[0001] Die Erfindung betrifft ein hydraulisches Versorgungssystem einer Pulsationspresse,
insbesondere einer Presse zur spanlosen Vibrations-Formgebung.
[0002] Es ist ein hydraulisches Versorgungssystem für Maschinen und Pulsationseinrichtungen
bekannt, welches eine Pumpe mit einem Sicherheitsventil enthält, die das Öl über einen
Schieberverteiler oder ein anderes Steuerelement zu den Arbeitsräumen der Steuermotoren
der Pulsationsplatten fördert.
[0003] Die pulsierenden Druckschwankungen in den Arbeitsräumen der Steuermotoren der Pulsationsplatten
werden mittels eines Impulsventiles hervorgerufen, dessen durch die Druckzunahme hervorgerufenes
Öffnen das Ablassen des Öls aus den Arbeitsräumen in den Abfluß und einen plötzlichen
Druckabfall in den Arbeitsräumen der Steuermotoren bewirkt. Ein konstanter Wert der
Druckkraft wird durch den Einsatz eines Drucksammlers sichergestellt, welcher mittels
eines Ventiles und eines Sicherheitsventiles mit dem Unterkolbenraum der Steuermotoren
der unteren Platte verbunden ist. Ein derartiges System ist aus der SU-PS 364378 bekannt.
[0004] Weiter ist ein hydraulisches Versorgungssystem einer doppelt wirkenden hydraulischen
Presse bekannt, das eine zweistufige Flügelradpumpe enthält, welche das Öl durch ein
Rückschlagventil und ein Sicherheitsventil zu zwei elektromagnetisch gesteuerten Schieberverteilern
fördert, von wo das Öl zu dem Unterkolbenraum des hydraulischen Steuermotors und zu
einem Druckmultiplikator gefördert wird. Auf der den Steuermotor speisenden Leitung
ist ein Kontaktmanometer aufgebaut, das die Schieberverteiler beim Erreichen des Solldruckes
aussteuert, wodurch nach dem Erreichen des Solldruckes das Öl in den überkolbenraum
des Steuermotors gegeben wird und der Unterkolbenraum zum Abfluß geöffent wird. Im
Ergebnis verlagert sich der Kolben des Steuermotors solange in Übereinstimmung mit
der Sollamplitude der Pulsation abwärts, bis durch einen Endschalter das Signal der
Spielwiederholung zugeführt wird. Die Versorgung des Steuermotors des konzentrischen
Stempels mit dem Kolben des Steuermotors und des in der Aushöhlung angeordneten Kolbens
erfolgt mittels einer gesonderten hydraulischen Pumpe samt Ausrüstung und Steuersystem.
Ein derartiges System ist aus der SU-PS 183709 bekannt.
[0005] In den bekannten hydraulischen Versorgungssystemen von Pulsationspressen erfolgt
die Erzeugung des Pulsationsflüssigkeitsstrahles in großen Räumen, was den Einsatz
von Pumpen mit großer Förderleistung erfordert, die Stabilisation der Parameter der
Vibrationskraft erschwert und eine ungünstige Energiebilanz bewirkt.
[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein hydraulisches Versorgungssystem einer
Pulsationspresse mit erleichterter Stabilisation der Parameter der Vibrationskraft
und hoher Zuverlässigkeit und Energieausbeute zu schaffen.
[0007] Diese Aufgabe wird mit einem hydraulischen Versorgungssystem einer Pulsationspresse,
enthaltend Pumpen, Rückschlagventile, ein Drosselventil, Sicherheitsventile, Drucksammler
und Schieberverteiler erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß zwei Pumpen, gesichert durch
Rückschlagventile und verbunden mit Überlaufventilen und den Drucksammlern das Öl
zu den Schieberverteilern fördern, wobei ein Schieberverteiler in seiner Arbeitslage
I das Öl zum Arbeitsraum unter dem Kolben eines hydraulischen Steuermotors leitet
und durch den anderen Schieberverteiler in seiner Arbeitslage I das Öl zu einem Rotationsverteiler
geleitet wird und von dort als pulsierender Strahl zum Arbeitsraum unter einem Teil
des Kolbens des Steuermotors mit kleinerem Durchmesser und zum Abfluß, und daß der
Schieberverteiler in seiner Arbeitslage II das Öl zum Raum über dem Kolben des Steuermotors
leitet, wobei gleichzeitig der zweite Arbeitsraum durch ein Schieberventil mit dem
Abfluß verbunden wird, während der Druckwert in dem Raum über dem Kolben mittels eines
Überlaufventiles begrenzt wird.
[0008] Zweckmäßig ist die Ölzuführleitung von dem einen Schieberverteiler zum Rotationsverteiler
durch ein Absperrventil und das Drosselventil mit der Leitung verbunden, welche das
Öl vom anderen Schieberverteiler in den Arbeitsraum unter dem Kolben des hydraulischen
Steuermotors zuführt.
[0009] Das Wesen der Erfindung besteht darin, daß in dem hydraulischen Versorgungssystem
einer Pulsationspresse, enthaltend Pumpen, Überlaufrückschlagventile, Sicherheitsventile,
Drucksammler und Schieberverteiler, zwei Pumpen eingesetzt werden, die mit Rückschlagventilen
gesichert und mit den Überlaufventilen und Drucksammlern verbunden sind, welche das
Öl in die Schieberverteiler fördern. Einer der Schieberverteiler leitet in seiner
Lage I das Öl in den Arbeitsraum unter dem Kolben des hydraulischen Steuermotors und
durch den zweiten Schieberverteiler wird in seiner Arbeitslage I das Öl dem Rotationsverteiler
zugeführt, von wo es als ein pulsierender Strahl in den Arbeitsraum unter dem Kolben
des Steuermotors mit kleinerem Durchmesser und zum Abfluß gelangt. Der erste Schieberverteiler
leitet in seiner Arbeitslage II das Öl in den Arbeitsraum über dem Kolben des Steuermotors,
wobei gleichzeitig der Arbeitsraum unter dem Kolben mit kleinerem Durchmesser mittels
eines Schieberventiles mit dem Abfluß verbunden wird. Der Druckwert in dem Raum über
dem Kolben des hydraulischen Steuermotors wird durch das Überlaufventil begrenzt.
Die ölzuführleitung von dem Schieberverteiler zu dem Rotationsverteiler ist mittels
eines Absperrventiles und eines Drosselventiles mit der Ölzuführleitung von dem Schieberverteiler
zu dem Raum unter dem Kolben des hydraulischen Steuermotors verbunden.
[0010] Das erfindungsgemäße hydraulische Versorgungssystem ermöglicht die Durchführung zweier
Schemen der Pulsationsbelastung bei Ausnutzung der allgemein zugänglichen Elemente
der Krafthydraulik. Das erfindungsgemäße System ermöglicht eine stufenlose Regelung
der Parameter des Prozesses in einem vollen Bereich von Werten nahe Null bis zu Nennwerten.
Das erfindungsgemäße System zeichnet sich durch Zuverlässigkeit, einfache Bedienung
und hohe Energieausbeute aus.
[0011] Im folgenden ist das erfindungsgemäße hydraulische Versorgungssystem einer Pulsationspresse
anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 ein Schemabild des Versorgungssystems,
Fig. 2 eine Darstellung der Pulsationsbelastung bei geschlossenem Absperrventil, und
Fig. 3 eine Darstellung der Pulsationsbelastung bei geöffnetem Absperrventil.
[0012] Das hydraulische Versorgungssystem einer Pulsationspresse enthält einen Ölbehälter
1, von welchem über Filter 2 und 3 zwei Mehrkolbenpumpen 4 und 5 mit veränderlicher
Förderleistung das Öl entnehmen. Die Pumpen 4 und 5 werden durch Gleichstrommotoren
6 und 7 mit stufenloser Regelung der Drehzahl angetrieben. Die Änderung der Förderleistung
der Pumpen 4 und 5 und der Drehzahl der diese Pumpen antreibenden Motoren 6 und 7
ermöglicht die Änderung der Arbeitsgeschwindigkeit der Presse in kontinuierlicher
Weise in einem weiten Bereich. Die beiden Pumpen 4 und 5 werden durch Rückschlagventile
8 und 9 gesichert. Die Druckwerte in den durch die Pumpen 4 und 5 gespeisten Zweigen
des Systems werden mittels Überlaufventilen 10 und 11 begrenzt und mittels Manometern
12 und 13 angezeigt. Mit den Druckleitungen der Pumpen 4 und 5 sind Drucksammler 14
und 15 verbunden, deren Aufgabe in der Stabilisierung des Drukkes und in der Lieferung
größerer Ölmengen bei plötzlichem Bedarf in den Arbeitsräumen eines Steuermotors 16
besteht. Der hydraulische Steuermotor 16 ist mit einem Kolben mit zwei Arbeitsflächen
versehen. Wenn sich Schieberverteiler 17 und 18 in ihrer Arbeitslage I befinden, dann
wird das Öl in den Arbeitsraum V unter dem Kolben n des hydraulischen Steuermotors
16 gefördert. Bei gleichzeitiger Einstellung eines Schieberverteilers 19 in seine
Arbeitslage I wird das Öl durch die Pumpe 5 dem Rotationsverteiler 20 zugeführt, wovon
es in den Arbeitsraum V unter dem Teil des Kolbens des Steuermotors mit kleinerem
Durchmesser und teilweise in den Abfluß zum Behälter 1 gelangt. Das Flügelrad eines
Rotationsverteilers 20 wird durch einen Gleichstrommotor 21 mit stufenloser Regelung
der Drehzahl angetrieben. Wenn ein Absperrventil 22 in einer die Speiseleitung des
Raumes V unter dem Kolben des hydraulischen Steuermotors 16 und die Speiseleitung
des Rotationsverteilers 20 verbindenden Leitung geschlossen ist, dann arbeiten die
beiden Zweige des Versorgungssystems, gespeist durch die Pumpen 4 und 5, voneinander
unabhängig und es wird das Belastungsschema realisiert, bei welchem die Amplitude
der Kraftpulsation bei steigendem durchschnittlichen Kraftwert konstant ist (amplitudenkonstanter
Verlauf).
[0013] Beim Öffnen das Absperrventils 22, d.h. nach der Verbindung der den Raum V des Steuermotors
16 speisenden Leitung mit der den Rotationsverteiler 20 speisenden Leitung mittels
eines Drosselventiles 23 wird das Belastungsschema realisiert, bei welchem mit steigendem
durchschnittlichen Kraftwert eine gleichzeitige Steigerung der Kraftpulsationsamplitude
auftritt (proportionaler Verlauf). Die Kraftverhältnisse werden durch das Drosselventil
festgestellt. Die Rückbewegung des Kolbens des hydraulischen Steuermotors 16 erfolgt
nach der Einstellung des Schieberverteilers 17 in die Arbeitslage II und der Einstellung
des Arbeitsraums V unter dem Teil des Kolbens des Steuermotors mit kleinerem Durchmesser
in die Arbeitslage I. Das Öl wird dann von der Pumpe 4 in den Raum V
p über dem Kolben des hydraulischen Steuermotors 16 gefördert und der Raum V unter
dem Kolben des Steuermotors 16 und der Raum V unter dem Teil des Kolbens mit kleinerem
Durchmesser werden mit dem Abfluß zu dem Behälter 1 verbunden. Der Druckwert in dem
Raum V
p über dem Kolben des hydraulischen Steuermotors 16 wird mittels eines Überlaufventils
25 begrenzt und durch ein Manometer 26 angezeigt.
1. Hydraulisches Versorgungssystem einer Pulsationspresse, enthaltend Pumpen (4, 5),
Rückschlagventile (8, 9), ein Drosselventil (23), Sicherheitsventile, Drucksammler
(14, 15) und Schieberverteiler (17, 19), dadurch gekennzeichnet , daß zwei Pumpen
(4, 5) gesichert durch Rückschlagventile (8, 9) und verbunden mit Überlaufventilen
(10, 11) und den Drucksammlern (14, 15) das Öl zu den Schieberverteilern (17, 19)
fördern, wobei ein Schieberverteiler (17) in seiner Arbeitslage I das Öl zum Arbeitsraum
(V ) unter dem Kolben eines hydraulischen Steuermotors (16) leitet und durch den anderen
Schieberverteiler (19) in seiner Arbeitslage I das Öl zu einem Rotationsverteiler
(20) geleitet wird und von dort als pulsierender Strahl zum Arbeitsraum (V ) unter
einem Teil des Kolbens des Steuermotors (16) mit kleinerem Durchmesser und zum Abfluß,
und daß der Schieberverteiler (17) in seiner Arbeitslage II das Öl zum Raum (V ) über
dem Kolben des Steuermotors leitet, wobei gleichzeitig der zweite Arbeitsraum (V )
durch ein Schieberventil (24) mit dem Abfluß verbunden wird, während der Druckwert
in dem Raum (V ) über dem Kolben mittels eines Überlaufventiles (25) begrenzt wird.
2. Versorgungssystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß die Ölzuführleitung
von dem einen Schieberverteiler (19) zum Rotationsverteiler (20) durch ein Absperrventil
(22) und das Drosselventil (23) mit der Leitung verbunden ist, welche das Öl vom anderen
Schieberverteiler (17) in den Arbeitsraum (V ) unter dem Kolben des hydraulischen
Steuermotors (16) zuführt.