[0001] Die Erfindung betrifft eine lösbare elektrisch leitende Kabelverbindung, insbesondere
für Flachkabel mit auf einer Oberfläche angeordneten Kontaktflächen, mit einer benachbart
zu einer Kabeleinschuböffnung angeordneten, mittels eines Betätigungshebels in eine
Wirklage drehbaren Welle, wobei ein an der Welle angeordnetes Druckelement eine Druckkraft
auf die Kontaktflächen des Kabels ausübt.
[0002] Lösbare Kabelverbindungen, insbesondere für flexible Leitungssteckverbindungen zwischen
Schaltungseinheiten, bestehen üblicherweise aus Kontaktstiften oder -federn, die in
entsprechende gefederte Buchsen eingesteckt werden. Zur Aufrechterhaltung einer ausreichenden
Federkraft für die Gewährleistung der Kontaktverbindung werden hierbei die Abmessungen
der Federn in den Buchsen etwas geringer gehalten als die Kontaktstifte bzw. -federn
dick sind. Diese bekannten Kontaktanordnungen haben den Nachteil, daß, wenn eine größere
Zahl von Kontaktstiften gleichzeitig eingeschoben werden muß, ein erheblicher Kraftaufwand
zum Einschieben der Kontakte erforderlich ist. Weiterhin können Probleme auftreten,
wenn durch häufiges Einschieben und Herausziehen die Federelemente im Laufe der Zeit
einem gewissen Verschleiß ausgesetzt sind.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine lösbare elektrisch leitende Kabelverbindung,
insbesondere für Flachkabel zu schaffen, bei welcher die Herstellung der Verbindungen
ohne Kraftaufwand möglich ist, auch wenn es sich um eine größere Anzahl gleichzeitig
herzustellender Kontaktverbindungen handelt. Diese Aufgabe ist bei einer Vorrichtung
der oben beschriebenen Gattung durch die im Patentanspruch 1 genannte Ausführung gelöst
worden. Hierbei geht die Erfindung von einer Kabelverbindungseinrichtung aus, wie
sie aus dem IBM Technical Disclosure Bulletin, Band 7, Nr. 9, Seite 742 bekannt ist.
Dort ist eine Kabeleinschuböffnung vorgesehen, in die ein mit einem Leitungsmuster
lösbar zu verbindendes Flachkabel eingeschoben wird, und zwar zwischen das Leitungsmuster
und ein spiralförmiges Federelement. Zur Herstellung der Kontaktverbindung wird ein
Betätigungshebel geschwenkt, wodurch die spiralförmige Feder gedreht und ihre wirksame
Kraft erhöht wird. Auch diese Vorrichtung hat den Nachteil, daß das Einschieben des
Kabels nicht widerstandsfrei erfolgt. Demgegenüber bietet die erfindungsgemäße Verbindung
den Vorteil, daß auch Kabel mit einer beliebigen Anzahl von Kontaktflächen widerstandsfrei
eingeschoben werden können und erst anschließend die Kraft zur Herstellung der Kontaktverbindung
wirksam wird. Die erfindungsgemäße Steckvorrichtung eignet sich somit insbesondere
auch für Wartungs- und Austauscharbeiten "im Feld", d. h. an der am Einsatzort stehenden
Maschine im Rahmen von Servicearbeiten, Fehlersuche und -beseitigung u. ä., bei denen
Flachkabel Verwendung finden. Aber auch für Diagnosegeräte- und Meßgeräte-Anschlüsse
und ähnliche Anwendungen ist die erfindungsgemäße Verbindung mit großem Vorteil einsetzbar.
[0004] Ein zusätzlicher Vorteil beim Einsatz der Anordnung nach der Erfindung ist dadurch
gegeben, daß die miteinander zu verbindenden Kontaktflächen eine relative Schubbewegung
ausführen, wenn durch die Hebelbewegung der Kontakt hergestellt wird; dadurch wird
eine besonders zuverlässige Kontaktverbindung gewährleistet.
[0005] Die Erfindung wird im folgenden anhand der Zeichnungen in einem Ausführungsbeispiel
erläutert.
[0006] Es zeigen:
Fig. 1 eine schaubildliche Darstellung einer Verbindungseinrichtung zum Verbinden
zweier Flachkabel vor dem Einschieben der Flachkabel, und
Fig. 2 einen vergrößerten Schnitt durch die Einrichtung nach Fig. 1 nach dem Einschieben
der Kabel und dem Betätigen der Vorrichtung.
[0007] Die in den Zeichnungen dargestellte Einrichtung besteht aus einem vorzugsweise aus
Kunststoff hergestellten Gehäuse 10, welches im unteren Bereich eine Kammer 11 bildet,
und in deren oberem Bereich sich eine Öffnung 12 befindet, die mit der Kammer 11 in
Verbindung steht. Weiterhin befindet sich an der einen Seite des Gehäuses 10 eine
Einschuböffnung 13 für ein unteres Flachkabel 19 und an der anderen Seite eine Einschuböffnung
14 für ein oberes Flachkabel 20, wobei beide Einschuböffnungen 13, 14 in die Kammer
11 führen.
[0008] Auf einer drehbaren Welle 15 im oberen Bereich des Gehäuses 10 ist eine Nockenwalze
16 exzentrisch gelagert und verläuft über die gesamte Länge der Öffnung 12. Die Nockenwalze
16 ist mit einem Mantel 17 aus synthetischem Gummi versehen, dessen Dicke im Bereich
von 0,5 bis 1,5 mm gewählt ist, je nach Ausführung der zu verbindenden Kabel. Mittels
eines mit der Welle 15 verbundenen Betätigungshebels 18 kann die exzentrische Nockenwalze
16 gedreht werden.
[0009] Die oben beschriebene Einrichtung dient zur elektrischen Verbindung der beiden Flachkabel
19 und 20. Derartige Flachkabel werden in unterschiedlicher Dicke hergestellt und
bestehen vorzugsweise aus einem polymeren Werkstoff, welcher kupferbeschichtet ist
und anschließend geätzt wird, um Gedruckte-Schaltungs-Leiter 21 in einem bestimmten
Muster zu erhalten. Diese sind mit einer Reihe Goldkontakte 22 verbunden, die auf
der Oberfläche des Flachkabels nahe dem Ende aufgebracht sind. Die Goldkontakte 22
sind üblicherweise etwa 0,37 bis 0,5 mm breit und 0,75 bis 1,8 mm lang. Die Dicke
der Flachkabel 19, 20 liegt üblicherweise im Bereich von 0,25 bis 0,35 mm, so daß
sie infolge ihrer Elastizität zur Verbindung von gedruckten Schaltungskarten besonders
geeignet sind, z. B. solchen gedruckten Schaltungskarten, die unterschiedliche Muster
der Eingangs- und
Ausgangskontakte haben. Sie werden aber auch dazu verwendet, planare gedruckte Schaltungskarten
an die entsprechenden Kontakte im Computerrahmen anzuschließen, in den sie eingesetzt
werden.
[0010] In Fig. 2, welche zur Verdeutlichung die Teile nach Fig. 1 in etwa dreifacher Vergrößerung
zeigt, ist die Ausgangslage des Betätigungshebels 18 gestrichelt dargestellt, in welcher
sich die Nockenwalze 16 in ihrer "geöffneten" oberen Lage befindet, wie gleichfalls
gestrichelt gezeichnet.
[0011] Zum Verbinden der Flachkabel 19 und 20 wird zunächst das Flachkabel 19, mit den Goldkontakten
22 nach oben, in die Einschuböffnung 13 so weit wie möglich eingeschoben. Sodann schiebt
man das Flachkabel 20 in die Einschuböffnung 14 an der entgegengesetzten Seite der
Einrichtung ein, und zwar in einer Ausrichtung, daß die Goldkontakte 22 an der Unterseite
liegen. Hierbei gleitet sie mit den Goldkontakten 22 auf den entsprechenden Kontakten
auf der Oberfläche des Flachkabels 19. Auch das Flachkabel 20 wird so weit wie möglich
in die Kammer 11 hineingeschoben, wobei es die in
Fig. 2 mit 23 gekennzeichnete, gestrichelt dargestellte Position einnimmt. Die Goldkontakte
22 beider Flachkabel 19, 20 liegen nun aufeinandergedeckt. Nun wird der Betätigungshebel
18 im Uhrzeigersinn betätigt, so daß die Nockenwalze 16 einen wachsenden Druck auf
die Oberseite des Flachkabels 20 ausübt und die paarweise einander gegenüberliegenden
Goldkontakte 22 mehr und mehr aufeinandergepresst werden. Gleichzeitig führt infolge
der Drehbewegung der Nockenwalze 16 das Flachkabel 20 eine Horizontalbewegung nach
links aus, so daß zwischen den Goldkontaktpaaren 22 eine Schubbewegung erzeugt wird,
welche sowohl einen Reinigungseffekt als auch eine besonders innige Berührung der
Kontaktflächen zur Folge hat. Nach der Betätigung des Betätigungshebels 18 um einen
Winkel von 180
0 stößt dieser an einer Anschlagfläche 24 des Gehäuses 10 an, und nun haben im Kontaktbereich
25 die Kontaktpaare ihre endgültige Lage zueinander erreicht. Je nach Bemessung der
Nockenwalze 16 beträgt die Horizontalschubbewegung des Flachkabels 20 etwa 0,75 bis
1,25 mm.
[0012] Mit dem Erreichen der Endstellung des Betätigungshebels 18 an der Anschlagfläche
24 ist der höchste Bereich der Nokkenwalze 16 bereits etwas überschritten, was durch
das synthetische Material des Mantels 17 der Nockenwalze 16 unterstützt wird, so daß
der Hebel 18 in seiner Endstellung festgehalten und auf die Kontakte der Flachkabel
19, 20 eine gleichbleibende Kraft ausgeübt wird. Die Größe dieser Kraft kann maßgeblich
beeinflußt werden durch die Wahl des Materials und der Dicke des Mantels 17 der Nockenwalze
16.
[0013] Zum Lösen der Flachkabel 19, 20 wird der Betätigungshebel 18 entgegen dem Uhrzeigersinn
um 180
0 in seine Ausgangslage zurückgeschwenkt, wodurch infolge des Abhebens der Nockenwalze
16 die beiden Flachkabel 19 und 20 freigegeben werden und herausgezogen werden können.
[0014] Es ist zu bemerken, daß der Mantel 17 auf der Nockenwalze 16 gewisse Dickenunterschiede
im Kontaktflächenbereich auszugleichen vermag und somit eine gleichmäßige Druckkraft
gewährleistet. Weiterhin wird durch die Schubbewegung zwischen den Kontaktflächen
im Verlauf der Schließbewegung des Betätigungshebels 18 der Kontaktübergang zwischen
den beiden Flachkabeln 19, 20 außerordentlich günstig beeinflußt.
1. Lösbare elektrisch leitende Kabelverbindung, insbesondere für Flachkabel (19, 20)
mit auf einer Oberfläche angeordneten Kontaktflächen (22), mit einer benachbart zu
einer Kabeleinschuböffnung (13, 14) angeordneten, mittels eines Betätigungshebels
(18) in eine Wirklage drehbaren Welle (15), wobei ein an der Welle (15) angeordnetes
Druckelement eine Druckkraft auf die Kontaktflächen (22) des Kabels (20) ausübt,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Druckelement als an der Welle (15) exzentrisch befestigte, mit einem Mantel
(17) hoher Reibung überzogene Nockenwalze (16) ausgebildet ist, welche während ihrer
Einstellbewegung in die Wirklage mittels der auf das Kabel (20) ausgeübten tangentialen
Mitnahmekraft gleichzeitig eine Schubbewegung zwischen den zu verbindenden Kontaktflächen
(22) erzeugt.
2. Verbindung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß an gegenüberliegenden Seiten je eine Einschuböffnung (13, 14) für ein unteres
(19) bzw. ein oberes Kabel (20) mit den Kontaktflächen (22) auf der oberen bzw. unteren
Seite angeordnet ist, wobei die Nockenwalze (16) bei Betätigung des Betätigungshebels
(18) auf das obere Kabel (20), dieses verschiebend, wirksam ist.
3. Verbindung nach den Ansprüchen 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Mantel (17) der Nockenwalze (16) aus synthetischem Gummi besteht.
4. Verbindung nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß am Gehäuse (10) eine Anschlagfläche (24) für den Betätigungshebel (18) angeordnet
ist, und daß in der Betätigungsstellung des Betätigungshebels (18) an der Anschlagfläche
(24) der höchste Bereich der Nockenwalze (16) überschritten ist.