[0001] Die Erfindung betrifft ein Fenster oder eine Fenstertür mit Rahmen, die zumindest
über einen Teil ihres Umfangs ein Hohlprofil aufweisen, sowie mindestens einer verschließbaren
Spaltlüftung.
[0002] Es sind Spaltlüftungen bekannt, die zwischen zwei Rahmenteilen oder zwischen dem
Rahmen und dem Glas angeordnet sind. Diese bestehen beispielsweise aus mehreren nebeneinander
angeordneten vertikalen Schlitzen oder aus horizontalen Schlitzen, die mit einem Insektengitter
überspannt sind, an der Außenseite einen Wetterschutz aufweisen und an der Innenseite
mit einer Klappe oder einem Schieber verschließbar sind. Derartige Spaltlüftungen,
die einen direkten Durchgang durch das Fenster bzw. die Fenstertür darstellen, sind
zwar in Bezug auf die Be- bzw. Entlüftung ausreichend wirksam. jedoch geht durch diese
Spaltlüftung ein Teil des Schallschutzes, den man mit modernen Fenstern, insbesondere
mit Doppelglasfenstern oder Doppelfenstern, erzielen kann, zum Teil wieder verloren.
[0003] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Fenster bzw. eine Fenstertür
zu schaffen, dieeine Lüftungsmöglichkeit vorsieht, ohne daß dadurch die angestebte
Schallisolierung beeinträchtigt wird.
[0004] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß die Spaltlüftung im Bereich
des Rahmenhohlprofils angeordnet ist und eine Außenöffnung und eine Innenöffnung aufweist,
wobei die Innenöffnung an einer von der Außenöffnung entfernt liegenden Stelle angeordnet
ist.
[0005] Bei der erfindungsgemäßen Konstruktion wird das Hohlprofil des Flügelrahmens und/oder
gegebenenfalls des Blendrahmens in der Weise ausgenutzt, daß ein indirekter Durchgang
durch das Rahmenprofil geschaffen wird, wobei der Luftweg zumindest ein Stück durch
das Hohlprofil des Rahmens verläuft. Durch diese Umlenkung des Luftweges, der einen
direkten Durchgang der Schallwellen durch das Fenster verhindert, kann die Schallisolierung
des Fensters trotz einer gut wirksamen Spaltlüftung nahezu 100%-ig aufrechterhalten
werden.
[0006] Vorzugsweise sind die Außen- und Innenöffnung an gegenüberliegenden Rahmenschenkeln
angeordnet, wodurch ein langer Luftweg durch das Rahmenhohlprofil erzielt wird. Besonders
angenehm ist eine Konstruktion, bei der die Außenöffnung im oberen Querschenkel des
Flügel- oder Blendrahmens und die Innenöffnung im unteren Querschenkel desselben Rahmens
angeordnet ist.
[0007] Es ist aber auch möglich, sowohl die Außenöffnung als auch die Innenöffnung im oberen
Querschenkel des Flügel- bzw. Blendrahmens in einem Abstand nebeneinander anzuordnen.
Der dadurch erzielte Abstand zwischen der Außen- und Innenöffnung reicht aus, um eine
zuverlässige Schallisoierung zu gewährleisten. Diese Konstruktion eignet sich insbesondere
bei Doppelfenstern. bei denen noch eine zusätzliche Verlängerung des Luftweges dadurch
möglich ist, daß dieser durch den Zwischenraum zwischen den beiden Fenstern führt
und dann am inneren Fenster durch den unteren Querschenkel geleitet werden kann, wobei
dann die Außenöffnung und die Innenöffnung des inneren Fensters zweckmäßig im unteren
Querschenkel in einem Abstand voneinander angeordnet sind.
[0008] Um zu gewährleisten, daß die durch die Spaltlüftung in die Innenräume gelangende
Frischluft möglichst sauber ist, kann in dem Luftweg von der Außen- zur Innenöffnung
ein Staubfilter vorgesehen sein. Durch besondere Ausgestaltung dieses Filters können
auch Bakterien aus der Frischluft ausgefiltert werden.
[0009] Der Staubfilter ist vorzugsweise als austauschbare Patrone ausgebildet, damit diese
von Zeit zu Zeit erneuert und dadurch die Wirksamkeit des Filters aufrechterhalten
bleiben kann.
[0010] Zweckmäßig ist die Filterpatrone seitlich in den unteren Bereich einer Stirnseite
des Flügelrahmens in die als Luftweg dienende Beschlagkammer einsteckbar. Dieser Bereich
des Flügelrahmens ist bei geöffnetem Fenster leicht zugänglich und darüber hinaus
ist er bei geschlossenem Fenster völlig verdeckt, so daß die Einschuböffnung für die
Filterpatrone optisch nicht störend wirkt.
[0011] Das Außenende der Filterpatrone kann über einen Flansch dicht mit der Stirnseite
des Rahmens verbindbar sein, während das Innenende dicht in ein mit der Innenöffnung
der Spaltlüftung verbundenes Formteil eingreift. Bei einer solchen Konstruktion kann
ein einziger Luftweg von der Außenöffnung zur Innenöffnung durch das Rahmenhohlprofil
führen, wobei die jeweiligen abgewandter Seiten des Hohlprofils durch Stopfen bzw.
ein entsprechendes Formteil verschlossen sind. Alternativ kann der Luftweg von der
Außenöffnung jedoch auch nach beiden Seiten durch den Rahmen zur Innenöffung führen,
wobei dann jedoch zwei Staubfilter erforderlich sind.
[0012] Bei Fensterkonstruktionen, die in der als Luftweg dienenden Kammer des Hohlprofils
ein hohl ausgebildetes Verstärkungsprofil aufweisen, kann das Verstärkungsprofil mit
Durchbrüchen versehen sein und mindestens teilweise mit als Luftweg dienen. genügt
dabei, daß das Verstärkungsprofil allein im Bereich der Außen- und Innenöffnung Durchbrüche
aufweist bzw. an diesen Stellen perforiert ist, wobei der Luftweg dann ausschließlich
durch das Verstärkungsprofil führt. Das Verstärkungsprofil kann jedoch auch durchgehend
rundum perforiert sein, so daß keine besonderen Durchbrüche in Abstimmung auf die
Außen- und Innenöffnungen angebracht zu werden brauchen. Durch die durchgehend Perforantion
des Profils ist darüber hinaus auch ein zusätzlicher Schalldämpfungseffekt möglich.
[0013] Die Erfindung ist in der Zeichnung beispielsweise veranschaulicht und im nachstehenden
im einzelnen anhand der Zeichnung beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1 einen Schnitt durch ein Fenster mit einer Spaltlüftung,
Fig. 2 eine Innenansicht des Fensters gemäß
Fig. 1 in Richtung des Pfeiles II,
Fig. 3 die Innenansicht eines anderen Ausführungsbeispieles eines mit einer Spaltlüftung
versehenen Fensters, teilweise im Schnitt,
Fig. 4 einen Schnitt durch ein Doppelfenster mit Spaltlüftung und
Fig. 5 einen Schnitt entlang der LinieV-V aus Fig. 4.
[0014] In Fig. 1 und 2 ist ein Ausführungsbeispiel eines Fensters 1 mit Doppelverglasung
2 dargestellt. Die Doppelverglasung sitzt dabei in einem Flügelrahmen 3, der in einem
Blendrahmen 4 gehaltert und dicht an diesen anlegbar ist. Sowohl der Flügelrahmen
3 als auch der Blendrahmen 4 bestehen aus Kunststoff-Hohl- profilen.
[0015] Das Fenster 1 ist mit einer Spaltlüftung 5 versehen, die einen indirekten Luftdurchgang
von der Fensteraußenseite zur Fensterinnenseite schafft. Die Außenöffnung b der Spaltlüftung
befindet sich in der Mitte des oberen Querschenkels 7 des Flügelrahmens 3, während
die Innenöffnung 8 in der Kitte des unteren Querschenkels 9 dieses Flügelrahmens 3
angeordnet ist. Die Außenöffnung 6 und die Innenöffnung 8 sind mit der Beschlagkammer
10 des Flügelrahmens 3 verbunden, so daß ein durchgehender Luftweg von der Außenöffnung
6, durch die Beschlagkammer 10 hindurch zur Innenöffnung 8 geschaffen wird, durch
welchen die Außenseite des Fensters mit der Innenseite verbunden ist.
[0016] Die Beschlagkammmer 10 des Flügelrahmens 3 ist mit einem kastenformigen Verstärkungsprofil
11 ausgesteift. welches rundum an Versprungen 12 der Beschlagkammer 10 anziert. Im
Bereich der Außendffrung 6 sowie der Innenöfinungs, ist das Verstärkungsprofil 11
mit Ausnehmungen 13 bzw. 14 versehen, wodurch eine direkte Verbindung der Außen-und
Innenöffnung mit dem kanalförmigen Innenraum des Profils 11 geschaffen wird und der
Profilhohlraum folglich in erster Linie den Luftweg bildet.
[0017] Die in oberen Querschenkel 7 des Flügelrahmen 3 vorgesehene Außenöffnung 8 ist mit
einem Wetterschutz 15 versehen, der ein Eindringen von Regenwasser in das Hohlprofil
verhindert. Der Wetterschutz 15 weist ferner ein in der Zeichnung nicht dargestelltes
Insektengitter auf. Vor der Innenöffnung 8 befindet sich eine verstellbare Verschußklappe
16, mit welcher der Luftdurchgang je nach Bedarf geöffnet oder geschossen werden kann.
[0018] Das in Fig. 3 dargestellte Fenster kann aus den leichen Profilen 3 und 4 bestehen,
wie bei dem in Fig. 1 und 2 dargestellten Ausführungsbeispiel.
[0019] Die Spaltlüftung ist bei diesem Ausführungsbeispiel jedoch in abgewandelter Form
ausgestaltet. Nach Fig. 3 besteht diese aus einer Außenöffnung 17, die in dem aufschvenbaren
Vertikalschenkel 18 des Flügelrahmens 3 vorgesehen ist. Die Innenöffnung 19 ist dagegen
wiederum in der Mitte des unteren Querschenkels 9 angebracht. Der Luftweg ist dabei
so gestaltet, daß er vor der Außenöffnung 17 nur in einer Richtung auf kürzesten Wege
zu der Innenöffnung 19 führt. In der anderen Richtung ist der Luftweg versperrt, und
zwar auf der Seite der Außenöffnung 17 durch einen Verschußstopfen 20 und auf der
Seite der Innenöffnung 19 durch ein Formteil 21.
[0020] In dem Luftweg von der Außenöffnung 17 zur Innenöffnung 19 ist eine austauschbare
Filterpatrone 22 angeordnet. Diese ist durch eine in der Stirnseite 23 des Flügelrahmens
3 vorgesehene Öffnung in die als Luftweg dienende Beschlagkammer 24 einsteckbar und
liegt mit einem Anschlagflansch 25 dicht an der Stirnseite 23 des Flügelrahmens an.
Das dem Anschlagflansch 25 abgewandte Ende 26 der Filterpatrone 22 greift in das Formteil
21ein. Dadurch wird die gesamte Frischluft, die von der Außenöffnung 17 zur Innenöffnung
19 strömt, durch die Filterpatrone 22 hindurchgeleitet. In dem Bereich zwischen dem
Anschlagflansch 25 und dem in dem Formstück 21 gelagerten Ende 26 der Filterpatrone
22 tritt die Frischluft in die Filterpatrone 22 ein und durch das Stirnende 28 wieder
aus und gelangt auf diese Weise zur Innenöffnung 19.
[0021] Je nach Verschmutzungsgrad kann die Filterpetrone 22 bequem dadurch ausgetauscht
werden, daß sie von der freien Stirnseite 23 des Flügelrahmens 3 her aus der Beschlagkammer
24 herausgezogen und durch eine frische Patrone ersetzt wird.
[0022] Das ist Fig. 4 und 5 dargestellte Ausführungsbeispiel zeigt ein Doppelfenster 29
mit Spaltlüftung. Bei Doppelfenstern muß der Luftweg zunächst durch das Außenfenster
30, dann durch den Fensterzwischenraum 31 und schließlich durch das Innenfenster 32
hindurchgeführt werden. Zur Luft durchführung weist der obere Querschenkel 33 des
zu dem Außenfenster 30 gehörenden Flügelrahmens eine Außenöffnung 34 sowie eine in
einem Abstand neben dieser angeordnete Innenöffnung 35 auf. Die Frischluft dringt
also durch die Außenöffnung 34 in die Beschlagkammer 36 des zu dem äußeren Fenster
gehörenden Flügelrahmens ein, strömt ein Stück durch die Beschlagkammer 36 des oberen
Querschenkels 33 hindurch und gelangt über die Innenöffnung 35 in den Zwischenraum
31 zwischen den bejden Fenstern 30 und 32.
[0023] Das Innenfenster 32 ist ebenfalls mit einer Außenöffnung 37 und einer Innenöffnung
38 versehen. jedoch sind die beicen Öffnungen 37 und 38 des Innenfensters 32 in einem
Abstand nebeneinander im unteren Quenschenkel 39 des Flügelrahmens vorgesehen. Die
in den Swischenraum 31 eingeströmte Frischluft muß also zurächst den Zwischenraum
31 von oben nach unten durchstrehen. gelangt dann durch die Außenöffnung 37 in die
Beschlagkammer 40 des Innenflügels, durchströmt die Beschlagkammer 34 ein Stück und
gelangt dann über die Innenöffnung 38 in das Rauminnere.
[0024] Bei diesem Ausführungsbeispiel ist vor der Außenöffnung 34 des Außenfensters 30 ein
Wetterschutz 41 vorgesehen. Ferner ist die Innenöffnung des Innenfensters 32 mit einer
Verschlußklappe 42 zur Steuerung der Frischluftzufuhr ausgestattet.
1. Fenster oder Fenstertür mit Rahmen, die zumindest über einen Teil ihres Umfangs
ein Hohlprofil aufweisen, sowie mindestens einer verschließbaren Spaltlüftung,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Spaltlüftung (5) im Bereich des Rahmenhohlprofils angeordnet ist und eine
Außenöffnung (6; 17; 34) und eine Innenöffnung (8; 19; 38) aufweist, wobei die Innenöffnung
an einer von der Außenöffnung entfernt liegenden Stelle angeordnet ist.
2. Fenster oder Fenstertür nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Außenöffnung (6; 34) und die Innenöffnung (8; 38) an gegenüberliegenden Rahmenschenkeln
(7; 9; 33, 39) angeordnet sind.
3. Fenster oder Fenstertür nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Außenöffnung (6) im oberen Querschenkel (7) des Flügelrahmens (3) oder Blendrahmens
und die Innenöffnung (8) in unteren Querschenkel (9) desselben Rahmens angeordnet
ist.
4. Fenster oder Fenstertür nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Außenöffnung (34) und die.Innenöffnung (35) im oberen Querschenkel (33) des
Flügel- oder Blendrahmens in einem Abstand nebeneinander angeordnet sind.
5. Fenster oder Fenstertür nach Anspruch 4 als Doppelfenster,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Außenöffnung (37) und die Innenöffnung (38) des inneren Fensters (32) im unteren
Querschenkel (39) des Flügel- oder Blendrahmens in einem Abstand voneinander angeordnet
sind.
6. Fenster oder Fenstertür nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß in dem Luftweg von der Außenöffnung (17) zur Innenöffnung (19) ein Staubfilter
(22) vorgesehen ist.
7. Fenster oder Fenstertür nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Staubfilter als austauschbare Patrone (22) ausgebildet ist.
8. Fenster oder Fenstertür nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Filterpatrone (22) seitlich in den unteren Bereicheiner Stirnseite (23) des
Flügelrahmens (3) in die als Luftweg dienende Beschlagkammer (24) einsteckbar ist.
9. Fenster oder Fenstertür nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Außenende der Filterpatrone (22) über einen Flansch (25) dicht mit der Stirnseite
(23) des Flügelrahmens (3) verbindbar ist, während das Innenende (20) dicht in ein mit der Innenöffnung (19) verbundenes Formteil (21) eingreift.
10. Fenster oder Fenstertür nach einem der vorhergehenden Ansprüche mit einem hohlen
Verstärkungsprofil in der als Luftweg dienenden Profilkammer, dadurch gekennzeichnet,
daß das Verstrkungsprofil (11) Durchbrüche (13, 14) aufweist und mindestens teilweise
mit als Luftweg dient.
11. Fenster oder Fenstertür nach Anspruch 10,
daduch gekennzeichnet,
daß das Verstärkungsnprofil (11) im Bereich der Außen- und Innenöffnung Durchbrüche
(13, 14); aufweist bzw. perforiert ist.
12. Fenster oder Fenstertür nach Anspruch 10, -
dadurch gekennzeichnet,
daß das Verstärkungsprofil (11) durchgehend rundum perforiert ist.