(19)
(11) EP 0 029 911 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
10.06.1981  Patentblatt  1981/23

(21) Anmeldenummer: 80106434.6

(22) Anmeldetag:  22.10.1980
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)3C10B 33/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
BE FR GB IT NL

(30) Priorität: 28.11.1979 DE 2947859

(71) Anmelder: Dr. C. Otto & Co. GmbH
D-4630 Bochum 1 (DE)

(72) Erfinder:
  • Kwasnik, Hans-Jürgen
    D-4690 Herne 2 (DE)
  • Piduch, Hans-Günter
    D-4630 Bochum 1 (DE)

(74) Vertreter: Finkener und Ernesti Patentanwälte 
Heinrich-König-Strasse 119
44795 Bochum
44795 Bochum (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Bedienungswagen für waagerechte Verkokungsöfen


    (57) Die Erfindung betrifft einen auf der Koksseite einer Batterie waagerechter Verkokungsöfen verfahrbaren Bedienungswagen, der mit Türabheber, Türreiniger, Rahmenreiniger und Kokskuchenführungsgitter (24) sowie einer Haube (22) zum Auffangen der beim Koksdrücken entwickelten Emissionen ausgestattet ist. Der Wagen ist als Portalkonstruktion ausgebildet und einerseits auf Schienen (14, 37) auf der Bedienungsbühne, andererseits außerhalb und oberhalb der Fahrbahn des Koksaufnahmewagens verfahrbar. Das Kokskuchenführungsgitter besteht aus einer Wanne mit beiderseits starren durchlaufenden Wänden; es ist in Richtung der Ofenkammer einerseits bis an deren Öffnung, andererseits soweit nach außen verfahrbar, daß sein Gewicht zu einem erheblichen Anteil durch die äußere Fahrbahn des Wagens aufgenommen wird; es ist von einem Gehäuse (27) umgeben, das die Seitenwände abdeckt, nach der Haube zu offen ist und die Öffnung der Kammer in der Druckstellung mittels elastischer Leisten abdichtet. Bei der neuen Konstruktion wird eine übermäßige Gewichtsbeanspruchung der Bedienungsbühne vermieden.




    Beschreibung


    [0001] Gegenstand der Erfindung ist ein auf der Koksseite einer Batterie waagerechter Verkokungsöfen verfahrbarer, mit Türabheber, Türreiniger, Rahmenreiniger und Kokskuchenführungsgitter sowie einer Haube zum Auffangen der beim Koksdrücken entwickelten Emissionen ausgestatteter Bedienungswagen.

    [0002] Es ist erwünscht, daß ein solcher Bedienungswagen in der gleichen Stellung vor der zu entleerenden Ofenkammer verharrt, während die verschiedenen Verrichtungen, nämlich das Abheben und Beiseitefahren der Tür, das Ausstoßen des Kokskuchens in einen Koksaufnahmewagen, die Reinigung des Türrahmens und der Ofentür und deren Wiedereinsetzen in den Ofen vorgenommen werden. Man hat dieses Prinzip des sogenannten Einpunktwagens u.a. in der Weise verwirklicht, daß auf dem Wagen längs verfahrbar ein Gestell angeordnet ist, an dem hintereinander die zur Durchführung der einzelnen Verfahrensschritte dienenden Vorrichtungen, nämlich der Türabheber, das Kokskuchenführungsgitter und der Rahmenreiniger aufgehängt sind, und das Gestell nacheinander in die dem Einsatz der betreffenden Vorrichtungen entsprechende Stellung verfahren wird. Bei dem beträchtlichen Gewicht der einzelnen Vorrichtungen, zu denen auch das Kokskuchenführungsgitter gehört, ist das genaue Verfahren des Gestells auf dem dabei an der gleichen Stelle verbleibenden Wagen nicht einfach. Außerdem ist das Gesamtgewicht des Wagens unter Berücksichtigung des zusätzlichen Gewichts des Gestells und seiner auf dem Bedienungswagen befindlichen Fahrbahn bei größeren Ofenhöhen so groß, daß die Belastung der Bedienungsbühne das aus baulichen Gründen einzuhaltende Maß überschreitet. Man muß dabei noch berücksichtigen,daß beim Abheben der Ofentür eine zusätzliche Kraft für das Lösen des Türstopfens vom Kokskuchen aufzubringen ist.

    [0003] Soll der Bedienungswagen auch mit einer über dem Koksaufnahmewagen für den glühenden Koks sich erstreckenden Haube ausgerüstet werden, so ergibt sich das weitere Problem, das Kokskuchenführungsgitter so zu gestalten, daß die beim Koksdrücken entstehenden Emissionen möglichst vollständig von der Haube und der an diese angeschlossene Absaugung erfaßt werden.

    [0004] Es ist bereits bekannt, einen mit einer Haube ausgestatteten, das Kokskuchenführungsgitter tragenden Bedienungswagen als Portalkonstruktion auszubilden und auf Schienen einerseits auf der Bedienungsbühne, andererseits außerhalb und oberhalb der Fahrbahn des Koksaufnahmewagens zu verfahren.

    [0005] Es ist das Ziel der vorliegenden Erfindung, einen Bedienungswagen, der sowohl die beim Koksdrücken erforderlichen.Vorrichtungen als auch eine Haube zum Auffangen der Emissionen trägt, so auszubilden, daß die Bedienung der einzelnen Vorrichtungen sich möglichst einfach gestaltet und eine übermäßige Gewichtsbeanspruchung der Bedienungsbühne entfällt. Dabei soll ein möglichst vollständiges Erfassen der beim Koksdrücken entstehenden Emissionen durch die Haube sichergestellt werden.

    [0006] Unter Anwendung der an sich bekannten Ausbildung als Portalkonstruktion mit einer Verfahrbarkeit auf Schienen beiderseits der Bahn des Koksaufnahmewagens ist gemäß der Erfindung das als Wanne mit beiderseits starren durchlaufenden Wänden ausgebildete Kokskuchenführungsgitter in Richtung der Ofenkammerachse einerseits bis an die Kammeröffnung, diese abdichtend, andererseits soweit nach außen verfahrbar, daß sein Gewicht zu einem erheblichen Anteil durch die äußere Fahrbahn aufgenommen wird.

    [0007] Das Kokskuchenführungsgitter gibt, wenn es sich nicht im Einsatz befindet, den Raum in der Nähe der Ofenöffnung soweit frei, daß für die Vorrichtungen für das Abheben, Wiedereinsetzen und Reinigen der Tür und des Türrahmens genug Raum während der aufeinanderfolgenden Verrichtungen dieser Geräte vorhanden ist. Der Bedienungswagen hat ein erheblich geringeres Gewicht. Beim Verfahren des Wagens befindet sich das Kokskuchenführungsgitter in der ausgefahrenen Lage, die Belastung der Bedienungsbühne bleibt in erträglichen Grenzen.

    [0008] Gemäß der weiteren Erfindung ist das Kokskuchenführungsgitter von einem Gehäuse umgeben, das sowohl die Seitenwände bedeckt als auch eine Überdachung bildet. Es ist am hinteren Ende, also nach der Haube zu, offen und legt sich, wenn das Führungsgitter eingefahren ist, mittels elastischer Leisten an die metallische Verkleidung des Verkokungsofens, nämlich den Türrahmen oder die Ankerständer, an; auf diese Weise wird in der Druckstellung die Kammeröffnung abgedichtet.

    [0009] In dem parallel zur Fahrtrichtung des Bedienungswagens verlaufenden Abschnitt der Haubenwandung befindet sich eine Öffnung, durch die das von dem Gehäuse umgebene Kokskuchenführungsgitter geführt ist. Durch eine umlaufende elastische Leiste ist diese Öffnung in jeder Stellung des Kokskuchenführungsgitters abgedichtet.

    [0010] Auf den anliegenden Zeichnungen ist ein Ausführungsbeispiel des neuen Bedienungswagens dargestellt, und zwar zeigen

    Figur 1 eine Ansicht des Bedienungswagens in Richtung auf die Batterie gesehen,

    Figur 2 einen senkrechten Schnitt entsprechend der Schnittlinie II-II von Fig. 1, wobei das Kokskuchenführungsgitter gegen den Ofenkopf gefahren ist,

    Figur 3 einen waagerechten Schnitt entsprechend der Schnittlinie III-III von Fig. 1 in der gleichen Stellung des Kokskuchenführungsgitters, und

    Figur 4 als Einzelheit aus Fig. 3 in größerem Maßstab einen waagerechten Schnitt durch eine Seitenwand des das Kokskuchenführungsgitter umgreifenden Gehäuses.



    [0011] Mit 10 ist die Ofenbühne bezeichnet, mit 40 die Ofenkammer, aus der der Koks gedrückt wird, mit 33 der als Einpunktwagen ausgebildete Aufnahmewagen für den Koks mit schwenkbarem Boden 32, mit 39 die Koksrampe. Mit 36 sind Stützen bezeichnet, auf denen sich Schienen 37 und ein längs der Batterie verlaufender Rauchgassammelkanal 35 befinden.

    [0012] Auf der Ofenbühne 10 befinden sich Schienen 14; mit Radsätzen 12 ist hier der Bedienungswagen 11 verfahrbar. Er ist als Portalkonstruktion ausgebildet mit den waagerechten Rahmenteilen 20 und den schrägen Rahmenteilen 21, die mit den Radsätzen 31 auf den Schienen 37 verfahren werden. Auf dem Bedienungswagen befinden sich der Rahmenreiniger 16, der Türabheber 17 und der Türreiniger 18. 15 ist die Fahrerkabine. In Fig. 3 ist die Stellung der vom Türabheber 17 erfaßten Tür 19 in der Stellung vor dem Türreiniger 18 dargestellt.

    [0013] Der Bedienungswagen trägt die Haube 22, deren Gestaltung insbesondere aus den Figuren 2 und 3 erkennbar ist. 42 ist der Dachteil der Haube, 43 die parallel zu den Trägern 21 verlaufende Außenwand, deren unteres Ende 44 das Profil des Löschwagens 33 umgreift. Die Innenwand 45 der Haube läuft parallel zur Ofenbühne 10 und faßt mit dem einen Winkel bildenden unteren Ende, den Teilen 46 und 47, auf der Innenseite über das Profil des Löschwagens 33.

    [0014] In der Innenwand 45 befindet sich eine Öffnung, durch die das Kokskuchenführungsgitter 24 hindurchtritt, das von einem Gehäuse 27 umkleidet ist und die unterhalb der Kammersohle geführte Wanne 41 trägt. Das Führungsgitter 24 ist mittels der Räder 25 verfahrbar und wird durch die Rollen 26 geführt. Das Gehäuse 27 trägt am vorderen Ende Leisten 38, mittels deren eine Dichtung des Innenraumes des Gehäuses hergestellt wird, indem sich die Leisten 38 gegen die Ankerständer 13 legen.

    [0015] Der gasdichte Abschluß zwischen dem Gehäuse und der Haube wird in der in Fig. 4 dargestellten Art gesichert. Am äußeren Ende trägt das Gehäuse 27 ein Profil 28, welches sich gegen das Profil 29 legt, das an der Außenwand 45 der Haube angebracht ist. Die Dichtung 30 wird durch Ineinanderfügen der Profile 28 und 29 gebildet. Das an den Innenraum der Haube 22 angeschlossene Rohr 34 leitet die aufgefangenen Rauchgase in die Rauchgassammelleitung 35.

    [0016] In Fig. 2 ist das Kokskuchenführungsgitter 24 in der eingefahrenen Stellung, strichpunktiert in der ausgefahrenen Stellung gezeichnet.


    Ansprüche

    1. Auf der Koksseite einer Batterie waagerechter Verkokungsöfen verfahrbarer, mit Türabbeber, Türreiniger, Rahmenreiniger und Kokskuchenführungsgitter sowie einer Haube zum Auffangen der beim Koksdrücken entwickelten Emissionen ausgestatteter Bedienungswagen, gekennzeichnet durch folgende Merkmale:

    a) der Wagen (11) ist als Portalkonstruktion (20, 21) ausgebildet und auf Schienen (14) einerseits auf der Bedienungsbühne (10), andererseits außerhalb und oberhalb der Fahrbahn des Koksaufnahmewagens (33) verfahrber,

    b,) das als Wanne (41) mit beiderseits starren durchlaufenden Wänden ausgebildete Kokskuchenführungsgitter (24) ist in Richtung der Achse der Ofenkammer (40) einerseits bis an deren Öffnung, andererseits soweit nach außen verfahrbar, daß sein Gewicht zu einem erheblichen Anteil durch die äußere Fahrbahn (37) des Wagens (11) aufgenommen wird.


     
    2. Bedienungswagen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Kokskuchenführungsgitter (24) von einem es überdachenden und die Seitenwände abdeckenden Gehäuse (27) umgeben ist, das nach der Haube (22) zu offen ist und mittels elastischer an die metallische Verkleidung (13) des Verkokungsofens in der Druckstellung sich anlegender Leisten (38) die Öffnung der Kammer (40) abdichtet.
     
    3. Bedienungswagen nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das von dem Gehäuse (27) umgebene Kokskuchenführungsgitter (24) durch eine Öffnung des parallel zur Fahrtrichtung des Bedienungswagens (11) verlaufenden senkrechten Abschnittes (45) der Wandung der Haube (22) unter Bildung einer umlaufenden Dichtung (30) geführt ist.
     




    Zeichnung
















    Recherchenbericht