[0001] Die Erfindung geht aus von einem Verfahren zum Spülen von in einer programmgesteuerten
Waschmaschine gewaschener Wäsche in Abhängigkeit von Ausgangssignalen einer die Spülwasserverschmutzung
ermittelnden Meßeinrichtung.
[0002] Stellvertretend für alle derartigen bekannten Verfahren sei dasjenige der DE-OS 14
85 076 betrachtet. Bei diesen Verfahren wird der Reinheitsgrad des abfließenden Spülwassers
beobachtet und bei einem Reinheitsgrad von etwa 85 % bis 90 % das Spülverfahren beendet.
Das bedeutet eine völlige Einstellung aller Spülaktionen; das Spülwasser wird nun
- bestimmt durch den nächsten ablaufenden Programmschritt - völlig abgepumpt. Üblicherweise
schließt sich dann ein irgendwie gearteter Schleuderbetrieb an, der die Wäsche weitgehend
entwässert.
[0003] Die bekannten Verfahren haben den Nachteil, daß auf die Änderung des Reinheitsgrades
während des Spülganges, ja sogar während einer evtl. begrenzten Meßzeit innerhalb
der Dauer des Spülganges, keine Rücksicht genommen wird. Dadurch kann es sehr häufig
passieren, daß beim Abfließen des Spülwassers eines Spülganges für eine ausreichend
lange Zeit eine gewisse Menge Spülwasser am Meßort vorbeifließt, die einen im Vergleich
zur Gesamtmenge des Wassers dieses Spülganges hohen Reinheitsgrad aufweist, sodaß
die Meßeinrichtung unerwünschterweise bereits jetzt einen das Beenden des Spülprogramms
auslösenden Weiterschaltimpuls an das Programmschaltwerk der Maschine abgibt. Die
Folge davon ist eine ungenügende Spülung der Wäsche. Ferner ist eine Meßwert-Verfälschung
durch ggf. eingebrachte Nachbe-
handlungsmittel möglich. Die bekannten Verfahren würden dann zur Verlängerung des Spülprogramms
und zum ungewollten Ausspülen des Nachbehandlungsmittels führen.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, diese Nachteile bei einem Spülverfahren
obengenannter Art zu vermeiden.
[0005] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß die Meßeinrichtung für einen
begrenzten Zeitabschnitt am Ende eines jeden Spülganges, der durch Bewegen der Trommel
und anschließendes Abpumpen der Spüllauge gekennzeichnet ist, wirksam geschaltet wird
und beim Ermitteln einer bestim-
mungsgemäß zulässigen Spülwasserverschmutzung die Programmsteuereinrichtung zum Überfahren
der Programmschritte bis zum Abpumpen vor dem letzten Spülgang veranlaßt.
[0006] Der besondere Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens gegenüber dem Stand der Technik
besteht darin, daß einerseits die Messung der Spüllaugenverschmutzung bei stark ungleichförmiger
Bewegung stattfindet und die Wahrscheinlichkeit des vorzeitigen Ansprechens der Meßeinrichtung
gering ist.
[0007] Andererseits ist zur Sicherung gegen diese geringe Wahrscheinlichkeit der trotzdem
noch zu hohen Gesamtverschmutzung der Spüllauge zusätzlich ein letzter Spülgang vorgesehen,
durch den dann auch noch diese Verschmutzung weitgehend beseitigt wird.
[0008] Ein weiterer sich daraus ergebender Vorteil wird bei einer besonders vorteilhaften
Schaltungsanordnung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens erzielt, bei
der Schaltmittel zum Wirksamschalten der Meßeinrichtung vorgesehen sind, die mindestens
teilweise in zeitlichem Zusammenhang mit Schaltmitteln für den Betrieb der Laugenablaufpumpe
arbeiten. Dieser Vorteil besteht darin, daß ohne weitere schaltungstechnische Maßnahmen
ein Programmteil vorhanden ist, bei dem eine bei vielen Programmarten vorgesehene
Weichspül- oder sonstige Wäschebehandlung vollzogen werden kann. Die bekannten Verfahren
benötigen dazu nachteiligerweise besondere Programmänderungs-Schaltmaßnahmen. Eine
Wirksamschaltung der Meßeinrichtung im letzten
Spülgang wird dabei durch geeignete Maßnahmen ausgeschlossen, damit ein zusätzliches
Wäschebehandlungsmittel das Meßergebnis nicht verfälschen kann.
[0009] Anhand der Zeichnung, in der auch ein vorteilhaftes Ausführungsbeispiel für eine
erfindungsgemäße Schaltungsanordnung dargestellt ist, ist die Erfindung nachstehend
erläutert.
[0010] Es zeigen:
Fig. 1 ein Zeitablauf-Diagramm für ein beispielsweise angenommenes Spülprogramm,
Fig. 2 der die Meßeinrichtung betreffende Ausschnitt einer elektrischen Schaltungsanordnung
für eine erfindungsgemäß ausgestaltete Waschmaschine.
[0011] In der oberen Zeile der Figur 1 ist das Niveau der Spülflotte des Laugenbehälters
über die Zeit aufgetragen. Die Zeile UM gibt die eingeschaltete Betriebsspannung für
die Meßeinrichtung über die Zeit an, und die Zeile UK zeigt den Betrieb des für ein
elektromechanisches Programmsteuergerät vorgesehenen Kuppelmagneten im Verlaufe des
Programmablaufs an. Beim Waschen steigt die Waschflotte bis zum Niveau 1. Am Ende
des Waschvorganges wird zumeist in einem sogenannten Durchlaufspül-Programmschritt
eine allmähliche Erhöhung des Flottenstandes bis zum Niveau N2 vorgesehen. Dann laufen
üblicherweise maximal fünf bis sieben Spülgänge
ab, die einerseits durch das Auffüllen des Waschbehälters bis zum Niveau N2 und andererseits
durch Bewegen der Trommel und anschließendes Abpumpen der Spüllauge gekennzeichnet
sind.
[0012] In einem schraffiert dargestellten Zeitabschnitt am Ende eines jeden Spülganges wird
die Meßeinrichtung durch Anlegen von Betriebsspannung wirksam geschaltet. Dieser Zeitabschnitt
kann entweder bei hohem Niveau N2 beginnen und enden oder bei hohem Niveau N2 beginnen
und beim Abpumpen enden oder beim Abpumpen beginnen und enden. In diesem Zeitabschnitt
besteht die größte Wahrscheinlichkeit zur Feststellung eines die gesamte Spülflotte
betreffenden Reinheitsgrades. Am Ende des ersten und des zweiten Spülganges stellt
die Meßeinrichtung den gewünschten hohen Reinheitsgrad noch nicht fest - dies ist
durch unausgefüllte Rechtecke der Diagrammlinie UM verdeutlicht. Demgegenüber stellt
die Meßeinrichtung am Ende des dritten Spülganges das Erreichen eines gewünschten
hohen Reinheitsgrades der Spüllauge fest (das Rechteck in der Diagrammlinie UM ist
ausgefüllt) und gibt nunmehr ein Ausgangssignal an die Programmsteuereinrichtung ab.
Diese überfährt nun die im Programm normalerweise noch vorgesehenen vierten bis sechsten
Spülgänge und setzt das Programm erst beim Abpumpen vor dem letzten Spülgang fort.
Sofern beim Beginn der Überfahr-Schritte die Laugenablaufpumpe bereits ihren Betrieb
aufgenommen hat, wird dieser ebenfalls unterbrochen bis der Überfahr-Vorgang beendet
ist. Dies ist durch die nach dem dritten Spülgang unter dem Niveau N2 eingezeichnete
gestrichelte Linie angedeutet. Dann wird der Laugenbehälter völlig geleert und der
letzte Spülgang eingeleitet, dessen Ablauf prinzipiell den vorhergehenden Spülgängen
gleicht. Am Ende des gesamten Wasch- und Spülprogramms liegt bei allen möglichen Verschmutzungsgraden
und Beladungsmengen des zu behandelnden Wäschepostens ein ausgezeichnetes Spülergebnis
vor.
[0013] Die in Figur 2 auszugsweise dargestellte elektrische Schaltung der Waschmaschine
zeigt die internen Netzleitungen P und Mp, an die über Schalter P1 bis P3 einer Programmsteuereinrichtung
maschineninterne Ausrüstung an Spannung schaltbar ist. Von der maschineninternen Ausrüstung
sind hier nur dargestellt: Ein Transformator TR zur Bereitstellung der Versorgungsspannung
für die Meßeinrichtung M und den nachgeschalteten Verstärker V, der Versorgungsspannungsschalter
um für die Meßeinrichtung M, der Motor für die Laugenpumpe LP und der Kuppelmagnet
KM für die nicht dargestellte elektrome- - chanische Programmsteuereinrichtung.
[0014] Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist die Schaltungsanordnung
so ausgelegt, daß durch einen Programmkontakt P1 ständige Spannungsversorgung für
die Meßeinrichtung und deren Verstärker angeboten wird. Die Meßeinrichtung selbst
wird jedoch erst durch den Kontakt des Relais UM beim Einschalten des Laugenpumpen-Motors
LP durch den Programmkontakt P2 an die vom Transformator TR umgeformte Spannung gelegt.
Die Meßeinrichtung M besteht im wesentlichen aus einer Wheatstone'schen Widerstandsbrücke,
deren einer Zweig aus einem Teilwiderstand eines einstellbaren Widerstandes R1 und
aus einem Widerstand RW und deren anderer Zweig aus dem anderen Teilwiderstand des
Einstellwiderstandes R1 und dem Widerstand RL bestehen. Die Widerstände RW und RL
ergeben sich aus der Leitfähigkeit des zwischen an geeignetem Ort angeordneten Elektroden
hindurchfließenden Frischwassers (RW) bzw. aus der Leitfähigkeit der zwischen an geeignetem
Ort angeordneten Elektroden befindlichen Spüllauge (RL). Die Teilspannungen der beiden
Brückenzweige werden bekanntermaßen über Dioden ausgekoppelt und bilden die Ausgangssignale
für einen Differenzverstärker V, der so eingestellt ist, daß er bei einer vorbestimmten
geringen Differenz der Signale an seinen Eingängen (-) und (+) den Stromfluß durch
das Relais UK ermöglicht.
[0015] Das dann erregte Relais UK schaltet mittels seines Kontakts uk den Kuppelmagneten
KM an Spannung - der Programmschalter
P3 ist im Spülprogramm voraussetzungsgemäß geschlossen. Daher schaltet der Kuppelmagnet
KM das Programmschaltwerk im
Schnellgang bis in die Position für den Pumpvorgang vor dem letzten Spülgang. Dort
unterbricht nämlich der Programmschalter P3 den Stromkreis für den Kuppelmagneten.
Zur Gewährleistung der Steuerung des Kuppelmagneten KM außerhalb des Spülgrogramms
ist die Leitung W vorgesehen, über die der Stromkreis für den Kuppelmagneten gegebenenfalls
beim Waschprogramm geschlossen werden kann.
[0016] Durch die angegebene Schaltungsanordnung ist gesichert, daß der Meßvorgang immer
nur in einer Phase erfolgt, in der die Spüllauge turbulent verteilt ist. Dadurch kann
die Gefahr der vorzeitigen Weiterschaltung des Programmschaltwerks wirksam vermieden
werden.
[0017] Anstelle der gemeinschaftlich mit dem Laugenpumpenmotor LP erfolgenden Betriebsspannungseinschaltung
für die Meßeinrichtung M kann auch eine Einschaltung gemeinsam mit dem Waschtrommel-Antriebsmotor
(nicht dargestellt) vorgesehen sein. Dann muß aber noch eine Schaltabhängigkeit bestehen,
welche die Einschaltung der Meßeinrichtung M beispielsweise nur bei der letzten Trommellauf-Phase
jedes Spülganges ermöglicht, damit nicht bereits bei Beginn des Spülganges evtl. doch
noch nicht so stark verschmutzte Spüllauge das Meßergebnis verfälscht. U.U. kann die
Schaltabhängigkeit auch noch mit einem beim Niveau N2 schaltenden Wasserstandgeber
gekoppelt sein.
[0018] Anstelle einer nach dem Prinzip der Leitwertmessung arbeitenden Meßeinrichtung M
kann diese auch auf jedem anderen denkbaren Prinzip basieren. Die einschlägige Literatur
enthält dafür viele Hinweise. Beispielsweise kann das Meßergebnis auf der Trübungsmessung
mittels Licht basieren. Dabei wirkt die nicht eingeschaltete, dunkle Lichtquelleebenfalls
so, als wäre maximale Trübung vorhanden. Der Spülvorgang kann dabei ebenfalls nicht
vorzeitig abgebrochen werden.
1. Verfahren zum Spülen von in einer programmgesteuerten Waschmaschine gewaschener
Wäsche in Abhängigkeit von Ausgangssignalen einer die Spülwasserverschmutzung ermittelnden
Meßeinrichtung, dadurch gekennzeichnet , daß die Meßeinrichtung (M) für einen begrenzten
Zeitabschnitt (T) am Ende eines jeden Spülganges, der durch Bewegen der Trommel und
anschließendes Abpumpen der Spüllauge gekennzeichnet ist, wirksam geschaltet wird
und beim Ermitteln einer bestimmungsgemäß zulässigen Spülwasserverschmutzung die Programmsteuereinrichtung
zum Überfahren der Programmschritte bis zum Abpumpen vor dem letzten Spülgang veranlaßt.
2. Schaltungsanordnung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 unter Verwendung
einer die Verschmutzung des zufließenden Frischwassers und der gebrauchten Spüllauge
vergleichenden Meßeinrichtung, dadurch gekennzeichnet, daß Schaltmittel (UM) zum Wirksamschalten
der Meßeinrichtung (M) vorgesehen sind, die mindestens teilweise in zeitlichem Zusammenhang
mit Schaltmitteln (P2) für den Betrieb der Laugenablaufpumpe (LP) arbeiten.