[0001] Die Erfindung betrifft ein Fluchtfiltergerät mit Schutzhaube, entsprechend dem Oberbegriff
des Anspruches 1.
[0002] Es wird immer wieder bekannt, daß Menschen bei Bränden, z.B. in Hotels,schwer verunglücken
oder gar verbrennen. Sie scheuen sich, ohne Atemgerät in Brandgase hineinzulaufen.
Einfache, griffbereite und auch von Ungeübten aufsetzbare Fluchtfilter könnten die
Rettung erleichtern. Voraussetzung ist aber, daß diese Fluchtfilter für alle Kopfgrößen,
bei Brillenträgern und bei Kinn- und Backenbärten ihre Schutzaufgaben erfüllen.
[0003] Ein bekanntes Schutzgerät gegen Luftverseuchung besteht aus mindestens einer Kopfhaube,
die eine Atemschutzmaske mit einem Filter besitzt. Dabei sind die Atemschutzmaske
und das Filter durch ein die Schutzhaube durchdringendes Verbindungsstück miteinander
verbunden. Der Träger atmet durch das Filter ein und durch eine Öffnung im Gesichtsteil
der Atemschutzmaske in das Innere der Haube aus. Die Ausatemluft strömt dann durch
Undichtigkeiten zwischen der Kopfhaube und den Körperpartien des Trägers ins Freie.
Sie schafft dabei einen Luftvorhang, der den Eintritt von unfiltrierter Außenluft
in das Innere der Haube verhindert.
[0004] Über die Ausbildung des Gesichtsteils der Atemschutzmaske ist nichts ausgesagt. Die
Darstellung zeigt aber eine im übrigen übliche Halbmaske. Sie dichtet dann auch in
bekannter Art und Weise in einerDichtunqslinie an den Gesichtspartien des Trägers
ab. Derartige Halbmasken sind mit der Güte der Abdichtung von der Anpassung an die
jeweilige Gesichtsform und-größe abhängig. Es werden also verschiedene Größen benötigt.
Sie sind damit für die Verwendung in Fluchtgeräten, die im Notfall für alle Bedrängten
passen müssen, nicht geeignet.. (DE-GM 19 36 347)
[0005] Ein weiteres bekanntes Fluchtfiltergerät mit einer Schutzhaube aus einer durchsichtigen
Folie zeigt diese Schwierigkeiten nicht. Statt der Atemschutzmaske ist von der Filteraufnahme
her ein Atemanschlußstück in das Innere der Schutzhaube geführt, das in einem Mundstück
endet. Die Schutzhaube besitzt dem Oberlippenbereich gegenüber ein Nasenpolster, für
das außerhalb um die Schutzhaube herumlegbar und im Nacken verschließbar eine Bänderung
vorhanden ist. Mit dem Nasenpolster werden die Nasenöffnungen dichtge- setzt.Mundstücke
haben jedoch den Nachteil, daß sie mit den Zähnen gehalten werden müssen. Das kann
bei Prothesenträgern zu Schwierigkeiten führen. Außerdem müssen Mundstücke für Kinder
kleiner ausgeführt sein als für Erwachsene. (DE-PS 26 39 545)
[0006] Aufgabe der Erfindung ist ein einfaches Fluchtfiltergerät mit Schutzhaube, das in
Notsituationen für den Träger sichere Atemluftbedingungen bietet und dabei für alle
vorhandenen Kopfgrößen ebenso wie für Brillen- und Bartträger geeignet ist.
[0007] Die Lösung der Aufgabe erfolgt gemäß dem Kennzeichen des Anspruches 1. Vorteilhafte
Weiterbildungen sind in den Ansprüchen 2 bis 6 beschrieben.
[0008] Die Vorteile des Fluchtfiltergerätes nach der Erfindung liegen in der Ausführung
des Halbmaskenkörpers mit der Gesichtsauflagefläche. Die Gesichtsauflagefläche legt
sich breit den Gesichtspartien an. Sie überbrückt damit die verschiedenen Kopfgrößen
und Gesichtsformen. Die Dichtungsränder der bekannten Halbmasken, die als Liniendichtungen
wirken, können das nicht. Sie sind immer irgendwo frei und ohne Anlage und damit undicht.
[0009] Die Profilgestaltung unterhalb der Gesichtsauflagefläche innerhalb des Halbmaskenkörpers
schafft einen überall gleich großen Anlagedruck, der eine sichere Anlage garantiert.
Die großen Auflageflächen mit dem dann kleinen spezifischen Anlagedruck sind für den
Träger außerordentlich bequem. Die Bänderung kann, ohne den Träger zu belästigen,
kräftig angezogen werden. Dies begünstigt eine dichte Anlage. Die vorteilhaften Weiterbildungen
der Unteransprüche sprechen für sich selbst.
[0010] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird im
folgenden beschrieben.
[0011] Es zeigen
Fig. 1 eine Ansicht des kompletten Fluchtfiltergerätes,
Fig. 2 die Form des Halbmaskenkörpers in Ansicht A,
Fig. 3 den Schnitt B-C aus Fig. 2,
Fig. 4 eine weitere Ausführung an der Schnittstelle B-C
Fig. 5 den Schnitt D-E aus Fig. 2.
[0012] Das Fluchtfiltergerät besteht aus der Schutzhaube 1 mit der elastischen Halskrause
2. Sie kann aus einer durchsichtigen Folie, aber auch aus anderem Material bestehen.
Wenn dieses nicht durchsichtig ist, dann ist die Fensterpartie 3 eingearbeitet. Der
Nasen- und Mundpartie des Trägers gegenüber ist der Halbmaskenkörper 4 angeordnet,
Er durchsetzt mit der Aufnahme 5 für das Filter 6 dicht die Schutzhaube 1. Die Schutzhaube
1 besitzt seitliche Ösen 7 zur Aufnahme der Bänderung 8. Die Bänderung 8 kann über
Zuglaschen 9 durch eine bekannte Schnellverstellung über den Nacken angezogen und
gehalten werden. Dabei wird die Gesichtsauflagefläche 10 dicht gegen die Gesichtspartien
gezogen.
[0013] Die Form des Gesichtsteiles des Halbmaskenkörpers 4 zeigt die Fig. 2. Der Ausschnitt
11 für den Nasen-Mund-Bereich ist relativ klein im Verhältnis zum äußeren Umfang 12
des Halbmaskenkörpers 4. Die Abdichtung an dem Gesicht erfolgt über die große Gesichtsauflagefläche
10. Der überall gleich große, doch bequeme Anpreßdruck wird durch die besondere Ausbildunq
des Gesichtsteiles unterhalb der Gesichtsauflagefläche 10 erreicht. Die Fig. 3 zeigt
das dreieckförmige Auflageprofil 13, das sich mit wechselnder Querschnittsfläche an
dem ganzen Auschnitt 11 entlang fortsetzt. Es kann aus geschäumtem Material und dann
gefüllt oder auch, wie gestrichelt gezeichnet, ein Hohlkörper mit Wänden sein. Die
Fig. 4 zeigt eine weitere Ausführung, in der die eine Dreieckseite entfallen ist.
Die ausreichende Steifigkeit der Gesichtsauflagefläche 10 wird durch im Abstand zueinander
senkrecht angeordnete Zwischenwände 14 erreicht.
[0014] Der Schnitt D-E in Fig. 5 zeigt, daß die Auflageprofile 13 in eine lippenförmige
AnLage 15 auslaufen, die sich sicher dem Nasenrücken anlegt.
1. Fluchtfiltergerät mit Schutzhaube und einem außerhalb in einer das Material der
Schutzhaube durchsetzenden Aufnahme angeordneten Atemfilter, dadurch gekennzeichnet,
daß die Aufnahme (5), die über Ösen (7) an der Schutzhaube (1) mittels einer Bänderung
(8) anziehbar ist, sich in einem Halbmaskenkörper (4) fortsetzt, der in einer Gesichtsauflagefläche
(10) endet, die im Nasen-Mund-Bereich einen Ausschnitt (11) besitzt.
2. Fluchtfiltergerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Gesichtsauflagefläche
(10) nach innen beidseitig vom Ausschnitt (11) durch ein sich im Querschnitt änderndes
dreieckförmiges Auflageprofil (13) unterstützt wird.
3. Fluchtfiltergerät nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Auflageprofile
(13) in eine sich dem Nasenrücken anlegende lippenförmige Anlage (15) auslaufen.
4. Fluchtfiltergerät nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Halbmaskenkörper
(4) aus geschäumtem elastischen Material hergestellt ist.
5. Fluchtfiltergerät nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die dreieckförmigen
Auflageprofile (13) als Hohlkörper ausgebildet sind.
6. Fluchtfiltergerät nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die dreieckförmigen
Auflageprofile (13) nur zwei Seitenwände besitzen und die Steifigkeit der Gesichtsauflagefläche
(10) durch im Abstand zueinander dazu senkrecht angeordnete Zwischenwände (14) erreicht
ist.