[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Elektrolyseanlage zur galvanischen Verstärkung
von leitend vorbeschichteten bandförmigen Kunststoff-Folien, die in senkrechten Schleifen
das Elektrolyseband durchlaufen, bestehend aus einer Elektrolysewanne mit parallel
zum Bandverlauf angeordneten senkrechten Anodenplatten und oben angeordneten Antriebs-
und Kontaktierungsrollen, sowie einer Wasch- und Trockenanlage.
[0002] In der DE-OS 15 21 076 ist eine Vorrichtung zum Plattieren eines Stranges aus Kunststoff
beschrieben, wobei auf dem Kunststoff durch chemische Abscheidung zunächst eine Metallschicht
extrem geringer Dicke erzeugt wird, die dann elektrolytisch verstärkt wird. Zur elektrolytischen
Verstärkung wird der vorbeschichtete Strang in einer Vielzahl von Schleifen durch
ein Elektrolysebad geleitet, das eine Elektrolysewanne mit parallel zum Strangverlauf
angeordneten senkrechten Anodenplatten und oben angeordneten Antriebs- und Kontaktierungsrollen
aufweist. Hierbei sind die drei ersten Schleifen erheblich kürzer gehalten als die
folgenden und liegen an unterschiedlichen Spannungen, so daß sie gewissermaßen als
selbständige Elektrolysezellen anzusehen sind. An die ersten Antriebs- und Kontaktierungsrollen
wird eine Spannung von etwa 15 V, an die zweite eine Spannung von 5 V und an die übrigen
Antriebs- und Kontaktierungsrollen eine Spannung von 2 V gelegt. Die Verringerung
der Schleifenlänge und Abstufung der Spannungen in den ersten Elektrolysezellen ist
deshalb erfolgt, weil es nicht möglich war, eine Spannung in den ersten Schleifengängen
aufrechtzuerhalten, die für den Elektroplattierungsvorgang des Stranges notwendig
ist. Wegen der extrem geringen Dicke der chemisch erzeugten Metallauflage würde eine
normal lange Schleife zu einer solchen Erhöhung des Widerstandes in dieser dünnen
Metallschicht führen, daß eine Elektrolyse kaum mehr stattfindet.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Elektrolyseanlage zur galvanischen
Verstärkung von leitend vorbeschichteten bandförmigen Kunststoff-Folien zu schaffen,
die zur Verringerung des Aufwandes mit erheblich weniger Schleifen, insbesondere mit
nur einer einzigen auskommt. Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst,
daß das leitend vorbeschichtete Kunststoff-Folienband unmittelbar vor dem Eintauchen
in das Elektrolysebad durch eine senkrecht zur Bewegungsrichtung des Kunststoff-Folienbandes
angeordnete Schleifkathodenanordnung und nach dem Auslauf aus dem Elektrolysebad in
an sich bekannter Weise durch Antriebs- und Kontaktierungsrollen kontaktierbar ist
und daß die Schleifkathoden der Schleifkathodenanordnung und die Antriebs- und Kontaktierungsrollen
galvanisch voneinander getrennt mit eigenen Stromquellen verbunden sind.
[0004] Dadurch, daß das leitend vorbeschichtete Kunststoff-Folienband unmittelbar vor dem
Eintauchen in das Elektrolysebad kontaktiert wird, ist die Länge und damit der Widerstand
der stromführenden dünnen Metallschicht auf ein Minimum beschränkt, so daß der Einlaufstromkreis
mit niedrigerer Spannung und dafür höheren Strömen betrieben werden kann als bei der
bekannten Vorrichtung.
[0005] Es hat sich jedoch gezeigt, daß in den Einlaufstromkreis trotzdem nur wenig Strom
fließt, wenn die Kathoden aller Stromquellen miteinander verbunden sind. Wenn man
jedoch die Schleifkathoden und die Kontaktierungsrollen galvanisch voneinander getrennt
mit eigenen Stromquellen verbindet, erhöht sich der Einlaufstrom und man erhält eine
höhere Zuwachsrate der Metallschicht. Dashat zur Folge, daß nach dem,Eintauchen bereits
eine verstärkte Platt ierung stattfinden kann, so daß zwangsläufig auch die nachfolgenden
Antriebs- und Kontaktierungsrollen höher belastbar sind. Das bietet wiederum den Vorteil,
daß für bestimmte Anwendungsfälle das Kunststoff-Folienband in nur einer einzigen
Schleife durch das Elektrolysebad geführt zu werden braucht, wodurch sich Aufwand
und Baulänge der Anlage ganz erheblich verringern.
[0006] Um eine gute Kontaktierung eines beidseitig beschichteten Kunststoff-Folienbandes
zu erreichen, sind zu beiden Seiten des Bandes stabförmige Schleifkathoden angeordnet,
die an der dem Kunststoff-Folienband zugekehrten Seite gewölbt ausgebildet und in
Bewegungsrichtung des Kunststoff-Folienbandes und zueinander so versetzt angeordnet
sind, daß das zwischen beiden Schleifkathoden hindurchgeführte Kunststoff-Folienband
diese nacheinander flächenhaft bestreicht.
[0007] Bei einer vorhandenen Anlage ist eine Erhöhung des Durchsatzes bei vorgegebener Schichtdicke
praktisch nur dadurch möglich, daß der Strom und die Durchlaufgeschwindigkeit entsprechend
erhöht werden. Der maximal zulässige Strom ist aber durch den Widerstand der Metallschicht
begrenzt. Da dieser Widerstand jedoch temperaturabhängig ist, kann gemäß einem weiteren
Vorschlag der Strom noch dadurch erhöht werden, daß das Kunststoff-Folienband bzw.
die Metallschicht an und unmittelbar nach der Schleifkathodenanordnung und an und
vor den Antriebs- und Kontaktierungsrollen gekühlt wird. Vorzugsweise ist das vorbeschichtete
bzw. verstärkte Kunststoff-Folienband an und nach den stabförmigen Elektroden durch
Preßluft und an und vor den Kontaktierungsrollen durch Badflüssigkeit bzw. Wasser
kühlbar.
[0008] Zur Erzielung einer gleichmäßigen Schichtdicke über die ganze Breite des Kunststoff-Folienbandes
werden in an sich bekannter Weise zu beiden Seiten des Kunststoff-Folienbandes Kunststoffblenden
vorgesehen, die gemäß der Erfindung zur Anpassung an die Bandbreite und Stromdichteverteilung
senkrecht zur Bewegungsrichtung des Kunststoff-Folienbandes verstellbar sind. Ferner
hat es sich gezeigt, daß, wenn man an der Ein- und/oder Auslaufseite eine Blende über
die ganze Breite des Kunststoff-Folienbandes von oben ins Bad einbringt, sich der
Strom an der Ein- bzw. Auslaufseite erhöhen läßt, ohne daß die Kupferschicht beschädigt
wird. Diese Blende sorgt für eine gleichmäßige Stromdichteverteilung an der Ein- bzw.
Auslaufseite.
[0009] Sollen nur einseitig beschichtete Kunststoff-Folienbänder galvanisch verstärkt werden,
so werden nur die entsprechenden Schleifkathoden bzw. Kontaktierungsrollen mit den
entsprechenden Stromquellen verbunden. Zur besseren Auswertung der Anlage, werden-gemäß
einem weiteren Vorschlag zwei einseitig beschichtete Kunststoff-Folienbänder gleichzeitig
behandelt, indem sie so zusammengeführt werden, daß die beschichteten Seiten außen
sind. Dies läßt sich mit nur geringfügigem Mehraufwand dadurch realisieren, daß für
das zweite Kunststoff-Folienband eine weitere Ab- und Aufwickelrolle vorgesehen ist.
[0010] Anhand der Zeichnung, in der zwei Ausführungsbeispiele schematisch dargestellt sind,
wird die Erfindung näher erläutert. Es zeigen:
Figur 1 eine Gesamtansicht einer Elektrolyseanlage in schaubildlicher Darstellung,
Figur 2 eine vergrößerte Darstellung der stabförmigen Schleifkathoden,
Figur 3 eine vergrößerte Darstellung des mit Kunststoffblenden versehenen Bandes in
schaubildlicher Darstellung und
Figur 4 eine schaubildliche Darstellung einer Elektrolyseanlage zum Plattieren von
zwei einseitig beschichteten Kunststoff-Folienbändern.
[0011] Figur 1 zeigt im Prinzip eine Elektrolyseanlage zur galvanischen Verstärkung einer
leitend vorbeschichteten bandförmigen Kunststoff-Folie. Ein Kunststoff-Folienband
1 wird von einer Abwickelrolle 2-abgezogen, welche in einem wandförmigen Gehäuseteil
3 gelagert ist und mit einem in der Zeichnung nicht sichtbaren Bremsmotor in Antriebsverbindung
steht. Der Bremsmotor sorgt für die Aufrechterhaltung einer konstanten Zugspannung
in dem Kunststoff-Folienband 1. Über Antriebsrollen 4 und 5 wird das Kunststoff-Folienband
1 einem Elektrolysebad 6 zugeführt, welches einen Behälter 7 aufweist, in dem eine
Zugrolle 8 mit Hilfe eines Gestelles 9 drehbeweglich untergebracht ist. Im Behälter
7 befinden sich fest angeordnete Anodenplatten 10, die zu beiden Seiten des ab- und
aufsteigenden Kunststoff-Folienbandes 1 angeordnet sind und über Leitungen 11 mit
Anodenanschlüssen 12 von einzelnen in der Zeichnung nicht sichtbaren Stromquellen
in Verbindung stehen. Der Antriebsrolle 5 gegenüberliegend ist eine Umlenkrolle 13
vorgesehen, über die das aus dem Elektrolysebad 6 austretende Kunststoff-Folienband
1 den Antriebs- und Kontaktierungsrollen 14 und 15 zugeführt wird, welche sich in
einem Waschbehälter 16 befinden. Zwei Antriebs- und Kontaktierungsrollen sind erforderlich,
wenn das Kunststoff-Folienband beidseitig vorbeschichtet ist und beide Seiten galvanisch
verstärkt werden sollen. Mit Pfeilen 17 sind Sprühdüsen für Wasser angedeutet zum
Reinigen des Kunststoff-Folienbandes 1 von noch anhaftenden Elektrolyten. Über weitere
Umlenkrollen 18 bis 21 wird das Kunststoff-Folienband 1 einer Aufwickelrolle 22 zugeführt,
die ebenfalls im wandförmigen Gehäuseteil 3 drehbar gelagert und mit einem in der
Zeichnung nicht sichtbaren Antriebsmotor versehen ist. Sowohl die Abwickelrolle 2.als
auch die Aufwickelrolle 22 sind mit Tasteinrichtungen 23 versehen, welche über Steuerwellen
24 mit Potentiometern in Verbindung stehen zur Drehzahlregelung der Brems- und Antriebsmotoren.
Diese Potentiometer sind in der Zeichnung nicht dargestellt, da sie sich hinter dem
wandförmigen Gehäuseteil 3 befinden.
[0012] Bei den bisher üblichen Anlagen sind, sofern an beiden Seiten des Kunststoff-Folienbandes
je eine leitende Schicht aufgebracht ist, auch die beiden Antriebsrollen 4 und 5 als
Rontaktierungsrollen ausgebildet. Da die metallische Vorbeschichtung des Kunststoff-Folienbandes
1 meist durch chemische Abscheidung oder durch Besprühen aufgebracht ist, weist diese
Metallschicht eine extrem geringe Dicke auf, die bei normaler Schleifenlänge einen
so hohen Widerstand hat, daß der Einlaufstromkreis nur sehr wenig Strom zu führen
in der Lage ist, so daß kaum mehr eine Elektrolyse stattfindet, die Abscheidüng also
äußerst gering ist. Eine etwaige Spannungs- bzw. Stromerhöhung würde jedoch zum Verbrennen
der Vorbeschichtung führen. Aus diesem Grunde wird z.B. bei der bekannten Elektrolyseanlage
der vorbeschichtete Kunststoffstrang in einer Vielzahl von zum Teil verkürzten Schleifen
durch das Elektrolysebad geführt. Da in diesem Falle jeder Schleife eine Antriebs-
und Kontaktierungsrolle zugeordnet sein muß, ist diese bekannte Elektrolyseanlage
sehr aufwendig, insbesondere, wenn eine stärkere Schicht galvanisch aufgebracht werden
soll. Diese Schwierigkeiten werden bei der erfindungsgemäßen Anlage im wesentlichen
dadurch beseitigt, daß das Kunststoff-Folienband 1 unmittelbar vor dem Eintauchen
in das Elektrolysebad 6 kontaktiert wird, und zwar mit Hilfe einer senkrecht zum Kunststoff-Folienband
1 angeordneten Schleifkathodenanordnung 25. Wie Figur 2 zeigt, weist diese zwei Schleifkathoden
26 und 27 auf, die zu beiden Seiten des Kunststoff-Folienbandes 1 angeordnet sind.
Die Schleifkathoden 26 und 27 sind stabförmig ausgebildet und sind an der dem Kunststoff-Folienband
1 zugekehrten Seite gewölbt und in Bewegungsrichtung des Bandes (Pfeil 28) gegeneinander
so versetzt, daß die stabförmigen Schleifkathoden 27 und 26 flächenhaft bestrichen
werden. Dadurch kann die Stromdichte an den Schleifkathoden verringert werden. Durch
die Anordnung der S
chleifkathoden 26 und 27 in unmittelbarer Nähe des Spiegels 29 des Elektrolysebades
6, ist der außerhalb des Elektrolysebades 6 verlaufende, stromführende Teil der Beschichtung
extrem kurz, der Widerstand also relativ niedrig, im Gegensatz zu den bekannten Ausführungen.
Somit ist ein wesentlich höherer Galvanisierungsstrom und damit eine wesentlich höhere
Abscheidung möglich, so daß man praktisch mit einer einzigen Schleife auskommt, wie
Figur 1 zeigt. Die gewölbten Flächen der Schleifkathoden sind möglichst glatt, um
einerseits einen geringen Reibungswiderstand und andererseits einen guten Stromübergang
zu erhalten.
[0013] Eine zusätzliche Erhöhung des Galvanisierungsstromes ist noch dadurch möglich, daß
sowohl der ein- als auch der auslaufende stromführende Teil des Kunststoff-Folienbandes
1 gekühlt wird. Bei dem in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiel wird einlaufseitig
vorzugsweise eine Luftkühlung verwendet, die unmittelbar an der Schleifkathodenanordnung
25 einsetzt. Die Schleifkathoden 26 und 27 sind in Haberungen 30 und 31 eingesetzt,
die beispielsweise mit Hilfe von in der Zeichnung nicht dargestellten magnetischen
Mitteln gegeneinander gepreßt werden. Hierbei sind die Schleifkathoden 26 und 27 so
weit voneinander entfernt, daß das Kunststoff-Folienband 1 leicht S-förmig hindurchbewegt
werden kann. Zur Luftkühlung sind die beiden Halterungen mit Kammern 32 und 33 versehen,
die über Kanäle 34 und 35 mit Preßluft versorgt werden, welche dann in den Kammern
32 und 33 das Band kühlt und in Pfeilrichtung 36 entweichen kann. Damit kann also
der Strom im Einlauf kreis zusätzlich erhöht werden.
[0014] Das aus dem Elektrolysebad 6 austretende Kunststoff-Folienband 1 ist ebenfalls gekühlt,
und zwar einmal durch die bereits erwähnte Besprühung mit Waschwasser im Waschbehälter
16 mittels der Sprühdüsen 17 und zum anderen durch eine Besprühung mit Badflüssigkeit
mittels einer durch einen Pfeil 37 angedeuteten Sprühdüse bis nahe an den Scheitel
der Umlenkrolle 13. Unmittelbar nach dem Scheitel der Umlenkrolle 13 erfolgt die Besprühung
mit Waschwasser durch eine weitere Düse, die durch einen Pfeil 38 symbolisiert ist.
Die Besprühung dient nicht nur der Kühlung, sondern auch zur Vermeidung einer Fleckenbildung
des galvanisch aufgebrachten Belags durch haftengebliebenen Elektrolyten.
[0015] Zur Erzielung einer gleichmäßigen Schichtdicke über die gesamte Breite des Kunststoff-Folienbandes
1 sind an beiden Seiten des Bandes und seitlich desselben Kunststoffblenden 40 und
41 vorgesehen, die die Bandränder gegen die Anodenplatten 10 abschirmen. Sie sind
zur Anpassung an die Bandbreite und Stromdichteverteilung quer zur Bewegungsrichtung
des Bandes verstellbar angeordnet. Die Kunststoffblenden 40 und 41 decken die Ränder
des Kunststoff-Folienbandes 1 gegen die Anodenplatten 10 über die gesamte Länge ab.
Diese Kunststoffblenden 40 und 41 sind der Übersicht halber nur für den auslaufenden
Schleifenteil dargestellt, wie auch die Anodenplatten 10. Sie sind selbstverständlich
auch bei den Anodenplatten des einlaufenden Schleifenteiles vorgesehen
o
[0016] An der Auslaufseite des Kunststoff-Folienbandes 1 sind vorzugsweise weitere Kunststoffblenden
42 und 43 von oben bis in eine Tiefe von etwa 20 cm ins Bad eingeführt, und zwar zwischen
Band und Anodenplatten. Dadurch wird eine bessere Stromdichteverteilung an den Anodenplatten
10 erzielte so daß der Strom an der Auslaufseite weiter erhöht werden kann, ohne daß
eine Verbrennung der Schicht auftritt. Fig.3 zeigt die Anordnung der Kunststoffblenden
in bezug auf das Kunststoff-Folienband 1. Solche Kunststoffblenden können auch an
der Einlaufseite vorgesehen sein. In vielen Fällen ist eine Beschichtung bzw. Verstärkung
des Kunststoff-Folienbandes nur auf einer Seite erforderlich. In diesem Falle brauchen
entweder nur die Schleifkathode 26 und die Kontaktierungsrolle 15 oder nur die Schleifkathode
27 und die Kontaktierungsrolle 14 an Spannung gelegt zu werden, je nachdem welche
Seite des Kunststoff-Folienbandes vorbeschichtet ist. Bei nur:einseitiger Vorbeschichtung
des Kunststoff-Folienbandes ist es zur Erhöhung des Durchsatzes vorteilhaft, wenn
gemäß einer weiteren Ausbildung zwei einseitig beschichtete Kunststoff-Folienbänder
so zusammengeführt werden, daß die metallische Beschichtung an den Außenseiten ist.
[0017] Figur 4 zeigt ein Ausführurg sbeispiel einer solchen Elektrolyseanlage. In diesem
Falle ist eine weitere Abwickelrolle 45 für ein zweites Kunststoff-Folienband 1' vorgesehen,
welches über eine Umlenkrolle 46 zur Antriebsrolle 5 übergeführt wird. Von dort wird
es dann zusammen mit dem Kunststoff-Folienband 1 bis zur Umlenkrolle 20 weitergeführt
und schließlich auf eine Aufwickelrolle 47 wiederum aufgewickelt wird. Die Abwickel-
und Aufwickelrollen 45 und 47 sind ebenfalls mit Tasteinrichtungen 48 zur Erfassung
des Durchmessers vorgesehen, um damit die in der Zeichnung nicht dargestellten Antriebs-
und Bremsmotoren in der Drehzahl entsprechend regeln zu können. Die Umlenkrollen 18
bis 21 befinden sich in einem Trockenbehälter 49, in dem die-Kunststoff-Folienbänder
mit Hilfe von Ventilatoren allseitig getrocknet werden. Pfeile 50 geben die Wirkungsrichtung
der Übersicht halber nicht dargestellter Ventilatoren an. In einem Steuerschrank 51
ist die vorzugsweise elektronische Steuerung der Elektrolyseanlage untergebracht.
[0018] Anstelle der Anodenplatten 10 bzw. zusätzlich derselben können Anodenkörper verwendet
werden, welche ohne Unterbrechung des Elektrolysevorganges eingesetzt werden können.
[0019] Bei einer ausgeführten Anlage zur Verstärkung eines metallbeschichteten Kunststoff-Folienbandes
wurde eine Polyimidfolie von 25
/um Banddicke und 120 mm Bandbreite verwendet.. Vor der galvanischen Verstärkung wurde
auf diese Polyimidfolie ein- oder beidseitig eine CrNi- und darauf wiederum eine Cu-Schicht
aufgedampft, wobei die CrNi-Schicht 100 bis 200 Å (Å = Angström) und die Cu-Schicht
500 bis 600 Å betrugen. Die Cu-Schicht konnte durch die erfindungsgemäße Analyseanlage
auf 20
/um verstärkt werden. Als Elektrolysebad wurde ein saures Kupferbad verwendet mit einer
maximalen Abscheidungsrate von 0,6
/um pro min. Hierbei betrug der Einlaufstrom 3,5 A und der Auslaufstrom 35 A. Das Kunststoff-Folienband
wurde in nur einer Schleife durch das Elektrolysebad 6 geleitet, wobei die Länge des
Bandes im Kupferbad 2 m betrug. Hierbei betrug die Bandgeschwindigkeit 0,05 m/min.
Solche Kunststoff-Folien dienen zur Herstellung von auf Kunststoffträgern integrierten
Bauelementen, wie Kondensatoren, Überkreuzungen, Leiterbahnen, Widerständen und Durchkontaktierungen.
[0020] Sollen noch größere Schichtdicken erzielt werden, kann das Band nochmals oder auch
mehrmals durch das Elektrolysebad geleitet werden, wobei dann die Stromstärken entsprechend
vervielfacht werden können.
1. Elektrolyseanlage zur galvanischen Verstärkung von leitend vorbeschichteten bandförmigen
Kunststoff-Folien, die in senkrechten Schleifen das Elektrolysebad durchlaufen, bestehend
aus einer Elektrolysewanne mit parallel zum Bandverlauf angeordneten senkrechten'Anodenplatten und oben angeordneten Antriebs- und Kontaktierungsrollen, sowie einer
Wasch- und Trockenanlage, dadurch gekennzeichnet, daß das leitend vorbeschichtete
Kunststoff-Folienband (1) unmittelbar vor dem Eintauchen in das Elektrolysebad (6)
durch eine senkrecht zur Bewegungsrichtung des Kunststoff-Folienbandes (1) angeordnete
Schleifkathodenanordnung (25) und nach dem Aus- / lauf aus dem Elektrolysebad (6) durch Antriebs- und / Kontaktierungsrollen (14, 15)
kontaktierbar ist und daß die Schleifkathoden (26, 27) der Schleifkathodenanördnung
(25) und die Antriebs- und Kontaktierungsrollen (14, 15) galvanisch voneinander getrennt
mit eigenen Stromquellen verbunden sind.
2. Elektrolyseanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet daß zu beiden Seiten
des Kunststoff-Folienbandes (1) stabförmige Schleifkathoden (26, 27) angeordnet sind,
die an der dem Kunststoff-Folieband (1) zugekehrten Seite gewölbt ausgebildet und
in Bewegungsrichtung des Kunststoff-Folienbandes (1) und zueinander so versetzt angeordnet
sind, daß das zwischen beiden Schleifkathoden (25, 26) hindurchgeführte Kunststoff-Folienband
(1) diese nacheinander flächenhaft bestreicht.
3. Elektrolyseanlage nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet , daß das Kunststoff-Folienband
(1) an und unmittelbar nach den stabförmigen Schleifkathoden (26, 27) und an und vor
den Kontaktierungsrollen (14, 15) gekühlt ist.
4. Elektrolyseanlage nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das vorbeschichtete
bzw. verstärkte Kunststoff-Folienband (1) an und nach den stabförmigen Schleifkathoden
(26, 27) durch Preßluft und an und vor den Kontaktierungsrollen (14, 15) durch Badflüssigkeit
bzw. Wasser kühlbar ist.
5. Elektrolyseanlage nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Halterung (30,
31) für die stabförmigen Schleifkathoden (26, 27) mit Kammern (32, 33) und Kanälen
(34, 35) versehen ist, die die Kühlluft entlang des kontaktierten Kunststoff-Folienbandes
(1) in Richtung Elektrolysebad (6) lenken.
6. Elektrolyseanlage nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Halterung für
die stabförmigen Elektroden aus zwei Teilen (30 und 31) besteht, wobei jeder Teil
(20 bzw. 31) eine Elektrode (26 bzw. 27) aufweist und beide Teile (30, 31) mit Hilfe
von Haftmagneten zusammenhaltbar sind.
7. Elektrolyseanlage nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet , daß das aus
dem Elektrolysebad (6) herauslaufende und über eine Umlenkrolle (13) laufende Kunststoff-Folienband
(6) durch Bespülung gekühlt wird, wobei das Kunststoff-Folienband (6) bis nahe an
den Scheitel der Umlenkrolle (13) mit Badflüssigkeit und nach dem Scheitel mit Wasser
gekühlt wird.
8. Elektrolyseanlage nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß
zur Erzielung einer gleichmäßigen Schichtdicke zu beiden Seiten des Kunststoff-Foliebandes
(6) verstellbar angeordnete Kunststoffblenden (40, 41) vorgesehen sind.
9. Elektrolyseanlage nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet , daß
an der Ein-und/oder Auslaufseite des Kunststoff-Folienbandes (1) eine Kunststoffblende
(43) über die ganze Breite des Kunststoff-Folienbandes (1) von oben eintauchbar ist.
10. Elektrolyseanlage nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet , daß
bei einseitig beschichteten Kunststoff-Folienbändern zwei Bänder (1, 1') so zusammengeführt
werden, daß die beschichteten Seiten außen sind.
11. Elektrolyseanlage nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet ,
daß zum Trocknen der Kunststoff-Folienbänder (1, 1') zu beiden Seiten derselben Ventilatoren
angeordnet sind.
1 Kunststoff-Folienband
2 Abwickelrolle
3 wandförmiger Gehäuseteil

6 Elektrolysebad
7 Behälter
8 Zugrolle
9 Gestell
10 Anodenplatten
11 Leitungen
12 Anodenanschlüsse
13 Umlenkrolle

16 Waschbehälter
17 Pfeile (Sprühdüsen)
18 Umlenkrollen

23 Tasteinrichtung
24 Steuerwelle
25 Schleifkathodenanordnung

28 Pfeil (Bewegungsrichtung des Bandes)
29 Spiegel des Elektrolysebades



36 Pfeilrichtung
37 Pfeil
38 Pfeil

45 Abwickelrolle
46 Umlenkrolle
47 Aufwickelrolle
48 Tasteinrichtung
49 Trockenbehälter
50 Pfeile
51 Steuerschrank