[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Überziehen eines Gutstapels mit einer
Schrumpfhaube, wobei zwei angetriebene Tragarme mit Klammern zur Aufnahme des oberen
auseinandergefalteten Randes der Schrumpfhabe vorgesehen sind, die vertikal bewegbar
und bis über eine Stellfläche für den Gutstapel schwenkbar gelagert sind.
[0002] Bei einer gattungsgemäßen Vorrichtung (DE-OS 28 06 343) wird das freie Ende einer
auf einem Wickel aufgewickelten Schlauchfolienbahn von einer Einrichtung erfaßt, die
den vorderen Rand der Schlauchfolienbahn auseinanderfaltet und einen Abschnitt von
der Bahn abtrennt, wobei gleichzeitig eine Schweißnaht zur Bildung einer Schrumpfhaube
gelegt wird. Die beiden Tragarme, die unabhängig voneinander in gesonderten Führungen
gelagert sind, werden dann vertikal nach oben bewegt und geschwenkt, wobei sich als
Folge dieser Bewegung die Schrumpfhaube entfaltet. Wenn die entfaltete Schrumpfhaube
mit ihrer offenen Seite über dem Gutstapel angekommen ist, bewegen sich die Tragarme
abwärts und ziehen die Schrumpfhaube über den Gutstapel. Nach dem Lösen der Klammern
können die Tragarme wieder in ihre Ausgangsstellung zurückkehren. Die insoweit bekannte
Vorrichtung hat sich an sich bewährt. Sie ist jedoch verbesserungsfähig.
[0003] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Vorrichtung der eingangs beschriebenen Gattung
konstruktiv zu vereinfachen und funktionell zu verbessern.
[0004] Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß die Tragarme an ein gemeinsames Tragrohr angeschlossen
sind, das lediglich einseitig um eine im wesentlichen horizontale Achse schwenkbar
an einem Hubschlitten gelagert ist, der in vertikalen Führungen beweglich ist.
[0005] Die erfindungsgemäße Vorrichtung ermöglicht eine raumsparende 'Bauweise, weil das
Tragrohr für die Tragarme nur einseitig gelagert ist und dementsprechend nur auf einer
Seite der Vorrichtung ein Hubschlitten mit zugeordneten Führungen angebracht zu werden
braucht. Das führt insgesamt zu einer einfacheren, aber auch kostengünstigeren Konstruktion,
wobei ein zusätzlicher Vorteil darin gesehen wird, daß die Anpassung der Vorrichtung
an unterschiedliche Größenverhältnisse ohne Schwierigkeiten möglich ist, d.h., daß
die Vorrichtung wenigstens teilweise als Bausatz konstruiert werden kann.
[0006] Im allgemeinen genügt es, wenn die Führungen für den Hubschlitten aus einem Führungsrohr,
vorzugsweise aus zwei zueinander parallelen vertikalen Rohren, insbesondere rechteckigen
Rohren bestehen, auf denen der Hubschlitten mit Rollen od. dgl. aus Stahl, Kunststoff
od. dgl. abgestützt ist. Vorzugsweise werden Gummirollen zur Abstützung des Hubschlittens
an den Führungsrohren verwendet, weil dann beim Arbeiten der Vorrichtung weniger Geräusche
entstehen. Eine zweckmäßige Ausführungsform der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet,
daß der Hubschlitten eine durchgehende Ausnehmung für die Führungsrohre aufweist,
die dementsprechend in einer vertikalen Projektion vom Hubschlitten umschlossen werden.
[0007] Das schafft auch günstige Bedingungen für die Lagerung des Tragrohrs, so daß nach
einem weiteren Vorschlag der Erfindung das Tragrohr der Tragarme bzw. sein Schwenklager
sich bis zwischen die Führungsrohre - und ggf. auch darüberhinaus - erstrecken kann.
Auf diese Weise ist ein günstigerer Gewichtsausgleich möglich.
[0008] Zweckmäßig werden der Hubschlitten einerseits und das Tragrohr andererseits unabhängig
voneinander angetrieben. Das schließt nicht aus, daß die Steuerung der beiden Antriebe
so erfolgen kann, daß Hubschlitten und Tragrohr gleichzeitig bewegt werden. Die Steuerung
im Einzelfall kann durch einfache Versuche ermittelt werden, wobei es hauptsächlich
darauf ankommt, daß die von den Tragarmen gehaltene Schrumpfhaube sich auf dem Weg
bis über den Stückgutstapel vollständig entfaltet.
[0009] Um die Anpassung der Vorrichtung an unterschiedliche Haubengrößen zu ermöglichen,
sollten die Tragarme verstellbar auf dem Tragrohr angeordnet sein. Insbesondere sollte
der gegenseitige Abstand der Tragarme bezüglich einer Mittenstellung gleichmäßig und
gleichzeitig veränderbar sein.In diesem Zusammenhang ist es natürlich auch erforderlich,
den gegenseitigen Abstand der Klammern auf den Tragarmen bezüglich einer Mittenstellung
gleichzeitig und gleichmäßig einzustellen. Das kann mit Hilfe von z.B. Spindeltrieben,
Zahnstangentrieben u. dgl. erfolgen.
[0010] Zur Steuerung der Vorrichtung kann auch ein im Bereich oder unterhalb der Schwenkachse
am Hubschlitten angeordneter Lichttaster zum Erfassen der Höhe des Gutstapels vorgesehen
sein. Mit Hilfe dieses Lichttasters kann insbesondere die Bewegung des Hubschlittens
so gesteuert werden, daß die Schrumpfhaube nach dem Wenden mit ihrer öffnung genau
deckungsgleich mit der Oberkante des Gutstapels steht. Beim anschließenden Absenken
der Tragarme wird dann die Luft in der Schrumpfhaube gestaut, wodurch Beschädigungen
der Schrumpfhaube beim Überziehen vermieden werden und eine gleichmäßig glatte Anlage
der Schrumpfhaube an den Oberflächen des Gutstapels erreicht wird.
[0011] Ferner können Lichtschranken vorgesehen werden, die den Arbeitsbereich der schwenkbaren
Tragarme sichern. Zusätzlich kann im Arbeitsbereich der schwenkbaren Tragarme eine
den Antrieb bei Belastung abschaltende Kontaktplatte angeordnet sein, so daß Verletzungen
von Personen durch die sich bewegenden Tragarme weitgehend ausgeschlossen sind.
[0012] Im Folgenden wird ein in der Zeichnung dargestelltes Ausführungsbeispiel der Erfindung
erläutert; es zeigen:
Fig. 1 in schematischer Darstellung eine Draufsicht auf eine Vorrichtung zum überziehen
eines Gutstapels mit einer Schrumpfhaube, 1
Fig. 2 in schematischer Darstellung eine Seitenansicht des Gegenstandes nach Fig.
1.
[0013] Die dargestellte Vorrichtung dient zum überziehen von auf einem Rollenförderer 60
herangeführten Gutstapeln 29 mit Schrumpfhauben 43. Die Schrumpfhauben 43 werden von
Abschnitten einer Schlauchfolienbahn gebildet, die auf einem nicht dargestellten Wickel
gespeichert ist. Eine ebenfalls nicht dargestellte Einrichtung zum Abziehen, Aufhalten
und Trennen bzw. Schweißen der Schrumpfhauben ist in der DE-OS 28 06 343 offenbart.
Die dargestellte Vorrichtung kann aber auch mit fertigkonfektionierten Schrumpfhauben
arbeiten.
[0014] Jedenfalls werden die Schrumpfhauben 43 längs ihres oberen auseinandergefalteten
Randes mit Klammern 38, 39 von zwei Tragarmen 27,28 erfaßt und längs der in Fig. 2
strichpunktiert angegebenen Linie 61 zunächst nach oben geführt, dann um 180° bis
über den Gutstapel 29 geschwenkt und schließlich über den Gutstapel 29 gezogen.
[0015] Die beiden Tragarme 27, 28 sind auf einem gemeinsamen Tragrohr 62 angeordnet, dessen
eines Ende in einem Hubschlitten 63 gelagert ist, der an zwei zueinander parallelen
vertikalen Rechteckrohren 64, 65 abgestützt, geführt und in vertikaler Richtung bewegbar
ist.
[0016] Um eine Anpassung an unterschiedliche Haubengrößen zu ermöglichen, sind die Tragarme
27,28 verstellbar auf dem Tragrohr 62 angeordnet, und zwar derart, daß diese mit einer
im einzelnen nicht dargestellten Einrichtung, z.B. einem Spindeltrieb, einem Zahnstangentrieb
od.dgl. bezüglich einer Mittenstellung gleichmäßig und: gleichzeitig verstellt werden
können. Ähnliches gilt auch für die Anordnung der Klammern 38,39 auf den Tragarmen
27 bzw. 28. Im übrigen sind die Klammern 38,39 so konstruiert und gestaltet, wie das
in der deutschen Patentanmeldung P 28 43 122.8 offenbart ist. Dabei können ggf. die
Klammern statt pneumatisch auch elektrisch betätigt werden, so daß nur eine Druckluftleitung
oder Betriebsstromleitung und die notwendigen Steuerleitungen zum Hubschlitten 63
geführt werden müssen, während die Betätigungsorgane auf dem Hubschlitten selbst angeordnet
werden können.
[0017] Der Hubschlitten 63 hat beim dargestellten Ausführungsbeispiel kastenförmige Gestalt
und eine durchgehende innere Ausnehmung 66 für die beiden im Abstand voneinander angeordneten
Rechteckrohre 64, 65. Innerhalb des Hubschlittens 63 sind mehrere Gummirollen 67 gelagert,
die sich auf den Außenseiten der Rechteckrohre 64, 65 abstützen und den Hubschlitten
63 bei seiner Vertikalbewegung führen. Als Antrieb für den Hubschlitten 63 dient ein
am unteren Ende der Rechteckrohre 64, 65 angeordneter E-Motor 68, dessen Antriebsenergie
beim nicht dargestellten Kettentrieb od. dgl. auf den Hubschlitten 63 übertragen wird.
[0018] Wenn die gesamte Antriebseinrichtung für den Hubschlitten 63 zwischen den Rechteckrohren
64, 65 angeordnet wird, können die Abmessungen der Vorrichtung verkleinert werden,
so daß ein Gabelstapler die Paletten mit den Gutstapeln unmittelbar neben dem Hubschlitten
seitlich auf dem Rollenförderer 60 aufsetzen kann. Aus Sicherheitsgründen sollte der
Hubschlitten mit zwei Ketten bewegt werden und sollten die Antriebskettenräder Sicherungsklinken
aufweisen.
[0019] Der Schwenkantrieb für die Tragarme 27, 28 bzw. das Tragrohr 62 ist unabhängig von
dem Antrieb des Hubschlittens 63 und weist einen E-Motor 69 auf, der an den Hubschlitten
63 auf der dem Tragrohr 62 abgewandten Seite in der Nähe des Schwenklagers 70 des
Tragrohres 62 angeschlossen ist. Das Schwenklager 70 des Tragrohres 62 erstreckt sich
bei dem in der in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiel durch die Ausnehmung
66 des Hubschlittens 63.
[0020] Zur Steuerung der Antriebe 68, 69 steht eine Steuereinrichtung 71 mit Schaltpult
zur Verfügung, in der auch Informationen eines Lichttasters 72 verarbeitet werden,
der am Hubschlitten im Bereich unterhalb der Schwenkachse des Tragrohres 62 angeordnet
ist. Der Lichttaster 72 ist so ausgerichtet und geschaltet, daß er die Bewegung des
Hubschlittens 63 stoppt, wenn die mit ihrer Öffnung über den Gutstapel 29 geschwenkte
Schrumpfhaube 43 deckungsgleich mit der Oberkante des Gutstapels 29 angeordnet ist.
Das hat Vorteile im Hinblick auf den beim Überziehen der Schrumpfhaube 43 erzeugten
Luftstau.
[0021] Nicht dargestellt ist, daß an den Hubschlitten 63 eine aus Rohren bestehende Führungsbahn
zur Führung der Schrumpfhaube 43 im Schwenkbereich angeschlossen ist. Diese Führungsbahn
soll verhindern, daß die Schrumpfhaube beim Schwenken nach außen umschlägt.
[0022] Ferner sind zur Sicherung des von den Tragarmen 27, 28 überstrichenen Arbeitsbereiches
Lichtschranken 73, 74 vorgesehen, die die Antriebe abschalten, sobald sich eine Person
in den Arbeitsbereich begibt. Zusätzlich ist im Arbeitsbereich eine die Antriebe bei
Belastung abschaltende Kontaktplatte 75 angeordnet.
[0023] Man erkennt, daß die dargestellte Vorrichtung auch aus Bausteinen nach Art eines
Baukastensystems zusammengesetzt werden kann, weil die Tragarme 27, 28.an ein gemeinsames
Tragrohr 62 angeschlossen sind und dieses nur einseitig gelagert ist. Die Verstellbarkeit
der Tragarme und ihre Klammern ermöglichen darüberhinaus eine einfache und schnelle
Anpassung an unterschiedliche Haubengrößen.
1. Vorrichtung zum Überziehen eines Gutstapels (29) mit einer Schrumpfhaube (43),
wobei zwei angetriebene Tragarme (27, 28) mit Klammern (38, 39) zur Aufnahme des oberen
auseinandergefalteten Randes der Schrumpfhaube (43) vorgesehen sind, die vertikal
bewegbar und bis über eine Stellfläche für den Gutstapel (29) schwenkbar gelagert
sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Tragarme (27, 28) an ein gemeinsames Tragrohr
(62) angeschlossen sind, das lediglich einseitig um eine im wesentlichen horizontale
Achse schwenkbar an einem Hubschlitten (63) gelagert ist, der in vertikalen Führungen
(64, 65) beweglich ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Führungen für den
Hubschlitten (63) wenigstens ein Führungsrohr aufweisen und vorzügsweise aus insbesondere
Rechteckrohren bestehen, auf denen der Hubschlitten (63) mit Rollen (67) od. dgl.
abgestützt ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Hubschlitten (63)
mit Gummirollen (67) auf den Führungsrohren (64, 65) abgestützt ist.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Hubschlitten
(63) eine durchgehende Ausnehmung (66) für die Führungsrohre (64, 65) aufweist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Tragrohr
(62) der Tragarme (27, 28) bzw. sein Schwenklager (70) sich bis zwischen die Führungsrohre
(64,65) erstreckt.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Hubschlitten
(63) einerseits und das Tragrohr (62) andererseits unabhängig voneinander angetrieben
sind.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Tragarme
(27,28) verstellbar auf dem Tragrohr (62) angeordnet sind.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß der gegenseitige
Abstand der Tragarme (27,28) bezüglich einer Mittenstellung gleichmäßig und gleichzeitig
veränderbar ist.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß der gegenseitige
Abstand der Klammern (38,39) auf den Tragarmen (27,28) bezüglich einer Mittenstellung
gleichmäßig und gleichzeitig einstellbar ist.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß im Bereich
oder unterhalb der Schwenkachse am Hubschlitten (63) ein Lichttaster (72) zum Erfassen
der Höhe des Gutstapels (29) vorgesehen ist.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, gekennzeichnet durch den Arbeitsbereich
der schwenkbaren Tragarme (27,28) sichernde Lichtschranken (73,74).
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß im
Arbeitsbereich der schwenkbaren Tragarme (27, 28) eine die Antriebe t68, 69) bei Belastung abschaltende Kontaktplatte (75) angeordnet ist.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß die
Antriebseinrichtung (68) für den Hubschlitten (63) zwischen den Rechteckrohren (64,
65) im Schwerpunktbereich des Hubschlittens (63) angeordnet ist.