(19)
(11) EP 0 031 150 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
01.07.1981  Patentblatt  1981/26

(21) Anmeldenummer: 80108031.8

(22) Anmeldetag:  18.12.1980
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)3B25G 3/10
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH LI NL

(30) Priorität: 21.12.1979 DE 2951872

(71) Anmelder: Wolf-Geräte GmbH
D-57518 Betzdorf (DE)

(72) Erfinder:
  • Kolb, Walter
    D-5240 Betzdorf/Sieg (DE)

(74) Vertreter: Wallach, Curt, Dipl.-Ing. et al
Patentanwälte, Wallach, Koch, Dr. Haibach, Feldkamp, Postfach 12 11 20
D-80035 München
D-80035 München (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Gerätestiel mit Befestigungsvorrichtung


    (57) einem Gerätestiel mit einer an die konische Tülle eines Haus- oder Gartengerätes angepaßten, lösbaren Befestingungsvorrichtung, die einen am Stielende festgelegten Stielkonus mit Außengewinde und eine hierauf mit Innengewinde aufschraubbare Konushülse aufweist, die innerhalb der konischen Gerätetülle radial aufgespreizt werden kann, weist derals Hülsenkörper zusammen mit dem hinteren Stopfenabschnitt einstückig aus Kunststoff gespritzten Stielkonus (24) eine innere Verstärkungseinlage (26) auf, die aus einem Metallrohr (26) besteht. Weiter ist das aus Stahl bestehende Rohr (26) konisch ausgebildet und in die Hülse (24,18) der Befestigungsvorrichtung (16) eingespritzt, wobei das Rohr Löcher (28) aufweist, in denen sich der Kunststoff nach dem Einfließen verankert.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft einen Gerätestiel mit einer an die konische Tülle eines Haus- oder Gartengerätes angepaßten, lösbaren Befestigungsvorrichtung, die einen am Stielende festgelegten Stielkonus mit Außengewinde und eine hierauf mit Innengewinde aufschraubbare Konushülse aufweist, die innerhalb der konischen Gerätetülle radial aufspreizbar ist.

    [0002] Eine solche Stielbefestigung für Haus- und Gartengeräte ist aus der DE-GMS 77 13 248 bekannt. Eine derartige Stielbefestigung gewährleistet einen sicheren Reibungssitz und eine einfache Handhabung, wobei erforderlichenfalls schnell und bequem eine Abnahme des über eine Konushülle befestigten Werkzeugs und eine Befestigung an der Tülle eines anderen Werkzeugs bewirkt werden kann. Das für die einzelnen Teile der Befestigungsvorrichtung benutzte Kunststoffmaterial gewährleistet dabei einen sicheren Reibungssitz, so daß keine formschlüssig wirkenden Verankerungen erforderlich sind. Es hat sich jedoch gezeigt, daß eine Lockerung der Stielbefestigung nach längerem Gebrauch dann auftreten konnte, wenn das Kunststoffmaterial zum Fließen neigt und unter der Quetschbeanspruchung radial nach innen ausweicht. Es hat sich weiter gezeigt, daß bei ungewöhnlich hoher Beanspruchung, insbesondere beim Auftreten hoher Biegemomente, die Befestigungsvorrichtung durchbrechen konnte, wenn beispielsweise ein Bodenbearbeitungsgerät mit großer Kraft in den Boden eingeschlagen wurde.

    [0003] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde einen Gerätestiel mit einer Befestigungsvorrichtung zu schaffen, die bei bequemer einfacher und schneller Bedienung einen dauerhaft festen Sitz gewährleistet und gegen Abbrechen gesichert ist.

    [0004] Gelöst wird die gestellte Aufgabe dadurch, daß der als Hülsenkörper zusammen mit dem hinteren Stopfenabschnitt einstückig aus Kunststoff gespritzten Stielkonus eine innere Verstärkungseinlage aufweist.

    [0005] Durch die Verstärkungseinlage, die vorzugsweise aus einem Stahlrohr oder auch aus einem massiven Metallkern besteht, wird eine radial starre Abstützung nach außen hin gewährleistet, so daß das Material nicht fließen kann und der feste Reibungssitz sowohl innerhalb der Gerätetülle als auch innerhalb des Gerätestiels gewährleistet ist. Die Verstärkungseinlage, die vorzugsweise in den Kunststoffkörper eingespritzt ist, erhöht außerdem in zweckmäßiger Weise die Biegefestigkeit an der kritischen Stelle, denn bei der Bearbeitung tritt das höchste Biegemoment am Übergang zwischen Stielende und Befestigungsvorrichtung auf. Die metallische Einlage erhöht aber nicht nur das Biegemoment sondern schafft sogar die Möglichkeit, daß nach einer Abknickung infolge einer überhöhten Biegemomentbelastung eine Weiterverwendung des Gerätes bzw. des Gerätestiels möglich wird, weil die infolge der Überlast verbogene Befestigungsvorrichtung verhältnismäßig einfach wieder gerade gebogen werden kann, denn die Stahlrohreinlage oder ein massiver Kern läßt sich zurückbiegen, und hiermit auch der Plastikmantel.

    [0006] Durch die Erfindung wird demgemäß gewährleistet, daß die Befestigungsvorrichtung gegen Abknicken gesichert ist und ein erhöhter und dauerhafter Halt sowohl im Stielende als auch in der Konushülse gewährleistet wird.

    [0007] Weitere zweckmäßige Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen. Dadurch, daß gemäß Anspruch 7 die Innen- bzw. Außengewinde von Konushülse bzw. Stielkonus über die gesamte axiale Länge verlaufend angeordnet sind, ergibt sich eine günstigere Belastungsverteilung und Klemmwirkung gegenüber dem Stande der Technik, bei welchem das Gewinde nur in einem oberen zylindrischen Teil angeordnet war, und die Konusflächen aufeinander ablaufen mußten, wodurch sich eine nachteilige Reibung zwischen Stielkonus und Konushülse ergeben konnte. Eine solche Ausbildung gemäß Anspruch 7 kann daher auch unabhängig von den Merkmalen des Anspruchs 1 benutzt werden, wenn beispielsweise die Befestigungsvorrichtung insgesamt massiv und nicht wie beim Ausführungsbeispiel dargestellt, als Plastikhohlkörper ausgebildet ist.

    [0008] Zweckmäßigerweise wird die Befestigungsvorrichtung jeweils in Verbindung mit einem rohrförmigen Stiel geliefert, weil fabrikatorisch die Festlegung der Befestigungsvorrichtung am Rohr sicherer erfolgen kann, weil der Stopfen so ausgebildet werden kann, daß er nur mit hoher Kraft eingeschlagen werden kann, und dann auch die erforderliche Ausziehkraft hat. Es soll für die Erfindung jedoch vorbehalten bleiben, Befestigungsvorrichtungen der beschriebenen Art auch unabhängig von dem Stiel zu liefern und es dem Benutzer zu überlassen, die Befestigungsvorrichtung in ein Stielrohr einzuschlagen, einzukleben oder auf sonstige Weise an einem Stiel dauerhaft zu befestigen.

    [0009] Nachstehend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der Zeichnung beschrieben. In der Zeichnung zeigen

    Figur 1 eine Ansicht des erfindungsgemäßen Gerätestiels mit einer erfindungsgemäß ausgebildeten Befestigungsvorrichtung und

    Figur 2 die Befestigungsvorrichtung gemäß Figur 1 als Einzelteil in größerem Maßstab, axial geschnitten.



    [0010] Gemäß dem dargestellten Ausführungsbeispiel besteht der Stiel aus einem Rohr 10 aus Aluminium, auf das im oberen Teil ein Kunststoffschlauch 12 aufgezogen ist, und das am oberen Ende eine Aufhängekappe 14 trägt. Die Befestigungsvorrichtung 16 weist eine aus Kunststoff gespritzte Hülse auf, die mit ihrem hinteren Außenkreis zylindrisch ausgebildeten Stopfenabschnitt 18 in das untere Ende des Rohres 10 dauerhaft eingeschlagen ist. Dieser Stopfenabschnitt 18 endet in einer Ringnut 20, an die sich ein Bund 22 anschließt, der der Stirnring-Endfläche des Rohres 10 anliegt und im wesentlichen den gleichen Außendurchmesser hat wie das Rohr. Von dem Bund 22 erstreckt sich die Kunststoffhülse in einem Stielkonus 24 nach vorn, der über seine gesamte axiale Länge mit einem Außengewinde versehen ist. Innen trägt die Hülse eine rohrförmige Stahleinlage 26, die sich vom Stielkonus 24 bis in den Stopfenabschnitt 18 erstreckt. Diese Stahlrohreinlage 26 ist in die Hülse 24, 18 eingespritzt und besitzt Löcher 28, in die der Kunststoff der Hülse beim Spritzen einfließen kann, so daß ein unverrückbarer Sitz gewährleistet ist. Das Stahleinlagerohr 26 endet vor dem Vorderende des Stielkonus 24, besitzt jedoch einen bis zur Stirnfläche der Konushülse 24 vorstehenden Fortsatz 30, der beim Spritzen der Zentrierung und Abstandshalterung dient.

    [0011] Auf den Stielkonus 24 ist eine über die ganze Länge mit einem Innengewinde versehene Konushülse 32 aufgeschraubt, die ungeschlitzt aus dehnbarem Kunststoffmaterial besteht, welches vorzugsweise elastisch ist. Durch Löcher der stirnseitigen Deckelwände von Stielkonus 24 und Konushülse 32 steht der Schaft 34 eines Haltebolzens hindurch, dessen Kopf 36 sich innen an der Deckelwand des Spreizkonus 24 abstützen kann, und auf seinem aus der Konushülse 32 vorstehenden Ende eine aufgepreßte Kappe 38 trägt, wodurch die Konushülse 32 unverlierbar mit dem Stielkonus 24 verbunden wird, da hierdurch das Abschrauben der Konushülse 32 begrenzt wird.

    [0012] Die Befestigungsvorrichtung wird zweckmäßigerweise zusammen mit dem Gerätestiel geliefert und der Durchmesser des Stopfenabschnitts 18 ist so bemessen, daß nach dem Einschlagen über den angefaßten Abschnitt 40 ein sicherer unverlierbarer Sitz gewährleistet ist. Dieser feste Sitz wird durch das Einlagerohr 26 gewährleistete welches verhindert, daß der Kunststoff radial nach innen weiter deformiert wird als es zum Einschlagen des Stopfenabschnitts erforderlich ist. Im vorderen Abschnitt, d.h. mit dem innerhalb des Stielkonus 24 verlaufenden Teil verhindert das Stahleinlagerohr 26 ein radiales Zusammenpressen der Stielkonushülse 24 beim Aufschrauben der Konushülse bzw beim Einschrauben des Stielkonus 24 in die in die konische Tülle eines Haus- oder Gartengerätes eingesetzte Konushülse 32. Bei diesem Einschrauben des Stielkonus 24 in die Konushülse 32 wandert diese auf der Befestigungsvorrichtung nach hinten und spreizt sich nach außen gegen die Gerätetülle, wobei von innen her eine starre Abstützung durch das Einlagerohr 26 erfolgt und ein dauerhafter Sitz gewährleistet wird, der jedoch gelöst werden kann, indem man die Gerätetülle mit der von ihr reibungsschlüssig mitgenommenen Konushülse 32 von dem Stielkonus 24 abschraubt, wodurch die Verkeilung aufgehoben wird.

    [0013] Durch die Stahlrohreinlage 26 wird nicht nur ein sicherer und dauerhafter Sitz der Gerätetülle am Stiel gewährleistet, sondern es wird auch vermieden, daß die Befestigungsvorrichtung bei Beanspruchung zwischen Gerätetülle und Stielrohrende bricht. Das Einlagerohr selbst kann aus einem konisch gerolltem Stahlband bestehen.


    Ansprüche

    1. Gerätestiel mit einer an die konische Tülle eines Haus- oder Gartengerätes angepaßten, lösbaren Befestigungsvorrichtung, die einen am Stielende festgelegten Stielkonus mit Außengewinde und eine hierauf mit Innengewinde aufschraubbare Konushülse aufweist, die innerhalb der konischen Gerätetülle radial aufspreizbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß der als Hülsenkörper zusammen mit dem hinteren Stopfenabschnitt einstückig aus Kunststoff gespritzten Stielkonus (24) eine innere Verstärkungseinlage (26) aufweist.
     
    2. Gerätestiel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Verstärkungseinlage aus einem Metallrohr (26) besteht.
     
    3. Gerätestiel nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das aus Stahl bestehende Rohr (26) konisch ausgebildet und in die Hülse (24, 18) der Befestigungsvorrichtung (16) eingespritzt ist, wobei das Rohr Löcher (28) aufweist, in denen sich der Kunststoff nach dem Einfließen verankert.
     
    4. Gerätestiel nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Rohr (26) aus einem konisch gerollten Stahlband besteht.
     
    5. Gerätestiel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Verstärkungseinlage aus einem massiven, den Hohlraum von Stielkonus (24) und Stopfen (18) ausfüllenden Metallstab, beispielsweise aus Aluminium gebildet ist.
     
    6. Gerätestiel nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Verstärkungseinlage (26) gegenüber dem vorderen und hinteren Stirnende von Stielkonus (24) bzw. Stopfen (18) zurückversetzt ist und einen Fortsatz (30) aufweist, der axial bis an das vordere Ende des Stielkonus (24) vorgezogen ist.
     
    7. Gerätestiel nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß sich das Außengewinde des Stielkonus (24) und das Innengewinde der Konushülse (32) konisch verlaufend über ihre gesamte Länge erstreckt.
     




    Zeichnung







    Recherchenbericht