[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Klarinette mit unterschiedlichen Durchmessern
bzw. Volumina der verschiedenen Abschnitte der Längsbohrung.
[0002] Eine Klarinette dieser Art geht beispielsweise aus der DE-AS 23 33 540 als bekannt
hervor. Dort ist zwar eine gute Reinstimmung der Duodezimen erreicht worden, es verblieben
jedoch noch gewisse Schwierigkeiten mit den Tönen der hohen Lage.
[0003] Dieses Problem wurde zwar mit einer Klarinette gemäß der DE-AS 27 16 786 weitgehend
gelöst, d. h. es können bei Anwendung des in der DE-AS 27 16 786 beschriebenen Prinzips
der Ausgestaltung der Volumina einzelnerAbschnitte der Längsbohrung im wesentlichen
alle Duodezimen optimal eingestimmt werden, und es ist auch möglich zu vermeiden,
daß die Töne der hohen Lage zu tief werden, doch erfordert dieses bekannte Prinzip
einen verhältnismäßig hohen Arbeitsaufwand.
[0004] Es ist nämlich notwendig, äußerst präzis bei der Ausbildung der sich über einen bestimmten
Bereich stetig verändernden Längsbohrung zu arbeiten. Außerdem kann es bei bestimmten
Tonlochsystemen zweckmäßig sein, die Tonlöcher zu vergrößern und/oder tiefer zu setzen,
um den an bestimmten Stellen der Längsbohrung erforderlichen Raumgewinn zu erzielen.
[0005] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Klarinette zu schaffen, bei der ebenfalls weitgehend
alle Duodezimen reingestimmt werden können und bei der obendrein auch noch die Töne
der hohen Lage stimmen, und dies bei einem verhältnismäßig geringen Arbeitsaufwand
bei der Herstellung der Längsbohrung, wobei obendrein auch noch auf ein Heruntersetzen
der Tonlöcher verzichtet werden kann.
[0006] Die Lösung dieser Aufgabe besteht darin, daß bei einer Einteilung der Klarinette
in gleichlange Abschnitte von einem Zentimeter, wobei die Einteilung an dem dem Fäßchen
zugeordneten Ende des Oberstücks mit null beginnt, die Längsbohrung im Bereich zwischen
dem 12. und dem zweiten Abschnitt, vorzugsweise zwischen dem zehnten und dem zweiten
Abschnitt bei B-Klarinetten bzw. zwischen dem vierzehnten und dem zweiten Abschnitt
bei A-Klarinetten, zumindest in einem Teil dieses Bereiches eine Ausweitung in Form
einer Durchmesser- oder sonstigen Volumenzunahme gegenüber den jeweils an diesen ausgeweiteten
Bereiche angrenzenden Bereich aufweist, die entweder unter Beibehaltung des bestehenden
Tonlochnetzes einer Durch- messervergrößerung von

bis

mm oder unter Einschluß etwaiger Tonlochveränderungen einer Volumenzunahme von 300
bis 3000 mm 3 gegenüber einer gedachten, geradlinig begrenzten durchlaufenden Grundbohrung
entspricht.
[0007] Das wesentliche der Erfindung besteht darin, daß zumindest in einem Teil des in den
Ansprüchen 1 und 10 angegebenen Bereichs eine Ausweitung der Längsbohrung vorgesehen
ist, an die sich nach oben und unten jeweils enge Bereiche anschließen. Das Prinzip
besteht also darin, daß man zwischen zwei verhältnismäßig engen Bereichen eine verhältnismäßig
große Ausweitung vorsieht. Selbstverständlich ist es möglich die Ausweitung auf einen
verhältnismäßig kurzen Bereich, beispielsweise zwischen dem achten und dem sechsten
Abschnitt bei einer B-Klarinette bzw. zwischen dem Abschnitt 12,5 und 7,5 bei einer
A-Klarinette vorzusehen. Die sich an die Ausweitung nach oben und unten anschließenden
Bereiche können verschiedene Formgebung aufweisen. So ist es beispielsweise möglich,
daß die Ausweitung in einem konischen Verlauf der Längsbohrung vorgesehen ist, wobei
die Längsbohrung zu beiden Seiten der Ausweitung konisch verläuft oder ein konischer
Verlauf kann nur oberhalb der Ausweitung, d. h. in Richtung auf das Fäßchen vorgesehen
sein. Die Ausweitung selbst kann als schroffer Absatz, als konische Ausweitung oder
auch nur als eine Sacklochbohrung in der Wandung der Klarinette ausgebildet sein.
Wesentlich hierbei ist, daß die angegebene Volumenzunahme gegenüber der durchlaufenden
gedachten Grundbohrung vorgesehen ist. Als Grundbohrung wird hierbei der Bereich unterhalb
der Ausweitung angesehen, der bis zum zweiundzwanzigsten Abschnitt bei einer B-Klarinette
und bis zum vierundzwanzigsten Abschnitt bei einer A-Klarinette ausgehend vom unteren
Punkt der Ausweitung reicht. Dieser Bereich ist vorzugsweise zylindrisch oder leicht
konisch mit einer Durchmesserabnahme von

mm ausgehend vom unteren Punkt der Ausweitung bis zum unteren Ende des Oberstücks
ausgebildet. Dieser Bereich vom unteren Endpunkt der Ausweitung bis zum unteren Ende
des Oberstücks kann grundsätzlich jede beliebige Form bekannter Klarinetten aufweisen,
d. h. es können in diesem Abschnitt auch Absätze vorgesehen sein.
[0008] Vorzugsweise ist der Bereich zwischen dem zweiundzwanzigsten Abschnitt und einem
Punkt zwischen dem sechsundzwanzigsten und dem neunundzwanzigsten Abschnitt zylindrisch
ausgeführt und dem Durchmesser der Grundbohrung angepaßt, sofern diese vom zweiundzwanzigsten
Abschnitt bis hinauf zur Ausweitung ebenfalls zylindrisch ist. Wenn der Bereich zwischen
dem zweiundzwanzigsten Abschnitt und dem unteren Endpunkt der Ausweitung ausgeweitet
mit Absätzen oder sonstigen Durchmesserveränderungen versehen ist, dann bildet der
Bereich zwischen dem zweiundzwanzigsten Abschnitt und einem Punkt zwischen dem sechsundzwanzigsten
und dem neunundzwanzigsten Abschnitt den engsten Bereich und stellt die Grundbohrung
dar. Diese Abschnittsangaben beziehen sich auf eine B-Klarinette. Bei einer A-Klarinette
entsprechen diesem Bereich des Unterstücks die Abschnitte 24 bis etwa 31.
[0009] Die im Anspruch 1 und im Anspruch 10 erwähnte Volumenerweiterung läßt sich in einfachster
Weise durch eine Durchmesservergrößerung der Längsbohrung in dem angegebenen Bereich
erreichen. Dabei können je nach Länge des erweiterten Bereichs Durchmesservergrößerungen,
ausgehend von einer Grundbohrung von 14,80 mm in der Größenordnung von

bis

vorgenommen werden, je nach Länge des ausgeweiteten Bereichs, d. h. je nach dem ob
die Erweiterung vom achten bis zum dritten oder nur vom sechsten bis zum dritten Abschnitt,
beispielsweise bei einer B-Klarinette, reicht. Bei einer A-Klarinette sind diese Bereiche
entsprechend der größeren Länge der A-Klarinette gegenüber einer B-Klarinette verschoben,
wie dies aus einer Gegenüberstellung der Abschnittsangaben in den Ansprüchen 1 und
10 hervorgeht. Bei einer kurzen Erweiterung muß natürlich zur Erzielung des Volumenzuwachses
die Durchmessererweiterung wesentlich größer ausfallen als bei einem längeren erweiterten
Bereich.
[0010] Der Teil oberhalb der Ausweitung, d. h. in Richtung auf das Fäßchen, und auch das
Fäßchen können so eng gehalten werden, wie die Bohrung unterhalb der Ausweitung.Wenn
der Bereich oberhalb der Ausweitung einen größeren Durchmesser als der Bereich unterhalb
der Ausweitung aufweist, so fällt die Ausweitung nicht so groß aus, als wenn dieser
obere Bereich genauso eng ist wie der sich nach unten an die Ausweitung anschließende
Bereich.
[0011] Durch die Erfindung ist es in einfacher Weise möglich, die Klarinette zu fertigen,
da das Oberteil von oben her entsprechend der größten Weite im erweiterten Bereich
aufgebohrt wird und der sich an die Ausweitung nach oben, d. h. in Richtung auf das
Fäßchen, anschließende Bereich durch ein Einsatzstück, beispielsweise eine Kunststoffhülse,
wieder verengt wird.
[0012] Die Durchmessererweiterung kann auch kombiniert sein mit einer Tonlochvergrößerung
in diesem Bereich, wodurch ebenfalls zusätzlicher Raum geschaffen wird. Es ist auch
möglich, zusätzlich zu den erwähnten Maßnahmen auch die weiter oben bereits angedeutete
Möglichkeit der Volumenvergrößerung der Längsbohrung anzuwenden, die in der Anordnung
von radialen Bohrungen besteht, welche an ihrer Außenseite verschlossen werden, also
Sacklöcher bilden. Die für die Erweiterung angegebenen Durchmesservergrößerungen beziehen
sich auf Klarinetten, bei denen nicht noch zusätzlich durch Vergrößerung oder Herabsetzung
von Tonlöchern Änderungen im Sinne einer Raumvergrößerung bei der Längsbohrung geschaffen
worden sind.
[0013] Bei der Anwendung dieses erläuterten Erfindungsprinzips kann es erforderlich sein,
das Mündstück aufzuweiten. Um jedoch mit einem Mundstück auszukommen, welches üblicherweise
auf dem Markt erhältlich ist, empfiehlt es sich bei B-Klarinetten das Fäßchen und
bei A-Klarinetten den obersten Bereich des Oberstückes etwa beginnend bei dem Abschnitt
vier bis zum Fäßchen hin aufzuweiten. Diese Aufweitung, die bis zu 2 mm betragen kann,
kann bei einer A-Klarinette auch erst bei dem Abschnitt 1,0 beginnen. Wesentlich ist
nur, daß in dem Bereich zwischen dem vierten Abschnitt und dem Abschnitt null eine
zum Fäßchen gerichtete Ausweitung der Längsbohrung bei A-Klarinetten vorgesehen ist,
wenn man mit einem üblichen Mundstück auskommen will. Die Weite des Fäßchens hängt
von der Ausweitung in dem Bereich zwischen dem 4. Abschnitt und dem Abschnitt 0 ab
und ist umso enger je größer diese Ausweitung ist.
[0014] Bei allen Typen von Klarinetten empfiehlt es sich die Tonlöcher im Unterstück um
etwa 1 bis 4 mm nach unten, d. h. in Richtung auf die Stürze, zu versetzen.
[0015] In den Unteransprüchen sind weitere vorteilhafte Maßnahmen angegeben, die, wenn sie
mit der Maßnahme nach Anspruch 1 bzw. nach Anspruch 10 kombiniert werden, weitere
Verbesserungen bei der Reinstimmung der Duodezimen und der hohen Lage bewirken.
[0016] Selbstverständlich sind die einzelnen Maßnahmen, die in den Unteransprüchen angegeben
sind, nur als näherungsweise Richtlinien für den Fachmann anzusehen, die in Abhängigkeit
von dem vorgegebenen Tonlochnetz, dem verwendeten Mundstück, dem Durchmesser und der
Lage der Duodezimenhülse und der Art des verwendeten Blattes, um einige Einflußfaktoren
zu nennen, noch genauer abgestimmt werden müssen, So wird man beispielsweise den Durchmesser
des Mundstücks bei einem leichten Blatt etwas größer wählen können, als bei einem
schwereren Blatt. Weiterhin kann beispielsweise bei einem engeren Mundstück ein längeres
Fäßchen- verwendet werden. Diese Maßnahmen sind ebenso wie die nach Anspruch 1 oder
Anspruch 10 vorgeschlagene Ausweitung hinsichtlich der Feinabstimmung durch Experimente
festzulegen, weil sich die einzelnen Maßnahmen, die insgesamt angesprochen sind, gegenseitig
beeinflussen und ergänzen. So ist es beispielsweise bei der nach Anspruch 1 bzw. Anspruch
10 vorgesehene Ausweitung nicht unbedingt erforderlich, daß diese Ausweitung mit einem
schroffen Absatz vorgesehen ist, sondern falls der ausgeweitete Bereich über mehrere
Abschnitte vorgesehen ist, kann eine stufenförmige Ausweitung oder eine Ausweitung
mit sich stetig ändernden Durchmessern der Längsbohrung vorgesehen sein, wenn nur
die grundlegende Tatsache verwirklicht ist, daß in dem angegebenen oberen Bereich
eine in Bezug auf die enge Grundbohrung sehr große Ausweitung vorgesehen ist, an die
sich zu beiden Seiten Verengungen anschließen.
[0017] Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheitep der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung zusammen mit den Ansprüchen der Zeichnung, in der die Erfindung beispielsweise
dargestellt ist. In der Zeichnung, in der in Langsrichtung ein anderer Maßstab als
in Querrichtung vorgesehen ist, zeigt:
Fig. 1 den Verlauf einer Längsbohrung einer B-Klarinette;
Fig. 2 die Längsschnittform des Oberstücks einer B-Klarinette, wobei nur die rechte
Begrenzung der Längsbohrung dargestellt ist;
Fig. 3 eine weitere abgeänderte Ausführungsform der Längsbohrung einer B-Klarinette
vom Mundstück bis einschließlich Oberstück, wobei wie in Fig. 2 nur die rechte Begrenzungslinie
der Bohrung dargestellt ist;
Fig. 4 - 6 weitere Ausführungsformen von B-Klarinetten; und
Fig. 7 - 9 verschiedene Ausführungsformen von A-Klarinetten.
[0018] Wie aus den Figuren 1 bis 3 ersichtlich, ist die Längsbohrung der Klarinette in einzelne
Abschnitte von jeweils 1 cm Länge unterteilt, wobei der Abschnitt 0 an dem dem Fäßchen
zugewandten Ende des Oberstücks der Klarinette vorgesehen ist. Die engste Stelle der
Längsbohrung befindet sich im Bereich der Abschnitte 8 bis 26. Diese Grundbohrung
weist im dargestellten Ausführungsbeispiel einen Durchmesser von 14,70 mm auf.Zwischen
dem Abschnitt 8 und dem Abschnitt 3.5 ist eine bezogen auf die Grundbohrung sehr große
Ausweitung auf einen Durchmesser von 15.50 mm vorgesehen. An das . Oberstück, das
mit 1 bezeichnet ist, schließt sich das Fäßchen 2 an, welches den gleichen Durchmesser
wie das Oberstück im Bereich zwischen dem Abschnitt 3,5 und 0 aufweist, wobei dieser
Durchmesser dem Durchmesser der Grundbohrung entspricht und 14,70 mm beträgt. An das
Fäßchens 2 schließt sich das zylindrische Mundstück 3 an, das einen Durchmesser von
15,25 mm aufweist. Bei der in Fig. 1 dargestellten Klarinette ist ein Vandoren-Mundstück
mit Bahn Nr. 45 verwendet worden. Bei Verwendung eines leichten Blattes wurde deas
Mundstück zum Fäßchen hin auf 15.50 mm zusätzlich konisch erweitert, wie dies mit
der gestrichelten Linie 4 angedeutet ist. Die Länge des Fäßchens ist bei den angegebenen
Maßen so abgestimmt worden, daß die Grundstimmung 440 Schwingungen für a' beträgt.
[0019] Die dargestellte Ausweitung von

mm im Bereich zwischen den Abschnitten 8 und 3,5 ist,ein empfehlenswertes Richtmaß,
das bei den meisten Klarinetten zu einem sehr guten Resultat führt. Feinheiten müssen
experimentell von Fall zu Fall festgehalten werden.
[0020] Selbstverständlich spielt dabei die Größe und die Anordnung der Tonlöcher eine große
Rolle. Es ist nicht von ausschlaggebender Bedeutung, daß die Ausweitung zwischen den
Abschnitten 8 und 3,5 wie in Fig. 1 dargestellt besonders schroff ausgebildet ist,
sondern es können auch mehrere Absätze vorgesehen sein, wie dies in Fig. 2 dargestellt
ist. Dort beginnt der erste Absatz beim Abschnitt 9 und die Ausweitung ist beim Abschnitt
3,5 beendet.' Dieses Beispiel zeigt, daß bei Ausbildung mehrerer Stufen hintereinander
der im Anspruch 1 angegebene Abschnitt 10 als bevorzugten Ausgangspunkt nach unten
in Richtung auf den Abschnitt 12 verschoben werden kann, ohne daß wesentlich schlechtere
Ergebnisse erzielt werden. Bei den durchgeführten Versuchen wurde jedoch festgestellt,
daß bei Anordnung der Ausweitung zwischen dem 8. und dem 3. Abschnitt die günstigsten
Ergebnisse erzielt wurden. Für den Fachmann ist es aber ohne weiteres erkennbar, daß
eine Über- oder Unterschreitung dieser angegebenen Grenzen nicht schlagartig zu einer
Verschlechterung führt. Vielmehr ist die Verschlechterung nur allmählich und hängt
von der Größe der vorgenommenen Abweichung gegenüber dem im Anspruch 1 angegebenen
Bereich ab.
[0021] Bei der in Fgi. 2 dargestellten Bohrung ist die Grundbohrung mit einem Durchmesser
von 14,80 mm vorgesehen, der erste Absatz weist einen Durchmesser von 15,00, der zweite
Absatz einen Durchmesser von 15,20, der dritte Absatz einen Durchmesser von 15,40
auf und der größte Durchmesser der Ausweitung beträgt 15,60 mm. Die Absätze weisen
in Längsrichtung jeweils die Länge eines Abschnittes, also 1 cm, auf. Die Grundbohrung
mit dem Durchmesser 14,80 ist im wesentlichen bis zum Ende des Oberstücks beibehalten.
Wie mit gestrichelter Linie angedeutet, weist das anschließende Unterstück der Klarinette
nach einem Absatz, der sich noch im Oberstück befindet und sich über eine Länge von
etwa 1,5 cm erstreckt, einen Durchmesser von 14,70 mm auf. Diese Verengung kann im
Unterstück fortgeführt werden. Bei den Ausführungsformen nach den Fig. 1 und 2 ist
das Fäßchen mit dem gleichen Durchmesser ausgeführt wie der Bereich zwischen dem Abschnitt
0 und dem Abschnitt 3,5. Dies ist jedoch nicht zwingend notwendig. Vielmehr kann das
Fäßchen sowohl einen größeren als auch einen kleineren Durchmesser als der Bereich
zwischen den Abschnitten 3,5 und 0.aufweisen. Die Verengung nach der großen Ausweitung
wurde unmittelbar oberhalb, d. h. in Richtung auf das Fäßchen, der Duodezimenhülse
vorgenommen. Hierdurch ist es möglich, das Oberstück von oben her beispielsweise bis
zum Abschnitt 8 mit einem Durchmesser von 15,50 aufzubohren und die Verengung zwischen
dem Abschnitt 0 und 3,5 dadurch zu erhalten, daß eine Kunststoffhülse mit den entsprechenden
Durchmessern eingesetzt wird. Die Duodezimenhülse befindet sich dann unterhalb der
Kunststoffhülse.
[0022] Ist die Bohrung der Abschnitte 3,5 bis 0 bzw. die Bohrung des Fäßchens weiter als
die Grundbohrung, d. h. die Bohrung zwischen dem 8. und dem 26. Abschnitt, so ist
eine Reduzierung der Ausweitung zwischen den Abschnitten 8 und 3,5 auf

bis

statt wie dar- gestellt

zweckmäßig,um gleich gute Ergebnisse zu erzielen. Hieraus läßt sich ableiten, daß
bei einem größeren Durchmesser des Bereiches zwischen den Abschnitten 3,5 und 0 und
des Fäßchens als es dem Durchmesser der Grundbohrung entspricht, wobei diese Durchmesservergrößerung
gegenüber der Grundbohrung etwa

bis

mm betragen kann, es zweckmäßig ist, die Ausweitung zwischen den Abschnitten 8 und
3,5 um etwa

bis

mm zu verringern. Je kleiner der Durchmesser zwischen den Abschnitten 8 und 3,5 ist,
umso enger kann die Bohrung des Mundstücks gewählt werden.
[0023] Bei einer anderen in der Zeichnung nicht dargestellten Klarinette mit einem Leblanc-Tonlochnetz
wurde eine Grundbohrung mit einem Durchmesser von 14,80 mm zwischen den Abschnitten
8 und 26 gewählt. Die Ausweitung zwischen den Abschnitten 8 und 3,5 betrug 15,35 mm
und der Durchmesser im Bereich zwischen den Abschnitten 3,5 und 0 wurde mit 14,95
mm, also
100 mm weiter als die Grundbohrung gewählt. Bei diesen Abmessungen wurde eine sehr gute
Reinstimmung der Duodezimen erzielt, ohne daß die Töne der hohen Lage zu tief ausfielen.
[0024] Wird die Bohrung in der Mitte der Klarinette gegenüber dem oberen Teil verengt, und
zwar durch einen oder mehrere zylindrische Abstäze oder eine konische Bohrung, wie
sie in Fig. 3 dargestellt ist, so kann die Ausweitung im Bereich zwischen den Abschnitten
8 und 3,5 geringer ausfallen. Bei der in Fig. 3 dargestellten Längsbohrung beträgt
der Durchmesser am unteren Ende des Oberstücks, d. h. am Abschnitt 22, 14,70 mm und
erfährt eine Aufweitung bis zum Abschnitt 8 auf einen Durchmesser von 14,84 mm. Die
Ausweitung im Bereich zwischen den Abschnitten 8 und 3,5 beträgt 15,40 mm, während
der Durchmesser in dem Bereich zwischen dem Abschnitt 3,5 und 0 sowie der Durchmesser
des Fäßchens 14,80 mm betragen. Das zylindrische Mundstück weist einen Durchmesser
von 15,25 mm auf. Bei diesem Beispiel ist es auch möglich, den engen Bereich oberhalb
der Aufweitung, also den Bereich zwischen dem Abschnitt 3,5 und dem Mundstück, auf
das Maß der Grundbohrung, nämlich auf einen Durchmesser von 14,70 mm zu verengen,
wie dies mit gestrichelten Linien dargestellt ist. In diesem Falle, der mit gestrichelten
Linien dargestellt ist, empfiehlt es sich, die Ausweitung im Bereich zwischen dem
Abschnitt 8 und 3,5 wieder etwas zu erweitern, so daß dieser Bereich einen Durchmesser
von 15,50 mm aufweist. Eine Aufweitung des Fäßchens in Richtung auf das Mundstück
ist zu empfehlen, wenn das Mundstück enger als dargestellt gebohrt ist.
[0025] Es ist dem Fachmann bekannt, daß es Mundstückbahnen gibt, die die Duodezimen verengen
und solche, die eine Erweiterung der Duodezimen herbeiführen. Aus diesem Grunde kann
die Bohrung des Mundstücks bei einem Verlauf der Längsbohrung entsprechend Fig. 3
zwischen 14,70 bis etwa 15.25 mm betragen, eventuell mehr.
[0026] Die Figuren 4 und 5 zeigen, daß die Ausweitungen, welche als schroffe Absätze ausgeführt
sind, nicht nur in einer zylindrischen Längsbohrung vorgesehen sein können, sondern
die mit 5 bezeichnete Ausweitung ist innerhalb einer konisch erweiternden Längsbohrung
6 vorgesehen. Fig. 5 zeigt eine mögliche Ausführungsform, bei welcher die Ausweitung
7 des Oberstücks nach einem verhältnismäßig großen Absatz vorgesehen ist, so daß der
mit 8 bezeichnete Bereich oberhalb der Ausweitung 7 wesentlich weiter ist als der
mit 9 bezeichnete Bereich unterhalb der Ausweitung, jedoch ist auch hier das Grundprinzip
der Erfindung gewahrt, wonach die sich unmittelbar an die Ausweitung anschließenden
Bereiche enger sind als die Ausweitung selbst.
[0027] Fig. 6 zeigt eine Ausweitung 10, die sich in Richtung auf das mit 11 bezeichnete
Fäßchen konisch erweitert und zwischen den Abschnitten 11 und 6 vorgesehen ist, wobei
am Abschnitt 6 eine schroffe Verengung auf den Durchmesser erfolgt, der unterhalb
der Ausweitung 10 vorgesehen ist.
[0028] Die Fig. 7 bis 9 zeigen Querschnittsdarstellungen des Oberstücks von A-Klarinetten.
Bei diesen Klarinetten ist die Grundbohrung, welche sich vom Abschnitt 12,5 bis zum
Abschnitt 24 erstreckt mit 12 bezeichnet und zylindrisch ausgeführt. Beim Abschnitt
12,5 beginnt die erfindungsgemäße Ausweitung, die in den Fig. 7 und 8 mit 13 und in
der Fig. 9 mit 14 bezeichnet ist. Die Ausweitungen gemäß den Fig. 7 und 8 reichen
bis zum Abschnitt 7,5 bei welchen sich eine schroffe Verengung befindet.
[0029] Bei der Ausführungsform nach Fig. 7 schließt sich an die Ausweitung 13 ein bis zum
Abschnitt 1,5 reichender Bereich 15 an, welcher den gleichen Durchmesser wie der Abschnitt
12 aufweist. Der Bereich zwischen dem Abschnitt 1,5 und dem Abschnitt 0 ist ganz krass
und mit einem rechtwinkligen Absatz aufgeweitet an den sich das nicht dargestellte
Fäßchen mit geringerer Weite anschließt. Es ist aber auch möglich die obere Ausweitung
bereits beim Abschnitt 2,5 beginnen zu lassen und dann stark konisch auszuweiten,
wie dies mit der gestrichelten Linie 16 angedeutet ist. Die Weite des Fäßchens hängt
von der Ausweitung in dem Bereich zwischen dem Abschnitt 2,5 und dem Abschnitt 0 ab
und ist umso enger je größer diese Ausweitung ist.
[0030] Bei der Ausführungsform nach der Fig. 8 schließt sich an die Ausweitung 13 nach der
Verengung beim Abschnitt 7,5 eine konische Erweiterung 17 bis zum Abschnitt 2 an,
von welchem bis zum Fäßchen eine sehr krasse Ausweitung angesetzt ist, welche mit
18 bezeichnet und konisch ausgeführt ist.
[0031] Bei der Ausführungsform nach Fig. 9 ist die Ausweitung 14 zwischen dem Abschnitt
12,5 und dem Abschnitt 8 konisch erweitert und ab dem Abschnitt 8 bis zum Abschnitt
3 in konischer Weise wieder verengt. Von dem Abschnitt 3 bis zum Abschnitt 0 weist
die Längsbohrung einen Abschnitt 19 auf, der den gleichen Durchmesser wie die Grundbohrung
12 besitzt. Mit gestrichelter Linie 20 ist die Möglichkeit angedeutet, daß ab dem
Abschnitt 1,5 eine stark konische Ausweitung bis zum Fäßchen vorgesehen sein kann.
1. Klarinette mit unterschiedlichen Durchmessern bzw. Volumina der verschiedenen Abschnitte
der Längsbohrung, dadurch gekennzeichnet , daß bei einer Einteilung der Klarinette
in gleichlange Abstände von 1 cm, wobei die Einteilung an dem dem Fäßchen zugeordneten
Ende des Oberstücks mit 0 beginnt, die Längsbohrung im Bereich zwischen dem 12. und
2. Abschnitt, vorzugsweise jedoch zwischen dem 10. und dem 2. Abschnitt zumindest
in einem Teil dieses Bereiches eine Ausweitung in Form einer Durchmesser- oder sonstigen
Volumenzunahme gegenüber den jeweils an diesen ausgeweiteten Bereich angrenzenden
Bereichen aufweist, die entweder unter Beibehaltung des bestehenden Tonlochnetzes
einer Durchmesservergrößerung von

bis

mm oder unter Einschluß etwaiger Tonlochveränderung einer Volumenzunahme von 300 bis
3000 mm
3 gegenüber einer gedachten, geradlinig begrenzten durchlaufenden Grundbohrung entspricht.
2. Klarinette nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß die Ausweitung vorzugsweise
zwischen dem Abschnitt 8 und dem Abschnitt 3,5 vorgesehen ist.
3. Klarinette nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der von einer Volumenerweiterung
freie und zwischen dem Abschnitt 0 und einem zwischen den Abschnitten 2 und 6 gelegene
Punkt befindliche Bereich der Längsbohrung den gleichen oder einen um

bis

mm gegenüber der Grundbohrung erweiterten Durchmesser aufweist.
4. Klarinette nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß bei einem
gegenüber der Grundbohrung unterhalb der Ausweitung vergrößerten Durchmesser in dem
zwischen dem Abschnitt 0 und einem zwischen den Abschnitten 2 und 6 gelegenen Punkt
befindlichen Bereich die Ausweitung geringer ist als bei gleichengen Bereichen zu
beiden Seiten der Ausweitung.
5. Klarinette nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Fäßchen
in Richtung auf das Mundstück

bis

mm, vorzugsweise

bis

mm konisch aufgeweitet ist.
6. Klarinette nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Mundstück
eine zylindrische Bohrung aufweist, deren Durchmesser dem Durchmesser der Grundbohrung
entspricht.
7. Klarinette nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Mundstück
einen Durchmesser aufweist, der etwa um

bis

mm, vorzugsweise jedoch

bis

mm größer als die Grundbohrung des Oberstückes ist.
8. Klarinette nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet , daß das Fäßchen
im wesentlichen den gleichen Durchmesser wie der von einer Volumenerweiterung freie
und zwischen dem Abschnitt 0 und einem zwischen den Abschnitten 2 und 6 gelegenen
Punkt befindliche Bereich der Längsbohrung aufweist.
9. Klarinette nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet , daß der Bereich
mit Volumenzunahme sich unmittelbar unterhalb der Duodezimenhülse anschließt.
10. Klarinette mit unterschiedlichen Durchmessern bzw. Volumina der verschiedenen
Abschnitte der Längsbohrung, dadurch gekennzeichnet , daß bei einer Einteilung der
Klarinette in gleichlange Abschnitte von einem Zentimeter, wobei die Einteilung an
dem dem Fäßchen zugeordneten Ende des Oberstücks mit 0 beginnt, die Längsbohrung im
Bereich zwischen dem 14. und dem 2. Abschnitt zumindest in einem Teil dieses Bereiches
eine Ausweitung in Form einer Durchmesser- oder sonstigen Volumenzunahme gegenüber
den jeweils an diesen ausgeweiteten Bereich angrenzenden. Bereichen aufweist, die
entweder unter Beibehaltung des bestehenden Tonlochnetzes einer Durchmesservergrößerung
von

bis

mm oder unter Einschluß etwaiger Tonlochveränderungen einer Volumenzunahme von 300
bis 3000 mm 3 gegenüber einer gedachten, geradlinig begrenzten durchlaufenden Grundbohrung
entspricht.
11. Klarinette nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet , daß die
Ausweitung vorzugsweise zwischen dem Abschnitt 12,5 und dem Abschnitt 7,5 vorgesehen
ist.
12. Klarinette nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet , daß bei einem gegenüber
der Grundbohrung unterhalb der Ausweitung vergrößerten Durchmesser in dem zwischen
dem Abschnitt 7,5 und einem zwischen den Abschnitten 0 und 4 gelegenen Punkt befindlichen
Bereich die Ausweitung geringer ist als bei gleichengen Bereichen zu beiden Seiten
der Ausweitung.
13. Klarinette nach einem der Ansprüche 10 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß das
Fäß- chen um

bis

mm gegenüber der Grundbohrung aufgeweitet ist.
14. Klarinette nach einem der Ansprüche 6 bis 13, dadurch gekennzeichnet , daß der
Bereich ausgehend von einem Punkt zwischen den Abschnitten 4 und 1,0 bis zum Fäßchen

bis

mm ausgeweitet ist.
15. Klarinette nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet , daß die
Längsbohrung ausgehend von dem zwischen dem 26. und dem 29. Abschnitt gelegenen Punkt
bis zu dem sich zur Stürze hin erweiternden Konus eine Durchmesserzunahme von

mm pro Abschnitt aufweist.
16. Klarinette nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß die
Tonlöcher des Unterstücks um ein bis vier Millimeter in Richtung auf die Stürze versetzt
sind.
17. Klarinette nach einem der Ansprüche 1 bis 16, dadurch gekennzeichnet , daß die
Länge des Fäßchens auf eine Grundstimmung von a'/440 abgestimmt ist.