(19)
(11) EP 0 030 346 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
17.06.1981  Patentblatt  1981/24

(21) Anmeldenummer: 80107509.4

(22) Anmeldetag:  02.12.1980
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)3B65B 53/02
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE FR GB IT LI LU NL SE

(30) Priorität: 07.12.1979 DE 2949242

(71) Anmelder: MSK-Verpackungs-Systeme Gesellschaft mit beschränkter Haftung
D-47515 Kleve (DE)

(72) Erfinder:
  • Hannen, Rainer Wilhelm
    D-4180 Goch 2 (DE)

(74) Vertreter: Stark, Walter, Dr.-Ing. 
Moerser Strasse 140
D-47803 Krefeld
D-47803 Krefeld (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Vorrichtung zum Schrumpfen von auf einem Gutstapel gezogenen Schrumpfhauben


    (57) Diese Vorrichtung besteht aus einer Stellfläche für den Gutstapel (3) und einem daneben angeordneten Mast (5), an den eine längs des Randes der Stellfläche (1) bzw. um den Gutstapel (3) herumführbare, mit einem Heißgas arbeitende Schrumpfeinrichtung (9) angebracht ist.
    Um die Größe eines Gutstapels aus kompressiblem Material zu reduzieren, weist der Mast (5) vertikale Führungen (10, 11) für einen daran auf und ab beweglichen
    Preßstempel (14, 15, 16) zum Zusammendrücken des Gutstapels (3) auf.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Schrumpfen von auf einem Gutstapel gezogenen Schrumpfhauben, bestehend aus einer Stellfläche für den Gutstapel und einem daneben angeordneten Mast, an dem eine längs des Randes der Stellfläche bzw. um den Gutstapel herumführbare, mit einem Heißgas arbeitende Schrumpfeinrichtung angebracht ist.

    [0002] Gutstapel, die zum Schutz mit einer Schrumpfhaube umgeben sind, werden vor dem Schrumpfen der Schrumpfhaube gepreßt, um das Volumen des Gutstapels zu verringern und dadurch seine Stabilität zu verbessern. Das Pressen einerseits und das Schrumpfen andererseits erfolgt an unterschiedlichen Bearbeitungsstationen. Dementsprechend besitzt eine Vorrichtung zum Schrumpfen im allgemeinen den eingangs erläuterten grundsätzlichen Aufbau. Nachteilig dabei ist, daß das Volumen des Gutstapels sich zwischen dem Pressen und dem Schrumpfen wieder vergrößert, weil das komprimierbare Material des Gutstapels sich ausdehnt. Hier will die Erfindung Abhilfe schaffen.

    [0003] Aufgabe der Erfindung ist es deshalb, die Größe eines mit einer Schrumpfhaube überzogenen Gutstapels aus kompressiblem Material zu reduzieren.

    [0004] Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß der Mast vertikale Führungen für einen daran auf- und abbeweglichen Preßstempel zum Zusammendrücken des Gutstapels aufweist.

    [0005] Die erfindungsgemäße Vorrichtung ermöglicht das Pressen und Schrumpfen in einem einzigen Arbeitsgang. Dadurch wird nicht nur eine zusätzliche Bearbeitungsstation sondern auch Personal und Zeit gespart. Hinzu kommt, daß die mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung bearbeiteten Gutstapel ein nach Maßgabe des aufgebrachten Preßdruckes geringstmögliches Volumen aufweisen, das sich auch nach der Bearbeitung nicht mehr vergrößert, weil die Schrumpfspannungen der Schrumpffolie ausreichen, um den Gutstapel in der endgültigen Form zu halten. Die erfindungsgemäße Vorrichtung ermöglicht aber auch den Einsatz kleinerer Schrumpfhauben und damit eine Materialersparnis, weil die verwendeten Schrumpfhauben nach Maßgabe des aufgebrachten Preßdruckes auf geringstmögliche Größe ausgelegt werden können.

    [0006] Eine praktische Ausführungsform ist dadurch gekennzeichnet, daß der Preßstempel einen sich bis über die Stellfläche erstreckenden Kragarm mit einer daran gehaltenen Druckplatte zum Beaufschlagen der Oberseite des Gutstapels aufweist.

    [0007] Da der Preßstempel auch auf- und abbewegbar ist, können mit ihm auch Gutstapel unterschiedlicher Höhe zusammengepreßt werden. Der Preßdruck verteilt sich gleichmäßig über die Fläche der Druckplatte, so daß unerwünscht hohe Flächenpressungen nicht auftreten. Es versteht sich, daß die Fläche der Druckplatte der Fläche des Gutstapels angepaßt sein kann. Dazu kann die Druckplatte eine verstellbare Größe besitzen oder lösbar, d.h. auswechselbar an den Kragarm angeschlossen sein, so daß die Verwendung unterschiedlich großer Druckplatten möglich ist.

    [0008] Grundsätzlich kann die Druckplatte eine geschlossene Druckfläche aufweisen. Günstiger ist allerdings eine Druckplatte mit öffnungen für die Zuführung von Wärme zu der Schrumpffolie, weil dann die Schrumpfhaube auch an der Oberseite des Gutstapels geschrumpft wird. Zweckmäßig ordnet man die Druckplatte so am Kragarm an, daß sie sich auf die Oberfläche des Gutstapels einstellen kann. Dazu kann die Druckplatte einfach gelenkig oder auch kardanisch an den Kragarm angeschlossen sein.

    [0009] Die Führungen für den Preßstempel werden vorteilhaft an der der Stellfläche bzw. den darauf befindlichen Gutstapel zugewandten Seite des Mastes angeordnet. Eine einfache Ausführungsform ist dadurch gekennzeichnet, daß die Führungen aus U-förmigen Schienen bestehen, in denen der Preßstempel mit Gleitschuhen oder Rollen geführt und abgestützt ist.

    [0010] Um den Preßstempel anzutreiben kann dieser an ein Trum einer endlosen Kette angeschlossen sein, die im Bereich des oberen und unteren Endes des Mastes über Kettenräder geführt ist, von denen eines mit einem Motor, insbesondere E-Motor, antreibbar ist. Der Motor kann in geeigneter Weise gesteuert werden, wobei ggf. auch Endschalter od.dgl. vorgesehen sein können, um eine Überlastung des Motors zu vermeiden.

    [0011] Wenn es schwierig ist, den Preßdruck des Preßstempels durch Steuerung des Motors einzustellen, kann zwischen Motor und angetriebenem Kettenrad auch eine Rutschkupplung insbesondere eine Magnetspulkupplung, geschaltet sein, die den Preßstempel bei einem bestimmten Preßdruck anhält und ihn in dieser Position verharren läßt.

    [0012] Im Folgenden wird ein in der Zeichnung dargestelltes Ausführungsbeispiel der Erfindung erläutert; es zeigen:

    Fig. 1 in schematischer Darstellung eine Seitenansicht einer Vorrichtung, mit der gleichzeitig ein Gutstapel zusammengepreßt und die auf dem Gutstapel befindliche Schrumpfhaube geschrumpft werden kann,

    Fig. 2 in schematischer Darstellung und teilweise geschnitten eine Draufsicht auf den Gegenstand nach Fig. 1.



    [0013] Die in den Figuren dargestellte Vorrichtung besteht in ihrem grundsätzlichen Aufbau aus einer aus Profilen aufgebauten Stellfläche 1 für eine Palette 2 mit darauf angeordnetem Gutstapel 3, auf den eine Schrumpfhaube 4 gezogen ist, die sich in geschrumpftem Zustand wenigstens teilweise bis über die Palette 2 erstreckt. Neben der Stellfläche 1 ist ein sich in vertikaler Richtung erstreckender Mast 5 angeordnet, von dessen oberen Ende eine sich bis über die Stellfläche 1 erstreckende Tragkonstruktion 6 ausgeht, an der ein Tragarm 7 gelagert ist, der angetrieben um eine vertikale Achse 8 schwenkbar ist. Der Tragarm 7 trägt an seinem freien Ende eine Schrumpfeinrichtung 9, die zum Beispiel mehrere übereinander angeordnete, nicht dargestellte Brenner aufweisen kann, in denen Heißgas erzeugt wird, welches gegen die Schrumpfhaube 4 geblasen wird, wenn die Schrumpfeinrichtung 9 um den Gutstapel 3 herumgeführt wird. Der Antrieb für den Tragarm 7, Einrichtungen für die Gasversorgung und Steuereinrichtungen können im Mast 5 untergebracht sein.

    [0014] Um zu vermeiden, daß der ggf. aus kompressiblem Material bestehende Gutstapel 3 nach dem Schrumpfen ein unerwünscht hohes Volumen einnimmt, wird der Gutstapel 3 vor und während des Schrumpfens zusammengepreßt. Dazu ist an den Mast 5 ein auf- und abbeweglicher Preßstempel zum Zusammendrücken des Gutstapels angeschlossen.

    [0015] Auf der dem Gutstapel 3 zugewandten Seite des Mastes sind zwei U-förmige Schienen 10, 11 angeordnet, deren U-Schenkel aufeinander zu gerichtet sind. Der Abstand der Schienen 10, 11 entspricht im wesentlichen der Breite des Mastes 5. In den Schienen 10, 11 sind jeweils obere und untere Rollen 12 bzw. 13 geführt, die an einen Tragkörper 14 od.dgl. für den Preßstempel angeschlossen sind. Der Abstand der oberen und unteren Rollen 12 bzw. 13 ist so groß, daß der Preßstempel kippsicher in den Schienen 10, 11 geführt ist. An den Tragkörper 14 schließt sich ein Kragarm 15 an, welcher sich bis über die Stellfläche 1 erstreckt. Der Kragarm 15 trägt an seiner Unterseite eine Druckplatte 16 zum Beaufschlagen der Oberfläche des Gutstapels 3.

    [0016] Bei dem in Fig. 2 dargestellten Ausführungsbeispiel besitzt die Druckplatte 16 eine geringere Fläche als die Oberfläche des Gutstapels. Nicht dargestellt ist, daß die Druckplatte 16 lösbar an den Kragarm 15 angeschlossen sein kann, um durch Auswechseln der Druckplatte 16 gegen eine größere oder kleinere eine Anpassung an die Größe des jeweils zu bearbeitenden Gutstapels zu ermöglichen. Ebenfalls nicht dargestellt ist, daß die Druckplatte 16 gelenkig, insbesondere kardanisch an den Kragarm 15 angeschlossen sein kann, damit die Druckplatte sich an ggf. schräge oder unebene Oberflächen des Gutstapels selbsttätig anpaßt. Schließlich kann die Druckplatte 16 auch nicht dargestellte Öffnungen aufweisen, die den Zutritt der Heißgase zur Oberfläche des Gutstapels bzw. zu den dort vorhandenen Bereichen der Schrumpfhaube ermöglichen.

    [0017] Der Tragkörper 14 des Druckkörpers ist einseitig an ein Trum einer endlosr:umlaufenden Kette 17 angeschlossen, die ihrerseits über Kettenräder 18, 19 am oberen bzw. unteren Ende des Mastes 5 geführt ist. Das untere Kettenrad 19 wird von einem E-Motor 20 unter Zwischenschaltung einer Rutschkupplung 21 angetrieben. Die Rutschkupplung 21 ist eine Magnetspulkupplung. Der E-Motor 20 und die Rutschkupplung 21 sind ebenso wie zugeordnete Steuerelemente innerhalb des Mastes 5 angeordnet. Endschalter 22 begrenzen den Weg des Preßstempels nach oben bzw. unten.

    [0018] In Fig. 1 ist der Preßstempel mit durchgezogenen Linien in einer oberen Preßstellung dargestellt. In einer unteren Stellung ist der Preßstempel mit strichpunktierten Linien wiedergegeben.

    [0019] Die dargestellte Vorrichtung arbeitet wie folgt:

    eine Palette 2 mit darauf befindlichem Gutstapel, über den eine Schrumpfhaube 4 gezogen ist, wird auf die Stellfläche 1 gebracht. Dann wird durch Betätigen des E-Motors20 der Kragarm 15 mit der Druckplatte 16 auf die Oberseite des Gutstapels 3 abgesenkt und wird nach Maßgabe der Einstellung der Rutschkupplung 21 eine entsprechende Preßkraft auf den Gutstapel aufgebracht. Dann wird der Antrieb für den Tragarm 7 eingeschaltet und werden die Brenner der Schrumpfeinrichtung 9 gezündet. Während die Schrumpfeinrichtung 9 um den Gutstapel 3 herumgeführt wird, wird die Schrumpfhaube 4 unter Aufrechterhaltung des Preßdrucks geschrumpft. Anschließend wird der Preßstempel wieder abgehoben und die Palette 2 mit dem Gutstapel 3 kann weitertransportiert werden.




    Ansprüche

    1. Vorrichtung zum Schrumpfen einer auf einem Gutstapel gezogenen Schrumpfhaube, bestehend aus einer Stellfläche für den Gutstapel und einem daneben angeordneten Mast, an den eine längs des Randes der Stellfläche bzw. um den Gutstapel herumführbare, mit einem Heißgas arbeitende Schrumpfeinrichtung angebracht ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Mast (5) vertikale Führungen (10,11) für einen daran auf- und abbeweglichen Preßstempel (14,15,16) zum Zusammendrücken des Gutstapels aufweist.
     
    2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Preßstempel einen sich bis über die Stellfläche (1) erstreckenden Kragarm (15) mit einer daran gehaltenen Druckplatte (16) zum Beaufschlagen der Oberseite des Gutstapels aufweist.
     
    3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Druckplatte (16) eine geschlossene Druckfläche aufweist.
     
    4. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Druckplatte (16) öffnungen für die Zuführung von Wärme zu der Schrumpffolie aufweist.
     
    5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Druckplatte (16) eine verstellbare Größe besitzt.
     
    6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Druckplatte (16) einfach gelenkig oder kardanisch an den Kragarm (15) angeschlossen ist.
     
    7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Druckplatte (16) lösbar an den Kragarm (15) angeschlossen ist.
     
    8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Führungen (10,11) für den Preßstempel an der der Stellfläche (1) bzw. dem darauf befindlichen Gutstapel zugewandten Seite des Mastes (5) angeordnet sind.
     
    9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Führungen aus U-förmigen Schienen (10,11) bestehen, in denen der Preßstempel (14) mit Gleitschuhen oder Rollen (12,13) geführt und abgestützt ist.
     
    10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Preßstempel (14) an ein Trum einer endlosen Kette (17) angeschlossen ist, die im Bereich des oberen und unteren Endes des Mastes (5) über Kettenräder (18,19) geführt ist, von denen eines mit einem Motor (20) antreibbar ist.
     
    11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen Motor (20) und angetriebenem Kettenrad (19) eine Rutschkupplung (21) geschaltet ist.
     
    12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Rutschkupplung (21) eine Magnetspulkupplung ist.
     




    Zeichnung










    Recherchenbericht