[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung eines nachschleifbaren
Messers für Holzzerspanungsmaschinen nach dem Oberbegriff des Anspruches 1.
[0002] Ein derartiges Messer ist aus der DE-AS 28 18 143 bekannt. Dabei wird der Messerrohling
im Abstand einer oder mehrerer Spanlängen mit Trennschnitten versehen, worauf das
Material an einer Seite jedes Trennschnitts zur Rippe herausgebogen wird.
[0003] Das Prägen der Rippen ist für die Ausbildung der Ritzer also von wesentlicher Bedeutung.
Mit zunehmender Prägtiefe vermindert sich die Schneide des Messers. Ebenso ist die
Form und Abmessungen der Rippen bzw. Ritzer von der Art und Güte der Prägung abhängig.
Ferner wird durch das Einprägen der Rippen das Messer einseitig verformt, so daß es
zu Spannungen und Aufwerfungen kommt, die nur mit großer Mühe beseitigt werden können.
Hinzu kommt, daß die bei der Wärmebehandlung auftretende Einkohlung in den Randzonen
und der Verzug durch das Freiwerden von Spannungen nur durch spezielle Aufwendungen
und Verfahren gemeistert werden können.
[0004] Der Erfindung, wie sie in den Ansprüchen umrissen ist, liegt daher die Aufgabe zugrunde,
ein Verfahren zur Herstellung eines Messers nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 aufzuzeigen,
welches zu einem Messer führt, dessen Schneide über die gesamte Messerlänge wirksam
ist und bei dem freiwerdende Spannungen bei der Wärmebehandlung keinen Einfluß auf
die Geradheit der Messerschneide haben und Entkohlungen bei der Wärmebehandlung mühelos
beseitigt werden können.
[0005] Weiter ist es Aufgabe der Erfindung, ein schnelles justiergenaues Auswechseln der
Messer in dem aus der Messerwelle herausgenommenen Messerhalter zu ermöglichen und
den Verschleiß der zur Halterung notwendigen Schrauben zu verringern.
[0006] Nach der Erfindung werden also Profile, die einen im wesentlichen L-förmigen Querschnitt
aufweisen, zunächst in Form langer Stangen hergestellt, woraus Einzelstücke gestanzt
werden, die dann gehärtet, geschliffen, aneinandergereiht und miteinander zu einern
Vollschneidemesser verbunden werden.
[0007] Dabei können die einzelnen Profilstücke nach dem Härten genau auf eine oder mehrere
Spanteilungen geschliffen werden, so daß eine exakte Teilung innerhalb des zusammengefügten
Messers entsteht. Diese exakte Teilung innerhalb des Messers gewährleistet ein genaues
Fluchten der Ritzerspitzen innerhalb der Messerwelle in der Holzzerspanungsmaschine
und damit ein Minimum an Feingut bei der Herstellung der Holzspäne.
[0008] Ferner ist es bei jedem Einzelprofilstück möglich, die Breite des Ritzers nach dem
Härten durch einen Schliff zu beeinflussen, dann mehrere Einzelprofilstücke aneinanderzureihen
und anschließend miteinander zu verbinden.
[0009] Die Verbindung der Einzelprofilstücke zu einem Messer kann auf verschiedene Art und
Weise erfolgen. Die bevorzugte Art der Verbindung ist das Schweißen in demjenigen
Bereich der Profilstücke, welcher zur Spannung bzw. zur Verschraubung des Messers
mit dem Messerhalter in der Messerwelle der Holzzerspanungsmaschine benötigt wird.
Diese Schweißverbindung kann vor oder nach dem Härten hergestellt werden. Auch ist
das Verbinden mit einem Träger in Form eines Materialstreifens möglich, der lösbar
oder unlösbar in an sich bekannter Art mit den Einzelprofilstücken verbunden werden
kann. Die Herstellung des Messers kann aus handelsüblichem Material erfolgen. Das
erfindungsgemäß hergestellte Messer ist sowohl für Geradschnitt- wie für Schrägschnittmesserwellen
verwendbar. Die Ritztiefe ist ohne Einfluß auf die Messerschneide. Ritztiefe und Ritzbreite
sind frei wählbar. Desgleichen können die Ritzerspitzen in ihrer Form und Breite beliebig
ausgebildet werden. Der lange Schenkel des L des Querschnitts des Profilstücks entspricht
der Spanteilung bzw. Spanlänge. Jedes Profilstück kann nicht nur eine, sondern auch
mehrere Spanteilungen überdecken.
[0010] Zusammenfassend ergeben sich durch das erfindungsgemäße Verfahren also insbesondere
folgende Vorteile:
Im Gegensatz zum Messer nach der DE-AS 28 18 143 schneidet das erfindungsgemäß hergestellte
Messer auf seiner gesamten Länge. Die Ritztiefe des erfindungsgemäß hergestellten
Messers ist von einer Prägung unabhängig. Alle Flächen können nach dem Härten geschliffen
werden. Dadurch kann eine Entkohlung in den Randzonen beseitigt werden. Der Abstand
zwischen der Schneidkante des Messers und der Schneidkante des Ritzers kann bei dem
erfindungsgemäß hergestellten Messer frei gewählt werden, weil keine Abhängigkeit
zwischen Messerdicke, Schneidkantenlänge und Ritztiefe vorliegt. Die Breite des Ritzerschnittes
ist frei wählbar, d.h. der Feingutanteil im Spangut kann durch die Ritzerbreite beeinflußt
werden. Das Ritzprofil kann beliebig ausgebildet werden. Abgebrochene Schneidprofile
können ausgetauscht werden, so daß bei teilweisem Bruch des Messers eine Weiterverwendung
möglich ist. Es tritt kein Härteverzug auf, weil keine spanlose Verformung innerhalb
des zusammengesetzten Messers erfolgt. Eine exakte Einhaltung der Spanteilung ist
möglich. Dies ist besonders bei der Herstellung von Stnandspänen erforderlich, weil
dort mit einem Minimum an Feingut im Spangut gearbeitet wird. Schließlich ist die
Bruchgefahr bei dem erfindungsgemäß hergestellten Messer vermindert, weil Härterisse
wegen der fehlenden spanlosen Formgebung nicht mehr auftreten können.
[0011] Bemerkt sei, daß die genaue Teilung der Ritzerspitzen auch dann erforderlich ist,
wenn die Vollschneidmesser stufenlos ohne zusätzliche Klemmung in der Messerwelle
gehalten werden, weil das Anlageprofil des Klemmhalters staubdicht am Messer abschließen
muß, damit Verschmutzungen vermieden werden.
[0012] Ferner wird mit der Erfindung die stufenlose Klemmung eines Zerspanermessers in einem
Messerhalter ermöglicht, wobei unter Beibehaltung des einmal eingestellten Messervorstands
ein erheblich schnelleres Auswechseln der Messer außerhalb der Messerwelle möglich
ist. Die Messerhalter sind dabei nicht nur in die herkömmlichen Messerwellen einsetzbar,
sondern auch in Messerringzerspaner. Aufgrund des erheblich schnelleren Messerwechsels
werden die Totzeiten der Holzzerspanungsmaschinen erheblich reduziert.
[0013] Nachstehend ist die Erfindung anhand der beigefügten Zeichnung beispielsweise beschrieben.
Darin zeigen.
Figur 1 eine Draufsicht.auf ein Messer;
Figur 2 einen Schnitt durch das Messer entlang der strichpunktierten Linie in Figur
1;
Figur 3 eine Draufsicht auf ein Einzelprofilstück nach dem Härten und vor dem Zusammenfügen;
Figur 4 eine Seitenansicht des Messers nach Figur 1;
Figur 5 einen Querschnitt durch ein Profil, aus dem die Einzelprofilstücke gefertigt
werden;
Figur 6 die herkömmliche Halterung eines Messers;
Figur 7 eine erfindungsgemäße Halterungsanordnung;
Figur 8 eine Hilfsvorrichtung zum Messerwechsel;
Figur 9 eine Seitenansicht des Messers und
Figur 10 einen Schnitt durch das Messer.
[0014] Das in den Figuren 1 bis 5 dargestellte Messer ist aus Einzelprofilstücken 3 zusammengesetzt,
die jeweils durch eine Schweißnaht 5 in einer Schweißfuge 8 miteinander verbunden
sind. Die Schweißnaht 5 erstreckt sich dabei mindestens über den Bereich 7, der zum
Einspannen des Messers in der Messerwelle vorgesehen ist.
[0015] Jedes Einzelprofilstück 3 kann einen L-förmigen Querschnitt aufweisen, wobei der
kurze Schenkel des L, der zu einer Spitze geformt ist, eine Rippe 2 bildet, die eine
Ritzerspitze 4 aufweist. Die Ritzerspitze 4 liegt mit der Freifläche des Messers in
einer Ebene. Der Querschnitt kann bei einem anderen Ausführungsbeispiel auch U-förmig
sein.
[0016] Der Abstand der Ritzerspitzen 4 des Messers, also im wesentlichen der lange Schenkel
des L des Querschnitts jedes Einzelprofilstücks 3, bestimmt die Spanteilung, d.h.
die Länge der Späne. Es ist ersichtlich, daß die Schneide des Messers sich von einer
Ritzerspitze 4 bis zur nächsten Ritzerspitze bzw. zum Messerende erstreckt, so daß
sie über die gesamte Messerlänge wirksam ist, d.h. ein echtes Vollschneidmesser vorliegt.
[0017] Die Einzelprofilstücke 3 werden aus einem Profil 1 hergestellt, das vorteilhaft an
seiner Außenkante seines Knicks abgeschrägt ist, um die Schweißfuge 8 im zusammengesetzten
Messer zu ergeben.
[0018] In den Figuren 6 bis 10 ist mit 21 der Teil einer Messerwelle bezeichnet, die mit
peripheren Aussparungen versehen ist, in die ein Messerhalter 6 einsetzbar ist. Der
Messerhalter, der von einem Fliehkeil 22 beaufschlagt wird, trägt das Messer, dessen
Schneidkante 11 um ein definiertes Stück aus der Oberfläche der Messerwelle 21 hervorsteht.
Mit 24 ist der Messerkopf bezeichnet.
[0019] Bei der bekannten Messerhalterung gemäß Figur 6 erfolgt die Verbindung zwischen Messerhalter
26 und dem Messer über eine Schraube 25, die sich in ein im Messer angeordnetes Gewindeloch
erstreckt. Bei jedem Messerwechsel muß der Messerträger aus der Messerwelle 21 herausgenommen
werden, wonach eine Trennung von Messerhalter und Messer durch Herausschrauben der
Schraube 25 und nach Auswechseln des Messers eine Verbindung zwischen dem Messer-
.träger und dem neuen Messer durch Hereindrehen der Schraube 25 erfolgt.
[0020] Erfindungsgemäß werden nunmehr die Messer anstelle der bisherigen Gewindelöcher mit
einseitig offenen Langlöchern 12 versehen, wie es in den Figuren 9 und 10 dargestellt
ist. Die öffnung der Langlöcher 12 ist dabei der Unterkante des Messers zugeordnet.
Konzentrisch zum geschlossenen Langlochende ist eine Senkung 13 vorgesehen, die entweder
kegelig oder zylindrisch ist. Insbesondere bei einer kegeligen Senkung 13 ist eine
Fixierung des Messers in zwei Ebenen möglich.
[0021] In den bisherigen Langlöchern 14 des Messerhalters 26 werden nunmehr Federelemente
27 eingelegt, die z.B. Tellerfedern sein können. Innerhalb der Tellerfeder 27 ist
eine Führungsbuchse 28 vorgesehen, welche ein Innengewinde aufweist, in das ein Klemmteil
9 eingeschraubt ist. Dieses Klemmteil 9 kann kegelstumpfförmig oder zylindrisch sein,
je nach Ausgestaltung der Senkung 13 im Langloch 12.
[0022] Das Klemmteil ist entsprechend der Vorspannkraft eingestellt und mittels einer nicht
dargestellten Konterschraube gesichert, so daß sich das Klemmteil während der Entspann-und
Spannfunktion nicht verstellt.
[0023] Zur justiergenauen Anordnung der Messer im Messerhalter wird dieser mit den Federelementen
in eine Vorrichtung 15 eingelegt, wie sie in Figur 8 dargestellt ist. Auf den Bereich
der Federelemente wird nunmehr senkrecht zum Messerhalter 26 ein Druck in Richtung
des Pfeiles F ausgeübt, so daß die Federelemente 27 zusammengedrückt werden und das
Klemmteil 9 aus dem versenkten Ende 13 des Langloches 12 im Messer hervorkommt. Dadurch
wird das Messer frei und kann entnommen werden. Ein geschärftes Messer wird nunmehr
eingelegt und mit den Federelementen. 27 gegen einen Anschlag 10 geschoben, wobei
nach Berührung der Messerschneide 11 mit dem Anschlag 10 der Druck auf die Federelemente
abfällt. Das Klemmteil 9 senkt sich nunmehr zentriert in die Senkung 13 des Langloches
12 und klemmt das Messer fest auf den Messerhalter 26, so daß das Messer justiert
ist, wonach der Messerhalter in die Messerwelle 21 eingesetzt werden kann.
[0024] Anstelle des federbelasteten Klemmteils 9 kann auch eine Schraube verwendet werden,
wobei auch hier der Vorteil beibehalten wird, das Messer schnell und justiergenau
zu wechseln. Es ist nämlich nicht mehr erforderlich, die Schraube vollständig herauszuschrauben
und bei Auswechseln des Messers wieder einzuschrauben. Ein Lösen der Schraube soweit,
daß der Schraubenkopf sich aus der Senkung 13 entfernt, genügt um das Messer zu entfernen.
[0025] Der Messerhalter zusammen mit den mit Langlöchern versehenen Messern, die Einweg-
oder nachschleifbare Messer sein können, können in allen bekannten Holzzerspanungsmaschinen
eingesetzt werden, ohne daß dort die Messerwelle oder der Fliehkeil geändert werden
müssen. Es wird also auch noch der Vorteil einer erheblichen Zeitersparnis beim Auswechseln
des Messers erzielt, sowie eine genaue Einhaltung des Messervorstandes bei erneutem
Einbau in die Messerwelle.
1. Verfahren zur Herstellung eines nachschleifbaren Messers für Holzzerspanungsmaschinen,
das an der Spanablauffläche angeformte Rippen aufweist, aus denen beim Schliff des
Messers in der Ebene mit der Freifläche liegende Ritzerspitzen zur Spanteilung gebildet
werden, dadurch gekennzeichnet , daß mehrere Einzelprofilstücke (3) mit im wesentlichen
L-förmigem Querschnitt derart miteinander verbunden werden, daß der kurze Schenkel
des L eine Rippe (2) bildet und die langen Schenkel die Schneidkante des Messers bilden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Einzelprofilstücke (3)
unlösbar miteinander verbunden werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Einzelprofilstücke (3)
lösbar miteinander verbunden werden.
4. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Einzelprofilstücke (3)
in demjenigen Bereich (7), der zur Spannung oder Verschraubung des Messers mit dem
Messerhalter in der Messerwelle der Holzzerspanungsmaschine vorgesehen ist, miteinander
verschweißt werden.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die Einzelprofilstücke (3) aus plattiertem Material hergestellt werden, wobei das
nicht härtbare Material der Ritzerspitzen (4) im Schnittbereich vor dem Zusammenfügen
beseitigt wird.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die Einzelprofilstücke (3) mit einem Material ohne Profil, insbesondere Flachstahl,
zu einem Vollschneidemesser zusammengesetzt werden.
7. Messer für Holzzerspanungsmaschinen, das an der Spanablauffläche angeformte Rippen
aufweist, die nach dem Schliff des Messers in der Ebene mit der Freifläche liegende
Ritzerspitzen zur Spanteilung bilden, dadurch gekennzeichnet , daß mehrere Einzelprofilstücke
(3) mit im wesentlichen L-förmigem Querschnitt derart miteinander verbunden sind,
daß die kurzen Schen - kel des L eine Rippe (2) bilden und die langen Schenkel die
Schneidkanten des Messers bilden daß das Messer mit einseitig offenen an seiner Unterkante
angeordneten Langlöchern (12) versehen ist, und daß am geschlossenen Langlochende
eine zentrische Senkung (13) angebracht ist, in die eine lösbare Klemmanordnung eingreift.
8. Messer nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Senkung kegelstumpfförmig
ist.
9. Messer nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Senkung zylindrisch ist.
10. Messer nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Klemmanordnung
aus mindestens einem Federelement, einer axial dazu angeordneten Führungsbuchse mit
Innengewinde und einen in das Gewinde einschraubbaren Klemmkegel oder Klemmzylinder
besteht.
11. Messer nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, da' der Klemmkegel bzw. Klemmzylinder
mit einer Konterschraube arretiert ist.
12. Messer nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Klemmanordnung aus einer
Schraube besteht.