[0001] Die Erfindung betrifft einen Ofenkammerverschluß für die Koksseite bzw. die Maschinenseite
der Ofenkammern eines Horizontalkammerverkokungsofens, bestehend aus einem Türrahmen,
aus einem dem Türrahmen zugeordneten Türkörper, aus Dichtungsmitteln zwischen dem
Türrahmen und dem Türkörper (Dichtungsmittel I), die von einem vorzugsweise umlaufenden
Türkörperansatz gehalten sind,' aus Verriegelungsmitteln, mit denen der Türkörper
am Türrahmen andrück- und festlegbar ist, und aus einer dem Spaltbereich zwischen
dem Türrahmen und dem Türkörper vorgelagerten, kanalartig umlaufenden Vorkammer, die
ihrerseits nach außen hin mit Dichtungsmitteln (Dichtungsmittel II) abdichtbar ist.
[0002] Für einen Ofenkammerverschluß der Art, von der die Erfindung ausgeht, ist die dem
Spaltbereich zwischen dem Türrahmen und dem Türkörper vorgelagerte, kanalartig umlaufende
Vorkammer wesentlich. Einerseits ist dadurch das Innere der entsprechenden Ofenkammer
zweifach abgedichtet, nämlich durch die Dichtungsmittel I (zwischen dem Türrahmen
und dem Türkörper) und durch die Dichtungsmittel II (zur Abdichtung der Vorkammer
nach außen hin), - so daß schon durch diese zweifache Abdichtung der Ofenkammer gegenüber
einem Ofenkammerverschluß mit nur einer Abdichtung der Ofenkammer ein verbesserter
Emissionsschutz gewährleistet ist. Andererseits gibt die Ausführung einer Ofenkammerverschlusses
mit einer Vorkammer die Möglichkeit, die Vorkammer gleichsam gezielt zu spülen, nämlich
mit Dampf zu beaufschlagen. Daraus resultiert wiederum die Möglichkeit, einerseits
über einen entsprechenden Druck in der Vorkammer zusätzlich ein Austreten von Gasen
aus der Ofenkamme zu beschränken, andererseits doch noch aus der Ofenkammer austretende
Gase abzuführen.
[0003] Der eingangs beschriebene Ofenkammerverschluß, von dem die Erfindung ausgeht, ist
in zwei unterschiedlichen Ausführungsformen bekannt. Bei der ersten Ausführungsform
wird die Vorkammer durch den Türkörper, die Dichtungsmittel I, den Türrahmen, einen
Teil der angrenzenden Wandschutzplatten, die benachbarten Ankerständer, zwischen den
benachbarten Ankerständern vorgesehene Abschlußplatten, die Dichtungsmittel II und
eine Frontplatte begrenzt. Bei der zweiten Ausführungsform wird die Vorkammer durch
den Türkörper, die Dichtungsmittel I, den Türrahmen, einen Teil der angrenzenden Wandschutzplatten,
die benachbarten Ankerständer, oben und unten zwischen den benachbarten Ankerständern
vorgesehene Abschlußplatten, eine an die Ankerständer und die Abschlußplatten angeschlossene
Frontplatte, die Dichtungsmittel II und einen umlaufenden Flansch am Türkörper begrenzt.
Bei beiden Ausführungsformen wird also die Vorkammer unter Einschluß von Teilen der
angrenzende Wandschutzplatten, der benachbarten Ankerständer und von zwischen den
benachbarten Ankerständern vorgesehenen Abschlußplatten gebildet. Das ist insoweit
nachteilig, als einerseits die Bildung der Vorkammer konstruktiv, fertigungstechnisch
und materialmäßig relativ aufwendig ist, als andererseits die Vorkammer ein relativ
großes Volumen hat und folglich relativ viel Dampf benötigt wird, um die Vorkammer
wirksam spülen zu können.
[0004] Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, den eingangs be- | schriebenen Ofenkammerverschluß,
also den Ofenkammerverschluß mit einer dem Spaltbereich zwischen dem Türrahmen und
dem Türkörper vorgelagerten, kanalartig umlaufenden Vorkammer, so auszugestalten und
weiterzubilden, daß einerseits die Bildung der Vorkammer konstruktiv, fertigungstechnisch
und materialmäßig weniger aufwendig ist, daß andererseits die Vorkammer ein kleineres
Volumen hat.
[0005] Der erfindungsgemäße Ofenkammerverschluß, bei dem die zuvor dargestellte Aufgabe
gelöst ist, ist zunächst und im wesentlichen dadurch gekennzeichnet, daß die Ofenkammer
nur durch einen Teil des Türrahmens, die Dichtungsmittel I, dem die Dichtungsmittel
I haltenden Türkörperansatz sowie die Dichtungsmittel II begrenzt ist. Erfindungsgemäß
wird also bei der Bildung der Vorkammer auf den Einschluß eines Teils der angrenzenden
Wandschutzplatten, auf idie benachbarten Ankerständer und auf oben und unten zwischen
den benachbarten Ankerständern vorgesehene Abschlußplatten verzichtet, sind vielmehr
die Dichtungsmittel II - wie auch die Dichtungsmittel I - zwischen dem Türkörper bzw.
dem die Dichtungsmittel II haltenden Türkörperansatz und dem Türrahmen wirksam.
[0006] Im einzelnen gibt es verschiedene Möglichkeiten, den erfindungsgemäßen Ofenkammerverschluß
auszugestalten und weiterzubilden, was im folgenden nur beispielhaft erläutert werden
soll.
[0007] Zunächst empfiehlt es sich, auch bei dem erfindungsgemäßen Ofenkammerverschluß -
wie an sich bekannt - als Dichtungsmittel I eine Dichtungsmembran und die Dichtungsmembran
belastende, vorzugsweise einstellbare Druckfedern vorzusehen. Im übrigen können die
Dichtungsmittel II - wie die Dichtungsmittel I - von dem Türkörperansatz bzw. von
einem für das Halten der Dichtungsmittel II besonders estalteten Türkörperansatz gehalten
werden. Insbes. dann, aber nicht nur dann, empfiehlt es sich, als Dichtungsmittel
II eine Dichtungsmembran und die Dichtungsmembran belastende, vorzugsweise einstellbare
Druckfeder, vorzusehen.
[0008] Bei der bisher beschriebenen Ausführungsform des erfindungsgemäßen Ofenkammerverschlusses
sind die Dichtungsmittel I und die Dichtungsmittel II praktisch weitgehend gleich
ausgeführt. In beiden Fällen liegen randseitig vorgesehene, entsprechend gestaltete
Dichtungsbereiche der Dichtungsmembranen gegen zugeordnete Dichtungsflächen des Türrahmens,
und zwar belastet, d. h. angedrückt durch die Druckfedern. Dadurch, daß die Druckfedern
vorzugsweise einzeln einstellbar sind, kann auch dann eine umlaufend weitgehend gleiche
Andrückkraft realisiert werden, wenn der Türrahmen und/oder der Tür
- körper bzw. der die Dichtungsmittel I und die Dichtungsmittel II haltende Türkörperansatz
verzogen sind.
[0009] Bei dem erfindungsgemäßen Ofenkammerverschluß sind die Dichtungsittel I einerseits
und die Dichtungsmittel II andererseits unterschiedlich belastet und mit unterschiedlichen
Anforderungen konfrontiert. Insbes. sind einerseits die Dichtungsmittel I thermisch
höher belastet als die Dichtungsmittel II, während die Dichtungsittel II die Funktion
der Abdichtung noch besser erfüllen müssen ls die Dichtungsmittel I. Daraus resultiert,
daß es zweckmäßig ein kann, Unterschiede zwischen den Dichtungsmitteln II und den
Dichtungsmitteln I vorzusehen. Insbes. empfiehlt es sich, die ichtungsmittel II mit
einem umlaufenden elastischen Dichtungsband, . B. aus flexiblem Kunststoff, zu versehen.
Bestehen die Dichungsmittel II aus einer Dichtungsmembran und aus die Dichtungsmembran
belastenden, vorzugsweise einstellbaren Druckfedern, so ; ird das umlaufende elastische
Dichtungsband auf der dem Türrahmen ugewandten Seite der Dichtungsmembran angeordnet.
[0010] Besondere Bedeutung kommt einer weiteren Lehre der Erfindung zu, die dadurch gekennzeichnet
ist, daß der Türrahmen an seiner den Dichtungsmitteln II zugewandten Seite einen vorzugsweise
umlaufenden Türrahmenansatz aufweist und daß zwischen dem Türrahmen und dem Türrahmenansatz
eine thermische Isolation vorgesehen ist. Durc diese Maßnahmen wird sichergestellt,
daß die Dichtungsmittel II thermisch nicht zu stark belastet werden, - was insbes.
dann wichtig ist, wenn die Dichtungsmittel II ein umlaufendes elastisches Dichtungsband,
z. B. aus flexiblem Kunststoff, aufweisen. (Die zuvor beschriebene besondere Lehre
der Erfindung - Türrahmen mit Türrahmenansatz und thermische Isolation zwischen dem
Türrahmen und dem Türrahmenansatz - empfiehlt sich insbes. für die - heißere - Koksseite,
während diese Lehre auf der - kälteren - Maschinenseite in der Regel nicht angewendet
wird.)
[0011] I
Schließlich geht eine weitere Lehre der Erfindung dahin, innerhalb der Vorkammer einen
umlaufenden, die Dichtungsmittel II schützenden Wärmeschutzschirm vorzusehen. Auch
diese Maßnahme dient dazu, die Dichtungsmittel II vor einer zu starken thermischen
Belastung zu schützen.
[0012] Im folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel darstellenden
Zeichnung nochmals erläutert; es zeigt
Fig. 1 einen Vertikalschnitt durch eine bevorzugte Ausführungsform eines erfindungsgemäßen
Ofenkammerverschlusses, und zwar auf der Koksseite, und
Fig. 2 einen Vertikalschnitt durch eine bevorzugte Ausführungsform eines Ofenkammerverschlusses,
und zwar auf der Maschinenseite.
[0013] Der in den Figuren dargestellte Ofenkammerverschluß ist für die Koksseite (Fig. 1)
bzw. die Maschinenseite (Fig. 2) der Ofenkammern 1 eines Horizontalkammerverkokungsofens
bestimmt und besteht in seinem grundsätzlichen Aufbau zunächst aus einem Türrahmen
2, aus einem dem Türrahmen 2 zugeordneten Türkörper 3, aus Dichtungsmitteln 4 zwischen
dem Türrahmen 2 und dem Türkörper 3 (Dichtungsmittel I), die von einem umlaufenden
Türkörperansatz 5 gehalten sind, aus Verriegelungsmitteln 6, mit denen der Türkörper
3 am Türrahmen 2 andrück- und festlegbar ist, und aus einer dem Spaltbereich 7 zwischen
dem Türrahmen 2 und dem Türkörper 3 Ivorgelagerten, kanalartig umlaufenden Vorkammer
8, die ihrerseits nach außen hin mit Dichtungsmitteln 9 (Dichtungsmittel II) abdicht
bar ist.
[0014] Wie die Figuren zeigen, ist die Vorkammer 8 nur durch einen Teil des Türrahmens 2,
die Dichtungsmittel 4 (Dichtungsmittel I), den die Dichtungsmittel 4 (Dichtungsmittel
I) haltenden Türkörperansatz 5 sowie die Dichtungsmittel 9 (Dichtungsmittel II) begrenzt.
[0015] Im einzelnen sind die in den Figuren dargestellten bevorzugten Ausführungsbeispiele
des erfindungsgemäßen Ofenkammerverschlusses ergänzend dadurch gekennzeichnet, daß
die Dichtungsmittel 4 j(Dichtungsmittel I) aus einer Dichtungsmembran 10 und aus die
Dichtungsmembran 10 belastenden, einstellbaren Druckfedern 11 bestehen, daß die Dichtungsmittel
9 (Dichtungsmittel II) - wie die Dichtungsmittel 4 (Dichtungsmittel I) - von dem Türkörperansatz
5 gehalten sind und daß die Dichtungsmittel 9 (Dichtungsmittel II) aus einer Dichtungsmembran
12 und aus die Dichtungsmembran 12 belastenden, einstellbaren Druckfedern 13 bestehen.
Im übrigen zeigen die Figuren insoweit eine bevorzugte Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Ofenkammerverschlusses, als die Dichtungsmittel 9 (Dichtungsmittel II) ein umlaufendes
elastisches Dichtungsband 14 aus flexiblem Kunststoff aufweisen, daß auf der dem Türrahmen
2 zugewandten Seite der Dichtungsmembran 12 angeordnet ist.
[0016] Weil bei Ofenkammern von Horizontalkammerverkokungsöfen die Koksseite heißer ist
als die Maschinenseite, sind bei dem in Fig. 1 dargestellten Ofenkammerverschluß für
die Koksseite der Ofenkammern 1 eines Horizontalkammerverkokungsofens noch besondere
Maßnahmen vorgesehen. Einerseits weist nämlich der Türrahmen 2 an seiner den Dichtungsmitteln
9 (Dichtungsmittel II) zugewandten Seite einen umlaufenden Türrahmenansatz 15 auf,
andererseits ist zwischen dem Türrahmen 2 und dem Türrahmenansatz 15 eine thermische
Isolation 16 vorgesehen.
1. Ofenkammerverschluß für die Koksseite bzw. die Maschinenseite der Ofenkammern eines
Horizontalkammerverkokungsofens, bestehend aus einem Türrahmen, aus einem dem Türrahmen
zugeordneten Türkörper, aus Dichtungsmitteln zwischen dem Türrahmen und dem Türkörper
(Dichtungsmittel I), die von einem vorzugsweise umlaufenden Türkörperansatz gehalten
sind, aus Verriegelungsmitteln, mit denen der Türkörper am Türrahmen andrück- und
festlegbar ist, und aus einer dem Spaltbereich zwischen dem Türrahmen und dem Türkörper
vorgelagerten, kanalartig umlaufenden Vorkammer, die ihrerseits nach außen hin mit
Dichtungsmitteln (Dichtungsmittel II) abdichtbar ist, dadurch gekennzeichnet , daß
die Vorkammer (8) nur durch einen Teil des Türrahmens (2), die Dichtungsmittel I (4),
den die Dichtungsmittel I (4) haltenden Türkörperansatz (5) sowie die Dichtungsmittel
II (9) begrenzt ist.
2. Ofenkammerverschluß nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Dichtungsmittel
I (4) - wie an sich bekannt - aus einer Dichtungsmembran (10) und aus die Dichtungsmembran
(10) belastenden, vorzugsweise einstellbaren Druckfedern (11) bestehen.
3. Ofenkammerverschluß nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn- zeichnet, daß die Dichtungsmittel
II (9) - wie die Dichtungsmittel I (4) - von dem Türkörperansatz (5) gehalten sind.
4. Ofenkammerverschluß nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß
die Dichtungsmittel II (9) aus einer Dichtungsmembran (12) und aus die Dichtungsmembran
(12) belastenden, vorzugsweise einstellbaren Druckfeder (13) bestehen.
5. Ofenkammerverschluß nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß
die Dichtungsmittel II (9) ein umlaufendes elastisches Dichtungsband (14), z. B. aus
flexiblem Kunststoff, aufweisen.
! 6. Ofenkammerverschluß nach Anspruch 4 und 5, dadurch gekennzeichnet, daß das umlaufende
elastische Dichtungsband (14) auf der dem Türrahmen (2) zugewandten Seite der Dichtungsmembran
(12) angeordnet ist.
7. Ofenkammerverschluß nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß
der Türrahmen (2) an seiner den Dichtungsmitteln II (9) zugewandten Seite einen vorzugsweise
umlaufenden Türrahmenansatz (15) aufweist.
8. Ofenkammerverschluß nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem Türrahmen
(2) und dem Türrahmenansatz (15) eine thermische Isolation (16) vorgesehen ist.
9. Ofenkammerverschluß nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß
innerhalb der Vorkammer ein umlaufender, die Dichtungsmittel II schützender Wärmeschutzschirm
vorgesehen ist.