[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Immobilisierung von radioaktiven Edelgasen
in Zeolithen, bei welchem das Edelgas nach einer Wärmebehandlung der Zeolith-Matrix
unter hohem Druck in die Hohlräume des Gefüges der Zeolith-Matrix eingepreßt und unter
Beibehaltung des Druckes durch Kühlen der Matrix in den Hohlräumen eingeschlcssen
wird.
[0002] Bei der Wiederaufarbeitung von bestrahlten Kernreaktor-Brennelementen fallen in den
Abgasen, insbesondere aus der Entmantelung der Brennelemente und aus der darauffolgenden
Auflösung des Kernbrennstoffes bestimmte Mengen an radioaktiven Edelgasen an. Diese
wurden bisher, soweit sie überhaupt aus den Abgasen abgetrennt wurden, für den Transport
in eine Lagerstätte, die eine zeitlich begrenzte Lagerung erlaubt, in Stahldruckflaschen
abgefüllt. Das selbsterhitzende, radioaktive Gas befindet sich in der Druckflasche
bei hohem Druck (z.B. mehr als loo bar) und je nach Radioaktivitätsinventar bzw. Kühlmodus
(z.B. natürliche Luftkonvektion) bei erhöhter Temperatur, z.B. 393 K. Somit ist die
Behälterwand ständig einer erheblichen Zugspannung ausgesetzt. Bei einem Kühlungsstörfall
bzw. -ausfall ist ein Behälterriß bzw. -zerknall möglich, mit der Folge, daß das gesamte,
gelagerte oder im Transport befindliche radioaktive Edelgasinventar freigesetzt wird.
Das Tochternuklid des Kryptons (das Spalt-Edelgas besteht hauptsächlich aus Krypton-
und Xenon-Isotopen) ist Rubidium, ein reaktionsfreudiges Alkalimetall, daß Korrosionsschäden
verursachen kann. Das Rubidium und gewisse, möglicherweise im Edelgas vorliegende
Verunreinigungen, wie z.B. Sauerstoff, Wasser usw., reagieren miteinander und bilden
Produkte, wie z.B. Rb
2u, RbCH usw., die beträchtlich korrosiver sind als das bei den Lagertemperaturen schmelzflüssige
Alkalimetall selbst.
[0003] Die großen Nachteile der Lagerung radioaktiver Edelgase in Druckgasflaschen und die
in Zukunft anfallenden großen Krypton-85-Inventare, die für eine lange Lagerdauer
sicher gelagert werden müssen, machten es erforderlich, nach weiteren Verfahren zur
verbesserten Langzeitlagerung von hochradioaktiven Edelgasen zu suchen. Seit einigen
Jahren wurde daher die Verfestigung von radioaktiven Edelgasen in Zeolithen oder Molekularsieben
untersucht (als Molekularsiebe bezeichnet man bestimmte künstliche Zeolithe). Zeolithe
bzw. Molekularsiebe sind beispielsweise bei der Auftrennung von Stoffgemischen mittels
der Gaschromatographie (vielfach wiederholter Wechsel von Adsorptions- und Desorptions-Vorgängen)
verwendet worden. Bei der Verfestigung radioaktiver Edelgase in Zeolithen muß die
Desorption jedoch weitgehendst vermieden werden, weil eine Erhöhung der Sicherheit
während des Transportes und der Lagerung nur dann gewährleistet sein kann, wenn die
Gasdiffusion aus dem beladenen Zeolith sehr gering ist. Im wesentlichen wird die Gasdiffusion
durch den Zeolithtyp, der einen gewissen Porendurchmesser aufweist, und die Temperatur
bestimmt. Die Temperatur im Zeolithgefüge hängt ihrerseits von der Zeolithbeladung
mit dem radioaktiven Gas und dem Wärmetransport durch die anorganische Matrix/Gasphase
ab. Eine große Anzahl von Untersuchungen wurde daher auf die Auswahl geeigneter Zeclithe
und auf die Verfahrensbedingungen angewendet. Normalerweise werden Moleküle mit einem
größeren Durchmesser als die Kanäle oder Poren eines gegebenen Zeoliths von diesen
nicht sorbiert. Es wurde aber festgestellt, daß durch Erhöhung der Temperatur von
Zimmertemperatur beispielsweise auf 77o K die Poren gewisser Zeolithe, wie z.B. Zeolith
3 A oder Sodalith, erweitert werden und Krypton bei sehr hohem Druck, z.B. 2ooo bar,
in diese Hohlräume des Kristallgefüges eingepreßt werden kann. Wird anschließend unter
Beibehaltung des hohen Druckes gekühlt, dann wird das Gas in die Hohlräume eingeschlossen.
Das eingeschlossene Gas befindet sich danach, im Gegensatz zur Adsorption, nicht im
Gleichgewicht mit der Gasphase.
[0004] Eine Reihe von verschieden hergestellten, ausgelaugten und nicht ausgelaugten Sodalith-Sorten
wurden auf ihre Fähigkeit, Krypton oder Krypton-Xenon-Mischungen einzuschließen, untersucht
(R.W. Benedict, A.B. Christensen, J.A. Del Debbio, J.
H. Keller, D.A. Knecht: Technical andEconcmic Feasibility of Zeolite Encapsulation
for Krypton-85 Storage; DOE-Report Nr. ENICO-loll, Sept. 1979). Die Autoren verwendeten
bei ihren Arbeiten zum Einkapseln von Krypton Temperaturen zwischen 67o K und 85o
K, sowie Drücke zwischen 12
00 und 2ooo bar. Zur Beurteilung der für die Einkapselung von Krypton am besten brauchbaren
Zeolithe wurden an unbehandelten K-ausgetauschten, Cs-ausgetauschten, Rb-ausgetauschten
Zeolithen A und an verschiedenen Sodalith-Sorten die jeweiligen maximalen Beladungen
sowie die jeweiligen Temperatur- und Strahlenbeständigkeiten in Bezug auf die Gasdiffusion
aus den beladenen Zeolithen (Krypton-Leckagen) untersucht und die Ergebniswerte miteinander
verglichen. Es wurden Krypton-Beladungen von 2o bis 4o Ncrmal-cm
3/g Sodalith bzw. Zeolith A gefunden. Die Beladungswerte für ausgelaugten Sodalith
waren höher als für nicht ausgelaugten Sodalith. Krypton-Leckage-Messungen wurden
bei Temperaturen zwischen 57o K und 775 K für kurze Zeiten (ca. 2 bis 24 Stunden)
und bei einer Temperatur von 423 K für lange Zeiten (ca. l bis 12 Monate) ausgeführt.
Die Leckageraten waren niedriger:
a) für Proben mit niedrigem Gehalt gegenüber Proben mit hchem Gehalt an adsorbiertem
H2C,
b) für Proben mit hoher ursprünglicher Krypton-Beladung gegenüber Proben mit niedrigerer
Beladung,
c) für unausgelaugten gegenüber ausgelaugten Sodalith. Benedict et al zogen aus den
Untersuchungsergebnissen den Schluß, daß für unausgelaugten Sodalith mit einer Krypton-Beladung
von ungefähr 2o cm3/g und mit niedrigen Mengen von adsorbiertem Wasser eine lo-Jahres-Leckage an Krypton
bei einer Endlagertemperatur von 423 K von weniger als o,l % vorausgesagt werden kann.
[0005] Unter Berücksichtigung der Kr-85-Zerfallswärme schien
Sodalith (mit der Formel Na
2C x Al
2C
3 x 2SiC
2 x 2,5H
2O) nach der Beladung mit Edelgas thermisch ausreichend stabil zu sein, um ohne Verwendung
einer technisch nur sehr aufwendigen, evtl. im Abroll- oder Wirbelschicht-Verfahren
zu bewerkstelligenden PcrenschlieCung mit einem ncch herauszufindenden, strahlenbeständigen
Harz die Immobilisierung von Krypton-85 über loo Jahre hinweg zu gewährleisten. Die
zunächst theoretisch unter Zugrundelegung der Aktivierungsenergie für die Gasdiffusion
aus dem Zeolith durch Extrapolation ermittelte thermische Langzeitstabilität bei Temperaturen
über 423 K konnte jedoch experimentell nicht bestätigt werden. Versuche mit Scdalith-Proben,
die mit Argon beladen wurden ( anstelle des Kryptons wurde das billigere Argon für
die Versuche verwendet, da die kinetischen Atomdurchmesser einander sehr ähnlich sind:
Krypton c,39 nm und Argon o,37 nm), haben gezeigt, daß bereits bei 473 K die thermische
Stabilität der beladenen Sodalith-Proben unzureichend war. Bei 3o,5 Normal-cm
3Ar/g beladenes Sodalith wurden bei 473 K nach lo8o Stunden bereits 52 % des eingeschlossenen
Gases freigesetzt. Diesem für eine Endlagerung unerwünschten Effekt kann nur durch
Einschränkung der Beladung bzw. Verwendung eines porenschließenden Harzes entgegengewirkt
werden. Eine geringe Beladung ist aber mit einer Wirtschaftlichkeitseinbuße und erhöhten
Abfallvolumina verbunden. Die homogene Einbettung von hochaktiven, heißen Preßlingen
in einem Harz ist ein technisch schwieriges Unterfangen. Hinzu kommt, daß die als
optimal empfohlenen Beladungsbedingungen, beispielsweise bei einer Temperatur von
773 K und einem Druck von 2ooo bar, bei der Arbeit mit hohen Inventaren radioaktiver
Gase unerfreulich sind. Da der Einsatz mindestens eines Kompressors erfcrderlich ist,
ist der Aufwand zur Geringhaltung von betriebsbedingten Leckagen an den Vorrichtungen
erheblich. Eine sicherheitstechnisch komplizierte Hochdruckanlage wird zur Voraussetzung.
[0006] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zu schaffen, mit welchem
zukünftig anfällende große Inventare radioaktiver Edelgase so verfestigt werden können,
daß sie auch bei Temperaturen von 473 K und darüber aus der sie enthaltenden Endlager-Matrix
nicht freigesetzt werden. Weiterhin ist es Aufgabe der Erfindung, eine möglichst große
Menge Edelgas pro Gewichtseinheit Endlager-Matrix zu fixieren. Selbstverständlich
sollen gleichzeitig alle Nachteile der bisher bekannten Verfahren zur Verfestigung
von Edelgasen mit dem erfindungsgemäßen Verfahren vermieden werden.
[0007] Die der Erfindung zugrundeliegenden Aufgabe wird in überraschend einfacher Weise
erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß als Matrix ein erdalkalisubstituierter Zeolith
mit der Bezeichnung 5 A (=
o,
5 nm) Porendurchmesser und der allgemeinen Zusammensetzung

verwendet wird.
[0008] Unter Verwendung des erfindungsgemäß ausgewählten Zeolithen ist die Durchführung
des Verfahrens gemäß der Erfindung dadurch gekennzeichnet, daß man
a) das zu immobilisierende Edelgas in einem Behältnis mit dem Zeclithen in Kontakt
bringt,
b) das verschlossene Behältnis auf einen Druck unter 1 mbar evakuiert,
c) danach das Edelgas bei einer Temperatur im Bereich von 72o K bis 87o K und mit
einem Druck von 2oc bar bis ca. 2000 bar in die Hohlräume des Zeclithen einpreßt und
d) schließlich den mit dem Edelgas beladenen Zeolithen in an sich bekannter Weise
abkühlt.
[0009] Eine besonders vorteilhafte Ausbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist dadurch
gekennzeichnet, daß man bei erhöhter Temperatur im Bereich von 42c K bis 53o K evakuiert.
[0010] Die fixierende Wirkung der erdalkalisubstituierten Zeolithe vom Typ 5 A, wie sie
im erfindungsgemäßen Verfahren verwendet werden, für die Edelgase Argon und Krypton
war überraschend, weil diese Zeolithe a-Hohlräume mit Porenöffnungen um o,5 nm aufweisen,
die wesentlich weiter sind als die kinetischen Durchmesser der Edelgasatome. Diese
Zeclithe haben jedcch ß-Hohlräume mit Porenöffnungen um o,22 nm, die bislang für den
Edelgas-Einschluß nicht in Betracht gezogen wurden. Es wird daher angenommen, daß
während der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens die Edelgasatome über die
grofporigen a-Hohlräume in die ß-Hohlräume gelangen und dort thermisch stabil zurückgehalten
werden. Mit den bisher durchgeführten Beladüngsversuchen (bis 2coo bar) konnten Argon-Beladungen
bis zu 57 Ncm
3/g (bezogen auf die beladene Zeolithmasse) Zeolith erreicht werden. Die Untersuchung
der thermischen Beständigkeit von Erdalkali-Zeclithen vom Typ 5 A, die mit Krypton
beladen waren, ergaben, daß innerhalb der experimentellen Genauigkeit nach 252o Stunden
bei 473 K bzw. nach 35oo Stunden bei 673 K kein Gas freigesetzt wurde. Hierbei wurde
die Beladung der Zeolithe vor und nach der Wärmebehandlung bestimmt. Die Genauigkeit
dieser Bestimmungen betrug + 5 %. Zusätzliche Versuche mit einer verhältnismäßig hohen
Aufheizrate (zu Beginn etwa 5c K/min., ab 87o K absinkend bis auf etwa 20 K/min.)
zeigten, daß das Herausdiffundieren des Krypton aus dem Zeolithen erst bei ca. lo8o
K begann. Zwischen lo8oK und 118o K wurden jedoch nur etwa l bis 3 % der Gesamtbeladung
freigesetzt (nach ca. 16 bis 2c Minuten.). Der Hauptanteil des eingeschlossenen Gases
entwich aus dem Kristallgefüge erst im Temperaturbereich zwischen 118o K und 138o
K (nach 20 bis 29 Minuten). Eine Vergleichsprobe aus mit Krypton beladenem ausgelaugtem
Sodalith wurde der gleichen Temperaturbehandlung unterzogen. Bereits nach 7 Minuten,
d.h. bei einer Temperatur von 675 K begann die Entgasung. Der unter diesen Bedingungen
entweichende Hauptanteil des Edelgases wurde zwischen 775 K und 118o K freigesetzt.
[0011] Die im erfindungsgemäßen Verfahren verwendbaren Erdalkali-Zeolithe sind gegenüberγ-Strahlung
beständig. Proben, die fixiertes Argon enthielten und einer γ-Dosis von lo
6J/kg ausgesetzt wären, zeigten keine nennenswerten Veränderungen. Ebenso erwiesen
sich beladene Proben, die mehrere Tage in Wasser gelagert wurden, hinsichtlich der
Gasfixierung als stabil.
[0012] Weiterhin wurden Versuche durchgeführt, um die Verteilung der eingepreßten Edelgasmenge
in einen Zeolithen auf die a- und β-Hohlräume feststellen zu können. Die Beladung
wurde in einem Temperaturbereich von etwa 71o K bis 81o K durchgeführt, wobei die
maxima le Beladung bei 770 K etwa 50 Ncm
3/g betrug. Es wurde gefunden, daß die Beladung der a-Hohlräume bei 71o K beginnt,
bald danach steil ansteigt, um bereits bei ca. 73o K wieder langsam abzusinken bis
zu einer Temperatur von etwa 78o K, bei der die Beladung der a-Hchlräume praktisch
Null ist. Cbwchl die Beladung der ß-Hohlräume bei dieser Temperatur etwas unterhalb
des Maximums liegt (ca. 43 Ncm
3/g, bezogen auf das beladene Zeolith), ist diese Temperatur bei den gegebenen Versuchsbedingungen
als optimale Beladungstemperatur anzusehen. Durch die ausschlieeliche Beladung der
ß-Hohlräume in Zeolithen werden die Voraussetzungen geschaffen für
a) eine Verminderung der Gasdiffusion aus der beladenen Zeolith-Matrix, so daß auch
bei hohen Beladungen auf porenschlie fende Verfahren (Harz, Glas usw.) verzichtet
werden kann und gleichzeitig noch eine Zunahme der Sicherheit sowohl während des Transportes
des verfestigten radioaktiven Gases als auch während der Lagerung gewährleistet ist;
b) das Einpressen des Edelgases bei relativ niedrigem Druck (beispielsweise bei weniger
als 600 bar);
c) die Fixierung ohne Kompressor bzw. unter Anwendung einer Kombination Kryo-/Hochdruckautoklav
und demzufolge Reduzierung potentieller Leckagequellen und Verminderung des freien
Inventars an radioaktivem Edelgas;
d) die Rückgewinnung des nach der Einpressung nicht fixierten, beispielsweise in den
Leitungen der Vorrichtung sich befindenden Spaltedelgases durch Kryo-Pumpwirkung.
[0013] Anstelle der bisher erforderlichen mechanischen Kompression kann das in einem Autdklavenbefindliche
Gas entweder von einem Vordruck durch einfache Temperaturerhöhung auf den 3,3 mal
höheren Druck oder durch Verwendung des Kryo-Pumpprinzips bis auf noch höhere Drücke
gebracht werden. Ein weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens ist die Verminderung
der Materialbeanspruchung, die durch die Druckverminderung im erfindungsgemäßen Verfahren
gegenüber dem Verfahren zum Stande der Technik erreicht wird.
[0014] Im folgenden wird die Erfindung durch einige Beispiele und Versuche erläutert. Die
Erfindung ist jedoch nicht auf die angegebene Beispiele beschränkt. Die in den Beispielen
genannten Erdalkali-Zeolithe sind handelsübliche Produkte verschiedener Hersteller-
bzw. Vertreiber-Firmen, deren Produktbezeichnungen nicht auf die chemische Zusammensetzung
schließen lassen. Aus diesem Grunde wurde für die im erfindungsgemäßen Verfahren brauchbare
Zeolithe die Bezeichnungen Z 1 bis Z 6 ohne Hinweis auf die Hersteller- bzw. Vertreiber-Firma
verwendet.
Beispiel 1
[0015] Zeolith Z 3 wurde bei einer Temperatur um 823 K und einem Druck von 21o bar mit Krypton
beladen. Die bei diesen Bedingungen erreichbare Beladung betrug 17,2 Ncm
3/g beladener Zeolith. Zur Ermittlung der thermischen Stabilität wurde der beladene
Zeolith 35oo Stunden lang bei einer Temperatur von 673 K gelagert.
[0016] Die anschließend wiederholte Bestimmung der Krypton- beladung zeigte,daß unter diesen
Bedingungen kein Gas entwichen war.
Beispiel 2:
[0017] Mehrer Proben aus Zeolith Z 5 wurden nach einer Vorbehandlung bei 42c K bis 47o K
im Vakuum mit Argon bei ca. 62c bar und 823 K beladen. Die thermische Stabilität der
beladenen Zeolith-Proben wurde nach verschiedenen Standzeiten bei zwei verschiedenen
Lagertemperaturen durch nochmalige Bestimmung der Beladung untersucht. Die Proben,
die einer Lagertemperatur von 473 K ausgesetzt waren,zeigten sowohl nach einer Standzeit
von lo8o Stunden als auch nach einer Standzeit von 252o Stunden eine praktisch unveränderte
Argonbeladung. Die erhaltenen Differenzen der Ergebniswerte lagen innerhalb der experimentellen
Genauigkeit. Auch die Proben, die eine Lagertemperatur. von 673 K auszuhalten hatten,
wiesen nach einer Standzeit von 16o bzw. 763 Stunden keine Argonverluste auf.
Beispie 1 3:
[0018] Proben aus Zeolith Z 6, die bei 26o bar und 773 K mit Argon beladen wurden, zeigten
weder nach lo8o Stunden bei 473 K noch nach 16o Stunden bei 683 K eine Verringerung
der Edelgasbeladung an.
[0019] Demgegenüber wies ein im erfindungsgemäßen Verfahren nicht verwendbarer Zeolith der
Bezeichnung 3 A mit einer Beladung von 42, 6 Ncm
3/g Zeolith nach einer Lagerzeit von lo8o Stunden und einer Lagertemperatur von 473
K einen Argonverlust von 57 % der ursprünglichen Beladung auf. Eine Probe des Zeolithen
3 A mit der gleichen Beladung (42,6) wurde 17,5 Stunden einer Lagertemperatur von
673 K ausgesetzt. der da
- nach durch erneute Bestimmung der Beladung festgestellte Argonverlust betrug 88 %.
Ein ähnliches Verhalten zeigten Sodalith-Proben mit einer Beladung von 3o,5
Ncm
3/g beladener Zeclith: Nach 1080 Stunden bei einer Lagertemperatur von 473 K waren
52 % des Argon entwichen und nach 15 Stunden bei einer Lagertemperatur von 673 K sogar
96 % der ursprünglichen Beladung.
Beispie 1 4:
[0020] Zeolithe verschiedener Herkunft wurden unter gleichen Bedingungen untersucht und
ihre Beladungswerte gemessen. Nach einer Vorbehandlung bei 425 K bis 475 K im Vakuum
wurde in die Zeclith-Proben Krypton unter einem Druck von looo bar bei einer Beladungstemperatur
von 77o bis 795 K eingepreßt. Es ergaben sich folgende Beladungswerte:

[0021] Die Beladungswerte werden mit zunehmender Beladung höher, wenn sie auf den unbeladenen
Zeolith bezogen werden. Während der Wert 20 Ncm
3/g, bezogen auf den beladenen Zeolith, den Wert 21,6 Ncm
3/g, bezogen auf den unbeladenen Zeolith, ergibt, erhöht sich der Beladungswert von
6o Ncm
3/g beladener Zeolith auf 77,4 Ncm
3/g unbeladener Zeolith. Der zuletzt angegebene Wert wurde bei einem Druck von 2500
bar erhalten.
[0022] Vergleicht man die von Benedict et al für die Anwendung ihres Verfahrens empfohlenen
Arbeitsbedingungen, nämlich bei Temperaturen von 85o K oder darüber und bei Drücken
von 166o bar oder darüber eine Beladung von 2o cm
3 Krypton pro Gramm Zeolith zu ereichen, mit den Betriebsbedingungen des erfindungsgemäßen
Verfahrens, die erforderlich sind, um eine Beladung von 2o Ncm
3 Krypton pro Gramm unbeladener Zeolith zu erhalten, so werden die gravierenden Vorteile
des erfindungsgemäßen Verfahrens deutlich: Man benötigt lediglich einen Beladungsdruck
von ca. 300 bar bei einer Temperatur von 793 K.
Versuch 1:
[0023] Mit 37,2 Ncm
3 Kryptcn pro Gramm beladener Zeolith Z 3 wurde einer r-Bestrahlungsdosis von 1,75 mal
lo
8 rad ausgesetzt. Der beladene Zeolith wurde in Neon bestrahlt, die Bestrahlungsdauer
betrug ca. 2 Monate. Die Analyse der Gasphase nach der Bestrahlung ergab, daß nur
eine sehr geringe Menge Krypton (o,oo9 %) aus der Zeolith-Matrix entwichen war, die
vermutlich auf nicht optimale Beladungsbedingungen (geringfügiger α-Hohlraum-Beitrag)
zurückzuführen ist. Die Bestimmung der Kryptonbeladung des Zeolithen nach der Bestrahlung
zeigte keinen erkennbaren Kryptonverlust, der Wert lag innerhalb der experimentellen
Genauigkeit.
Versuch 2:
[0024] Untersuchung des Einflusses einer Wasserlagerung auf die Gasdiffusion aus dem beladenen
Zeolithen: Ein mit 37,4
Ncm
3 Krypton pro Gramm beladener Zeolith Z 4 wurde bei Raumtemperatur ungefähr 75o Stunden
in Wasser gelagert. Nach einer 12 Stunden dauernden Trocknung in einem Ofen bei 423
K ergab die erneute Bestimmung der Beladung 36,9 Ncm
3 Kr/g, d.h. der Beladungswert blieb innerhalb der experimentellen Genauigkeit, ein
Kryptonverlust konnte nicht nachgewiesen werden.
[0025] Vergleich zwischen der Lagerung von Krypton in Druckgasflaschen und der Einbettung
von Krypton in Erdalkali-Zeclithen des Typs 5 A:
Wird in eine 50 1-Druckgasflasche 1 Normalkubikmeter Krypton gefüllt, so errechnet
sich der Druck auf die Flaschenwand zu 22,6 bar. Bettet man die gleiche Kryptonmenge
in einen 5 A-Zeclithen ein, so erhält man für das Volumen des beladenen Zeclithen
bei einer Beladung von 21,6 Ncm3/g ein gegenüber dem Volumen der Druckgasflasche nur gering erhöhtes Volumen vcn 66,1
1, bei einer Beladung von 47,1 Ncm3/g ein Volumen vcn nur etwas mehr als die Hälfte des Druckgasflaschenvolumens, nämlich
3c,4 1 und bei einer Beladung von 77,4 Ncm /g etwa 1/3 des Druckgasflaschenvolumens,
nämlich 18,5 1. Bei der Aufnahme von 3 Normalkubikmeter Krypton ist also das Volumen
des beladenen Zeolithen etwa gleich dem Volumen einer Druckgasflasche, die aber in
diesem Falle unter einem Druck von 71,4 bar steht. Das 1 1/2-fache Volumen eines mit
77,4 Ncm3/g beladenen Zeolithen gegenüber dem Volumen einer Druckgasflasche entspricht etwa 4 Nm3 Krypton bei einem Druck von lo2 bar in der Druckgasflasche.