[0001] Die Erfindung richtet sich auf einen Streckenstab mit einer Längsnut zur Aufnahme
einer Nadelleiste bei Textilvorbereitungsmaschinen, insbesondere Streckwerken.
[0002] Solche Streckenstäbe, in deren Nut die Nadelleisten eingespannt, eingeschraubt, eingelötet
oder eingeklebt werden, werden bislang ausnahmslos einteilig aus Stahlprofilen hergestellt.
Die vergleichsweise schmalen und tiefen Nuten müssen in das volle Material eingearbeitet
werden, wozu sich nur Scheibenfräser eignen, deren Durchmesser dazu besondersklein
sein muß, damit der Auslauf der zu fräsenden Nut genügend klein bleibt. Dieses Erfordernis
bedingt einen hohen Zeitaufwand. Solche Stäbe werden anschließend gehärtet, da insbesondere
die außenliegenden Stabenden z.B. durch den Angriff von Mitnehmerelementen einer beachtlichen
Beanspruchung unterliegen. Dadurch treten Verzugkräfte auf. Dies wiederum erfordert
ein Nachrichten der Stäbe, was im allgemeinen von Hand geschieht. Andererseits führt
dieses Herstellungsverfahren zu einem beachtlichen kostenerhöhenden Ausschuß.
[0003] Diese Mängel bekannter Streckenstäbe zu vermeiden und eine konstruktive Ausgestaltung
vorzusehen, die bei der Herstellung Arbeit und Kosten erspart, ist die der Erfindung
zugrundeliegende Aufgabe.
[0004] Nach dem allgemeinen Gedanken der Erfindung besteht die Lö-sung darin, daß der Streckenstab
aus zwei in einer Längsteilungsebene einander anliegenden und an den Anlageflächen
miteinander verbundenen Leisten besteht, von denen die eine aus gehärtetem Werkstoff
und die andere aus weniger hartem Werkstoff besteht, wobei die Nut von der Teilungsebene
der Leisten ausgeht.
[0005] Ein wesentlicher Vorteil dieser erfindungsgemäßen Maßnahme liegt darin, daß die Nut
von der Fläche der Leiste her eingearbeitet werden kann, wozu beispielsweise Walzenstirnfräser
Verwendung finden können, deren Zerspannungsleistung wesentlich höher ist als die
der andernfalls erforderlichen Scheibenfräser. Zum anderen brauchen die fertiggestellten
Stäbe keinem weiteren Härteprozeß unterzogen zu werden, so daß das Nachrichten ganz
entfällt. Schließlich hat sich überraschend herausgestellt, daß der aus zwei Leisten
unterschiedlicher Härte bestehende Streckenstab eine höhere Biegefestigkeit aufweist
als ein dem Stand der Technik entsprechender einstückiger Stab.
[0006] Zur Herstellung eines solchen Streckenstabs kann Bandmaterial Verwendung finden.
[0007] Es liegt im Rahmen der Erfindung, die beiden Leisten stoffschlüssig zu verbinden,
z.B. durch Punktschweißen. Siekönnen aber auch miteinander verlötet oder verklebt
werden. Welcher Verbindungsart der Vorzug gegeben wird, richtet sich nach den Umständen
des Einzelfalls und den zu erwartenden von dem Stab aufzunehmenden Kräften.
[0008] Die Erfindung sieht vor, daß die Nut in nur einer der beiden Leisten eingearbeitet
ist. Die eine Seitenwand der Nut liegt dann in der Teilungsebene der beiden Leisten.
[0009] Eine andere Alternative besteht darin, daß die Nut teilweise in beide Leisten eingearbeitet
ist, was insbesondere bei einem Verlauf der Nut schräg zur Teilungsebene in Betracht
kommt. In beiden Fällen wirken sich aber die Vorteile der leichteren Bearbeitbarkeit
voll aus.
[0010] Weitere Merkmale, Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der folgenden
Beschreibung einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sowie anhand der Zeichnung.
Hierbei zeigen:
Fig. 1 einen erfindungsgemäßen Streckenstab in perspektivischer Darstellung;
Fig. 2 den Aufbau eines Streckenstabs nach Fig. 1 etwa im Schnitt nach Linie II -
II in Fig. 1 und
Fig. 3 und 4 weitere abgewandelte Ausführungsformen des Streckenstabs, wiederum im
analogen Schnitt.
[0011] Der Streckenstab nach Fig. 1 besteht aus zwei Leisten, von denen die in der Zeichnung
hinten liegende Leiste 1 länger ist als die vorn liegende Leiste 2. Die Leiste 1 weist
überstehende Enden 3 auf, die der Befestigung des Streckenstabes an der jeweiligen
Maschine dienen und die insbesondere dem Angriff von Mitnehmerelementen und damit
erhöhter Beanspruchung ausgesetzt sind. Aus diesem Grund besteht die Leiste 1 aus
gehärtetem Stahl. Der Querschnitt der Leiste 1 ist rechteckig. An der Seitenfläche
4 liegt die weitere, demgegenüber kürzere Leiste 2 an, die aus ungehärtetem oder zumindest
weniger hartem Stahl besteht und, wie bei der in Fig. 1 wiedergegebenen Ausführungsform,
durch Schweißpunkte 5 mit der Leiste 1 verbunden ist. Es kommen aber auch eine Löt-
oder Klebeverbindung in Betracht, ohne daß dadurch die Erfindung eine prinzipielle
Änderung erfährt. Die Nut 6 greift von der Oberseite her in den Streckenstab ein.
Bei der Ausführungsform nach Fig. 1 und 2 verläuft diese Nut 6 leicht schräg zur Längsteilungsebene
7 der beiden Leisten 1 und 2. In jeder dieser Leisten 1 und 2 ist ein Teil der Nut
6 eingearbeitet. Fig. 2 läßt in ihrem oberen Teil erkennen, daß die Bearbeitung der
Leisten von ihrer Oberfläche her leicht möglich ist.
[0012] Bei der Ausführungsform nach Fig. 3 verläuft die Nut 6 parallel zur Längsteilungsebene
7, und zwar ist sie je zur Hälfte in jede der beiden Leisten 1 und 2 eingearbeitet.
Die Fig. 4 hingegen zeigt eine Nut 6, die allein in die kürzere Leisten 2 eingearbeitet
ist und einerseits von der Fläche 4 der Leiste 1 begrenzt wird.
[0013] Bei den Stäben, wie sie beispielsweise gemäß der Patentanmeldung P 29 06 544.9-26
zur Befestigung eines Nadelstreifens Verwendung finden, ergibt sich darüber hinaus
der außerordentlich große Vorteil der in die Seitenflächen der beiden Leisten einzubringenden
Nuten.
1. Streckenstab mit einer Längsnut zur Aufnahme einer Nadelleiste bei Textilvorbereitungsmaschinen,
insbesondere Streckwerken, dadurch gekennzeichnet, daß der Streckenstab aus zwei in
einer Längsteilungsebene (7) einander anliegenden und an den Anlageflächen miteinander
verbundenen Leisten (1,2) besteht, von denen die eine (Leiste 1) aus gehärtetem Werkstoff
und die andere (Leiste 2) aus weniger hartem Werkstoff besteht, wobei die Nut (6)
von der Teilungsebene (7) der beiden Leisten (1,2) ausgeht.
2. Streckenstab nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Leisten (1,2)
durch Punktschweißen, Löten, Kleben od.dgl. verbunden sind.
3. Streckenstab nach Anspruch 1 u. 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Nut (6) in nur
einer der beiden Leisten (1,2) eingearbeitet ist.
4. Streckenstab nach Anspruch 1 u. 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Nut (6) teilweise
in beide Leisten (1,2) eingearbeitet ist.