[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung einer Kugelschreibermine, deren
Pastensäule ständig durch Gasdruck beaufschlagt ist.
[0002] Bei derartigen Kugelschreiberminen besteht das Problem, den Gasdruck im rückwärtigen
Teil des Pastenrohres vor dem endgültigen Verschluß des rückwärtigen Rohrendes zu
erzeugen und auch sicherzustellen, daß der Gasdruck bei der Herstellung bei jeder
Mine die gleiche Größe besitzt und auch nach seiner Erzeugung erhalten bleibt. Da
es sich bei Kugelschreiberminen um Massenartikel handelt, muß das Aufbringen des Gasdruckes
auch in wirtschaftlicher Weise durchgeführt werden können.
[0003] Die bekannten Verfahren wurden diesen Ansprüchen ntcht gerecht, und sie konnten bei
der Massenfertigung keine gleichmäßige Qualität gewährleisten.
[0004] Ein bekanntes Verfahren besteht darin, zwei miteinander unter Gasabscheidung reagierende
Chemische Stoffe auf das rückwärtige Ende der Pastensäule zu bringen, wobei dann nach
dem vollständigen Verschließen des Pastenrohres die gasabscheidende Reaktion einsetzte.
Dieses Verfahren ist umständlich, teuer und ungenau.
[0005] Ein anderes bekanntes Verfahren besteht darin, in das hintere Ende des Pastenrohres
eine abgeschlossene, ein Gas enthaltende Kapsel einzufügen und einen mit einer Nadel
versehenen Abschlußstopfen vorzusehen, wobei der Benutzer bei Ingebrauchnahme der
Mine durch Druck auf den Stopfen mit der Nadel die Gaskapsel durchstoßen muß, um den
Gasdruck aufbauen zu können. Auch dieses Verfahren ist ungenau und verhältnismäßig
aufwendig, wobei noch hinzukommt, daß der Benutzer an der Mine noch eine Manipulation
vornehmen muß.
[0006] Schließlich ist es bekannt, in das hintere Ende des Pastenrohres einen Stopfen einzuschieben,
wobei die zwischen dem Ende der Pastensäule und dem Stopfen befindliche Luft komprimiert
wird. Dieses Verfahren ist zwar verhältnismäßig einfach, jedoch ergeben sich Dichtungsprobleme,
und die Menge der im Pastenrohr unterzubringenden Paste ist begrenzt, weil ein Teil
des Raumes, der zum Komprimieren der Luftsäule benötigt wird, als Speicherraum für
die Paste verlorengeht.
[0007] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Herstellung einer Kugelschreibermine
mit ständig durch Gasdruck beaufschlagter Pastensäule zu schaffen, das auf einfache
Weise die Erzeugung und Aufrechterhaltung eines stets gleichen Gasdruckes gewährleistet,
und das auch in der Massenfertigung eine gleichmäßige Qualität garantiert.
[0008] Die gestellte Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß am rückwärtigen
Ende des Pastenrohres mit Abstand vom Ende der Pastensäule ein Ventilverschluß mit
Durchlaßrichtung ins Innere des Pastenrohres angebracht und dann die Mine als Ganzes
in einen Behälter eingebracht wird, in dem ein Gasdruck erzeugt wird, der dem gewünschten
Gasdruck in der Mine entspricht.
[0009] Das erfindungsgemäße Verfahren hat den Vorteil, daß bei der Aufbringung des Gasdruckes
keinerlei Rücksicht auf konstruktive Einzelheiten der Mine genommen zu werden braucht
und daß auch weder chemische Mittel noch mechanische Maßnahmen eingesetzt zu werden
brauchen. Es genügt, eine große Menge der fertig fabrizierten Kugelschreiberminen
in einen Druckbehälter zu legen und diesen mit dem in der Mine gewünschten Druck zu
beaufschlagen, wodurch sich über das Ventil in allen im Druckbehälter befindlichen
Minen ein entsprechender Druck im Luftraum zwischen der Pastensäule und dem Ventilkörper
einstellt, der beim Herausnehmen der Kugelschreiberminen aus dem Druckbehälter dann
auch erhalten bleibt.
[0010] Es ist zwar bei Kugelschreiberminen, bei denen die Pastensäule nicht ständig unter
Gasdruck steht, bekannt (DE-OS 2 309 738), einen ventilartigen Klappenverschluß vorzusehen,
über den mit Hilfe eines eindrückbaren Ballons durch mehr oder weniger häufige Pumpvorgänge
vom Benutzer ein gewisser Druck auf die Pastensäule ausgeübt werden kann. Hierbei
handelt es sich jedoch um eine andere Gattung von Kugelschreiberminen als bei der
Erfindung.
[0011] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung besteht bei einer nach dem angegebenen Verfahren
hergestellten Kugelschreibermine der Ventilverschluß aus einem im Pastenrohr angeordneten
Ventilstopfen, der einen dem äußeren Ende des Pastenrohrs zugekehrten Abschnitt mit
einem dem Innendurchmesser des Pastenrohrs entsprechenden Durchmesser und einen der
Pastensäule zugekehrten Abschnitt kleineren Durchmessers aufweist, wobei in Achsrichtung
des Ventilstopfens eine Bohrung verläuft, die sich vom äußeren Ende des Ventilstopfens
bis in den Abschnitt kleineren Durchmessers erstreckt, wobei ferner im Abschnitt kleineren
Durchmessers eine in dessen Außenumfang mündende radiale Bohrung vorgesehen ist, die
mit der axialen Bohrung in Verbindung steht, und wobei schließlich auf dem Abschnitt
kleineren Durchmessers eine Manschette aus elastischem Material angeordnet ist. Dieser
Ventilverschluß zeichnet sich durch einfachen Aufbau aus und gewährleistet auch bei
hohem Gasdruck in der Mine eine sichere Abdichtung.
[0012] Die Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnung näher erläutert, in der eine
Kugelschreibermine im Querschnitt dargestellt ist.
[0013] Die Kugelschreibermine enthält ein Pastenrohr 1, das an seiner Vorderseite mit der
kugelförmigen Schreibspitze 2 und an seiner Rückseite mit einem Abschlußpfropfen 3
verschlossen ist. Vor dem Aufbringen des Abschlußpfropfens 3 wird die Schreibpaste
8 in das Pastenrohr in der erforderlichen Menge eingefüllt und im Abstand von der
Pastensäule dann ein Ventilstopfen in das Pastenrohr eingesetzt. Der Ventilstopfen
enthält einen dem äußeren Ende des Pastenrohrs zugekehrten Abschnitt 4, dessen Außendurchmesser
dem Innendurchmesser des Pastenrohrs etwa entspricht, so daß der Ventilstopfen dichtend
im Pastenrohr befestigt werden kann. An den Abschnitt 4 schließt sich in.Richtung
zur Schreibspitze 2 ein Abschnitt 9 an, der einen kleineren Durchmesser als der Abschnitt
4 besitzt. In Achsri.chtung des Ventilstopfens verläuft eine Bohrung 5, die sich von
dem äußeren Ende des Abschnittes 4 bis in den Abschnitt 9 erstreckt und darin als
Sackbohrung endet. In radialer Richtung verläuft durch den Abschnitt 9 eine Bohrung
10, die mit der axialen Bohrung 5 in Verbindung steht und mit dieser gemeinsam den
Einlaßkanal für das Gas in den Raum 7 über der Pastensäule 8 bildet. Auf dem zylindrischen
Abschnitt 9 ist eine elastische Dichtmanschette stramm aufgebracht, die die Bohrung
10 verschließt und damit einen Gaseintritt in den Raum 7 zuläßt, einen Rückstrom jedoch
verhindert.
[0014] Der Ventilstopfen wird einschließlich der Dichtmanschette als vorgefertigtes Element
in das Pastenrohr eingeschoben und darin befestigt, worauf der Abschlußpfropfen 3
angebracht wird, der hohl ausgebildet ist, so daß das Gas ungehindert zum Ventilstopfen
gelangen kann. Die Beaufschlagung des Raums 7 mit dem gewünschten Gasdruck erfolgt
dadurch, daß die fertig fabrizierte Kugelschreibermine zugleich mit einer Vielzahl
anderer Minen gemeinsam in einen Behälter eingegeben wird, in dem Gas auf einen Druck
komprimiert wird, der dem Druck entspricht, der auch im Raum 7 der Mine erwünscht
ist. Über den Ventilverschluß gleicht sich dann der Druck im Raum 7 dem im Druckbehälter
herrschenden Druck an, der in dem Raum 7 auch erhalten bleibt, wenn der Druckbehälter
wieder drucklos gemacht wird. Bs/ge
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1. Verfahren zur Herstellung einer Kugelschreibermine, deren Pastensäule ständig durch
Gasdruck beaufschlagt ist, dadurch gekennzeichnet, daß am rückwärtigen Ende des Pastenrohres
mit Abstand vom Ende der Pastensäule ein Ventilverschluß mit Durchlaßrichtung ins
Innere des Pastenrohres angebracht und dann die Mine als Ganzes in einen Behälter
eingebracht wird, in dem ein Gasdruck erzeugt wird, der dem gewünschten Gasdruck in
der Mine entspricht.
2. Nach dem Verfahren gemäß Anspruch 1 hergestellte Kugelschreibermine, dadurch gekennzeichnet,
daß der Ventilverschluß aus einem im Pastenrohr (1) angeordneten Ventilstopfen besteht,
der einen dem äußeren Ende des Pastenrohres zugekehrten Abschnitt (4) mit einem dem
Innendurchmesser des Pastenrohres (1) entsprechenden Durchmesser und einen der Pastensäule
(8) zugekehrten Abschnitt (9) kleineren Durchmessers aufweist, daß in Achsrichtung
des Ventilstopfens eine Bohrung (5) verläuft, die sich vom äußeren Ende des Ventilstopfens
bis in den Abschnitt (9) kleineren Durchmessers erstreckt, daß im Abschnitt kleineren
Durchmessers (9) eine in dessen Außenumfang mündende radiale Bohrung (10) vorgesehen
ist, die mit der axialen Bohrung in Verbindung steht, und daß auf dem Abschnitt kleineren
Durchmessers (9) eine Manschette (6) aus elastischem Material angeordnet ist.