[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum fortlaufenden Reinigen von Textilbahnen
unter Anwendung eines oder mehrerer angetriebener Transportbänder, auf dem bzw. auf
denen die Textilbahn in Falten abgelegt wird, wobei die Textilbahn nach einer Teillänge
des Bandes oder am Ende bzw. in der Nähe des Endes jedes Bandes von diesem abgenommen
und in von der Faltenlage der vorhergehenden Teillänge oder dem vorhergehenden Band
abweichenden Faltenlage auf die nächste Teillänge oder das nächste Band aufgelegt
wird. Die Erfindung betrifft ferner eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens.
- Bei ihr sind dem in Teillängen unterteilten Band oder den Bändern ein Rollbett oder
Rollbetten gleichzusetzen.
[0002] Durch die US-PS 2.443.990 ist eine Reinigungsvorrichtung für Textilbahnen mit mehreren
übereinander angeordneten Transportbändern bekannt, auf die die Textilbahn aufgelegt
wird und an deren Ende die Textilbahn auf das nächst tiefere Band abgleitet. - Eine
ähnliche Vorrichtung beschreibt die CH-PS 15 22 21.
[0003] Gegenüber den Vorrichtungen nach den beiden vorstehend genannten Druckschriften wird
bei der Vorrichtung nach der DE-PS 176.606 die Textilbahn von unten nach oben über
mehrere parallele Transportbänder geführt, wobei das Abziehen der Textilbahn am Ende
der gebogen geführten Transportbänder nach oben, d.h. in Transportrichtung der Textilbahn
erfolgt. - Durch die US-PS 1.916.946 (Fig. 4) ist ferner eine Wascheinrichtung für
Textilbahnen mit einem horizontalen Trag- und Förderband bekannt, von dem die Textilbahn
nach Zurücklegen einer Teillänge des Bandes von diesem senkrecht nach oben abgezogen
und nach Umschlingen einer Umlenkrolle wieder auf das Band abgelegt wird. - Letztlich
ist durch die US-PS 2.431.372 eine Vorrichtung zum fortlaufenden Reinigen einer Textilbahn
mit mehreren schräg und parallel zueinander angeordneten Gleitbahnen für die darauf
in Falten gelegte Textilbahn bekannt. Am halbkreisförmig gekrümmten Ende der Gleitbahnen
wird die Textilbahn senkrecht zur Bewegungsrichtung von der Gleitbahn abgezogen und
über Leitrollen an den Anfang der nächsten Gleitbahn geführt.
[0004] Weist die Textilbahn zu entfernende Bestandteile oder Mittel auf, die ein Haften
oder Kleben von Falten der Textilbahn aneinander bewirkt oder unterstützt und wenn
die Textilbahn weiterhin eine größere Breite aufweist, so sind die bekannten Vorrichtungen
und die mit ihnen durchführbaren Verfahren für einen störungsfreien Lauf der Textilbahn
nicht geeignet.
[0005] Es ist daher die Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren und Vorrichtungen zu schaffen,
mit denen insbesondere breite Textilbahnen störungsfrei, d.h. ohne Flattern und ohne
Längsz
4falten, zu reinigen sind. Hierbei soll ein großer zusätzlicher maschineller Aufwand,
insbesondere zusätzlicher Platzbedarf, vermieden werden.
[0006] Zur Lösung dieser Aufgabe sieht die Erfindung ein Verfahren der eingangs beschriebenen
Art vor, bei dem die Textilbahn am Ende der Teillänge oder jedes Bandes frei hängend
in einem Winkel unter 70° gegen die Teillänge oder das Band gegen die Förderrichtung
des Bandes von diesem abgezogen wird. - Hierbei wird die Textilbahn am Ende der Teillänge
oder des Bandes in der mittleren Ebene des Bandes bewegt.
[0007] Die Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens sieht im wesentlichen zwei Ausführungsformen
vor. Bei der ersten findet ein horizontales oder schräges Transportband und mehrere
darüber angeordnete, angetriebene Abzugs- und Umlenkrollen und Faltenlegewalzen Anwendung,
wie dies aus der US-PS 2.443.372 bekannt ist. Erfindungsgemäß hat jede Abzugs- und
Umlenkrolle einen Mindestabstand von der in Laufrichtung des Bandes nächsten Faltenlegewalze,
der einem Drittel des Abstandes zweier aufeinanderfolgender Faltenlegewalzen entspricht.
- Hierbei ist zwischen dem Band und der Abzugs- und Umlenkrolle keine weitere Walze
oder Rolle angeordnet, so daß die Textilbahn frei durchhängend von dem Band durch
die Rolle abgezogen wird. - Wie bei der Vorrichtung nach der US-PS 1.916.946 (Fig.
4) sind die Abzugs- und Umlenkrollen in einer zu dem Band parallelen Ebene angeordnet,
wobei sie in Laufrichtung des Bandobertrums vor den Faltenlegewalzen in dieser Ebene
angeordnet sind.
[0008] Die zweite Ausführungsform der Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens sieht
mehrere horizontale oder schräge, parallel übereinander angeordnete Bänder vor, wobei
je eine in Laufrichtung des Bandobertrums vor dem Ende jedes Bandes und oberhalb desselben
angeordnete Abzugs- und Umlenkrolle vorgesehen ist.
[0009] Zusätzliche Merkmale beider Ausführungsformen beinhalten die weiteren Unteransprüche.
[0010] Der Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens und der Vorrichtung ist darin zu sehen,
daß durch die Abzugsrichtung der vorzugsweisen breiten Textilbahn ein Abziehen derselben
entgegengesetzt zur Förderrichtung erfolgt und hierbei die Textilbahn, ohne daß die
letzten Falten angehoben werden, in einer Art Schlaufe von der jeweils letzten Falte
abgezogen wird. Hierdurch wird nicht nur ein weitgehend über die Breite der Textilbahn
gleichmäßiges Abziehen der Textilbahn von der letzten Falte erreicht, sondern auch
ein bis über die Bahnbreite ungleichmäßigen Abziehen auftretendes Flattern sowie Längsdruckfalten
vermieden. Diese treten meist dann auf, wenn Längsabschnitte der Textilbahn in der
Faltenlage, z.B. durch den Gehalt an Stärke in der Schlichte, stärker zusammenals
kleben benachbarte Längsabschnitte.
[0011] Auf der Zeichnung sind die beiden Ausführungsbeispiele der erfindungsgemäßen Vorrichtung
wiedergegeben und zwar zeigen
Fig. 1 eine erfindungsgemäße Vorrichtung, die in einer Behandlungskammer untergebracht
ist und wobei ein durchgehendes horizontales, angetriebenes Transportband Anwendung
findet, auf dem die Textilbahn in Abschnitten aufgelegt ist,
Fig. 2 in größerem Maßstab gegenüber der Darstellung in Fig. 1 ein Rollenbett auf
das die Textilbahn gleichfalls in Abschnitten abgelegt ist,
Fig. 3 die Darstellung des Endes einer Teillänge oder eines Bandes sowie das darauf
transportierte Textilbahnende bei der Ausführungsform nach Fig. 1, 2 und Fig. 4,
Fig. 4 die Anwendung von vorzugsweise unabhängig voneinander angetriebenen Teilbändern
der zweiten Ausführungsform.
[0012] Bei der Ausführungsform nach Fig. 1 ist die erfindungsgemäße Vorrichtung in einer
Kammer angeordnet, in die die zu behandelnde Textilbahn, z.B. eine Gewebe- oder Gewirkebahn
G durch eine Vorkammer 2 laufend eintritt und über eine erste Umlenkrolle 3 geführt
wird, um anschließend durch einen Faltenleger 4 in senkrechter Richtung geführt zu
werden, durch den die Textilbahn in Falten F gelegt wird.
[0013] Unterhalb des Faltenlegers 4 setzt ein endloses horizontales Transportband 5 an,
das um die eine endseitige Rolle 6 geführt ist, zwischen der und dem Faltenleger 4
ein in seiner Mitte schwenkbares Leit- und Umlenkblech 7 vorgesehen ist. - In Laufrichtung
des Bandes 5 hinter der Rolle 6 gelangt die Gewebebahn G in Falten gelegt auf den
Obertrum 5 a des Bandes 5, das über die Stützrollen 8 zu der zweiten endseitigen Rolle
9 gelangt. In einem Abstand a von der Auflagestelle 10 der Textilbahn auf das Band
5 verläßt die Bahn G den Obertrum 5 a bei F, um über eine Umlenkrolle 11 geführt zu
werden, die in Textilbahnlaufrichtung seitlich oberhalb der Stelle F und vor einer
Faltenlegewalze oder -haspel 12 angeordnet ist. Von dieser Walze oder dem Haspel,
die auch durch eine kleine Abtafeleinrichtung ersetzt werden können, gelangt die Textilbahn
G wieder in Falten gelegt auf den Obertrum 5 a des Bandes 5. - In einem Abstand a
gelangt die Textilbahn G wiederum frei durchhängend auf eine zweite Umlenkrolle 14
und von hier über eine Faltenlegewalze oder eine -haspel 15 auf den Obertrum 5 a des
fortlaufenden Bandes 5. Der Walze oder dem Haspel 15 sind wiederum im Abstand a eine
weitere Umlenkrolle 16 mit einer Faltenlegewalze oder einem -haspel 17 nachgeschaltet,
so daß das Textilband G in gleichen Längen auf das Obertrum 5 a des Bandes 5 aufgelegt
wird, um letztlich über zwei Umlenkrollen 19 und eine Leitwalze 20 aus der Kammer
1 herausgeführt zu werden. - Unterhalb jeder Faltenlegewalze oder jedes -haspels ist
ein Leitblech 21 angeordnet, das um sein oberes Ende 22 schwenkbar sein kann, so daß
durch das freie Ende dieses Bleches die Faltenlage auf den einzelnen Teillängen I,
II, III, IV und V der Textilbahn auf dem Band 5 beeinflußt werden kann. In Fig. 2
ist statt des endloses umlaufenden Transportbandes ein Rollenbett 23 aus den Einzelrollen
24 vorgesehen. Ansonsten ist die Einrichtung die gleiche wie die in Fig. 1 dargestellte.
[0014] Aus Fig. 3 ist zu erkennen, wie die Textilbahn G in einem Winkel α unter 70° entgegengesetzt
zur Laufrichtung L des Bandes 5 abgezogen wird. Es werden sich gleichmäßig über die
Bahnbreite erstreckende Schlaufen S, S1, S
29 S
3, S
4, gebildet, wobei die abgezogene Textilbahn bei H dafür sorgt, daß die hinter den
Schlaufen S bis S
4 gelegenen Falten R, R
1, R
2 etc. auf dem Band 5 aufliegen. Je flacher der Winkel α gehalten wird, d.h. je niedriger
die Umlenkrollen 11, 14, 16, 17 der Fig. 1 über dem Band 5 angeordnet sind, desto
stärker werden die Falten gegen das Band 5 gedrUckt, so daß die Falten durch Bildung
der Schlaufen stets gleichmäßig aufgelöst werden, d.h. das Aufwärtswandern der Schlaufenkrümmung
über die Breite der Textilbahn gleichmäßig erfolgt.
[0015] Bei der Ausführungsform nach Fig. 4 gelangt die Textilbahn G unter dem Faltenleger
4 auf das Band 31, um von diesem mitgenommen zu werden. Auch hier kann die Faltenlage
durch ein Leitblech 7 beeinflußt werden. Nach Verlassen des ersten Bandes 31 gelangt
die Textilbahn über Rollen 32, 33 in freier gestreckter Lage zu der Faltenlegewalze
34, um von dieser auf ein weiteres Band 35 geführt zu werden, das parallel über dem
Band 31 gelegen ist und auf dem die Textilbahn den in Falten gelegten Abschnitt VIII
bildet. Von dem Band 35 gelangt die Textilbahn über die Umlenkrolle 32 a und die Faltenlegewalze
36 auf ein weiteres Band 37 oberhalb und parallel zu den Bändern 31, 35, um von dort
aus von der Vorrichtung abgezogen zu werden. Bei dieser Ausführungsform sind die Umlenkrollen
in einem Winkel α der etwas vor dem Bandende 31 a, 35 a, 37 a ansetzt, von 30
0 - 45° zwischen dem Band 31, 35, 37 und den Textilbahnabschnitten G
1, G
2 und G
3 golegen.
1. Verfahren zum fortlaufenden Reinigen von Textilbahnen unter Anwendung eines oder
mehrerer angetriebener Transportbänder, auf dem bzw. auf denen die Textilbahn in Falten
abgelegt wird, wobei die Textilbahn nach einer Teillänge des Bandes oder am Ende bzw.
in der Nähe des Endes jedes Bandes von diesem abgenommen und in neuer, von der Faltenlage
der vorhergehenden Teillänge oder dem vorhergehenden Band abweichenden Faltenlage
auf die nächste Teillänge oder das nächste Band aufgelegt wird, dadurch gekennzeichnet,
daß die Textilbahn am Ende der Teillänge oder jedes Bandes frei hängend in einem Winkel
unter 70° gegenüber der Teillänge oder dem Band gegen die Förderrichtung des Bandes
von diesem abgezogen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Textilhahn am Ende der
Teillänge oder des Bandes in der mittleren Ebene des Bandes bewegt wird.
3. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 und 2 mit einem horizontalen
oder schrägen Transportband und mehreren darüber angeordneten, angetriebene Abzugs-
und Umlenkrollen und Faltenlegewalzen, dadurch gekennzeichnet, daß jede Abzugs- und
Umlenkrolle (11, 14, 16, 32, 32'a) einen Mindestabstand von der in Laufrichtung des
Bandes nächsten Faltenlegewalze (12, 15, 17, 34, 36) hat, der einem Fünftel des Abstandes
zweier aufeinanderfolgender Faltenlegewalzen entspricht.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Abzugs- und Umlenkwalzen
(11, 14, 16) in einer gemeinsamen, im wesentlichen zu dem Band (5) parallelen Ebene
und in Laufrichtung des Bandobertrums (5a) vor den Faltenlegewalzen (12, 15, 17) in
dieser Ebene angeordnet sind.
5. Vorrichtung nach Anspruch 3 und 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Abstand der
Abzugs- und Umlenkrollen (11, 15, 17) untereinander gleich ist und dem Abstand von
aufeinanderfolgenden unterhalb der Umlenkwalzen angeordneter Leitblechen (21, 22)
entspricht.
6. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 und 2, mit mehreren
horizontalen oder schrägen, parallel übereinander angeordneten Bändern, gekennzeichnet
durch je eine in Laufrichtung des Bandobertrums vor dem Ende (31 a. 35 a. 37 a) jedes
Bandes und oberhalb desselben angeordnete Abzugsund Umlenkrolle (32, 32 a).
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Abzugs- und Umlenkrollen (32, 32 a) in einem Abstand von den Bandenden (31
a, 35 a, 37 a) angeordnet sind, die mindestens einem Fünftel der Bandlänge entspricht.
8. Vorrichtung nach Anspruch 3 und 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Abzugs- und
Umlenkrollen (11, 14, 16, 32, 32 a) eine Anordnung über dem Band (5) oder den Bändern
(31, 35, 37) besitzen, daß die das Band verlassende Textilbahn (G) einen Winkel von
70° und weniger mit den Band (5, 31, 35, 37) einschließt.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Textilbahn (G) mit
dem Band (5) oder den Bändern (31, 35. 37) einen Winkel zwischen 40° und 65° einschließt.