(19)
(11) EP 0 029 882 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
10.06.1981  Patentblatt  1981/23

(21) Anmeldenummer: 80105450.3

(22) Anmeldetag:  12.09.1980
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)3C10B 17/00, F23D 15/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
BE FR GB NL SE

(30) Priorität: 01.12.1979 DE 2948476

(71) Anmelder: Krupp Koppers GmbH
D-45143 Essen (DE)

(72) Erfinder:
  • Wahlfeld, Werner
    D-5377 Dahlem (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Anheizbrenner für Verkokungsöfen


    (57) Dieser Anheizbrenner besteht aus einem horizontalen, in die Anheizöffnung (5) der Verkokungsofentür (1, 3) hineinragenden Zuführungsrohr (6) für das Brenngas und einem darum angeordneten Einströmquerschnitt für die Verbrennungsluft. Es ist vorgesehen, dass das Zuführungsrohr (6) für das Brenngas mit Leitblechen (8) für das verdrallte Einströmen der Luft umgeben ist.




    Beschreibung


    [0001] Anheizbrenner für Verkokuagaöfen .

    [0002] Die Erfindung betrifft einen Anheizbrenner für Verkokungsöfen, im wesentlichen bestehend aus einem horizontalen, in die Anheizöffnung der Verkokungsofentür hineinragenden Zuführungsrohr für das Brenngas und einem dieses umgebenden, mit der Atmosphäre in Verbindung stehenden Einströmquerschnitt für die Verbrennungsluft.

    [0003] Derartige Anheizbrenner dienen dazu, das Mauerwerk von Verkokungsöfen nach deren Aufbau in einem Zeitraum von üblicherweise mehreren Wochen auf die Betriebstemperatur zu erwärmen. Hierbei ist es von besonderer Bedeutung, dass in den Verkokungsöfen eine möglichst gleichmässige Wärme verteilung vorhanden ist, so dass auch eine im wesentlichen gleichmässige Dehnung des Mauerwerks erfolgt.

    [0004] Den Anheizbrennern zugeordnet sind sogenannte Anheizherde, die vor diesen Brennern auf der Sohle der Verkokungsöfen angeordnet sind. Diese Anheizherde können aus Steinmaterial erstellt sein, sie werden gegenwärtig jedoch auch häufig aus Isolierplatten zusammengesetzt (DE-PS 2 053 344). Die Anheizherde haben einerseits die Aufgabe, die Ofenwände im Brennerbereich vor der unmittelbaren Berührung mit den Flammen sowie vor direkter Strahlungseinwirkung zu schützen. Andererseits dienen die Anheizherde als Brenn-und Mischkammer, in der eine intensive Vermischung der entstehenden Rauchgase mit der durch die Anheizöffnung überschüssig einströmenden Luft und den im Verkokungsofen befindlichen Gasen angestrebt wird.

    [0005] Es hat sich jedoch gezeigt, dass bei der bisherigen Ausbildung des Anheizbrenners der Anheizherd seine Aufgabe als Mischkammer nur unvollkommen erfüllt. Es wurde festgestellt, dass insbesondere die unterhalb des Brenngas-Zuführungsrohres einströmende Luft nicht hinreichend an der Vermischung teilnimmt, sondern weitgehend als kältere Schicht im unteren Bereich des Verkokungsofens verbleibt. Die Folge hiervon ist eine geringere Erwärmung und damit auch geringere Dehnung des Mauerwerks im unteren Ofenbereich gegenüber dem oberen. Solche unterschiedlichen Bewegungen des Mauerwerks rufen Verschiebungen hervor, wodurch Undichtigkeiten, wie Öffnung von Stossfugen und Bildung von Rissen, entstehen, die eine Schwächung des Mauerwerks darstellen. Erfahrungsgemäss verringert sich diese einmal eingestellte Dehnungsdifferenz nicht wesentlich, wenn später auf Normalbeheizung umgestellt und das Mauerwerk dann über die ganze Höhe der Verkokungsöfen im wesentlichen gleichmässig warm ist.

    [0006] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, den Anheizbrenner derart auszubilden, dass eine intensivere Vermischung der durch die Anheizöffnung einströmenden Luft mit dem Brenngas bzw. mit dem entstehenden Rauchgas erreicht wird.

    [0007] Erfindungsgemäss wird hierzu vorgeschlagen, dass das Zuführungsrohr für das Brenngas mit Leitblechen für das verdrallte Einströmen der Luft umgeben ist.

    [0008] Nach dem Vorschlag der Erfindung wird die durch den Kaminzug angesaugte Verbrennungs und Mischluft verdrallt in den Anheizherd gebracht. Dort werden die Flamme und das entstehende Rauchgas durch die verwirbelte Strömung mitgerissen und vermischen sich intensiver mit der übrigen einströmenden Luft. Es hat sich gezeigt, dass hierbei das Gas schneller als bei der bisherigen Ausführungsform des Anheizbrenners verbrennt, wobei sich eine kürzere und breitere Flamme einstellt, die im wesentlichen horizontal ausgebildet ist. Als Folge der erfindungsgemässen Massnahme ergibt sich eine wesentlich bessere Temperaturverteilung im Verkokungsofen, wodurch eine gleichmässigere Dehnung des Ofenmauerwerks unter Vermeidung der genannten Mängel beim bisherigen Anheizvorgang erreicht wird.

    [0009] Es hat sich ferner gezeigt, dass bei der vorgeschlagenen verdrallten Lufteinführung nach der Austrocknungsphase auf das bisher notwendige grosse Anheizvolumen verzichtet werden kann. Es mαss hierbei lediglich die horizontale Wärmeverteilung gewährleistet sein. Auf diese Weise können grössere Mengen Anheizgas eingespart werden.

    [0010] Schliesslich können wegen der kürzeren Flammen auch die Anheizherde entsprechend kleiner ausgebildet werden.

    [0011] Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sind die Leitbleche auf einer Hülse angeordnet, die auf das Zuführungsrohr für das Brenngas aufschiebbar ist. Hierbei ist es möglich, durch axiale Verschiebung der Hülse die Flammenbildung im gewünschten Masse zu beeinflussen.

    [0012] Die Erfindung ist in der Zeichnung beispielsweise veranschaulicht. Darin ist mit 1 der metallische Türkörper der Verkokungsofentür bezeichnet, an dem der Steinhalter 2 mit dem feuerfesten Futter 3 befestigt ist. 4 bezeichnet den Türrahmen, in den die Verkokungsofentür einsetzbar ist.

    [0013] Durch Türkörper, Steinhalter und Futter verläuft die Anheizöffnung 5, in die während des Anheizvorganges das Zuführungsrohr 6 für das Brenngas hineinragt. Die Mündung des Zuführungsrohres liegt hierbei ein Stück von der Innenkante des Futters zurück in der Anheizöffnung. Dieser Abstand kann je nach Ofentyp etwa 50. 150 mm betragen.

    [0014] Auf das Zuführungsrohr 6 ist erfindungsgemäss eine Hülse 7 aufgeschoben, auf der mehrere Leitbleche 8 befestigt sind. Diese Leitbleche sind, wie aus der Zeichnung ersichtlich, unter einem Winkel zur Rohrachse angeordnet und bewirken eine verdrallte Strömung der um das Zuführungsrohr 6 durch die Anheizöffnung 5 angesaugten Luft.

    [0015] An das feuerfeste Futter grenzt der hier nicht dargestellte, auf der Ofensohle 9 aufgebaute Anheizherd an.


    Ansprüche

    1. Anheizbrenner für Verkokungeöfen, im wesentlichen bestehend aus einem horizontalen, in die Anheizöffnung der Verkokungsofentür hineinragenden Zuführungsrohr für das Brenngas und einen diesen umgebenden, mit der Atmosphäre in Verbindung stehenden Einströmquerschnitt für die Verbrennungsluft, dadurch gekennzeichnet, dass das Zuführungsrohr (6) für das Brenngas mit Leitblechen (8) für das verdrallte Einströmen der Luft umgeben ist.
     
    2. Anheizbrenner nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Leitbleche (8) auf einer Hülse (7) angeordnet sind, die auf das Zuführungsrohr (6) für das Brenngas aufschiebbar ist.
     




    Zeichnung







    Recherchenbericht