, bei
dem das Gas über den zwischen Ofenfüllung und Koksofendecke verbleibenden horizontal
verlaufenden Gassammel- und Gasabführungsraum abgesaugt wird, dadurch gekennzeichnet,
daß das Gas gleichzeitig auch an den Stirnseiten des Koksofens gezielt abgesaugt wird.
20. Verfahren nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, daß die von den Gasen mitgeführte
Wärme sowie die Wärme der ersten Heizzüge und die vom Koks ausgehende Reflektionswärme
zur Beheizung der Verkokungsplatte verwendet wird.