(19)
(11) EP 0 030 647 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
24.06.1981  Patentblatt  1981/25

(21) Anmeldenummer: 80107263.8

(22) Anmeldetag:  21.11.1980
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)3E01B 25/24
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE DE FR GB IT NL

(30) Priorität: 12.12.1979 CH 10995/79

(71) Anmelder: INVENTIO AG
CH-6052 Hergiswil NW (CH)

(72) Erfinder:
  • Giessler, Horst, Ing. grad.
    CH-4310 Rheinfelden (CH)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Trag- und Führungsprofil für flurfreie Materialflusssysteme


    (57) Mit diesem Trag-und Führungsprofil ist eine Laufschiene für Hängebahnen geschaffen, welche in einem weiten Belastungsbereich einen verschleissarmen Betrieb der Fahrwerkrollen ermöglichen soll. Das Trag- und Führungsprofil besteht aus einem eine halbkreisförmige Lastaufnahmefläche (1) aufweisenden Teilprofil (A) und einem eine horizontal verlaufende Lastaufnahmefläche (3) aufweisenden Teilprofil (B). Beide Teilprofile (A,B) besitzen senkrecht verlaufende Führungsflächen (2,4) und sind über einen Steg (C) miteinander verbunden. Bei Verwendung von Fahrwerken für geringere Belastungen und kleine Geschwindigkeiten leigt das die halbkreisförmige Lastaufnahmefläche (1) aufweisende Teilprofil (A) oben, wobei eine entsprechend ausgebildete Lastrolle punktförmig aufliegt und das Fahrwerk gleichzeitig führt. Bei Fahrwerken für grössere Belastungen und Geschwindigkeiten liegt das die horizontal verlaufende Lastaufnahmefläche (3) aufweisende Teilprofil (B) oben, wobei die Lastrolle linienförmig aufliegt und das unten liegende Teilprofil (A) der Führung des Fahrwerks dient.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft ein Trag- und Führungsprofil für flurfreie ein- und mehrgleisige Materialflusssysteme, bestehend aus zwei Teilprofilen (A, B), welche über einen Steg (C) miteinander verbunden sind.

    [0002] Zweck derartiger Trag- und Führungsprofile bei Verwendung als Laufschienen für flurfreie Materialflusssysteme, wie beispielsweise Hängebahnen, ist es, die vermittels der Fahrwerke geförderten Lasten sowohl in vertikaler als auch in horizontaler Richtung aufzunehmen.

    [0003] Bei einer mit der DE-PS 18 06 381 bekannt gewordenen Laufschiene für Einschienenhängebahnen besteht ein als Tragprofil dienendes oberes Teilprofil aus einem einen kreisförmigen Querschnitt aufweisenden Rohr und einem der Stabilisierung des Fahrwerks dienenden unterem Teilprofil gleicher Form und Abmessung. Beide Teilprofile sind über einen Steg miteinander verbunden. Die mit diesen Laufschienen gegenüber den herkömmlichen, einen U-, C-, L-, T-oder Doppel-T-Querschnitt aufweisenden Laufschienen erzielbaren Vorteile bestehen hauptsächlich in der Realisation kleinerer Krümmungsradien und, besonders im Hinblick auf den C-förmigen Querschnitt, in wesentlich günstigeren Herstellungskosten. Vorstehende Laufschiene hat jedoch den Nachteil, dass aus den wegen der kreisförmigen Rohrprofile auftretenden punktförmigen Auflagen der Last- und Führungsrollen relativ hohe Flächenpressungen resultieren, die zu vorzeitigem Verschleiss der Rollen führen können.

    [0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein gegenüber dem vorstehend beschriebenen verbessertes Trag- und Führungsprofil vorzuschlagen, wobei durch die in den Ansprüchen gekennzeichnete Erfindung die Aufgabe gelöst wird, die auftretenden Flächenpressungen zu vermindern, was dadurch erreicht wird, dass die Last- und Führungsrollen linienförmig auf der Trag- und Führungsschiene aufliegen.

    [0005] Die mit der Erfindung erzielten Vorteile sind im wesentlichen darin zu sehen, dass der Verschleiss der Last- und Führungsrollen vermindert wird. Ein weiterer Vorteil ergibt sich daraus, dass ein und dieselbe Trag- und Führungsschiene aufgrund der ungleichen Teilprofile für die verschiedensten Belastungsverhältnisse eingesetzt werden kann. So kann beispielsweise bei einem Fahrwerk für geringere Belastungen und kleine Geschwindigkeiten das die halbkreisförmige Lastaufnahmefläche 1 aufweisende Teilprofil A oben liegen, wobei eine entsprechend ausgebildete, punktförmig aufliegende Lastrolle gleichzeitig auch Führungsaufgaben übernehmen kann. Bei Fahrwerken für grössere Belastungen und grössere Geschwindigkeiten kann das die horizontal verlaufende Lastaufnahmefläche 3 aufweisende Teilprofil B oben liegen, wobei eine entsprechend ausgebildete Lastrolle linienförmig aufliegt und das unten liegende Teilprofil A der Führung des Fahrwerks dient. Weitere vorteilhafte Auswirkungen ergeben sich aus den vorgesehenen kreisförmigen und quadratischen Hohlräumen 7, weil damit Gewichtsersparnis erzielt und die Aufnahme eines einheitlichen Zentrier- und Kupplungselementes 8 ermöglicht wird. Als vorteilhaft können auch die Abschrägungen der einander zugekehrten Seiten 5 der Teilprofile A, B bezeichnet werden , da sich dadurch ein grösserer Freiraum für die Befestigung von Energieträgern, Funktions- und Halteelementen ergibt.

    [0006] Das erfindungsgemässe Trag- und Führungsprofil kann für den mittleren, hauptsächlich vorkommenden Belastungsbereich, im Gegensatz zu einer Schiene gleicher Abmessung des angegebenen Standes der Technik, auch aus Leichtmetall bestehen, womit hinsichtlich der Auswirkungen auf die Trag- und Hallenkonstruktion weitere Vorteile erzielbar sind.

    [0007] Auf beiliegender Zeichnung sind zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt, die im folgenden näher erläutert werden. Es zeigen :

    Fig. 1 einen Querschnitt eines Trag- und Führungsprofils für einen mittleren Belastungsbereich und

    Fig. 2 einen Querschnitt eines Trag- und Führungsprofils für einen höheren Belastungsbereich.



    [0008] In der Fig. 1 sind mit A und B zwei Teilprofile bezeichnet, die über einen Steg C miteinander verbunden sind. Das eine Teilprofil A weist eine halbkreisförmige Lastaufnahmefläche 1 und senkrecht verlaufende Führungsflächen 2 auf. Das andere Teilprofil B besitzt eine horizontal verlaufende Lastaufnahmefläche 3 und senkrecht dazu verlaufende Führungsflächen 4. Die einander zugekehrten Seiten 5 der Teilprofile A, B verlaufen unter einem stumpfen Winkel zum Steg C. Dadurch ergibt sich mehr Platz für die Unterbringung von nicht weiter dargestellten Energieträgern, Funktions- und Halteelementen, deren Befestigung über im Steg C vorgesehene Durchbrüche 6 erfolgt. Die Teilprofile A, B weisen im Querschnitt kreisförmige Hohlräume 7 auf, welche der Gewichtsersparnis und der Aufnahme von Zentrier- und Kupplungselementen 8 dienen. Mittels der vorzugsweise aus Spannhülsen bestehenden Zentrier- und Kupplungselemente 8 werden einzelne Teilstücke des Trag-und Führungsprofils zu einem Schienenstrang zusammengesetzt.

    [0009] Das vorzugsweise aus einem Stück gefertigte, aus einer Leichtmetallegierung bestehende Trag- und Führungsprofil gemäss der Fig. 1 ist besonders für einen mittleren Belastungsbereich von beispielsweise 300 bis 500 kg geeignet. Hierbei kann bei einem Fahrwerk für die unteren Werte dieses Belastungsbereiches und für kleine Geschwindigkeiten das die halbkreisförmige Lastaufnahmefläche 1 aufweisende Teilprofil A oben liegen, wobei eine entsprechend ausgebildete, beispielsweise Spurkränze aufweisende, punktförmig aufliegende Lastrolle gleichzeitig auch Führungsaufgaben übernehmen kann. Bei Fahrwerken für die oberen Werte des vorgenannten Belastungsbereiches und für grössere Geschwindigkeiten kann das die horizontal verlaufende Lastaufnahmefläche 3 aufweisende Teilprofil B oben liegen, wobei eine entsprechend ausgebildete Lastrolle linienförmig aufliegt und das unten liegende Teilprofil A der Führung des Fahrwerks dient.

    [0010] Gemäss der Fig. 2 besteht das eine Teilprofil A aus einem einen kreisförmigen Querschnitt aufweisenden und das andere Teilprofil B aus einem einen quadratischen Querschnitt aufweisenden Rohr. Der Innendurchmesser des einen kreisförmigen Querschnitt aufweisenden Rohres ist gleich einer Seitenlänge des inneren Quadrates des einen quadratischen Querschnitt aufweisenden Rohres, so dass für beide Teilprofile A, B ein und dasselbe Zentrier- und Kupplungselement 8 verwendet werden kann. Die Teilprofile A, B sowie der Steg C bestehen vorzugsweise aus Stahl und sind zusammen verschweisst. Ein dergestalt gebildetes Trag-und Führungsprofil ist besonders für einen höheren Belastungsbereich von beispielsweise 500 bis 1500 kg pro Fahrwerk geeignet, wobei eine entsprechend ausgebildete Lastrolle linienförmig auf dem einen quadratischen Querschnitt aufweisenden Rohr B aufliegt und das einen kreisförmigen Querschnitt aufweisende Rohr A der Führung des Fahrwerks dient.


    Ansprüche

    1. Trag- und Führungsprofil für flurfreie ein- und mehrgleisige Materialflusssysteme, bestehend aus zwei Teilprofilen (A, B), welche über einen Steg (C) miteinander verbunden sind, dadurch gekennzeichnet , dass die Teilprofile (A, B) ungleiche Querschnitte aufweisen, wobei mindestens ein Teilprofil (A, B) eine horizontal verlaufende Lastaufnahmefläche (3) und mindestens ein Teilprofil (A, B) senkrecht verlaufende Führungsflächen (2, 4) besitzt.
     
    2. Trag- und Führungsprofil nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet , dass das eine Teilprofil (A) eine halbkreisförmige Lastaufnahmefläche (1) und die senkrecht verlaufenden Führungsflächen (2) aufweist und das andere Teilprofil (B) die horizontal verlaufende Lastaufnahmefläche (3) und senkrecht dazu verlaufende weitere Führungsflächen (4) besitzt.
     
    3. Trag- und Führungsprofil nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet , dass das eine Teilprofil (A) ein einen kreisförmigen Querschnitt aufweisendes und das andere Teilprofil (B) ein einen quadratischen Querschnitt aufweisendes Rohr ist.
     
    4. Trag- und Führungsprofil nach den Patentansprüchen 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet , dass die einander zugekehrten Seiten (5) der Teilprofile (A, B) unter einem stumpfen Winkel zum Steg (C) verlaufen.
     
    5. Trag- und Führungsprofil nach Patentanspruch 2, dadurch gekennzeichnet , dass die beiden Teilprofile (A, B) im Querschnitt kreisförmige Hohlräume (7) gleichen Durchmessers aufweisen.
     
    6. Trag- und Führungsprofil nach Patentanspruch 3, dadurch gekennzeichnet , dass der Innendurchmesser des einen kreisförmigen Querschnitt aufweisenden Rohres (A) gleich einer Seitenlänge des inneren Quadrates des einen quadratischen Querschnitt aufweisenden Rohres (B) ist.
     
    7. Trag- und Führungsprofil nach den Patentansprüchen 2 oder 4, dadurch gekennzeichnet , dass es aus einem Stück gefertigt ist und aus einem Leichtmetall besteht.
     




    Zeichnung







    Recherchenbericht