[0001] Die Erfindung betrifft ein Trag- und Führungsprofil für flurfreie ein- und mehrgleisige
Materialflusssysteme, bestehend aus zwei Teilprofilen (A, B), welche über einen Steg
(C) miteinander verbunden sind.
[0002] Zweck derartiger Trag- und Führungsprofile bei Verwendung als Laufschienen für flurfreie
Materialflusssysteme, wie beispielsweise Hängebahnen, ist es, die vermittels der Fahrwerke
geförderten Lasten sowohl in vertikaler als auch in horizontaler Richtung aufzunehmen.
[0003] Bei einer mit der DE-PS 18 06 381 bekannt gewordenen Laufschiene für Einschienenhängebahnen
besteht ein als Tragprofil dienendes oberes Teilprofil aus einem einen kreisförmigen
Querschnitt aufweisenden Rohr und einem der Stabilisierung des Fahrwerks dienenden
unterem Teilprofil gleicher Form und Abmessung. Beide Teilprofile sind über einen
Steg miteinander verbunden. Die mit diesen Laufschienen gegenüber den herkömmlichen,
einen U-, C-,
L-,
T-oder Doppel-T-Querschnitt aufweisenden Laufschienen erzielbaren Vorteile bestehen
hauptsächlich in der Realisation kleinerer Krümmungsradien und, besonders im Hinblick
auf den C-förmigen Querschnitt, in wesentlich günstigeren Herstellungskosten. Vorstehende
Laufschiene hat jedoch den Nachteil, dass aus den wegen der kreisförmigen Rohrprofile
auftretenden punktförmigen Auflagen der Last- und Führungsrollen relativ hohe Flächenpressungen
resultieren, die zu vorzeitigem Verschleiss der Rollen führen können.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein gegenüber dem vorstehend beschriebenen
verbessertes Trag- und Führungsprofil vorzuschlagen, wobei durch die in den Ansprüchen
gekennzeichnete Erfindung die Aufgabe gelöst wird, die auftretenden Flächenpressungen
zu vermindern, was dadurch erreicht wird, dass die Last- und Führungsrollen linienförmig
auf der Trag- und Führungsschiene aufliegen.
[0005] Die mit der Erfindung erzielten Vorteile sind im wesentlichen darin zu sehen, dass
der Verschleiss der Last- und Führungsrollen vermindert wird. Ein weiterer Vorteil
ergibt sich daraus, dass ein und dieselbe Trag- und Führungsschiene aufgrund der ungleichen
Teilprofile für die verschiedensten Belastungsverhältnisse eingesetzt werden kann.
So kann beispielsweise bei einem Fahrwerk für geringere Belastungen und kleine Geschwindigkeiten
das die halbkreisförmige Lastaufnahmefläche 1 aufweisende Teilprofil A oben liegen,
wobei eine entsprechend ausgebildete, punktförmig aufliegende Lastrolle gleichzeitig
auch Führungsaufgaben übernehmen kann. Bei Fahrwerken für grössere Belastungen und
grössere Geschwindigkeiten kann das die horizontal verlaufende Lastaufnahmefläche
3 aufweisende Teilprofil B oben liegen, wobei eine entsprechend ausgebildete Lastrolle
linienförmig aufliegt und das unten liegende Teilprofil A der Führung des Fahrwerks
dient. Weitere vorteilhafte Auswirkungen ergeben sich aus den vorgesehenen kreisförmigen
und quadratischen Hohlräumen 7, weil damit Gewichtsersparnis erzielt und die Aufnahme
eines einheitlichen Zentrier- und Kupplungselementes 8 ermöglicht wird. Als vorteilhaft
können auch die Abschrägungen der einander zugekehrten Seiten 5 der Teilprofile A,
B bezeichnet werden , da sich dadurch ein grösserer Freiraum für die Befestigung von
Energieträgern, Funktions- und Halteelementen ergibt.
[0006] Das erfindungsgemässe Trag- und Führungsprofil kann für den mittleren, hauptsächlich
vorkommenden Belastungsbereich, im Gegensatz zu einer Schiene gleicher Abmessung des
angegebenen Standes der Technik, auch aus Leichtmetall bestehen, womit hinsichtlich
der Auswirkungen auf die Trag- und Hallenkonstruktion weitere Vorteile erzielbar sind.
[0007] Auf beiliegender Zeichnung sind zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt,
die im folgenden näher erläutert werden. Es zeigen :
Fig. 1 einen Querschnitt eines Trag- und Führungsprofils für einen mittleren Belastungsbereich
und
Fig. 2 einen Querschnitt eines Trag- und Führungsprofils für einen höheren Belastungsbereich.
[0008] In der Fig. 1 sind mit A und B zwei Teilprofile bezeichnet, die über einen Steg C
miteinander verbunden sind. Das eine Teilprofil A weist eine halbkreisförmige Lastaufnahmefläche
1 und senkrecht verlaufende Führungsflächen 2 auf. Das andere Teilprofil B besitzt
eine horizontal verlaufende Lastaufnahmefläche 3 und senkrecht dazu verlaufende Führungsflächen
4. Die einander zugekehrten Seiten 5 der Teilprofile A, B verlaufen unter einem stumpfen
Winkel zum Steg C. Dadurch ergibt sich mehr Platz für die Unterbringung von nicht
weiter dargestellten Energieträgern, Funktions- und Halteelementen, deren Befestigung
über im Steg C vorgesehene Durchbrüche 6 erfolgt. Die
Teilprofile A, B weisen im Querschnitt kreisförmige Hohlräume 7 auf, welche der Gewichtsersparnis
und der Aufnahme von Zentrier- und Kupplungselementen 8 dienen. Mittels der vorzugsweise
aus Spannhülsen bestehenden Zentrier- und Kupplungselemente 8 werden einzelne Teilstücke
des Trag-und Führungsprofils zu einem Schienenstrang zusammengesetzt.
[0009] Das vorzugsweise aus einem Stück gefertigte, aus einer Leichtmetallegierung bestehende
Trag- und Führungsprofil gemäss der Fig. 1 ist besonders für einen mittleren Belastungsbereich
von beispielsweise 300 bis 500 kg geeignet. Hierbei kann bei einem Fahrwerk für die
unteren Werte dieses Belastungsbereiches und für kleine Geschwindigkeiten das die
halbkreisförmige Lastaufnahmefläche 1 aufweisende Teilprofil A oben liegen, wobei
eine entsprechend ausgebildete, beispielsweise Spurkränze aufweisende, punktförmig
aufliegende Lastrolle gleichzeitig auch Führungsaufgaben übernehmen kann. Bei Fahrwerken
für die oberen Werte des vorgenannten Belastungsbereiches und für grössere Geschwindigkeiten
kann das die horizontal verlaufende Lastaufnahmefläche 3 aufweisende Teilprofil B
oben liegen, wobei eine entsprechend ausgebildete Lastrolle linienförmig aufliegt
und das unten liegende Teilprofil A der Führung des Fahrwerks dient.
[0010] Gemäss der Fig. 2 besteht das eine Teilprofil A aus einem einen kreisförmigen Querschnitt
aufweisenden und das andere Teilprofil B aus einem einen quadratischen Querschnitt
aufweisenden Rohr. Der Innendurchmesser des einen kreisförmigen Querschnitt aufweisenden
Rohres ist gleich einer Seitenlänge des inneren Quadrates des einen quadratischen
Querschnitt aufweisenden Rohres, so dass für beide Teilprofile A, B ein und dasselbe
Zentrier- und Kupplungselement 8 verwendet werden kann. Die Teilprofile A, B sowie
der Steg C bestehen vorzugsweise aus Stahl und sind zusammen verschweisst. Ein dergestalt
gebildetes Trag-und Führungsprofil ist besonders für einen höheren Belastungsbereich
von beispielsweise 500 bis 1500 kg pro Fahrwerk geeignet, wobei eine entsprechend
ausgebildete Lastrolle linienförmig auf dem einen quadratischen Querschnitt aufweisenden
Rohr B aufliegt und das einen kreisförmigen Querschnitt aufweisende Rohr A der Führung
des Fahrwerks dient.
1. Trag- und Führungsprofil für flurfreie ein- und mehrgleisige Materialflusssysteme,
bestehend aus zwei Teilprofilen (A, B), welche über einen Steg (C) miteinander verbunden
sind, dadurch gekennzeichnet , dass die Teilprofile (A, B) ungleiche Querschnitte
aufweisen, wobei mindestens ein Teilprofil (A, B) eine horizontal verlaufende Lastaufnahmefläche
(3) und mindestens ein Teilprofil (A, B) senkrecht verlaufende Führungsflächen (2,
4) besitzt.
2. Trag- und Führungsprofil nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet , dass das
eine Teilprofil (A) eine halbkreisförmige Lastaufnahmefläche (1) und die senkrecht
verlaufenden Führungsflächen (2) aufweist und das andere Teilprofil (B) die horizontal
verlaufende Lastaufnahmefläche (3) und senkrecht dazu verlaufende weitere Führungsflächen
(4) besitzt.
3. Trag- und Führungsprofil nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet , dass das
eine Teilprofil (A) ein einen kreisförmigen Querschnitt aufweisendes und das andere
Teilprofil (B) ein einen quadratischen Querschnitt aufweisendes Rohr ist.
4. Trag- und Führungsprofil nach den Patentansprüchen 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet
, dass die einander zugekehrten Seiten (5) der Teilprofile (A, B) unter einem stumpfen
Winkel zum Steg (C) verlaufen.
5. Trag- und Führungsprofil nach Patentanspruch 2, dadurch gekennzeichnet , dass die
beiden Teilprofile (A, B) im Querschnitt kreisförmige Hohlräume (7) gleichen Durchmessers
aufweisen.
6. Trag- und Führungsprofil nach Patentanspruch 3, dadurch gekennzeichnet , dass der
Innendurchmesser des einen kreisförmigen Querschnitt aufweisenden Rohres (A) gleich
einer Seitenlänge des inneren Quadrates des einen quadratischen Querschnitt aufweisenden
Rohres (B) ist.
7. Trag- und Führungsprofil nach den Patentansprüchen 2 oder 4, dadurch gekennzeichnet
, dass es aus einem Stück gefertigt ist und aus einem Leichtmetall besteht.