[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorbauschneeräumeinrichtung für ein Schienenräumfahrzeug,
welche längs einer zur Gleisebene parallelen Führung seitlich verstellbar auf einer
fahrzeugfesten Tragvorrichtung abgestützt ist.
[0002] Eine derartige bekannte Schneeräumeinrichtung
(Deutsche Patentschrift 20 34 508) besteht aus zwei Schneeschleudern, die unabhängig
voneinander aus einer Mittellage, in der sie zusammenstoßen, jeweils horizontal nach
außen verstellbar sind. Jeder Einsatz mit einer seitlich auscefahrenen Schneeschleuder
hat zur Voraussetzung, daß die gleiche Strecke zuerst mit zusammengefahrenen Schneeschleudern
geräumt wird, da sonst ein ungeräumter Mittelstreifen verbleibt. Die an den Wurfradgehäusen
jeder Schneeschleuder befestigten Auswurfkamine beeinträchtigen erheblich die Sicht
des Fahrers. Die jeweils über einen eigenen Motor angetriebenen Schneeschleudern können
jeweils nur mit der halben Leistung eines auf dem Tragfahrzeug verfügbaren Antriebs
betrieben werden.
[0003] Demgegenüber liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine rationeller
einsetzbare Vorbauschneeräumeinrichtung für ein Schienenfahrzeug zu schaffen, bei
welcher die zur bekannten Vorrichtung genannten Nachteile vermieden sind.
[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Schneeräumeinrichtung
als Schneefräse mit zwei in einem gemeinsamen Trommelgehäuse aufgenommenen, synchron
über eine gemeinsame Triebverbindung antreibbaren Frästrommeln besteht, und daß die
Führung eine an der Tragvorrichtung vorgesehene, sich etwa über die gesamte Fahrzeugbreite
erstreckende Führungsschiene und ein Führungsgegenstück umfaßt, an dem das Trommelgehäuse
um untere Anlenkpunkte schwenkbar abgestützt ist.
[0005] Eine an sich bekannte Art der Aufhängung des Trommelgehäuses zur Verstellung der
Neigung bzw. des Abstandes zur Boden
Qberfläche wird dadurch verwirklicht, daß an gegenüberliegenden Seiten des Führungsgegenstücks
nach oben ragende Verlängerungen vorgesehen sind, deren obere Enden jeweils ein Befestigungsmittel
für eine verlängerbare Zugverbindung mit dem Trommelgehäuse aufweist.
[0006] Nach dem erfindungsgemäßen Lösungsvorschlag kann ein an sich bekanntes Fräsaggregat
verwendet werden. Anstelle der dabei am Trägerfahrzeug vorhandenen Befestigungspunkte
für die Aufhängung der Frästrommel treten entsprechende Befestigungspunkte am Führungsgegenstück,
wobei nach einer zweckmäßigen Weiterbildung das Trommelgehäuse fahrzeugseitig unten
einen oder mehrere mit dem Führungs
gegenstück gelenkig verbundene Stützvorsprünge aufweist.
[0007] Beim Räumen von teifverschneiten Schienenwegen besteht eine bekannte Forderung darin,
daß in Kurven auf der kurveninneren Seite der Schienenweg breiter geräumt wird als
auf der kurvenäußeren Seite. Dadurch soll besonders bei langen Schienenfahrzeugen
ein seitliches Anstreifen an der kurveninneren Schneewand vermieden werden. Ein derartiges
Räumprofil kann durch eine geringfügige seitliche Verschiebung der erfindungsgemäßen
Vorbauschneefräse in einem einzigen Arbeitsgang, d.h. durch nur eine Räumfahrt verwirklicht
werden. Nur bei besonders breiten Räumspuren, etwa bei solchen bis zu einem beidseitigen
Überstand von einem halben Meter, bezogen auf die Breite üblicher Schienenfahrzeuge,
sind zwei Arbeitsgänge erforderlich, wobei das Fräsaggregat längs der Führung einmal
nach rechts und einmal nach links außen verschoben ist. Die Gefahr eines im Gleisbereich
verbleibenden Schneestreifens besteht dabei nicht. Bei einseitigem Einsatz des Fräsaggregats
steht die gesamte Antriebsleistung für die im Einsatz befindliche Frästrommel zur
Verfügung. Infolge des für beide Frästrommeln gemeinsamen Trommelgehäuses ist ein
mittlerer Auswurfkamin ausreichend.
[0008] Im Rahmen der Erfindung besteht die Möglichkeit, das Verschieben des Trommeloehäuses
längs der Führung mittels eines mechanischen, bevorzugt hydraulischen Antriebs vom
Fahrerhaus aus ferngesteuert zu bewirken, so daß eine Verschiebung auch während des
Arbeitseinsatzes möglich ist.
[0009] Im folgenden wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der Zeichnung erläutert.
[0010] Es zeigt
Fig. 1 eine Draufsicht auf ein Schienenräumfahrzeug mit angebauter Vorbauschneefräse
und
Fig. 2 eine Seitenansicht der Vorbauschneefräse.
[0011] Bei dem in den Fig. 1 und 2 dargestellten Ausführungsbeispiel ist die Vorbauschneefräse
an ein auf Schienenbetrieb umgerüstetes Straßenfahrzeug 1 angebaut. Im unteren Bereich
der Frontseite des Fahrzeugs 1 sind an dessen Chassis (nicht dargestellt) Verlängerungen
2 angeflanscht, die über eingeschweißte Zwischenstücke 3 mit einer Tragplatte 4 verbunden
sind. Die Tragplatte 4 ist an der Fahrzeugseite einer im Querschnitt L-förmigen Führungsschiene
5 befestigt, deren Länge etwa der Breite des Fahrzeugs entspricht. Über den unteren
Quersteg 6 der Führungsschiene 5 greift ein Führungsgegenstück 7, welches aus zwei
über kurze Verbindungsstege 8 fest miteinander verbundenen Profilteilen 9, 10 besteht.
Diese beiden Profilteile umgreifen den Steg 6 der Führungsschiene 5 von unten bzw.
oben, so daß das Führungsgegenstück 7 kippsicher längs des Stegs 6 der Führungsschiene
verfahrbar ist.
[0012] An den Profilteilen 9, 10 des Führun
gsgegenstücks ist das eigentliche Fräsaggregat 11 gelenkig aufgehängt. Der fahrzeugseitige
Profilteil 10 besitzt an seinen gegenüberliegenden Enden nach oben ragende Ansätze
12, an deren Enden jeweils eine längenverstellbare Zugstange 13 angreift, deren anderes
Ende am Trommelgehäuse 14 angelenkt ist. Darüber hinaus ist ein weiterer längenver-
änderlicher Lenker 15 zwischen einem oberen Anlenkpunkt 16 des Trommel
gehäuses 14 und einem oberen Anlenkpunkt 17 am frästrommelseitigen Profilteil 9 angelenkt.
Insgesamt sind zwei derartige Lenker 15, und zwar im Bereich der seitlichen Enden
des Trommelgehäuses vorgesehen. Weiterhin ist das Trommelgehäuse an seiner Unterseite
über feste Stützvorsprünge 25, die mit ihrem freien Ende ge-
lenkig mit dem trommelseitigen Profilteil 9 verbunden sind, abgestützt. Ein Auswurfkamin
18 ist über einen Drehkranz 19 an der Oberseite des Trommelgehäuses 14 angeschlossen.
Im Inneren des Trommelgehäuses 14 sind zwei FrästrommeIn 20, 21 aufgenommen, die über
ein nicht dargestelltes Winkelgetriebe angetrieben sind, welches im Inneren eines
zwischen den Frästrommeln vorgesehenen Verbindungsrings 22 abgestützt ist. Die Frästrommeln
sind auf von diesem Winkelgetriebe ausgehenden Halbachsen gelagert.
[0013] Gemäß Fig. 1 ist der gesamte Fräsenvorbau auf der Füh - rungsschiene 5, in Fahrtrichtung
gesehen, nach links verschoben, so daß er seitlich etwa einen halben Meter über die
linke Fahrzeugbegrenzu.ng hinausragt. Die äußerst rechte Verschiebemöglichkeit des
Fräsenvorbaus ist mit strichpunktierten Linien angedeutet. Es sind auch beliebige
Zwischenstellunoen des Fräsenvorbaus auf der Führungsschiene 5 möglich. Aus Gründen
der zeichnerischen Vereinfachung ist die in der Praxis vorgesehene hydraulische Einrichtung
zum ferngesteuerten Verschieben des Fräsenvorbaus längs der Führungsschiene 5 nicht
dargestellt. Anstelle des auf den Schienen 23 fahrenden mittels zusätzlicher Führungsrollen
24 geführten Straßenfahrzeugs kann der beschriebene Fräsenvorbau auch an einem reinen
Schienenfahrzeuc, z.B. an der Vorderseite einer Lokomotive angebracht sein.
1. Vorbauschneeräumeinrichtung für ein Schienenräumfahrzeug, welche längs einer zur
Gleisebene parallelen Führung seitlich verstellbar auf einer fahrzeugfesten Tragvorrichtung
abgestützt ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Schneeräumeinrichtung als Schneefräse mit zwei in einem gemeinsamen Trommelgehäuse
(14) aufgenommenen, synchron über eine gemeinsame Triebverbindung antreibbaren Frästrommeln
(20, 21) besteht, und daß die Führung eine an der Tragvorrichtung vorgesehene, sich
etwa über die gesamte Fahrzeugbreite erstreckende Führungsschiene (5) und ein Führungsgegenstück
(7) umfaßt, an dem das Trommelgehäuse (14) um untere Anlenkpunkte schwenkbar abgestuzt ist.
2. Vorbauschneeräumeinrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß an gegenüberliegenden Seiten des Führungsgegenstücks (7) nach oben ragende Verlängerungen
(12) vorgesehen sind, deren obere Enden jeweils ein Befestigungsmittel für eine verlängerbare
Zugverbindung (13) mit dem Trommelgehäuse (14) aufweisen.
3. Vorbauschneeräumeinrichtung nach Anspruch 1 und/oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Trommelgehäuse (14) fahrzeugseitig unten einen oder mehrere mit dem Führungsgegenstück
(7) gelenkig verbundene Stützvorsprünge (25) aufweist.