(19)
(11) EP 0 031 396 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
08.07.1981  Patentblatt  1981/27

(21) Anmeldenummer: 80103343.2

(22) Anmeldetag:  16.05.1980
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)3A61G 9/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE FR GB IT LI LU NL SE

(30) Priorität: 05.01.1980 DE 3000247

(71) Anmelder: Simon, Heinz
D-2419 Salem (DE)

(72) Erfinder:
  • Simon, Heinz
    D-2419 Salem (DE)

(74) Vertreter: Kiesselbach, Thomas, Dr. 
Postfach 1208
D-23872 Mölln
D-23872 Mölln (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Bettpfanne mit zwei Henkeln, Sitzrand und Vertiefung


    (57) Bettpfannen (Steckbecken) (10) werden bei Bettlägerigen verwendet. Die herkömmlichen Bettpfannen haben ein geringes Fassungsvermögen bei Schrägstand. Dieser ergibt sich stets infolge einer weichen Unterlage des Bettes. Verschmutzungen des Benutzers und des Bettes sind die Folge. Die harte Auflagefläche bereitet zudem Schmerzen.
    Bei der neuen Bettpfanne (10) setzt sich die Vertiefung (12) zu einem Teil (16) unterhalb des Sitzrandes (14) fort. Dieser ist zudem ganz oder teilweise mit einem Schaumstoffpolster besetzt, das mit einer glatten Kunststoffolie bedeckt ist.
    Die beim Benutzen entstehende Schräglage wirkt sich dahin aus, daß flüssige und feste Exkremente unter den Sitzrand gleiten. Eine Beschmutzung des Benutzers und des Bettes wird vermieden. Die schaumstoffüberzogene Auflagefläche entlastet die schmerzempfindliche Region über dem Steiß- und Kreuzbereich des Patienten.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Bettpfanne mit zwei Henkeln, Sitzrand und Vertiefung.

    [0002] Bettpfannen sind in den unterschiedlichsten Ausführungsformen bekannt. Sie werden in Krankenhäusern und Altersheimen sowie gelegentlich auch im privaten Bereich bei denjenigen Personen in bekannter Weise verwendet, die nicht mehr in der Lage sind, ihr Bett zu verlassen. Die Bettpfanne wird von der Seite her unter das Gesäß der kranken oder verletzten Person geschoben, die sich mittels irgendeiner Haltevorrichtung vom Bett etwas abgehoben hat. Für diesen Bewegungsvorgang muß der Benutzer häufig seine letzte Kraft anwenden. Sowie er dann die Haltevorrichtung losläßt oder aber die Hilfsperson ihn auf der Bettpfanne absetzt, liegt er mit fast seinem gesamten Körpergewicht auf dem Sitzrand der Bettpfanne auf, die in der herkömmlichen Form aus Kunatstoff oder Metall besteht. Aufgrund dieser Belastungen müssen die bisherigen Pfannen relativ stabil sein und sind deshalb praktisch kaum flexibel.

    [0003] Schon seit langem macht sich deshalb bei diesen Bettpfannen nachteilig bemerkbar, daß der Sitzrand im Bereich des Steißbeins des Benutzers durch den Druck starke Schmerzen verursacht, die gelegentlich neben den sonstigen Benutzungschwierigkeiten dazu führen können, daß der Benutzer vom Sitzrand der Pfanne abrüscht oder die Pfanne im Bett verkantet oder gänzlich umgekippt wird. Letzteres wird besonders durch die Federmadratzen gefördert. Die herkömmliche Bettpfanne liegt nämlich bei der Benutzungshandlung meistens nicht waagerecht auf dem Bett auf, sondern gelangt in eine mehr oder weniger starke Schräglage, d. h. sie hebt sich zur Fußrichtung hin von der Madratze ab und wird in Kopfrichtung stärker in die Madratze hineingedrückt. Hierdurch aber rutscht der Benutzer in die Vertiefung der Bettpfanne hinein, die gerade als Auffangbehälter für die Exkremente gedacht ist.

    [0004] Dies ist aber nicht nur für den Benutzer, sondern auch für die Hilfsperson unangenehm und verursacht zusätzliche Arbeit. Der Patient muß unter erheblichen Mühen und Kraftaufwendungen wieder gesäubert werden. Bei einer zusätzlichen Beschmutzung der Bettwäsche sind auch die damit verbundenen Säuberungstätigkeiten mit einem erheblichen zeitlichen Mehraufwand'verbunden.

    [0005] .Durch die vorliegende Erfindung soll eine Bettpfanne gestaltet werden, die die Nachteile der bisherigen Pfannen vermeidet. Sie soll insbesondere einfach und preiswert herstellbar sein und dem Benutzer insbesondere eine schmerzfreie und saubere Benutzung ermöglichen.

    [0006] Dieses Ziel wird dadurch gelöst, daß in der neuen Bettpfanne sich eine Vertiefung mindestens zu einem Teil unterhalb des Sitzrandes fortsetzt und zudem der Sitzrand ganz oder teilweise mit einem Schaumstoffpolster versehen ist.

    [0007] Durch diese neue Raumform wird erstmalig die Handhabung von Bettpfannen besonders erleichtert und verbessert. Die beim Benutzen allgemein entstehende Schräglage der Pfanne wird erneuerungsgemäß gerade dazu ausgenutzt, daß die Exkremente in den Teil der Vertiefung unterhalb des Sitzrandes hineingelangen. Auf diese Weise wird sichergestellt, daß der Benutzer nicht mehr mit ihn in Befihrung kommen kann. Gleichzeitig wird durch die Anordnung eines Schaumstoffpolsters auf dem Sitzrand ein weicheres Sitzes als bisher ermöglicht.

    [0008] Vorzugsweise ist der Bereich des Schaumstoffpolsters über dem Teil der Vertiefung, der unterhalb des Sitzrandes liegt, angeordnet. Ggfs. können sie von der Fläche her gleich groß sein. Besonders günstig ist die Anordnung des unterhalb des Sitzrandes angeordneten Teils der Vertiefung rechtwinklig zu den beiden Henkeln, weil das Einschieben der Bettpfanne von den Bettseiten her erfolgt und auf diese Weise sichergestellt werden kann, daß der unterhalb des Sitzrandes liegende Vertiefungsbereich genau zum Kopfende des Benutzers hin ausgerichtet ist.

    [0009] Vorzugsweise kann die Bettpfanne noch dadurch gekennzeichnet sein, daß der unterhalb des Sitzrandes angeordnete Teil der Vertiefung von parallelen Tangenten begrenzt wird, die in der Höhe des Henkels an der kreisförmigen Vertiefung anliegen und in eine richtig zum großen Rand hin verlaufen. Eine besonders einfache Ausführungsform stellt auch die exentrische Anordnung von Vertiefung und Sitzrand dar.

    [0010] Ein weiterer Vorteil liegt darin, daß der mit dem Schaumstoffpolster versehene Sitzrand etwas tiefer liegt als der übrige Teil des Sitzrandes. Hierdurch wird die bequeme Laege des Patienten weiter gefördert.

    [0011] Eine bevorzugte Ausführungsform der neuen Bettpfanne besteht aus Kunststoff, wobei u. a. an PVC oder Polystyrol gedacht ist. Andere Materialien sind jedoch auch geeignet, so z. B. die üblichen Metalllegierungen, insbesondere leichte Aluminiumlegierungen.

    [0012] Ferner ist es bei dieser Erfindung möglich, daß das Schaumstoffpolster auf dem Sitzrand aufgeschäumt wird. Das Schaumstoffpolster muß dabei federnd- elastisch sein. Es darf jedoch auch hygienischen Gründen keine poröse Oberfläche aufweisen. Insofern ist daran gedacht, daß die Oberfläche des Schaumstoffpolsters mit einer abwaschbaren glatten Kunststoffolie bedeckt ist.

    [0013] Im nachfolgenden wird ein Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung in Verbindung mit den Figuren näher erörtert.

    [0014] Es zeigt:

    Figur 1) Eine perspektivische Ansicht der neuen Bettpfanne von oben und

    Figur 2) eine neue Bettpfanne von oben, wobei als schraffierter Bereich der unterhalb des Sitzrandes angeordnete Teil der Vertiefung hervorgehoben ist sowie

    Figur 3) eine Querschnittsansicht einer neuen Bettpfanne, bei der die Henkel weggelassen worden sind.



    [0015] In Figur 1) ist die neue Bettpfanne allgemein mit (10) bezeichnet. Sie zeigt eine Vertiefung (12) sowie einen Sitzrand (14) und zwei Henkel (18). Neu ist jedoch die Vertiefung (12), nicht nur mittig in der Bettpfanne angeordnet. Sie weist noch einen zusätzlichen Teil auf, der unterhalb des Sitzrandes (14) angeordnet und mit (16) bezeichnet worden ist. Über diesem Teil (16)'der Vertiefung, der gerade die Exkremente des Benutzers der Bettpfanne aufnehmen soll, ist im Vergleich zum Sitzrand (14) etwas vertieft ein Schaumstoffpolster angeordnet, das dem Benutzer ein möglichst schmerzfreies Sitzen ermöglichen soll. Die Henkel (18) sind nicht von erneuerungsgemäßer Bedeutung. Es sei nur erwähnt, daß die Hilfsperson hier die Bettpfanne anfaßt und in Richtung des Pfeils (22) in Kopfrichtung unter die zu behandelnde Person schiebt. Der Außenrand des Sitzrandes ist auf der Seite, wo er über den senkrechten Bettpfannenrand (26) hinausragt mit (28) bezeichnet. Auf der gegenüberliegenden Seite jedoch ist der senkrechte Bettpfannenrand mit (28) bezeichnet und schließt hier bündig mit dem Außenrand des Sitzrandes ab.

    [0016] In Figur 2) sind die gleichen Merkmale mit den gleichen Bezugszeichen bezeichnet. In schraffierter Form werden hier besonders duetlich wiederum die von der Fläche her gleichen Bereiche hervorgehoben, nämlich der Teil (16), der unterhalb des Sitzrandes die Vertiefung (12) fortsetzt. Oben auf dem Sitzrand ist der gleiche Bereich als Schaumstoffpolster (17) ausgebildet. In dieser Ausführungsform wird der unterhalb des Sitzrandes angeordnete Teil (16) der Vertiefung (12) von parallelen Tangenten (25) begrenzt, die in der Höhe des Henkels (18) an die kreisförmige Vertiefung (12) anliegen und in Richtung zum Außenrand (28) verlaufen.

    [0017] In Figur 3) ist hier durch die Strecken 30, 32 und 34 angedeutet, daß der unterhalb des Sitzrandes (14) der Vertiefung (12) liegende Teil (16) beliebig breit gewählt werden kann. Das gleiche gilt auch für den Bereich des Schaumstoffpolsters (17), der hier schraffiert gezeigt worden ist.

    [0018] Mit (36) ist zusätzlich noch die Wandungsdicke der neuen Bettpfanne bezeichnet. Sie beträgt etwas 2 bis 3 mm. Vorzugsweise beträgt die Höhe (38) der Bettpfanne etwa 8 cm und der Innendurchmesser (34) der Vertiefung (12) etwa 20 cm. Die Breite des Sitzrandes (14) soll etwa 6 cm betragen. Wenn das Schaumstoffpolster (17) vertieft gegenüber dem anderen Sitzrand (14) angeordnet wird, soll dieser Unterschied jedoch maximal 1 cm betragen.


    Ansprüche

    1. Bettpfanne mit zwei Henkeln, Sitzrand und Vertiefung, gekennzeichnet dadurch, daß die Vertiefung (12) mindestens zu einem Teil (16)unterhalb des Sitzrandes (14) angeordnet ist und das der Sitzrand ganz oder teilweise mit einem Schaumstoffpolster (17) versehen ist.
     
    2. Bettpfanne nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, daß der Bereich des Schaumstoffpolsters (17) dem Teil (16) der Vertiefung (12) entspricht und daß sie übereinander angeordnet sind.
     
    3. Bettpfanne nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, daß der unterhalb des Sitzrandes angeordnete Teil (16) der Vertiefung (12) etwa rechtwinklig zum Henkel (18) angeordnet ist.
     
    4. Bettpfanne nach den Ansprüchen 1 und 2 dadurch gekennzeichnet, daß der unterhalb des Sitzrandes angeordnete Teil (16) der Vertiefung (12) von parallelen Tangenten (25) begrenzt wird, die in der Höhe des Henkels (18) an die kreisförmige Vertiefung anliegen und in eine Richtung zum Außenrand (28) verlaufen.
     
    5. Bettpfanne nach den vorstehenden Ansprüchen dadurch gekennzeichnet, daß die Vertiefung (12) und der Sitzrand (14) exzentrisch angeordnet sind.
     
    6. Bettpfanne nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, daß der mit dem Schaumstoffpolster (17) versehene Sitzrand (14) etwas tiefer liegt als der übrige Teil des Sitzrandes (14).
     
    7. Bettpfanne nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, daß das Schaumstoffpolater (17) auf dem Sitzrand (14) aufgeschäumt ist.
     
    8. Bettpfanne nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, daß sie aus Edelstahl oder Kunststoff besteht.
     




    Zeichnung










    Recherchenbericht