[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Verpacken von fserigem
Gut in Ballen von hohem Raumgewicht durch Verpressen und Umhüllen der erhaltenen Ballen
mit flächenförmigem Verpackungsmaterial und Armierungsbändern oder dergleichen, wobei
die Verpackung und Armierung der erzeugten Ballen außerhalb der Hauptpresse erfolgt.
[0002] Es ist beispielsweise aus der DE-OS 27 36 316 bekannt, in einem Kastensack aus Verpackungsmaterial
abgelegte Fadenkabel in einer Kastenpresse weiter zu verdichten. Die Verpackung in
Ballenform erfolgt nach dieser Vorliteratur ohne öffnen der Seitenwände der Presse
im eigentlichen Pressenraum. Nachteilig bei diesem Verfahren ist der zwangsweise Einsatz
von vorgefertigten Garnituren aus Verpackungsmaterial in Kastenform sowie die Blockierung
der Presse während des eigentlichen Verpackungsvorganges und der Umreifung bzw. Armierung.
[0003] Es ist seit langer Zeit bekannt, Faserflocke in sogenannten Karussellpressen anzusammeln,
mehrstufig zu verpressen und in dem Hauptpressenteil zu verpacken. Aus diesem Grunde
sind die Seitenteile des Preßkastens als Türen ausgebildet, die zum Einlegen von Verpackungsmaterial
und zur Armierung geöffnet werden können. Derartige Karussellpressen erfordern einen
hohen Aufwand an Bedienungspersonal, da das Einlegen des Verpackungsmaterials und
meist auch das Anlegen der Armierungsbänder von Hand erfolgen muß. Es hat daher nicht
an Vorschlägen gefehlt, das Verpacken und
Armieren der Ballen automatisch ablaufen zu lassen. Eine entsprechende Vorrichtung
wird beispielsweise in der DE-OS 25 34 282 beschrieben. Wie aus dieser Offenlegungsschrift
ersichtlich, ist diese Vorrichtung technisch außerordentlich aufwendig. Dieser Aufwand
steht in keinem Verhältnis zu dem Nutzen, der mit einer solchen Vorrichtung erzielt
werden kann, da durch die starre Kombination mit einem Vorpressenteil diese Vorpresse
für den Arbeitsablauf der Hauptpresse meistens zeitbestimmend ist. Diese Zeitbestimmung
des Arbeitsrythmus durch die Vorpresse kann in Ausnahmefällen aufgehoben sein, nämlich
dann, wenn die eingesetzte Karussellpresse mit einer sehr großen Faserproduktionsstraße
verbunden ist. In diesem Spezialfall wird die benötigte Taktzeit für die Endpressung
und die anschließende Verpackung und Umreifung zeitbestimmend. Eine weitere Steigerung
der Leistung wäre in diesem Fall nur durch die Verlegung der Verpackung und Armierung
aus dem eigentlichen Pressenraum möglich. Eine Lösung dieses Problems wird in der
genannten OS nicht gezeigt.
[0004] Es ist bereits in der DE-OS 29 11 958 vorgeschlagen worden, mehrere Vorpressen mit
einer Hauptpresse zu kombinieren . Das zu verpackende faserige Gut, also Kabelbänder
oder Flocke, soll danach zunächst in Ablege- oder Vorpressensystemen in Preßkästen
abgelegt werden, die dann zu einer Haupt- oder Zentralpresse transportiert werden,
in der die Endpressung des zu verpackenden Gutes ausgeführt wird. Ein derartiges System
aus mehreren Vorpressen, Kabelablegern mit Vorverdichtung und einer Zentralpresse
rechtfertigt erst den Einsatz einer machinellen Verpackung und Armierung bzw. Umreifung
der erzeugten Ballen. Die Leistungsfähigkeit der Zentralpresse wird dann nur noch
von der Arbeitsgeschwindigkeit bei den einzelnen Arbeitsgängen innerhalb dieser Zentralpresse
beeinflußt, sie ist jedoch unabhängig von dem Materialanfall einer Produktionsstraße,
die in einer Vorpresse angesammelt wird.
[0005] In der Zentralpresse gemäß DE-OS 29.11 958 kann die Verpackung und Armierung automatisch
erfolgen, der Ballen muß jedoch während dieser Zeit in der Hauptpresse verbleiben,
die Hauptpresse steht während der Verpackungszeit nicht zum Pressen von weiterem vorverdichteten
Material zur Verfügung. Dieser Zeitverlust kann, wie oben ausgeführt, in Ausnahmefällen
auch bei dem Betrieb kombinierter Vor- und Endpressen auftreten und zwar dann, wenn
der Materialanfall so groß ist, daß für den Arbeitsrythmus der Presse die Taktzeit
für die Endpressung und für Verpacken und Armieren bestimmend wird.
[0006] Es bestand daher die Aufgabe, allgemein die
Leistungs- fähigkeit der Endstufe eines mehrstufigen Verpressens von faserigem Gut
zu Ballen und eine anschließende Verpackung und Umreifung leistungsfähiger zu gestalten,
d.h. die Schritte für Verpacken und Armieren außerhalb des Preßbereichs der Endpresse
durchzuführen.
[0007] Eine derartige Aufteilung wird beispielsweise bereits in der DE-OS 28 19 807 beschrieben.
Hier wird nach dem Endpressen der erzeugte Ballen wieder entlastet, so daß dem zusammengedrückten
Material eine erhebliche Volumenzunahme gestattet wird. Das so entlastete Material
wird durch eine schließbare öffnung der Presskammer entladen und anschließend verpackt
und umreift, während der wesentlich abgesenkte Druck durch Führen zwischen Förderbändern
oder dergleichen aufrechterhalten wird. Die in der DE-OS 28 19 807 beschriebene Verpackung
von Ballen außerhalb des Preßbereiches der Hauptpresse weist eine Reihe von Nachteilen
auf. Hingewiesen sei beispielsweise auf den zwangsläufigen Volumenzuwachs des zusammengepreßten
Materials vor Übernahme in die Verpackungsvorrichtung. Zum anderen ist eine derartige
Vorrichtung nicht geeignet, um Kabelbänder in Ballen von hohem Raumgewicht zu verpacken.
[0008] Es bestand daher immer noch die Aufgabe, ein Verfahren und eine geeignete Vorrichtung
zu finden, die es gestatten, in einer Endpresse gepreßtes fasriges Gut ohne merkliche
Volumenzunahme aus dem Preßbereich herauszuführen und außerhalb dieser Endpresse mit
flächenförmigem flexiblen Verpackungsmaterial zu verpacken und mit
Armierungsdrähten oder Bändern zu umreifen.
[0009] Die gestellte Aufgabe konnte durch ein Verfahren gemäß Patentanspruch 1 gelöst werden.
Danach werden zunächst die Preßflächen des Preßstempels und der Bodendruckplatte der
Presse mit über die eigentlichen Preßflächen herausragenden Zuschnitten aus einem
flexiblen, flächenförmigen Verpackungsmaterial belegt, danach erfolgt das Einbringen
des bereits vorverdichteten faserigen Gutes, das beispielsweise gemeinsam mit dem
Preßkasten in die Presse eingebracht wird. Nach Ausführung des eigentlichen Preßvorgangs
müssen die Seitenwände des Preßkastens der Presse von dem weiterhin unter Preßdruck
stehenden faserigen Gut wenigstens so weit entfernt werden, daß eine Übernahme des
gepreßten Ballens einschließlich Bodendruckplatte und eines Endstückes des Preßstempels
durch eine Haltevorrichtung möglich ist. Das Preßstempelendstück sollte dabei vorzugsweise
die Größe der gesamten Preßfläche aufweisen. Die Übernahme des gepreßten Ballens einschließlich
Preßstempelendstück und Bodendruckplatte durch eine Haltevorrichtung hat dabei so
zu erfolgen, daß höchstens eine geringfügige Zunahme des Volumens des gepreßten Materials
auftreten darf. Die Haltevorrichtung ist dabei auf einer vorgegebenen Bahn zu führen,
die gestattet, den gepreßten Ballen aus dem Preßbereich der Endpresse zu verschiedenen
weiteren Arbeitspositionen außerhalb der Endpresse zu bewegen. Bei einer solchen weiteren
Arbeitsposition werden die herausragenden Flächen der Verpackungsmaterialzuschnitte
auf den
Preß- flächen der Bodendruckplatte und des Preßstempelendstücks mit Hilfe von vorzugsweise
mechanisch arbeitenden Einschlagvorrichtungen oder Niederhaltern auf die Seitenflächen
des Ballens umgebogen und in dieser Position gehalten. Sofern die über die Preßflächen
herausragenden Flächen aus Verpackungsmaterial für eine völlige überlappende Umhüllung
der Seitenflächen des Ballens nicht ausreichen, wird vorzugsweise mit Hilfe einer
geeigneten Vorrichtung eine Bahn aus flexiblem Verpackungsmaterial noch um die Seitenflächen
geschlagen und in dieser Position beispielsweise durch Heften, Verschweißen oder Klemmen
gehalten. Der so mit Verpackungsmaterial umhüllte Ballen wird anschließend mittels
der Haltevorrichtung zu einer weiteren Arbeitsposition gebracht, in der die Armierung
des Ballens durch Umreifung mit Draht oder Bändern mit Hilfe bekannter Umreifungsvorrichtungen
ausgeführt wird. Zur Freigabe des Ballens erfolgt anschließend ein öffnen der Haltevorrichtung.
Durch dieses öffnen wird der Abstand zwischen Preßstempelendstück und Bodendruckplatte
soweit vergrößert, daß der Ballen zum Abtransport ausgestoßen werden kann. Preßstempelendstück
und Bodendruckplatte werden anschließend mit Hilfe der Haltevorrichtung zu einer weiteren
Arbeitsposition bewegt, bei der die Preßflächen dieser beiden Teile mit flächenförmigem
Verpackungsmaterialzuschnitten belegt werden. Die Preßflächen der Bodendruckplatte
und des Preßstempelendstückes müssen geeignete Vorrichtungen aufweisen,um diese Verpackungsmaterialzuschnitte
festzuhalten. Der Zyklus endet mit der Übergabe der Bodendruckplatte und des Preßstempelendstücks
in die Endpresse, wo das Preßstempelendstück mit dem Oberteil des Preßstempels wieder
vereinigt und verriegelt wird und Festlegevorrichtungen dafür sorgen, daß die Bodenplatte
richtig im Preßbereich positioniert ist.
[0010] Es ist zwingend erforderlich, daß wenigstens zwei unabhängig voneinander arbeitende
Haltevorrichtungen und eine entsprechende Anzahl von Paaren von Bodendruckplatten
und Preßstempelendstücken vorhanden sind, um die Leistungssteigerung des erfindungsgemäßen
Verfahrens zu bewirken.
[0011] Zur Durchführung des Verfahrens wird eine erfindungsgemäße Vorrichtung benötigt,
deren wesentliche Bestandteile und Merkmale im Hauptvorrichtungsanspruch angegeben
sind. Danach besteht die erfindungsgemäße Vorrichtung aus einer Ballenpresse, zu der
wenigstens zwei lösbare Endstücke des Preßstempels und wenigstens zwei bewegliche
Bodendruckplatten gehören. Jeweils gemeinsam im Einsatz befindet sich ein Paar aus
einem Preßstempelendstück und einer Bodendruckplatte. Die Endstücke des Preßstempels
und die Bodendruckplatten weisen übliche Schnürnuten zur Umreifung und Packmittelhaltevorrichtungen
zum Halten von über die eigentlichen Preßflächen hinausragenden Packmittelzuschnitten
auf.
[0012] Die lösbaren Endstücke des Preßstempels, die wenigstens in Arbeitsrichtung die vollen
Ausmaße der benötigten Preßfläche aufweisen, sind mit Verriegelungseinrichtungen versehen,
die eine feste Verbindung eines solchen lösbaren Preßstempelendstücks mit dem dazugehörigen
Oberteil des Preßstempels gewährleisten.
[0013] Um ein Verschieben der beweglichen Bodendruckplatte während des Preßvorgangs zu verhindern,
müssen geeignete Festlegevorrichtungen, beispielsweise am Fuß der Presse, vorgesehen
sein, um eine eindeutige Positionierung der Bodendruckplatte zu gewährleisten.
[0014] Die Ballenpresse muß wenigstens einen Preßbehälter aufweisen, dessen Seitenwände
den Preßraum der Ballenpresse darstellen. Diese Seitenwände sind mit Bewegungsvorrichtungen
verbunden, die einmal eine Fixierung der Stellung der Seitenwände während des Preßvorgangs
in der Preßposition gewährleisten,die aber andererseits auch ein wenigstens teilweises
Entfernen der Seitenwände nach dem Preßvorgang aus dem Bereich des gepreßten Materials
einschließlich Preßstempel und Bodendruckplatte gestatten. Die Entfernung der Seitenwände
muß dabei wenigstens so weit erfolgen, daß die Übernahme des gepreßten Ballens einschließlich
Bodendruckplatte und Preßstempelunterteil durch eine Haltevorrichtung möglich ist.
Dies kann beispielsweise dadurch erfolgen, daß der Preßkasten die Form eines offenen
Zylinders von rechteckigem Querschnitt aufweist, der durch die Bewegungsvorrichtungen
völlig von dem fasrigen Gut einschließlich Bodendruckplatte und Preßstempelunterteil
abgezogen werden kann. Eine weitere Möglichkeit besteht beispielsweise darin, daß
die Seitenwände des Preßkastens durch Scharniere und Schließvorrichturgen miteinander
verbunden sind. Eine derartige Vorrichtung gestattet ein seitliches Entfernen der
Preßkastenseitenwände durch öffnen der Schließvorrichtungen und anschließendes Aufklappen
der Seitenwände.
[0015] Zu der erfindungsgemäßen Vorrichtung gehören weiterhin wenigstens zwei Haltevorrichtungen,
die auf vorgegebenen Bahnen zwischen verschiedenen Arbeitspositionen und dem Preßbereich
der Ballenpresse bewegt werden können und die jeweils Greifvorrichtungen aufweisen
zum Aufnehmen des Ballens im gepreßten Zustand und zwar einschließlich des Preßstempelendstücks
und ggf. auch der
oBodendruckplatte, sofern nicht diese Bodendruckplatte Teil der jeweiligen Haltevorrichtung
ist. Bei der Übernahme des gepreßten Materials durch die Haltevorrichtung ist dafür
Sorge zu tragen, daß das Preßvolumen des gepreßten Materials nicht oder höchstens
geringfügig zunimmt, d.h. die Haltevorrichtung muß so kräftig ausgeführt sein, daß
nach Übernahme durch die Haltevorrichtung, Entriegeln der Verriegelungseinrichtungen
am Oberteil des Preßstempels und Zurückfahren des Preßstempels mit seinem Oberteil
das lösbare Endstück des Preßstempels durch die Haltevorrichtung allein gehalten wird
und der Preßdruck auf das gepreßte Material im wesentlichen aufrechterhalten bleibt.
Der Preßhöhenzuwachs des Ballens bei dieser Übernahme darf maximal nur 50 mm betragen,
vorzugsweise sollen diese Werte unter 30 mm liegen. Nur bei Einhaltung dieser Forderung
ist es möglich, gepreßte Ballen mit sehr hoher Raumdichte zu erhalten. Diese Maßnahme
ist weiterhin unabdingbar bei dem Endverpressen von bereits vorverdichteten Kabelbändern.
Bei der Verpackung von Kabelbändern ergibt sich ein deutlich schlechterer Zusammenhalt
des zusammengepreßten Materials als bei der Verpackung von Faserflocke. Es herrschte
früher die Ansicht vor, daß es bei der Verpressung von Kabelbändern in Ballenform
unbedingt erforderlich ist, daß Verpressen und Bandagieren in einer geschlossenen
Kastenpresse durchzuführen um ein seitliches Aufbrechen der Ballen zu vermeiden. Versuche
haben jetzt ergeben, daß diese Forderung nicht unbedingt aufrechterhalten bleiben
muß, sofern dafür gesorgt wird, daß der Preßdruck bzw. das Preßvolumen eines solchen
Ballens aus Kabelbändern während der Verpackungsvorgänge nicht wesentlich verändert
wird. Es ist also möglich, auch Kabelbänder, die zu Ballen verpreßt wurden, bei entferntem
Preßbehälter bzw. Preßkasten zu verpacken. Auch eine Übernahme durch eine Haltevorrichtung
und ein Verpacken außerhalb des eigentlichen Preßbereiches der Endpresse führt zu
keinen Störungen, sofern die Haltevorrichtung dafür sorgt, daß das Preßvolumen nicht
wesentlich zunimmt. Es ist unter diesen Bedingungen auch nicht erforderlich, für die
Verpackung von Kabelbändern spezielle Garnituren z.B. in Form von Kastensäcken einzusetzen.
[0016] Die erfindungsgemäß notwendigen Haltevorrichtungen müssen Greifvorrichtungen aufweisen,
mit denen die Ubernahme des lösbaren Preßstempelendstücks in sicherer Form gewährleistet
ist. Weiterhin müssen Vorrichtungen an den Haltevorrichtungen vorgesehen sein, die
eine Freigabe des gepreßten Materials gestatten. Aus diesem Grund muß sich der Abstand
zwischen Bodendruckplatte und Preßstempelendstück in der Haltevorrichtung variieren
lassen.
[0017] Bei einer Arbeitsposition der Haltevorrichtungen sind Einfalt- und/oder Niederhaltevorrichtungen
vorzusehen, die ein Umbiegen und Niederhalten der über die Preßflächen herausragenden
Packmittelflächenzuschnitte auf die Seitenflächen des jeweiligen gepreßten Ballens
gestatten. Derartige Einfalt- und Niederhaltevorrichtungen sind bereits mehrfach beschrieben,
sie können beispielsweise aus einer Vielzahl von beispielsweise hydraulisch betriebenen
Fingern bestehen, die die herausragenden Packmittelflächen auf die Seitenflächen des
Ballens umbiegen.
[0018] Sind die überstehenden Packndttelflächen in ihren Abmessungen ausreichend,um die
gesamten Seitenflächen ebenfalls mit Verpackungsmaterial überlappend zu bedecken,
kann direkt anschließend mit der Armierung des Ballens mit Hilfe von bekannten Umreifungsvorrichtungen
begonnen werden. Vorzugsweise werden jedoch die Seitenflächen noch mit einer Bahn
aus flexiblen Verpackungsmaterial umhüllt, wobei diese Bahn in ihrer Lage auf dem
gepreßten Ballen durch Schweißen, Heften, Klammern oder ähnlichem erfolgt. Die Breite
dieser Bahn aus flexiblem Verpackungsmaterial, wie z.B.
Plastikfolie, Bändchenfolie oder Jutegewebe, sollte dabei nicht die Höhe der Seitenflächen
des Ballens überschreiten, da sonst eine Behinderung der nachfolgenden Armierung des
Ballens auftreten kann. Nach Umhüllung des Ballens mit Hilfe von üblichen Umhüllungsvorrichtungen
und Festlegen der Bahn des Verpackungsmaterials können die Niederhaltevorrichtungen
für das Umbiegen und Festlegen der über die Preßflächen herausragenden Packmittelflächenzuschnitte
wieder zurückgefahren werden, der Ballen wird dann mit Hilfe der Haltevorrichtung
zu einer weiteren Arbeitsposition geführt und dort mit vorzugsweise automatisch arbeitenden
Umreifungsvorrichtungen armiert. Nach der Ausführung der Armierung ist der Ballen
fertig verpackt und wird durch öffnen der Haltevorrichtung und damit Vergrößerung
des Abstandes zwischen Preßstempelunterteil und Bodendruckplatte zum Abtransport freigegeben.
In einer weiteren Arbeitsposition der Haltevorrichtung werden die nunmehr von dem
gepreßten Material befreiten Preßflächen des Preßstempelunterteils und der dazugehörigen
Bodendruckplatte mit Packmittelzuschnitten belegt. Diese Packmittelzuschnitte werden
mit Hilfe der an dem Preßstempelunterteil und der Bodendruckplatte vorgesehenen Packmittelhaltevorrichtungen
bei dem weiteren Rücktransport in die Ballenpresse festgehalten. Derartige Haltevorrichtungen
können z.B. eine Mehrzahl von Saugnäpfen , wie sie beispielsweise bei dem Transport
von einzelnen Papierbögen angewandt werden,sein oder aber entsprechende Klemmvorrichtungen.
[0019] In den Unteransprüchen zum Vorrichtungsanspruch werden spezielle Ausführungsformen
geschützt, die im einzelnen nachfolgend im Zusammenhang mit der Beschreibung von zwei
speziellen Ausführungsformen der Erfindung beschrieben werden sollen.
[0020] In den Figuren 1 bis 4 wird eine bevorzugte
Ausführungs- form der beanspruchten Endpresse zum Verpacken und Umreifen von fasrigem
Gut in Ballenform beschrieben, bei der die Haltevorrichtungen und die beweglichen
Bodendruckplatten auf einer gemeinsamen senkrechten Welle drehbar gelagert sind.
Figur 1 zeigt eine schematische Aufsicht auf eine solche Vorrichtung, während in den
Figuren 2 bis 4 die einzelnen Arbeitsschritte bei dieser Vorrichtung in Seitenansichten
wiedergegeben sind.
Die Figur 5 zeigt in einer Seitenansicht eine andere bevorzugte Ausführungsform der
Erfindung.
[0021] Die Figur 1 zeigt in einer Aufsicht die räumliche Anordnung der Endpresse (1) mit
zwei Haltevorrichtungen(2,2') die gemeinsam mit den dazugehörigen Bodendruckplatten
(3,3') auf einer gemeinsamen Welle (4) drehbar gelagert sind. In diesem Beispiel wird
das in einem transportablen Preßkasten (5) angelieferte vorverdichtete oder vorgepreßte
fasrige Gut (6) zunächst in der Presse einer Endpressung unterworfen. Das so verdichtete
Material wurde mit (7) gekennzeichnet.
[0022] Aus der Figur 1 ist zu ersehen, daß die Haltevorrichtungen (2,2') sowohl in den Pressenbereich
der Endpresse (1) eingreifen können, weiterhin aber auch durch Drehen der Haltevorrichtung
(2) und der dazugehörigen Bodendruckplatte (3) um die Welle (4) in verschiedene Arbeitspositionen
A,B und C bewegt werden können. In der Arbeitsposition A erfolgt das Umbiegen der
über die Preßflächen herausragenden Packmittelzuschnitte mit Hilfe von Niederhaltern
und die Umhüllung mit einer Bahn aus flexiblem Verpackungsmaterial. In der Arbeitsposition
B ist die Armierung des Ballens mit Hilfe von Bändern oder Drähten auszuführen sowie
der Ausstoß des fertig verpackten Ballens, während in der Position C die
Preß- flächen des Preßstempelunterteils und der Bodendruckplatte mit Verpackungsmittelzuschnitten
belegt werden.
[0023] Der eigentliche Ablauf der Arbeitsschritte dieser Vorrichtung ist aus den Seitenansichten
der Figuren 2 bis 4 zu ersehen. Bei diesen Figuren sind jeweils teilweise Querschnitte
gezeigt, sofern dies für die Anschaulichkeit von Vorteil ist. Desgleichen wurden Vorrichtungsteile,
die nicht direkt zu den gezeigten Arbeitsschritten gehören, weggelassen.
[0024] In dem linken Teil der Figur 2 (nachfolgend 2a bezeichnet), ist die Endpressung des
faserigen Guts wiedergegeben. Das vorverdichtete Material befindet sich in einem Preßkasten
(5) und wird mit Hilfe eines hydraulisch betriebenen Preßstempels (8) zusammengepreßt.
Der Preßstempel besteht aus einem Preßstempeloberteil (9), das mit nicht gezeigten
Verriegelungsvorrichtungen mit dem Preßstempelendstück (10) verbunden ist. Dieses
Preßstempelendstück (10) weist ebenso wie die Bodendruckplatte (3) Längs-ggf. auch
Quernuten (11,12) auf, die für die spätere Armierung des Ballens durch Umreifungsvorrichtungen
benötigt werden. Die Haltevorrichtung (2) für das lösbare Preßstempelendstück (10)
ist bei dem Preßvorgang nicht in Arbeitsposition. Die Bodendruckplatte (3) ist über
die Traverse (13) mit der senkrechten Welle (4) verbunden. Die genaue Positionierung
dieser beweglichen Bodendruckplatte erfolgt durch nicht gezeigte Festlegevorrichtungen,
die entweder in die Bodendruckplatte (3) in dieser Position oder aber in die Traverse
(13) eingreifen.
[0025] Bei der in den Figuren 1 bis 4 gezeigten Ausführungsform sind zwei Haltevorrichtungen
(2 und 2') mit den dazugehörigen beweglichen Bodendruckplatten (3 und 3') fest an
einer senkrechten Welle (4) befestigt, d.h. bei dieser Ausführungsform stehen die
Bodendruckplatten (3 und 3') entweder in der Preßposition und der Arbeitsposition
B oder aber nach Drehen der Welle um 90
0 in den Arbeitspositionen A und C. In dem rechten Teil der Figur 2 ist die Arbeitsposition
B wiedergegeben. Der besseren Ubersichtlichkeit wegen soll dieser Teil der Figur 2
(nachfolgend 2 b genannt) erst später beschrieben werden.
[0026] In der Figur 3 ist die gleiche Stellung der Welle (4) mit den mit ihr verbundenen
Haltevorrichtungen (2 und 2') sowie den Bodendrückplatten (3 und 3') wiedergegeben.
Im linken Teil der Figur 3 (nachfolgend 3a genannt) ist der Preßvorgang bereits beendet,
der Preßkasten (5) unter Beibehaltung des Preßdruckes des Preßstempels durch nicht
gezeigte Bewegungsvorrichtungen nach oben abgezogen und die Haltevorrichtung (2) durch
Bewegen des hydraulischen Antriebs (14) in Ubernahmeposition gebracht worden. Nach
Betätigung nicht gezeigter Greifvorrichtungen wird jetzt das Preßstempelendstück (10)
durch das Hebelarmsystem (15,16) getragen, so daß nach Lösen der nicht gezeigten Verriegelungseinrichtungen
das Preßstempeloberteil (9) zurückgefahren werden kann. Das Hebelsystem (15,16) mit
den entsprechenden Verbindungsbolzen und Lagern ist dabei so kräftig auszuführen,
daß es in der Lage ist, daß gepreßte Gut (7) in seinem Endpreßzustand praktisch ohne
Zulassung einer größeren Höhenausdehnung zu halten. Der hydraulische Antrieb (14)
ist dabei so auszulegen, daß ein Ausbrechen bzw. Einknicken des Hebelsystems (15,16)
mit Sicherheit vermieden wird. Desgleichen ist die Traverse (13) so zu bemessen, daß
keine merkliche Biegung dieses Teils unter dem Preßdruck auftritt.
[0027] In der Figur 4 ist eine Drehung der Welle (4) mit den mit ihr verbundenen Haltevorrichtungen
(2,2') und den Bodendruckplatten (3 und 3') erfolgt. Im linken Teil dieser Figur ist
die Arbeitsposition A (Umhüllen) schematisch dargestellt. Die bereits während des
Preß- vorgangs auf d
EnPreßflächen des Preßstempelendstücks (10) und der Bodendruckplatte (3) befindlichen
Packmittelzuschnitte (17 und 18) werden bei diesem Arbeitsgang beispielsweise durch
pneumatisch angetriebene Niederhalter (19,20) umgebogen und in dieser Stellung gehalten.
Anschließend erfolgt ein Umhüllen der Seitenflächen des Ballens durch eine Bahn aus
Verpackungsmaterial (21). Die dazugehörige Umhüllungsvorrichtung ist in der Figur
1 bei der Arbeitsposition A schematisch angedeutet. Zum Einsatz gelangen hier zwei
Verpackungsmittelfolienbahnen, die von den Vorratsrollen (22 und 23) abgezogen werden.
Diese Bahnen sind an ihren Enden miteinander verschweißt. Die Umhüllung erfolgt durch
Bewegung der Vorratsrollen (22 und 23) an dem Ballen vorbei. Nach dem Passieren des
Ballens werden die Bahnen durch nicht gezeigte Klemmvorrichtungen zusammengeführt
und mit 2 Schweißnähten verbunden. Zwischen diesen beiden Schweißnähten erfolgt ein
Auftrennen durch eine nicht gezeigte Schneidvorrichtung. Bei dem Weiterschwenken der
Haltevorrichtungen von der Arbeitsposition A nach B werden die Rollen wieder in ihre
Ausgangsposition zurückgeführt und stehen für einen neuen Verpackungsvorgang zur Verfügung.
Durch das Umhüllen der Seitenflächen des Ballens mit Hilfe einer Bahn aus Verpackungsmaterial
(21) ist ein weiteres Niederhalten der herausragenden Packmittelflächen durch die
Niederhalter (19,20) nicht mehr erforderlich. Diese können eingefahren und der Ballen
zur Arbeitsposition
B weiter transportiert werden.
[0028] Die Arbeitsposition B ist in Figur 2 b dargestellt. Die Armierung des Ballens erfolgt
hier mit Hilfe einer automatischen Umreifungsvorrichtung (24), die zusammen mit den
Umlenkeinrichtungen (30,31,32) und den Schnürnuten (11' und 12') arbeitet. In der
Figur 2b ist die zweite Haltevorrichtung wiedergegeben,in der ein Ballen in Umreifungsposition
durchgeführt ist. Diese zweite Haltevorrichtung, wie auch die anderen dazugehörenden
Teile sind identisch mit der ersten Haltevorrichtung, die auf der linken Seite dargestellt
ist, sie tragen jedoch zur Unterscheidung jeweils ein (') als zusätzliche Kennzeichnung.
Nach dem Durchführen der Umreifung gemäß Figur 2b folgt ein Lösen der Haltevorrichtung
(2') durch Anziehen des hydraulischen Antriebs (14'). Dadurch wird das Preßstempelendstück
(10') angehoben, der Ballen steht zum Abtransport bereit.
[0029] In der Figur 3b ist dieser Abtransport dargestellt. Eine Ausstoßvorrichtung (25)
bewegt den Ballen auf ein Förderband (33), das den weiteren Abtransport des Ballens
übernimmt.
[0030] Nach Drehen der Haltevorrichtungen um die Welle (4) um 90° erreicht die bisher betrachtete
Haltevorrichtung die Arbeitsposition C gemäß Figur 4b. Zweckmäßig wird in dieser Arbeitsposition
das Hebelsystem (15',16') der Haltevorrichtung (2') durch Betätigung des hydraulischen
Antriebs (14') wieder ausgefahren und in dieser Position die Preßflächen des Preßstempclendstücks
(10') sowie der beweglichen Bodendruckplatte (3') mit Packmittelzuschnitten belegt.
Dieses Belegen kann durch bekannte Vorrichtungen erfolgen, die in der Figur 4b nicht
gezeigt sind.
[0031] Die
Packmittelzuschnitte auf den Preßflächen werden durch geeignete Haltevorrichtungen
an dem Preßstempelendstück (
10
1) und der Bodendruckplatte (3') gehalten. Diese Halterung kann beispielsweise durch
Saugnäpfe, die an ein Unterdrucksystem angeschlossen sind,erfolgen oder aber durch
Klemmvorrichtungen, die beispielsweise an den Seitenflächen des Preßstempelendstücks
(10') und der Bodendruckplatte (3'), die an die eigentlichen Preßflächen anschließen,
erfolgen. Preßstempelendstück (10') und
Bodendruckplatte (3') stehen somit für einen neuen Preßvorgang zur Verfügung, d.h.
nach einem weiteren Drehen der Haltevorrichtung und der Bodendruckplatte um die Welle
(4) um 90
0 befindet sich die Bodendruckplatte (3') wieder in Preßposition, während das Preßstempelendstück
(10') von dem Preßstempeloberteil (9) übernommen werden kann, während die Haltevorrichtung
(2') das Preßstempelendstück (10') freigibt.
[0032] Es ist ohne weiteres möglich, statt der in den Figuren 1 bis 4 gezeigten zwei Haltevorrichtungen
auch mehrere Haltevorrichtungen dieser Art einzusetzen. In diesem Fall ist es jedoch
erforderlich, auf eine starre Verbindung der Haltevorrichtungen (2 und 2') und der
Bodendruckplatten (3 und 3') mit der Welle (4) zu verzichten, stattdessen ist durch
geeignete Verbindungsstreben sicherzustellen, daß beispielsweise die Haltevorrichtung
(2) stets der dazugehörigen Bodendruckplatte (3) zugeordnet bleibt.
[0033] Eine andere Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist in der Figur 5
in einer schematischen Seitenansicht wiedergegeben. Wie bei der vorhergehend beschriebenen
Ausführungsform wird das vorverdichtete faserige Gut in einer Endpresse (1) weiter
verdichtet. Der Pressenstempel ist wiederum in ein Preßstempeloberteil (109) und in
ein lösbares Preßstempelendstück (110) aufgeteilt, die während des Preßvorganges miteinander
durch nicht gezeigte Verriegelungsvorrichtungen verbunden sind. Die bewegliche Bodendruckplatte
(103) wird bei dieser Ausführungsform beispielsweise über Rollen oder Walzen auf einer
unteren Schienenbahn (26,26') geführt.Die genaue Positionierung der Bodendruckplatte
(103) während des Preßvorgangs erfolgt durch nicht gezeigte Festlegevorrichtungen.
Die Ballenendpresse hat in der Figur 5 bereits den eigentlichen Preßvorgang ausgeführt,
das faserige
Gut befindet sich in seinem Endpreßzustand (7), während der transportable Preßkasten
(5) vom gepreßten Gut einschließlich Bodendruckplatte (103) und Preßstempelendstück
(110) mit Hilfe von Bewegungsvorrichtungen abgezogen wurde. Die Haltevorrichtungen
bestehen bei dieser Ausführungsform aus der unteren Schienenbahn (26,26') und einer
oberen Schienenbahn (27,27'), einerAbsenkungsvorrichtung (L8) für die untere Schienenbahn,
die über einen hydraulischen Antrieb (29) bewegt werden kann. Des weiteren gehören
dazu in der Zeichnung nur angedeutete Rollen-, Schlitten- bzw. Schienenführungen,
die eine Bewegung der Bodendruckplatte (103) und des Preßstempelendstücks (110) in
den Schienenbahnen (26,26') sowie (27,27') und in dem Oberteil des Preßstempels (109)
gestatten. Weiterhin sind Bewegungsvorrichtungen vorzusehen, die ein gleichzeitiges,synchrones
Bewegen der Bodendruckplatte (103), des Preßstempelendstücks (110) und des gepreßten
faserigen Gutes (7) entlang der Schienenbahnen(26,27) oder (26',27') gestatten.
[0034] Entlang der Schienenbahnen (26,27), die hier die Aufgabe der Haltevorrichtung erfüllen,
sind spezielle Arbeitspositionen A, B und C vorgesehen, in denen der fertig gepreßte
Ballen im wesentlichen noch unter seinem ursprünglichen Preßdruck endgültig mit Verpackungsmaterial
verpackt, mit Bändern oder Drähten armiert und anschließend die freien Preßflächen
wieder mit Abschnitten aus Verpackungsmaterial belegt werden. In der Position A ist
die Umhüllung mit einer Bahn (21) aus Verpackungsmaterial bereits ausgeführt, in der
Position B wird ein Ballen gezeigt, der bereits fertig umreift ist und bei dem durch
Absenken mit Hilfe des hydraulischen Antriebs (29) der Abstand zwischen der Bodendruckplatte
(103) und dem Preßstempelendstück (110) soweit vergrößert wurde, daß der Ballen abtransportiert
werden kann. Bei einem Rücklauf der Teile (103 und 110) innerhalb der Schienenbahn
(26,27) ist noch eine Position C vorgesehen, in dar mit Hilfe bekannter Vorrichtungen
die Preßflächen der Bodendruckplatte (103) und des Preßstempelendstücks (110) mit
Zuschnitten (17,18) aus Verpackungsmaterial belegt werden. Die Bodendruckplatte (103)
und das Preßstempelendstück (110) müssen dabei entsprechende Vorrichtungen zum Festhalten
der Packmittelzuschnitte aufweisen.
[0035] Auch bei dieser Vorrichtung ist es erforderlich, wenigstens zwei Haltevorrichtungen
und zwei Sätze von Bodendruckplatten und Preßstempelendstücken einzusetzen, um die
gewünschte Erhöhung der Leistungsfähigkeit der Endpresse zu erreichen. In der Figur
5 ist eine zweite Haltevorrichtung, d.h. eine weitere untere und obere Schienenbahn
(26',27') angedeutet, in der die gleichen Vorrichtungen vorzusehen sind, wie sie in
dem rechten Teil der Zeichnung beschrieben wurden.
1. Verfahren zum Pressen von faserigem Gut in Ballenform und anschließendes Verpacken
und Umreifen dieser Ballen, dadurch gekennzeichnet, daß
a) vor dem Einbringen des bereits vorgepreßten faserigen Guts in die Endpresse die
Preßflächen des Preßstempels und der Bodendruckplatte dieser Presse mit über die Preßflächen
herausragenden Zuschnitten aus flexiblem, flächenförmigen Verpackungsmaterial belegt
und in dieser Stellung gehalten werden,
b) nach dem Preßvorgang die Seitenwände des Preßkastens der Presse von dem weiterhin
unter Preßdruck stehenden faserigen Gut wenigstens so weit entfernt werden, daß eine
Übernahme des gepreßten Ballens einschließlich des Endstücks des Preßstempels und
der Bodendruckplatte durch eine Haltevorrichtung möglich ist,
c) der gepreßte Ballen einschließlich Preßstempelendstück und Bodendruckplatte von
einer Haltevorrichtung übernommen und auf einer vorgegebenen Bahn aus dem Preßbereich
zu weiteren Arbeitspositionen bewegt wird, wobei die Preßhöhe des Ballens höchstens
geringfügig zunehmen darf,
d) anschließend die herausragenden Flächen der Verpackungsmittelzuschnitte mit Hilfe
von Niederhaltern oder Einschlagvorrichtungen auf die Seitenflächen des Ballens umgebogen
und in dieser Position gehalten werden,
e) vorzugsweise die Seitenflächen des Ballens mit einer Bahn aus flexiblem Verpackungsmaterial
umhüllt und dann
f) die Armierung des Ballens durch Draht oder Bänder mit Hilfe bekannter Umreifungsvorrichtungen
ausgeführt wird,
g) anschließend durch Öffnen der Haltevorrichtung der Abstand zwischen Preßstempelendstück
und Bodendruckplatte so vergrößert wird, daß der Ballen zum Abtransport freigegeben
wird,und
h) Preßstempelendstück und Bodendruckplatte danach mit Hilfe der Haltevorrichtung
in den Preßbereich zurückgeführt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Preßhöhe des Ballens
bei Übernahme durch die Haltevorrichtung um 0 bis höchstens 50 mm zunimmt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Preßflächen des
Preßstempels und der Bodendruckplatte bereits bei der Zurückführung des Preßstempelendstücks
und der Bodendruckplatte durch die Haltevorrichtung außerhalb des Preßbereichs der
Presse mit Verpackungsmittelzuschnitten belegt und in dieser Stellung gehalten werden.
4.Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
Endpresse mit mehr als 2 Sätzen von Preßstempelendstücken und Bodendruckplatten und
mehr als 2 Haltevorrichtungen ausgerüstet ist, wobei jede Haltevorrichtung in der
Lage ist, einen gepreßten Ballen auf einer vorgegebenen Bahn aus dem Preßbereich zu
weiteren Arbeitspositionen zu bewegen und Preßstempelendstück und zugehörige Bodendruckplatte
nach Ausstoß des Ballens in den Preßbereich zurückzuführen.
5. Vorrichtung zum Pressen von fasrigem Gut in Ballenform und zum anschließenden Verpacken
und Umreifen dieser Ballen, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorrichtung zumindest
aus
a) der Ballenpresse mit wenigstens zwei lösbaren Endstücken des Preßstempels und wenigstens
zwei beweglichen Bodendruckplatten, die jeweils übliche Schnürnuten zur Umreifung
und jeweils Packmittelhaltevorrichtung zum Halten von über die Preßflächen herausragenden
Packmittelzuschnitten aufweisen,
b) Verriegelungseinrichtungen am Oberteil des Preßstempels, die eine feste Verbindung
vom lösbarem Endstück mit dem Oberteil des Preßstempels gewährleisten,
c) Festlegevorrichtungen am Fuß der Preße zur Positionierung der beweglichen Bodendruckplatte
während des Preßvorgangs im Preßbereich der Ballenpresse,
d) wenigstens einen Preßkasten, dessen Seitenwände den Preßraum der Ballenpresse darstellen,
und die mit Bewegungsvorrichtungen verbunden sind, die eine Fixierung der Stellung
der Seitenwände während des Preßvorgangs in der Preßposition und ein Entfernen der
Seitenwände nach dem Preßvorgang aus dem Bereich des gepreßten Materials einschließlich
Preßstempelunterteil und Bodendruckplatte ermöglichen,
e) wenigstens zwei Haltevorrichtungen, die auf vorgegebenen Bahnen zwischen verschiedenen
Arbeitspositionen außerhalb der Ballenpresse und dem Preßbereich der Ballenpresse
bewegt werden können und die jeweils Greifvorrichtungen aufweisen zum Aufnehmen eines
Ballens im gepreßten Zustand einschließlich des zugehörigen Preßstempelendstücks und
ggf. der Bodendruckplatte sowie weitere Vorrichtungen, die eine Freigabe des gepreßten
Materials gestatten,
f) Einfalt- und/oder Niederhaltevorrichtungen zum Umbiegen und Niederhalten der über
die Preßflächen herausragenden Packmittelflächenzuschnitte auf die Seitenflächen des
Ballens, wobei diese Einfalt-und/oder Niederhaltevorrichtungen so angeordnet sind,
daß sie auf den in der Haltevorrichtung gehaltenen Ballen in einer Arbeitsposition
außerhalb des Arbeitsbereiches der Ballenpresse einwirken,
g) vorzugsweise Umhüllvorrichtungen, die das Umhüllen der Seitenflächen des Ballens
mit einer Bahn aus flexiblem Verpackungsmaterial und die Festlegung dieser Bahn durch
Schweißen, Heften, Klemmen oder ähnlichem bewirken,
h) Umreifungsvorrichtungen, die eine Armierung des mit Verpackungsmaterial umgebenen
gepreßten Ballens in einer weiteren Arbeitsposition der Haltevorrichtung mit Hilfe
von Bändern oder Drähten ermöglichen, und
i) Belegevorrichtungen, die in einer Arbeitsposition der Haltevorrichtung nach Freigabe
des Ballens ein Belegen des Preßstempelunterteils und der Bodendruckplatte mit Packmittelzuschnitten
bewirken, besteht.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,daß die Haltevorrichtung die
Form einer doppelten (oberen und unteren) Schienenbahn aufweist, in der das Preßstempelunterteil
und die dazugehörige Bodendruckplatte gleichzeitig mit dem gepreßten Material ohne
merkliche Zunahme der Preßhöhe aus dem Pressenbereich zu weiteren Arbeitspositionen
außerhalb der Ballenpresse bewegt werden können und bei der die Freigabe des Ballens
durch eine Absenkung der unteren oder Anhebung der oberen Schienenbahn erfolgt.
7. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens zwei Haltevorrichtungen
und wenigstens zwei Bodendruckplatten drehbar auf einer gemeinsamen senkrechten Welle
befestigt sind, die ein gemeinsames Ausschwenken des Ballens im gepreßten Zustand
mit Bodendruckplatte und Haltevorrichtung des Preßstempelendstücks aus dem Preßbereich
zu verschiedenen weiteren Arbeitspositionen gestattet und daß die Greifvorrichtungen
an den Haltevorrichtungen die Preßstempelendstücke auch bei Freigabe und Entfernung
des Ballens zu halten vermögen.
8. Vorrichtung nach den Ansprüchen 5,6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Preßbehälter
die Form eines offenen Zylinders von rechteckigem Querschnitt aufweist, der durch
Bewegungsvorrichtungen völlig von dem fasrigen Gut einschließlich Bodendruckplatte
und Preßstempelunterteil entfernt werden kann.
9. Vorrichtung nach den Ansprüchen 5,6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Seitenwände
des Preßkastens der Ballenpresse durch Scharniere und Schließvorrichtungen miteinander
verbunden sind, die ein seitliches Entfernen der Preßkastenseitenwände durch öffnen
der Schließvorrichtungen und Aufklappen der Seitenwände wenigstens so weit gestatten,
daß der Ballen im gepreßten Zustand einschließlich Preßstempelunterteil und Bodendruckplatte
aus dem Preßbereich bewegt werden kann.