[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Schuh, insbesondere Berg- oder Wanderschuh.
Derartige Berg-oder Wanderschuhe müssen in der Regel eine hohe Stabilität aufweisen
und werden üblicherweise mit Sohlen aus Hartgummi oder Kunststoff ausgestattet. Um
die e Verschleißlestigkeit derartiger Berg- und Wanderschuhe zu erhöhen, wurde weiters
bereits vorgeschlagen, den Schaft als Schale, insbesondere Kunststoffschale, auszubilden,
wodurch sich naturgemäß die Steifheit des Schuhes erhöht. Das Auftreten mit derartigen
Schuhen verursacht im besonderen beim Bergabgehen relativ harte Schläge auf das Bein,
welche zu Ermüdungserscheinungen führen und die Verletzungsgefahr erhöhen. Es wurde
daher bei relativ steifem Schuhwerk bereits vorgeschlagen, eine elastische Sohleneinlage
auf der Innensohle anzuordnen, welche derartige Stöße mindert. Es wurde bereits vorgeschlagen,
im Absatzbereich mit der Innensohle zusammenwirkende Federn anzuordnen, welche in
Ausnchmungen des Absatzes angeordnet waren. Gemeinsamer Nachtei 1 solcher Ausbildungen
ist es, daß bei jeder Kompression das Innenvolumen des Schuhes vergrößert wird und
daher der Fuß im Inneren des Schuhes nicht sicher gehalten ist, sondern "schwimmt".
[0002] Die Erfindung zielt nun darauf ab, einen Schuh der eingangs genannten Art zu schaffen,
mit welchem eine Stoßdämpfung beim Auftreten ermöglicht wird und dennoch in jeder
Phase der sichere Halt des Fußes im Schuh gewährleistet ist. Zur Lösung dieser Aufgabe
ist der Schuh, insbesondere Berg- und Wanderschuh, mit einer Gummi- oder Kunststofflaufsohle
und einem vorzugsweise von einer Schale gebildeten Schaft, bei welchem die Innensohle
federnd gegenüber der Laufsohle abgestützt ist, im wesentlichen dadurch gekennzeichnet,
daß der Absatz der Laufsohle einen im wesentlichen parallel zur Sohlenebene verlaufenden
Schlitz aufweist, welcher sich vom hinteren Ende des Absatzes ausgehend über wenigstens
die Hälfte der Länge des Absatzes erstreckt und in Abstand von der Innensohle und
der Laufsohlenfläche des Absatzes angeordnet ist. Dadurch, daß in Abstand von der
Innensohle und von der Lauf sohle im Absatz ein Schlitz angeordnet ist, wird eine
Verformbarkeit des Absatzbereiches zugelassen, ohne daß es zu einer Vergrößerung des
Innenraumes des Schuhes kommt. Dieser Schlitz geht vom hinteren Ende des Absatzes
aus und muß sich über wenigstens die Hälfte der Länge des Absatzes erstrecken, um
bei den üblicherweise verwendeten relativ steifen Absatzmaterialien eine hinreichende
Verformbarkeit zur Dämpfung harter Stöße zu ermöglichen.
[0003] Vorzugsweise ist die Ausbildung so getroffen, daß der Schlitz mit einer Einlage aus
einem Material größerer Kompressibilität als diejenige des Laufsohlenmaterials, vorzugsweise
zur Gänze, ausgefüllt ist. Die Auffüllung dieses Schlitzes mit einer Einlage verhindert
das Eindringen von Schnee und Geröll und es ist eine Einlage, welche den Schlitz zur
Gänze ausfüllt, besonders bevorzugt, da eintretender Schnee die Deformierbarkeit des
Schlitzes wesentlich beeinträchtigen könnte.
[0004] Erfindungsgemäß besteht die Laufsohle aus einem Material einer Härte von 75 bis 95
ShoreA, und die Einlage aus einem Material einer Härte von 40 bis 60, vorzugsweise
50 ShoreA. Eine derartige Kombination von Materialien für Sohle und Einlage vereinigt
die Erfordernisse hoher Verschleißfestigkeit und vermittelt durch den im Absatzbereich
vorgesehenen Schlitz mit einer solchen Einlage dennoch einen hohen Tragekomfort.
[0005] Erfindungsgemäß erstreckt sich die Höhe des Schlitzes über 20 bis 30 %, vorzugsweise
25 %, der Höhe des Absatzes. Durch diese Schlitzhöhe wird eine ausreichende Deformierbarkeit
insbesondere bei Anordnung einer Einlage mit einem Material mit einer Härte von etwa
50 ShoreA sichergestellt. Um die Deformationen im Bereich des Schaftes so gering wie
nur möglich zu halten, ist vorzugsweise die der Laufsohle zugewendete untere Begrenzung
des Schlitzes in einer Höhe von 30 bis 60 %, vorzugsweise 50 %, des Absatzes angeordnet.
[0006] Der Schlitz kann sich erfindungsgemäß in Längsrichtung des Absatzes über 55 bis 75
%, vorzugsweise 60 bis 65 %, der Länge des Absatzes erstrecken, wobei der beste Tragekomfort
bei Werten zwischen 62 und 64 % der Länge des Absatzes festgestellt wurde.
[0007] Die Erfindung ist nachfolgend an Hand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispieles
näher erläutert. Mit 1 ist ein Bergschuh dargestellt, dessen Schaft 2 von einer Kunststoff
schale gebildet ist und an welchem eine Kunststoff sohle 3 angeschweißt oder angeklebt
ist. Die Laufsohle ist mit 4 bezeichnet. Im Ristbereich sind Ösen 5 dargestellt, welche
der Aufnahme einer Verschnürung dienen. Der obere Schaftteil 6 ist an eine Anlenkachse
7 schwenkbar angelenkt, um dem relativ starren Schalenmaterial Rechnung zu tragen
und den Einstieg zu erleichtern. Die mit 8 bezeichneten Teilbereiche des Schaftes
bestehen aus leicht verformbaren Material, insbesondere Leder. Im Bereich des Absatzes
9 ist ein Schlitz 0 vorgesehen, welcher in Abstand von der Laufsolule 4 des Absatzes
9 und der Innensohle 11 angeordnet ist. Der Schlitz 10 erstreckt sich in Längsrichtung
des Absatzes 9 über eine Länge a. Die Länge des Absatzes ist mit b bezeichnet. Die
Länge des Schlitzes a beträgt 64 % der Länge des Absatzes b.
[0008] Der Schlitz 10 ist mit einer Einlage 11 einer Härte von 50 ShoreA gefüllt. Die Einlage
besteht aus modifiziertem Gummi, insbesondere aus mit Treibmitteln versetztem Gummi.
[0009] Die der Laufsohle 4 des Absatzes 9 zugewendete untere Begrenzung 12 des Schlitzes
10 ist in einem Abstand c von dieser Laufsohle angeordnet, welche etwa 60 der Höhe
d des Absatzes entspricht. Die lichte Weite e des Schlitzes ist so bemessen, daß die
Schlitzoberkante 13 immer noch in Abstand von der Innensohle 11 liegt, wobei dieser
Abstand 20 % der Höhe d des Absatzes entspricht. Auf diese Weise wird eine Ver
- größerung des Innenvolumens des Schaftes 2 bei Komprimieren der Einlage 11 vermieden.
1. Schuh, insbesondere Berg- und Wanderschuh, mit einer Gummi- oder Kunststofflaufsohle
und einem vorzugsweise von einer Schale gebildeten Schaft, bei welchem die Innensohle
federnd gegenüber der Laufsohle abgestützt ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Absatz (9) der Laufsohle (4) einen im wesentlichen parallel zur Sohlenebene
verlaufenden Schlitz (10) aufweist, welcher sich vom hinteren Ende des Absatzes (9)
ausgehend über wenigstens die Hälfte (a) der Länge (b) des Absatzes (9) erstreckt
und in Abstand von der Innensohle (11) und der Laufsohlenfläche (4) des Absatzes (9)
angeordnet ist.
2. Schuh nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Schlitz (JO) mit einer Einlage (11) aus einem Material größerer Kompressibilität
als diejenige des Laufsohlenmaterials, vorzugsweise zur Gänze, ausgefüllt ist.
5. Schuh nach Anspruch J oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die Laufsohle (4) aus einem Material einer Härte von 75
bis 95 ShoreA, und die Einlage (11) aus einem Material einer Härte von 40 bis 60,
vorzugsweise 50 ShoreA, besteht.
4. Schuh nach Anspruch 1, 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Höhe (e) des Schlitzes (10) sich über 20 bis 30 %, vorzugsweise 25 %, der
Höhe (d) des Absatzes (9) erstreckt.
5. Schuh nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die der Laufsohle (4) zugewendete untere Begrenzung (12) des Schlitzes (10) in
einer Höhe (c) von 30 bis 60 %, vorzugsweise 50 %, des Absatzes (9) angeordnet ist.
6. Schuh nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß sich der Schlitz (10) in Längsrichtung des Absatzes (9) über 55 bis 75 %, vorzugsweise
60 bis 65 %, der Länge (b) des Absatzes erstreckt.