[0001] Die Erfindung betrifft ein Anschlußprofil, insbesondere an Vorrichtungen zum Überbrücken
von Dehnungsfugen in Brücken oder dergleichen Bauwerken, aus gummielastischem Werkstoff
mit mindestens einer Anschlußleiste mit der er durch Verformung in eine dazu passend
ausgebildete hinterschnittene Nut eines Fugenrandkörpers einsetzbar ist und die eine
in Profilstreifenlängsrichtung durchgehende, die Verformung der Anschlußleiste erleichternde
Einkerbung aufweist.
[0002] Eine bekannte Dehnfugendichtung dieser Art (Deutsche Offenlegungsschrift 1 784 069)
besteht aus einem strangförmigen Hohlprofilstreifen aus gummielastischem Werkstoff,
welches mit zwei einander gegenüberliegenden seitlichen Leisten in dazu passende Nuten
der F,ugenwände eingesetzt ist. Die Deformation dieser Leisten beim Einsetzen in die
Nuten wird dadurch erleichtert, daß der Leistenquerschnitt im Mittelteil durch eine
in Profillängsrichtung verlaufende Ausnehmung geschwächt ist. Die Ausnehmung befindet
sich auf der dem Grund der Nuten in den Fugenwänden zugewandten Außenseite der Leisten.
[0003] Das Einknöpfen der seitlichen Anschlußteile des Hohlprofilstreifens in die entsprechenden
Nuten der Fugenränder ist schwierig und nur unter erheblichem Arbeitsaufwand durchzuführen,
da die Anschlußteile beim Einsetzen jeweils stark deformiert werden müssen und die
Möglichkeiten für den Einsatz von Hilfswerkzeugen begrenzt sind.
[0004] Demgegenüber liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Anschlußprofilstreifen
an oder in Verbindung zu schaffen, welcher einfach und ohne großen Kraftaufwand in
hinterschnittene Ausnehmungen der Fugenränder einsetzbar ist.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Einkerbung auf der dem
Nutgrund abgewandten Innenseite der Anschlußleiste angeordnet ist, daß zum Einsetzen
in die Nut des Fugenrandkörpers die Anschlußleiste zur Fugenmitte hin abgeknickt ist
und ihre Einkerbung geöffnet ist und daß die Anschlußleiste in ihrer endgültigen Position
mindestens gestreckt und die Einkerbung geschlossen ist.
[0006] Dieser Vorschlag ermöglicht ein scharnierartiges Einschnappen der Anschlußleiste
in die jeweilige Nut, wobei die Verformung der Profilteile selbst unbedeutend ist.
An die Stelle einer starken Verformung bzw. Verbiegung der Anschlußteile bei den bekannten
Profilen tritt ein kniehebelartiges Einrasten der An- , schlußleiste, wobei deren
beidseits der Einkerbung vorhandene Abschnitte in Richtung auf den Nutengrund durchgestreckt
werden, so daß sie sich nach dem Durchstrecken im Hinterschneidungsbereich der jeweiligen
Nut gegeneinander verspreizen. Das Ergebnis ist ein sicherer Sitz der Anschlußleiste
in der Nut des Fugenrandkörpers, der auch Zugkräften, wenn auch in begrenztem Ausmaß,
standhält.
[0007] Eine besonders vorteilhafte Ausführungsform besteht darin, daß die Anschlußleiste
auf ihren entgegengesetzt liegenden Schmalseiten und mit Abstand von ihrer Innenseite
je einen in Profilstreifenlängsrichtung durchgehenden Wulst aufweist, welcher in eine
daran angepaßte Hinterschneidung der Nut des Fugenrandkörpers eingreift. Auf diese
Weise wird der Sitz der Anschlußleiste weiterhin verbessert, einerseits bedingt durch
den Formschluß im Bereich der Wülste, andererseits durch die Möglichkeit, auf die
Schmalseiten der,Anschlußleiste dadurch erhöhten Druck auszuüben, daß deren Bereiche
außerhalb der Wülste unter Vorspannung in der Nutöffnung gehalten sind.
[0008] Derartige, in den Bereich der Nutöffnung gedrückte Anlagestellen sind mit Vorteil
dadurch erzielbar, daß die Hinterschneidung der Nut tiefer als die Höhe des zugeordneten
Wulstes ist. Die Anschlußleiste klappt dabei in Richtung auf den Nutgrund durch, wo
sie zusätzlich zu den beiden genannten Anlagestellen in Höhe der Einkerbung mit ihrer
Außenseite anliegt. Der Widerstand gegen ungewolltes Ausknicken ist dabei besonders
groß, allerdings ohne daß dabei das Ausknöpfen des Profilstreifens, falls erwünscht,
spürbar erschwert wird. Der Sitz der Anschlußleiste ist dabei gekennzeichnet durch
deren Zusammendrückung im Sinne einer Vorspannung in einer Ebene etwa parallel zu
den an die Fuge angrenzenden Wänden bzw. zu einer durch die beiden Wülste der Anschlußleiste
hindurchgehenden Ebene.
[0009] im Rahmen der Erfindung kann der Sitz der Anschlußleiste in der zugehörigen Anschlußnut
des Fugenrandkörpers noch weiter durch eine konkave Ausbildung des Nutgrunds, im Querschnitt
gesehen, verbessert werden.
[0010] Die erfindungsgemäß vorgeschlagene Anschlußleiste ist vielfältig verwendbar; insbesondere
in Zusammenhang mit Fugenüberbrückungskonstruktionen kann die Einkerbung unmittelbar
an die Unterseite einer zwei gegenüberliegende Anschlußleisten verbindenden Profildecke
angrenzen.
[0011] Alternativ zu einer derartigen einteiligen Verbindung zwischen Anschlußleiste und
Profildecke ist es zweckmäßig wenn die Einkerbung im Innenbereich einen erweiterten
Querschnitt zur Aufnahme eines Randwulstes an einer Profildecke bei einem Dichtungsprofil,
an einem Folienstreifen für einen Isolieranschluß od. dgl. hat.
[0012] Im forgenden werden Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der Zeichnung erläutert.
Es zeigt bwz. zeigen

[0013] Der in Fig. 1 im Querschnitt dargestellte Dichtungsprofilstreifen 1 umfaßt eine Profildecke
2 sowie zwei als Anschlußteile ausgebildete Seitenteile 3 und 4. Die Seitenteile 3
bzw. 4 weisen in der Höhe der Profildecke sowie an ihrer unteren Schmalseite nach
oben bzw. unten vorspringende Wülste 5 auf. Im Bereich der Schmalseiten der Seitenteile
schließen sich an die Wülste 5 zum Profilinneren hin gegenüber den Wülsten zurückgenommene
Anlageflächen 6 an. Diesen Anlageflächen 6 entsprechen auf Seiten der zugeord= neten
Fugenrandkörper 7 bzw. 8 die an die Öffnung ihrer jeweiligen Nut 9 bwz. 10 angrenzenden
oberen und unteren Stützflächen 11. Den Wülsten 5 des Dichtungsprofilstreifens 1 entsprechen
die Hinterschneidungen 12 der Nuten 9 und 10.
[0014] Im unbelasteten Zustand sind die Seitenteile 3 und 4 des Dichtungsprofilstreifens
1 nach innen geknickt und zwar längs einer in Höhe durchgehender Einkerbungen 13 an
der Innenseite der Seitenteile 3 bzw. 4 verlaufenden Knicklinie. Fig. 2 zeigt den
Dichtungsprofilstreifen gemäß Fig. 1 nach dem Einbau. Zu diesem Zweck werden die Seitenteile
3 und 4 horizontal nach außen durchgedrückt, so daß die Wülste 5 in die zugeordneten
Hinterschneidungen der Nuten 9 bzw. 10 einschnappen. In dieser Lage stützen sich der
jeweilige Oberteil 14 und der jeweilige Unterteil 15 der Seitenteile 3 bzw. 4 im Bereich
der nunmehr geschlossenen Einkerbung 13 unter einer vertikalen Verspannung aufgrund
von etwa im Sinne der Pfeile P angreifenden Druckkräften aufeinander ab. Eine besonders
sichere Anlage der Seitenteile im Inneren der Nuten längs dreier durch die Schnittpunkte
der Pfeile P mit der Profilform der Anschlußprofilstreifen festgelegter Anlagelinien
ist dadurch erzielbar, daß die Wülste 5 die Hinterschneidungen 12 nicht voll ausfüllen.
Nach dem Einbau läßt sich der Dichtungsprofilstreifen durch vertikales Zusammendrücken
der Seitenteile 3 und 4 wieder ausknöpfen.
[0015] Fig. 3 zeigt in Alleinstellung eine Anschlußleiste 16, welche in ihrem grundsätzlichen
Aufbau einem Seitenteil des Dichtungsprofilstreifens gemäß den Fig. 1 und 2 entspricht.
DieserAnschlußpröfilstreifen besitzt eine Einkerbung 17, welche im Innenbereich eine
im Querschnitt etwa kreisförmige Erweiterung 18 aufweist. Gemäß Fig. 4 erfolgt das
Einknöpfen der Anschlußleiste 16 durch Ausknicken in der bereits in Zusammenhang mit
den Fig. 1 und 2 beschriebenen Weise. Vorher wird, wie in Fig. 4 dargestellt, ein
Folienstreifen 19 für einen Isolieranschluß mit seinem Randwulst 20 in die Erweiterung
18 der Einkerbung 17 hineingestreckt. Nach dem in Fig. 5 dargestellten Durchstrecken
der Anschlußleiste 16 ergibt sich eine feste Einspannung des Randwulstes 20 des Folienstreifens
19 im Bereich der Einkerbung 17. Die überwiegende Richtung der zur Vorspannung wirksamen
Kräfte im Inneren der Anschlußleiste 16 ist in der Fig. 5 durch die Pfeile F angegeben.
Der in den Fig. 3 bis 5 beschriebene Isolieranschluß befindet sich z.B. auf der dem
Fugenspalt abgewandten Seite des Fugenrandkörpers 21, derart, daß der Folienstreifen
19 zwischen einem (nicht gezeichneten) darüber angeordneten Fahrbahnbelag und einer
darunter angeordneten (nicht gezeichneten) Betondecke liegt. Zur Erzeugung des Randwulstes
20 des in beliebiger Breite verwendbaren Folienstreifens 19 kann dessen Ende um eine
Rundschnur 22 umgeschlagen und z.B. mit dieser verklebt sein. Der in den Fig. 4 und
5 gezeigte Fugenrandkörper weist eine Nut 23 mit ebenem Nutgrund 24.auf. Unterschiedlich
dazu ist der Nutgrund 25 gemäß den Fig. 1 und 2 im Querschnitt geringfügig konkav
ausgebildet. Dadurch läßt sich eine gewünschte Neigung der Vorspannkräfte (Pfeile
P) erzielen, wodurch sich der Widerstand gegen Herausreißen des Profils vergrößert.
[0016] An dem Isolieranschluß gemäß den Fig. 3 bis 5 ist vorteilhaft, daß er sich an jede
beliebige Dicke des Fahrbahnbelags anpassen läßt. Die Trennung von Isolierteil und
Anschlußteil ermöglicht die Wahl der geeignetsten Materialien für den jeweiligen Zweck
und vereinfacht sowohl Herstellung als auch Lagerhaltung. In den Fig. 6 und 7 ist
ein Fugenrandkörper 26 mit zum Fugenspalt 27 hin offener Nut 28 gezeigt, in welche
ein nur zur Hälfte im Querschnitt dargestellter Dichtprofilstreifen 28a mit besonders
kleiner Anschlußleiste 29 eingesetzt wird. Fig. 6 zeigt die Anschlußleiste 29 vor
dem Eindrücken, also mit noch offener Einkerbung 30. Der gestrichelt gezeichnete Pfeil
R deutet die Einbaurichtung an. In der Einbaulage gemäß Fig. 7 ist die Einkerbung
30 geschlossen, d.h. sie unterstützt die Profildecke 31 von unten. Die Richtungen
der Vorspannkräfte sind durch die Pfeile A angegeben.
1. Anschlußprofilstreifen, insbesondere an Vorrichtungen zum Überbrücken von Dehnungsfugen
in Brücken oder dergleichen Bauwerken, aus gummielastischem Werkstoff mit mindestens
einer Anschlußleiste, mit der er durch Verformung in eine dazu passend ausgebildete
hinterschnittene Nut eines Fugenrandkörpers einsetzbar ist und die eine in Profilstreifenlängsrichtung
durchgehende, die-Verformung der Anschlußleiste erleichternde Einkerbung aufweist,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Einkerbung (13 bzw. 17'bzw.30) auf der dem Nutgrund (24 bzw. 25) abgewandten
Innenseite der Anschlußleiste (16 bzw. 29) angeordnet ist, daß zum Einsetzen in die
Nut (9 bzw. 10 bzw. 23 bzw. 28) des Fugenrandkörpers (7 bzw. 8 bzw. 21 bzw. 26) die
Anschlußleiste (16 bzw. 29) zur Fugenmitte hin abgeknickt ist und ihre Einkerbung
(13 bzw. 17 bzw. 30) geöffnet ist und daß die Anschlußleiste in ihrer endgültigen
Position mindestens gestreckt'und die Einkerbung geschlossen ist.
2. Anschlußprofilstreifen nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Anschlußleiste auf ihren entgegengesetzt liegenden Schmalseiten und mit Abstand
von ihrer Innenseite je einen in Profilstreifenlängsrichtung durchgehenden Wulst (5)
aufweist, welcher in eine daran angepaßte Hinterschneidung (12) der Nut (9 bzw. 10)
des Fugenrandkörpers (7 bzw. 8) eingreift.
3. Anschlußprofilstreifen nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Hinterschneidung (12) der Nut (9 bzw. 10) tiefer ist als die Höhe des zugeordneten
Wulstes (5).
4. Anschlußprofilstreifen nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Einkerbung (30) unmittelbar an die Unterseite einer zwei gegenüberliegende
Anschlußleisten verbindenden Profildecke (31) angrenzt (Fig. 6 und 7).
5. Anschlußprofilstreifen nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Einkerbung (17) im Innenbereich einen erweiterten Querschnitt zur Aufnahme
eines Randwulstes (20) an einer Profildecke bei einem Dichtungsprofil, an einem Folienstreifen
(19) für einen Isolieranschluß od. dgl. hat (Fig. 3 bis 5).