(19)
(11) EP 0 031 133 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
01.07.1981  Patentblatt  1981/26

(21) Anmeldenummer: 80107964.1

(22) Anmeldetag:  17.12.1980
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)3B22D 11/04
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE FR GB IT LI LU NL SE

(30) Priorität: 19.12.1979 JP 175885/79

(71) Anmelder: CONCAST HOLDING AG
CH-8027 Zürich (CH)

(72) Erfinder:
  • Takashi, Kawakami
    Niihama 792 (JP)

(74) Vertreter: Fiala, Ferdinand et al
CONCAST HOLDING AG Tödistrasse 7
8027 Zürich
8027 Zürich (CH)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Vorrichtung zum Oszillieren einer Stranggiesskokille


    (57) Eine Stranggiesskokille (6) ist in einem Kokillentisch (7) montiert und wird über Oszillationshebel (3,5), die sowohl am Kokillentisch (7) als auch an einem Lagerbock (4) gelagert sind, oszilliert. Zur Kompensation des in den Lagerstellen auftretenden Lagerspieles ist zwischen Kokillentisch (7) und Lagerbock (4) ein Kraftgerät (10) vorgesehen.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Oszillieren einer Stranggiesskokille mit mindestens einem sowohl an einem Lagerbock gelagerten als auch an einem die Kokille tragenden geführten Kokillentisch angelenkten Oszillationshebel.

    [0002] Es ist allgemein bekannt, eine Kokille entlang eines Kreisbogens zu oszillieren, um ein Kleben zwischen der formgebenden Kokillenwandung und dem in der Kokille gebildeten Strang zu vermeiden, die Oberflächengüte des Stranges zu verbessern und Durchbrüche zu verhindern.

    [0003] Eine bekannte Oszillationsvorrichtung (US-PS 3'822'738) weist einen oder zwei kurze Oszillationshebel auf, die an einem Lagerbock schwenkbar gelagert sind. Diese Hebel sind weiter an einem Kokillentisch angelenkt, auf dem eine Kokille montiert ist. Ueber einen Oszillationsantrieb und eine Hubstange werden die kurzen Oszillationshebel um ihre Lagerstellen im Lagerbock bewegt.

    [0004] Beim Oszillieren von Kokillen zum Giessen von Brammen, insbesondere mit hoher Geschwindigkeit von etwa über 100 Hüben pro Minute, kommt es durch die hohen Trägheitskräfte und das vorhandene Lagerspiel an den Lagerstellen am Kokillentisch zu Vibrationen im oszillierten System. Dies führt zu einer Verschlechterung der Gussqualität.

    [0005] Eine weitere bekannte Oszillationsvorrichtung ist in US-PS 3'343'592 beschrieben. Auch dort können Vibrationen während des Giessens eines Stranges auftreten.

    [0006] Es ist Aufgabe der Erfindung, eine genaue und vibrationsfreie Oszillationsbewegung auch bei höheren Oszillationsgeschwindigkeiten sicherzustellen.

    [0007] Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, dass zwischen dem Lagerbock und dem Kokillentisch ein das Lagerspiel kompensierendes Kraftgerät angeordnet ist.

    [0008] Damit werden Druck- oder Zugkräfte aufgebracht, die in den Lagerstellen das Lagerspiel kompensieren, indem die in den Lagern schwenkbar gelagerten Achsen der Oszillationshebel auch unter Berücksichtigung des Gewichtes von Kokillentisch und Kokille in definierter Richtung gepresst werden. Auch bei den hohen Trägheitskräften, die bei grossen Oszillationsgeschwindigkeiten von mehr als etwa 100 Hüben pro Minute auftreten, werden Vibrationen im oszillierenden System verhindert und somit ein ruhiger Lauf und gute Qualität des Gussproduktes sichergestellt.

    [0009] Die Erfindung wird anhand einer Figur näher erläutert. Ein angetriebener Exzenter 1 wirktmit einer Hubstange 2 auf einen Hebel 3, der, wie auch ein weiterer Hebel 5, in einem Lagerbock 4 drehbar gelagert ist. Jeder der beiden Hebel 3 und 5 ist starr mit je einer Achse 8 versehen, die zweiseitig in Lagern am Kokillentisch gelenkig geführt sind. Auf dem Kokillentisch ist eine Kokille 6 zum Giessen einer Stahlbramme 11 montiert. Der Kokillentisch 7 und die Kokille 6 werden durch den unteren Hebel 3 getragen und der obere Hebel 5 dient zur Führung während der Oszillationsbewegung. Die beiden Hebel 3 und 5 greifen je beidseitig des Kokillentisches an. An Stelle des Hebel 5 kann der Kokillentisch an einer Gleitführung geführt werden. Erfindungsgemäss ist zwischen dem Lagerbock 4 und dem Kokillentisch 7 in der Mitte des Kokillentisches ein Kraftgerät in Form eines Druckmittelzylinders 10 gelenkig angeordnet, der sich etwa parallel zu den Hebeln 3 und 5 erstreckt. Es können auch zwei je auf einer Seite des Kokillentisches angebrachte Druckmittelzylinder angeordnet sein. Mit diesem Zylinder 10 wird bei diesem Beispiel eine Druckkraft auf den Kokillentisch 7 ausgeübt. Daher werden die Achsen 8 während der Oszillationsbewegung in den Lagerstellen stets in definierter Richtung gepresst und dadurch das Lagerspiel kompensiert. Dadurch wird auch bei höheren Oszillationsgeschwindigkeiten eine genaue,. vibrationsfreie Oszillationsbewegung der Kokille 6 in Aus- .ziehrichtung ermöglicht und damit eine Verbesserung der Oberflächengüte des Stranges 11 erzielt.

    [0010] Ohne die Anordnung dieses erfindungsgemässen Zylinders 10 würde bei niedriger Oszillationsgeschwindigkeit das Gewicht des Kokillentisches 7 auf die Oberseite der Achse 8 wirksam und bei einem Lagerspiel von beispielsweise 0,05 - 0,2 mm wäre eine ruhige Oszillationsbewegung entlang eines vorgegebenen Kreisbogens möglich. Bei höheren Oszillationsgeschwindigkeiten wirkt jedoch das Gewicht des Kokillentisches plus Kokille nicht mehr auf der Oberseite der Achse 8 und die gepressten Flächen der Achsen 8 würden nach rechts und links verschoben werden, wodurch eine Vibration des Kokillentisches mit den nachteiligen Folgen verursacht wird.

    [0011] Anstelle der hier im Beispiel angewendeten Druckkraft kann auch eine Zugkraft, aufgebracht durch den Zylinder 10, Verwendung finden. Anstelle des Hydraulikzylinders könnte auch eine Feder verwendet werden.


    Ansprüche

    1. Vorrichtung zum Oszillieren einer Stranggiesskokille mit mindestens einem sowohl an einem Lagerbock (4) gelagerten als auch an einem die Kokille (6) tragenden geführten Kokillentisch (7) angelenkten Oszillationshebel (3, 5), dadurch gekennzeichnet, dass zwischen dem Lagerbock (4) und dem Kokillentisch (7) ein das Lagerspiel.kompensierendes Kraftgerät (10) angeordnet ist.
     




    Zeichnung







    Recherchenbericht