(19)
(11) EP 0 030 334 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
17.06.1981  Patentblatt  1981/24

(21) Anmeldenummer: 80107432.9

(22) Anmeldetag:  27.11.1980
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)3C25D 7/06, C25D 17/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
BE FR GB NL

(30) Priorität: 11.12.1979 DE 2949741

(71) Anmelder: SIEMENS AKTIENGESELLSCHAFT
80333 München (DE)

(72) Erfinder:
  • Houska, Karl-Heinz, Dr.
    D-8000 München 80 (DE)
  • Flögel, Lothar, Dr.
    D-8021 Neuried (DE)
  • Hauck, Joachim
    D-8021 Taufkirchen (DE)
  • Hosten, Daniel
    B-8120 Handzame (BE)
  • Denys, Wilfried
    B-8020 Oostkamp (BE)
  • Boone, Luc, Dipl.-Chem.
    B-8020 Oostkamp (BE)
  • de Vogelaere, Marc, Dipl.-Chem.
    B-8021 Zedelgem (BE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Elektrolyseanlage zur galvanischen Verstärkung von leitend vorbeschichteten bandförmigen Kunststoff-Folien


    (57) Zur galvanischen Verstärkung von leitend vorbeschichteten bandförmigen Kunststoff-Folien ist es bekannt, diese in einer Vielzahl von Schleifen durch ein Elektrolysebad zu leiten. Die Kontaktierung des Bandes erfolgt mit Hilfe von oberhalb des Bandes angeordneten Antriebs- und Kontaktierungsrollen. Zur Verringerung des Aufwandes und Verbesserung des Wirkungsgrades wird gemäß der Erfindung vorgeschlagen, daß das leitend vorbeschichtete Kunststoff-Folienband (1) nur in einer Schleife durch das Elektrolysebad (6) geführt wird und unmittelbar vor dem Eintauchen in das Elektrolysebad durch senkrecht zur Bewegungsrichtung des Bandes angeordnete Schleifkathoden (26, 27) nach dem Auslaufen aus dem Elektrolysebad durch an sich bekannte Kontaktierungsrollen (14, 15) kontaktiert wird.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Elektrolyseanlage zur galvanischen Verstärkung von leitend vorbeschichteten bandförmigen Kunststoff-Folien, die in senkrechten Schleifen das Elektrolyseband durchlaufen, bestehend aus einer Elektrolysewanne mit parallel zum Bandverlauf angeordneten senkrechten Anodenplatten und oben angeordneten Antriebs- und Kontaktierungsrollen, sowie einer Wasch- und Trockenanlage.

    [0002] In der DE-OS 15 21 076 ist eine Vorrichtung zum Plattieren eines Stranges aus Kunststoff beschrieben, wobei auf dem Kunststoff durch chemische Abscheidung zunächst eine Metallschicht extrem geringer Dicke erzeugt wird, die dann elektrolytisch verstärkt wird. Zur elektrolytischen Verstärkung wird der vorbeschichtete Strang in einer Vielzahl von Schleifen durch ein Elektrolysebad geleitet, das eine Elektrolysewanne mit parallel zum Strangverlauf angeordneten senkrechten Anodenplatten und oben angeordneten Antriebs- und Kontaktierungsrollen aufweist. Hierbei sind die drei ersten Schleifen erheblich kürzer gehalten als die folgenden und liegen an unterschiedlichen Spannungen, so daß sie gewissermaßen als selbständige Elektrolysezellen anzusehen sind. An die ersten Antriebs- und Kontaktierungsrollen wird eine Spannung von etwa 15 V, an die zweite eine Spannung von 5 V und an die übrigen Antriebs- und Kontaktierungsrollen eine Spannung von 2 V gelegt. Die Verringerung der Schleifenlänge und Abstufung der Spannungen in den ersten Elektrolysezellen ist deshalb erfolgt, weil es nicht möglich war, eine Spannung in den ersten Schleifengängen aufrechtzuerhalten, die für den Elektroplattierungsvorgang des Stranges notwendig ist. Wegen der extrem geringen Dicke der chemisch erzeugten Metallauflage würde eine normal lange Schleife zu einer solchen Erhöhung des Widerstandes in dieser dünnen Metallschicht führen, daß eine Elektrolyse kaum mehr stattfindet.

    [0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Elektrolyseanlage zur galvanischen Verstärkung von leitend vorbeschichteten bandförmigen Kunststoff-Folien zu schaffen, die zur Verringerung des Aufwandes mit erheblich weniger Schleifen, insbesondere mit nur einer einzigen auskommt. Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß das leitend vorbeschichtete Kunststoff-Folienband unmittelbar vor dem Eintauchen in das Elektrolysebad durch eine senkrecht zur Bewegungsrichtung des Kunststoff-Folienbandes angeordnete Schleifkathodenanordnung und nach dem Auslauf aus dem Elektrolysebad in an sich bekannter Weise durch Antriebs- und Kontaktierungsrollen kontaktierbar ist und daß die Schleifkathoden der Schleifkathodenanordnung und die Antriebs- und Kontaktierungsrollen galvanisch voneinander getrennt mit eigenen Stromquellen verbunden sind.

    [0004] Dadurch, daß das leitend vorbeschichtete Kunststoff-Folienband unmittelbar vor dem Eintauchen in das Elektrolysebad kontaktiert wird, ist die Länge und damit der Widerstand der stromführenden dünnen Metallschicht auf ein Minimum beschränkt, so daß der Einlaufstromkreis mit niedrigerer Spannung und dafür höheren Strömen betrieben werden kann als bei der bekannten Vorrichtung.

    [0005] Es hat sich jedoch gezeigt, daß in den Einlaufstromkreis trotzdem nur wenig Strom fließt, wenn die Kathoden aller Stromquellen miteinander verbunden sind. Wenn man jedoch die Schleifkathoden und die Kontaktierungsrollen galvanisch voneinander getrennt mit eigenen Stromquellen verbindet, erhöht sich der Einlaufstrom und man erhält eine höhere Zuwachsrate der Metallschicht. Dashat zur Folge, daß nach dem,Eintauchen bereits eine verstärkte Platt ierung stattfinden kann, so daß zwangsläufig auch die nachfolgenden Antriebs- und Kontaktierungsrollen höher belastbar sind. Das bietet wiederum den Vorteil, daß für bestimmte Anwendungsfälle das Kunststoff-Folienband in nur einer einzigen Schleife durch das Elektrolysebad geführt zu werden braucht, wodurch sich Aufwand und Baulänge der Anlage ganz erheblich verringern.

    [0006] Um eine gute Kontaktierung eines beidseitig beschichteten Kunststoff-Folienbandes zu erreichen, sind zu beiden Seiten des Bandes stabförmige Schleifkathoden angeordnet, die an der dem Kunststoff-Folienband zugekehrten Seite gewölbt ausgebildet und in Bewegungsrichtung des Kunststoff-Folienbandes und zueinander so versetzt angeordnet sind, daß das zwischen beiden Schleifkathoden hindurchgeführte Kunststoff-Folienband diese nacheinander flächenhaft bestreicht.

    [0007] Bei einer vorhandenen Anlage ist eine Erhöhung des Durchsatzes bei vorgegebener Schichtdicke praktisch nur dadurch möglich, daß der Strom und die Durchlaufgeschwindigkeit entsprechend erhöht werden. Der maximal zulässige Strom ist aber durch den Widerstand der Metallschicht begrenzt. Da dieser Widerstand jedoch temperaturabhängig ist, kann gemäß einem weiteren Vorschlag der Strom noch dadurch erhöht werden, daß das Kunststoff-Folienband bzw. die Metallschicht an und unmittelbar nach der Schleifkathodenanordnung und an und vor den Antriebs- und Kontaktierungsrollen gekühlt wird. Vorzugsweise ist das vorbeschichtete bzw. verstärkte Kunststoff-Folienband an und nach den stabförmigen Elektroden durch Preßluft und an und vor den Kontaktierungsrollen durch Badflüssigkeit bzw. Wasser kühlbar.

    [0008] Zur Erzielung einer gleichmäßigen Schichtdicke über die ganze Breite des Kunststoff-Folienbandes werden in an sich bekannter Weise zu beiden Seiten des Kunststoff-Folienbandes Kunststoffblenden vorgesehen, die gemäß der Erfindung zur Anpassung an die Bandbreite und Stromdichteverteilung senkrecht zur Bewegungsrichtung des Kunststoff-Folienbandes verstellbar sind. Ferner hat es sich gezeigt, daß, wenn man an der Ein- und/oder Auslaufseite eine Blende über die ganze Breite des Kunststoff-Folienbandes von oben ins Bad einbringt, sich der Strom an der Ein- bzw. Auslaufseite erhöhen läßt, ohne daß die Kupferschicht beschädigt wird. Diese Blende sorgt für eine gleichmäßige Stromdichteverteilung an der Ein- bzw. Auslaufseite.

    [0009] Sollen nur einseitig beschichtete Kunststoff-Folienbänder galvanisch verstärkt werden, so werden nur die entsprechenden Schleifkathoden bzw. Kontaktierungsrollen mit den entsprechenden Stromquellen verbunden. Zur besseren Auswertung der Anlage, werden-gemäß einem weiteren Vorschlag zwei einseitig beschichtete Kunststoff-Folienbänder gleichzeitig behandelt, indem sie so zusammengeführt werden, daß die beschichteten Seiten außen sind. Dies läßt sich mit nur geringfügigem Mehraufwand dadurch realisieren, daß für das zweite Kunststoff-Folienband eine weitere Ab- und Aufwickelrolle vorgesehen ist.

    [0010] Anhand der Zeichnung, in der zwei Ausführungsbeispiele schematisch dargestellt sind, wird die Erfindung näher erläutert. Es zeigen:

    Figur 1 eine Gesamtansicht einer Elektrolyseanlage in schaubildlicher Darstellung,

    Figur 2 eine vergrößerte Darstellung der stabförmigen Schleifkathoden,

    Figur 3 eine vergrößerte Darstellung des mit Kunststoffblenden versehenen Bandes in schaubildlicher Darstellung und

    Figur 4 eine schaubildliche Darstellung einer Elektrolyseanlage zum Plattieren von zwei einseitig beschichteten Kunststoff-Folienbändern.



    [0011] Figur 1 zeigt im Prinzip eine Elektrolyseanlage zur galvanischen Verstärkung einer leitend vorbeschichteten bandförmigen Kunststoff-Folie. Ein Kunststoff-Folienband 1 wird von einer Abwickelrolle 2-abgezogen, welche in einem wandförmigen Gehäuseteil 3 gelagert ist und mit einem in der Zeichnung nicht sichtbaren Bremsmotor in Antriebsverbindung steht. Der Bremsmotor sorgt für die Aufrechterhaltung einer konstanten Zugspannung in dem Kunststoff-Folienband 1. Über Antriebsrollen 4 und 5 wird das Kunststoff-Folienband 1 einem Elektrolysebad 6 zugeführt, welches einen Behälter 7 aufweist, in dem eine Zugrolle 8 mit Hilfe eines Gestelles 9 drehbeweglich untergebracht ist. Im Behälter 7 befinden sich fest angeordnete Anodenplatten 10, die zu beiden Seiten des ab- und aufsteigenden Kunststoff-Folienbandes 1 angeordnet sind und über Leitungen 11 mit Anodenanschlüssen 12 von einzelnen in der Zeichnung nicht sichtbaren Stromquellen in Verbindung stehen. Der Antriebsrolle 5 gegenüberliegend ist eine Umlenkrolle 13 vorgesehen, über die das aus dem Elektrolysebad 6 austretende Kunststoff-Folienband 1 den Antriebs- und Kontaktierungsrollen 14 und 15 zugeführt wird, welche sich in einem Waschbehälter 16 befinden. Zwei Antriebs- und Kontaktierungsrollen sind erforderlich, wenn das Kunststoff-Folienband beidseitig vorbeschichtet ist und beide Seiten galvanisch verstärkt werden sollen. Mit Pfeilen 17 sind Sprühdüsen für Wasser angedeutet zum Reinigen des Kunststoff-Folienbandes 1 von noch anhaftenden Elektrolyten. Über weitere Umlenkrollen 18 bis 21 wird das Kunststoff-Folienband 1 einer Aufwickelrolle 22 zugeführt, die ebenfalls im wandförmigen Gehäuseteil 3 drehbar gelagert und mit einem in der Zeichnung nicht sichtbaren Antriebsmotor versehen ist. Sowohl die Abwickelrolle 2.als auch die Aufwickelrolle 22 sind mit Tasteinrichtungen 23 versehen, welche über Steuerwellen 24 mit Potentiometern in Verbindung stehen zur Drehzahlregelung der Brems- und Antriebsmotoren. Diese Potentiometer sind in der Zeichnung nicht dargestellt, da sie sich hinter dem wandförmigen Gehäuseteil 3 befinden.

    [0012] Bei den bisher üblichen Anlagen sind, sofern an beiden Seiten des Kunststoff-Folienbandes je eine leitende Schicht aufgebracht ist, auch die beiden Antriebsrollen 4 und 5 als Rontaktierungsrollen ausgebildet. Da die metallische Vorbeschichtung des Kunststoff-Folienbandes 1 meist durch chemische Abscheidung oder durch Besprühen aufgebracht ist, weist diese Metallschicht eine extrem geringe Dicke auf, die bei normaler Schleifenlänge einen so hohen Widerstand hat, daß der Einlaufstromkreis nur sehr wenig Strom zu führen in der Lage ist, so daß kaum mehr eine Elektrolyse stattfindet, die Abscheidüng also äußerst gering ist. Eine etwaige Spannungs- bzw. Stromerhöhung würde jedoch zum Verbrennen der Vorbeschichtung führen. Aus diesem Grunde wird z.B. bei der bekannten Elektrolyseanlage der vorbeschichtete Kunststoffstrang in einer Vielzahl von zum Teil verkürzten Schleifen durch das Elektrolysebad geführt. Da in diesem Falle jeder Schleife eine Antriebs- und Kontaktierungsrolle zugeordnet sein muß, ist diese bekannte Elektrolyseanlage sehr aufwendig, insbesondere, wenn eine stärkere Schicht galvanisch aufgebracht werden soll. Diese Schwierigkeiten werden bei der erfindungsgemäßen Anlage im wesentlichen dadurch beseitigt, daß das Kunststoff-Folienband 1 unmittelbar vor dem Eintauchen in das Elektrolysebad 6 kontaktiert wird, und zwar mit Hilfe einer senkrecht zum Kunststoff-Folienband 1 angeordneten Schleifkathodenanordnung 25. Wie Figur 2 zeigt, weist diese zwei Schleifkathoden 26 und 27 auf, die zu beiden Seiten des Kunststoff-Folienbandes 1 angeordnet sind. Die Schleifkathoden 26 und 27 sind stabförmig ausgebildet und sind an der dem Kunststoff-Folienband 1 zugekehrten Seite gewölbt und in Bewegungsrichtung des Bandes (Pfeil 28) gegeneinander so versetzt, daß die stabförmigen Schleifkathoden 27 und 26 flächenhaft bestrichen werden. Dadurch kann die Stromdichte an den Schleifkathoden verringert werden. Durch die Anordnung der Schleifkathoden 26 und 27 in unmittelbarer Nähe des Spiegels 29 des Elektrolysebades 6, ist der außerhalb des Elektrolysebades 6 verlaufende, stromführende Teil der Beschichtung extrem kurz, der Widerstand also relativ niedrig, im Gegensatz zu den bekannten Ausführungen. Somit ist ein wesentlich höherer Galvanisierungsstrom und damit eine wesentlich höhere Abscheidung möglich, so daß man praktisch mit einer einzigen Schleife auskommt, wie Figur 1 zeigt. Die gewölbten Flächen der Schleifkathoden sind möglichst glatt, um einerseits einen geringen Reibungswiderstand und andererseits einen guten Stromübergang zu erhalten.

    [0013] Eine zusätzliche Erhöhung des Galvanisierungsstromes ist noch dadurch möglich, daß sowohl der ein- als auch der auslaufende stromführende Teil des Kunststoff-Folienbandes 1 gekühlt wird. Bei dem in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiel wird einlaufseitig vorzugsweise eine Luftkühlung verwendet, die unmittelbar an der Schleifkathodenanordnung 25 einsetzt. Die Schleifkathoden 26 und 27 sind in Haberungen 30 und 31 eingesetzt, die beispielsweise mit Hilfe von in der Zeichnung nicht dargestellten magnetischen Mitteln gegeneinander gepreßt werden. Hierbei sind die Schleifkathoden 26 und 27 so weit voneinander entfernt, daß das Kunststoff-Folienband 1 leicht S-förmig hindurchbewegt werden kann. Zur Luftkühlung sind die beiden Halterungen mit Kammern 32 und 33 versehen, die über Kanäle 34 und 35 mit Preßluft versorgt werden, welche dann in den Kammern 32 und 33 das Band kühlt und in Pfeilrichtung 36 entweichen kann. Damit kann also der Strom im Einlauf kreis zusätzlich erhöht werden.

    [0014] Das aus dem Elektrolysebad 6 austretende Kunststoff-Folienband 1 ist ebenfalls gekühlt, und zwar einmal durch die bereits erwähnte Besprühung mit Waschwasser im Waschbehälter 16 mittels der Sprühdüsen 17 und zum anderen durch eine Besprühung mit Badflüssigkeit mittels einer durch einen Pfeil 37 angedeuteten Sprühdüse bis nahe an den Scheitel der Umlenkrolle 13. Unmittelbar nach dem Scheitel der Umlenkrolle 13 erfolgt die Besprühung mit Waschwasser durch eine weitere Düse, die durch einen Pfeil 38 symbolisiert ist. Die Besprühung dient nicht nur der Kühlung, sondern auch zur Vermeidung einer Fleckenbildung des galvanisch aufgebrachten Belags durch haftengebliebenen Elektrolyten.

    [0015] Zur Erzielung einer gleichmäßigen Schichtdicke über die gesamte Breite des Kunststoff-Folienbandes 1 sind an beiden Seiten des Bandes und seitlich desselben Kunststoffblenden 40 und 41 vorgesehen, die die Bandränder gegen die Anodenplatten 10 abschirmen. Sie sind zur Anpassung an die Bandbreite und Stromdichteverteilung quer zur Bewegungsrichtung des Bandes verstellbar angeordnet. Die Kunststoffblenden 40 und 41 decken die Ränder des Kunststoff-Folienbandes 1 gegen die Anodenplatten 10 über die gesamte Länge ab. Diese Kunststoffblenden 40 und 41 sind der Übersicht halber nur für den auslaufenden Schleifenteil dargestellt, wie auch die Anodenplatten 10. Sie sind selbstverständlich auch bei den Anodenplatten des einlaufenden Schleifenteiles vorgeseheno

    [0016] An der Auslaufseite des Kunststoff-Folienbandes 1 sind vorzugsweise weitere Kunststoffblenden 42 und 43 von oben bis in eine Tiefe von etwa 20 cm ins Bad eingeführt, und zwar zwischen Band und Anodenplatten. Dadurch wird eine bessere Stromdichteverteilung an den Anodenplatten 10 erzielte so daß der Strom an der Auslaufseite weiter erhöht werden kann, ohne daß eine Verbrennung der Schicht auftritt. Fig.3 zeigt die Anordnung der Kunststoffblenden in bezug auf das Kunststoff-Folienband 1. Solche Kunststoffblenden können auch an der Einlaufseite vorgesehen sein. In vielen Fällen ist eine Beschichtung bzw. Verstärkung des Kunststoff-Folienbandes nur auf einer Seite erforderlich. In diesem Falle brauchen entweder nur die Schleifkathode 26 und die Kontaktierungsrolle 15 oder nur die Schleifkathode 27 und die Kontaktierungsrolle 14 an Spannung gelegt zu werden, je nachdem welche Seite des Kunststoff-Folienbandes vorbeschichtet ist. Bei nur:einseitiger Vorbeschichtung des Kunststoff-Folienbandes ist es zur Erhöhung des Durchsatzes vorteilhaft, wenn gemäß einer weiteren Ausbildung zwei einseitig beschichtete Kunststoff-Folienbänder so zusammengeführt werden, daß die metallische Beschichtung an den Außenseiten ist.

    [0017] Figur 4 zeigt ein Ausführurg sbeispiel einer solchen Elektrolyseanlage. In diesem Falle ist eine weitere Abwickelrolle 45 für ein zweites Kunststoff-Folienband 1' vorgesehen, welches über eine Umlenkrolle 46 zur Antriebsrolle 5 übergeführt wird. Von dort wird es dann zusammen mit dem Kunststoff-Folienband 1 bis zur Umlenkrolle 20 weitergeführt und schließlich auf eine Aufwickelrolle 47 wiederum aufgewickelt wird. Die Abwickel- und Aufwickelrollen 45 und 47 sind ebenfalls mit Tasteinrichtungen 48 zur Erfassung des Durchmessers vorgesehen, um damit die in der Zeichnung nicht dargestellten Antriebs- und Bremsmotoren in der Drehzahl entsprechend regeln zu können. Die Umlenkrollen 18 bis 21 befinden sich in einem Trockenbehälter 49, in dem die-Kunststoff-Folienbänder mit Hilfe von Ventilatoren allseitig getrocknet werden. Pfeile 50 geben die Wirkungsrichtung der Übersicht halber nicht dargestellter Ventilatoren an. In einem Steuerschrank 51 ist die vorzugsweise elektronische Steuerung der Elektrolyseanlage untergebracht.

    [0018] Anstelle der Anodenplatten 10 bzw. zusätzlich derselben können Anodenkörper verwendet werden, welche ohne Unterbrechung des Elektrolysevorganges eingesetzt werden können.

    [0019] Bei einer ausgeführten Anlage zur Verstärkung eines metallbeschichteten Kunststoff-Folienbandes wurde eine Polyimidfolie von 25 /um Banddicke und 120 mm Bandbreite verwendet.. Vor der galvanischen Verstärkung wurde auf diese Polyimidfolie ein- oder beidseitig eine CrNi- und darauf wiederum eine Cu-Schicht aufgedampft, wobei die CrNi-Schicht 100 bis 200 Å (Å = Angström) und die Cu-Schicht 500 bis 600 Å betrugen. Die Cu-Schicht konnte durch die erfindungsgemäße Analyseanlage auf 20 /um verstärkt werden. Als Elektrolysebad wurde ein saures Kupferbad verwendet mit einer maximalen Abscheidungsrate von 0,6 /um pro min. Hierbei betrug der Einlaufstrom 3,5 A und der Auslaufstrom 35 A. Das Kunststoff-Folienband wurde in nur einer Schleife durch das Elektrolysebad 6 geleitet, wobei die Länge des Bandes im Kupferbad 2 m betrug. Hierbei betrug die Bandgeschwindigkeit 0,05 m/min. Solche Kunststoff-Folien dienen zur Herstellung von auf Kunststoffträgern integrierten Bauelementen, wie Kondensatoren, Überkreuzungen, Leiterbahnen, Widerständen und Durchkontaktierungen.

    [0020] Sollen noch größere Schichtdicken erzielt werden, kann das Band nochmals oder auch mehrmals durch das Elektrolysebad geleitet werden, wobei dann die Stromstärken entsprechend vervielfacht werden können.


    Ansprüche

    1. Elektrolyseanlage zur galvanischen Verstärkung von leitend vorbeschichteten bandförmigen Kunststoff-Folien, die in senkrechten Schleifen das Elektrolysebad durchlaufen, bestehend aus einer Elektrolysewanne mit parallel zum Bandverlauf angeordneten senkrechten'Anodenplatten und oben angeordneten Antriebs- und Kontaktierungsrollen, sowie einer Wasch- und Trockenanlage, dadurch gekennzeichnet, daß das leitend vorbeschichtete Kunststoff-Folienband (1) unmittelbar vor dem Eintauchen in das Elektrolysebad (6) durch eine senkrecht zur Bewegungsrichtung des Kunststoff-Folienbandes (1) angeordnete Schleifkathodenanordnung (25) und nach dem Aus- / lauf aus dem Elektrolysebad (6) durch Antriebs- und / Kontaktierungsrollen (14, 15) kontaktierbar ist und daß die Schleifkathoden (26, 27) der Schleifkathodenanördnung (25) und die Antriebs- und Kontaktierungsrollen (14, 15) galvanisch voneinander getrennt mit eigenen Stromquellen verbunden sind.
     
    2. Elektrolyseanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet daß zu beiden Seiten des Kunststoff-Folienbandes (1) stabförmige Schleifkathoden (26, 27) angeordnet sind, die an der dem Kunststoff-Folieband (1) zugekehrten Seite gewölbt ausgebildet und in Bewegungsrichtung des Kunststoff-Folienbandes (1) und zueinander so versetzt angeordnet sind, daß das zwischen beiden Schleifkathoden (25, 26) hindurchgeführte Kunststoff-Folienband (1) diese nacheinander flächenhaft bestreicht.
     
    3. Elektrolyseanlage nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet , daß das Kunststoff-Folienband (1) an und unmittelbar nach den stabförmigen Schleifkathoden (26, 27) und an und vor den Kontaktierungsrollen (14, 15) gekühlt ist.
     
    4. Elektrolyseanlage nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das vorbeschichtete bzw. verstärkte Kunststoff-Folienband (1) an und nach den stabförmigen Schleifkathoden (26, 27) durch Preßluft und an und vor den Kontaktierungsrollen (14, 15) durch Badflüssigkeit bzw. Wasser kühlbar ist.
     
    5. Elektrolyseanlage nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Halterung (30, 31) für die stabförmigen Schleifkathoden (26, 27) mit Kammern (32, 33) und Kanälen (34, 35) versehen ist, die die Kühlluft entlang des kontaktierten Kunststoff-Folienbandes (1) in Richtung Elektrolysebad (6) lenken.
     
    6. Elektrolyseanlage nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Halterung für die stabförmigen Elektroden aus zwei Teilen (30 und 31) besteht, wobei jeder Teil (20 bzw. 31) eine Elektrode (26 bzw. 27) aufweist und beide Teile (30, 31) mit Hilfe von Haftmagneten zusammenhaltbar sind.
     
    7. Elektrolyseanlage nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet , daß das aus dem Elektrolysebad (6) herauslaufende und über eine Umlenkrolle (13) laufende Kunststoff-Folienband (6) durch Bespülung gekühlt wird, wobei das Kunststoff-Folienband (6) bis nahe an den Scheitel der Umlenkrolle (13) mit Badflüssigkeit und nach dem Scheitel mit Wasser gekühlt wird.
     
    8. Elektrolyseanlage nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß zur Erzielung einer gleichmäßigen Schichtdicke zu beiden Seiten des Kunststoff-Foliebandes (6) verstellbar angeordnete Kunststoffblenden (40, 41) vorgesehen sind.
     
    9. Elektrolyseanlage nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet , daß an der Ein-und/oder Auslaufseite des Kunststoff-Folienbandes (1) eine Kunststoffblende (43) über die ganze Breite des Kunststoff-Folienbandes (1) von oben eintauchbar ist.
     
    10. Elektrolyseanlage nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet , daß bei einseitig beschichteten Kunststoff-Folienbändern zwei Bänder (1, 1') so zusammengeführt werden, daß die beschichteten Seiten außen sind.
     
    11. Elektrolyseanlage nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet , daß zum Trocknen der Kunststoff-Folienbänder (1, 1') zu beiden Seiten derselben Ventilatoren angeordnet sind.

    1 Kunststoff-Folienband

    2 Abwickelrolle

    3 wandförmiger Gehäuseteil



    6 Elektrolysebad

    7 Behälter

    8 Zugrolle

    9 Gestell

    10 Anodenplatten

    11 Leitungen

    12 Anodenanschlüsse

    13 Umlenkrolle



    16 Waschbehälter

    17 Pfeile (Sprühdüsen)

    18 Umlenkrollen



    23 Tasteinrichtung

    24 Steuerwelle

    25 Schleifkathodenanordnung



    28 Pfeil (Bewegungsrichtung des Bandes)

    29 Spiegel des Elektrolysebades







    36 Pfeilrichtung

    37 Pfeil

    38 Pfeil



    45 Abwickelrolle

    46 Umlenkrolle

    47 Aufwickelrolle

    48 Tasteinrichtung

    49 Trockenbehälter

    50 Pfeile

    51 Steuerschrank


     




    Zeichnung
















    Recherchenbericht