[0001] Die Erfindung betrifft einen Dorn und eine Hülse für die Aufnahme und Übertragung
von Querkräften und den Ausgleich von Schub in Längsrichtung, zur Verbindung von Bauteilen
des Hoch-und Tiefbaues wie Dachplatten, Bodenplatten, Decken, Wänden, Stützen, Stützmauern
oder von Teilen hiervon miteinander oder mit anderen Bauteilen, wofür die Hülse im
einen der zu verbindenden Bauteile, der Dorn im anderen derart einzulassen und zu
befestigen ist, da13 der Dorn und/oder die Hülse aus dem betreffenden Bauteil vorsteht
und der Dorn die Hülse durchdringt. Die Anwendung betrifft in erster Linie Bauteile
aus Beton, ist aber bei anderen Bauteilen nicht ausgeschlossen.
[0002] Dorn und Hülse dienen bekanntlich dazu, Bauteile gegenseitig in ihrer Ebene zu fixieren,
wozu sie imstande sein müssen, in der Querrichtung erhebliche Kräfte aufzunehmen,
während andererseits der Dorn in der Hülse längs frei verschiebbar sein und bleiben
muß, damit sich die Bauteile unter dem Einfluß unterschiedlicher Temperaturen zwanglos
ausdehnen und zusammenziehen können. Daher müssen Dorn und Hülse korrosionsbeständig
sein und über die von Bauten geforderte lange Lebensdauer bleiben, weshalb sie meistens
aus rostfreiem Stahl bestehen, einem kostbaren Material von hoher Festigkeit also.
[0003] Der umgebende Beton besitzt nicht annähernd die gleiche spezifische Belastbarkeit,
weshalb man bisher gezwungen war, Dorne und Hülsen in unverhältnismäßig großer Anzahl
einzulassen, um hierdurch die Betonbelastung in der Grenzschicht um die Dorne und
Hülsen herum in zulässigen Grenzen zu halten. Dies bedeutet aber gleichzeitig mangelhafte
Ausnutzung und Vergeudung des kostbaren, rar werdenden Materials, aus dem die Dorne
und Hülsen bestehen, und Verschwendung von Arbeitszeit.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, hierin Abhilfe zu schaffen, und sie besteht
darin, daß der Dorn und/oder die Hülse außen im Bereich des einzulassenden Teils und
mindestens nahe dessen äußerem Ende mit einer Verstärkung versehen ist, welche eine
größere Oberfläche aufweist als der durch die Verstärkung überdeckte Abschnitt des
Dornes bzw. der Hülse.
[0005] Die Verstärkung verteilt dank ihrer größeren Oberfläche die auftretende Kraft über
eine größere Fläche im Beton, so daß dessen spezifische Belastung kleiner wird, und
zwar ohne daß ein größerer Durchmesser für den Dorn und die Hülse selber zu wählen
wäre, während die Verstärkung nicht aus dem gleichen, kostspieligen Material zu bestehen
braucht; sie ist einbetoniert und dadurch vor Korrosion geschützt, und eine Forderung
bleibender Gleitfähigkeit wie für Dorn und Hülse besteht bei der Verstärkung nicht.
So wird es möglich, gleichzeitig für den Beton und für Dorn und Hülse optimale Materialausnutzung
zu erzielen, d.h. Material und Arbeitskosten einzusparen. Dies hat allerdings noch
weitere Gründe, und aus ihrer Betrachtung wird sich u.a. ergeben, daß die Verstärkung
auch innen gegenüber dem Dorn oder der Hülse nur mäßig beansprucht ist, nämlich weit
weniger als an ihrer Stelle bis dorthin reichender Beton es wäre.
[0006] Ist keine Verstärkung vorgesehen, so verteilt sich die Belastung bei auftretender
Querkraft nicht etwa gleichmäßig über den eingelassenen Teil von Dorn und Hülse, sondern
größtenteils auf einen relativ kurzen Abschnitt nahe dem äußeren Ende des eingelassenen
Teils, mit einer steilen Spitze unmittelbar an der Kante des betreffenden Bauteils.
Diese steile Spitze ist es in erster Linie, die den Beton beansprucht und bisher zu
einer Dimensionierung mit sehr schlechter Materialausnutzung zwang. Die Verstärkung
gemäß der Erfindung, die unter diesen Umständen nur einen relativ kurzen Abschnitt
vom äußeren Ende des eingelassenen Teils an zu überdecken braucht, vermindert dort,
wo der größte Teil der Belastung auftritt, nicht nur die spezifische Beanspruchung,
sondern sie baut obendrein jene steile Belastungsspitze ab.
[0007] Das ist besonders auch dadurch der Fall, daß die Verstärkung eine gewisse Elastizität
besitzt; minimale elastische Formänderungen in der Verstärkung genügen, damit über
ihre Länge sowohl gegenüber dem Dorn oder der Hülse als auch betonseitig die Belastung
weitgehend vergleichmäßigt wird. Kunststoffe besitzen diese Elastizität ohne weiteres,
und die Elastizität von Verstärkungen aus einem metallischen Werkstoff kann durch
geeignete Formgebung gesteigert werden. Die Vergleichmäßigung der Belastung, insbesondere
der Abbau jener steilen Belastungsspitze, entlastet nicht nur den Beton und den Dorn
oder die Hülse, sondern dies kommt auch der Verstärkung selber zugute, so daß an die
Festigkeitseigenschaften des für die Verstärkung zu verwendenden Werkstoffes keine
besonders hohen Anforderungen gestellt werden müssen und manche Kunststoffe dem genügen.
[0008] Man erkennt aus den vorstehenden Ausführungen, daß der Erfindung weit mehr zugrunde
liegt als nur der einfache Gedanke, durch Vergrößerung der Oberfläche die spezifische
Belastung zu vermindern; aber nicht einmal auf dies allein ist die Fachwelt bisher
gekommen, obwohl seit vielen Jahren Bedarf bestanden hat, den oben geschilderten Mangel
schlechter und ungleicher Materialausnutzung und der damit verbundenen Mehrkosten
zu beheben. Man hatte längst erkannt, daß eine bloße Vergrößerung des Durchmessers
von Dorn und Hülse diesen Mangel nicht beheben, sondern verschärfen würde; das Verdienst,
in dieser Richtung weitergedacht zu haben, kommt erst jetzt dem Erfinder zu. Die Erfindung
ist ferner von der Art, daß man sich - nachdem man sie kennen gelernt hat - unwillkürlich
sagt, so müsse man es ja machen, und so hätte man es eigentlich schon immer machen
sollen. Es wäre naiv, daraus zu folgern, diese Lösung des Problems sei "selbstverständlich";
vielmehr ist dies ein gewichtiges Indiz für eine besonders gute Erfindung und für
eine verdienstvolle erfinderische Leistung.
[0009] Die Erfindung schließt auch die Möglichkeit ein, die Verstärkung nur auf dem Dorn
oder nur auf der Hülse vorzusehen. Dies kommt dann in Betracht, wenn die beiden betreffenden
Bauteile aus Stoffen mit sehr verschiedenen Festigkeitseigenschaften bestehen; die
Verstärkung wird man dann in dem Bauteil mit geringerer spezifischer Belastbarkeit
seines Materials anordnen.
[0010] Die Verstärkung kann in verschiedener Weise zweckmäßig gestaltet sein; so kann sie
außen zylindrisch oder kubisch sein oder die Form von Rippen oder eines Körpers mit
Rippen haben, die besonders elastisch gestaltet werden können, und den von ihr überdeckten
Abschnitt des Dornes oder der Hülse ganz oder teilweise umgeben.
[0011] In Anwendungsfällen, in denen mit besonders hohen Belastungen zu rechnen ist, ist
es vorteilhaft, wenn die Verstärkung außen kegelstumpfförmig oder pyramidenstumpfförmig
ist, den von ihr überdeckten Abschnitt des Dornes oder der Hülse ganz oder teilweise
umgibt und dengrößeren Durchmesser am äußeren Ende des einzulassenden Teils des Dornes
bzw. der Hülse aufweist. Dort wird die erwähnte, steile Belastungsspitze durch die
Verstärkung zwar abgebaut, aber auch bei guter Elastizität der Verstärkung muß man
immer noch damit rechnen, daß die Belastung dort um 20 bis 25 % großer ist, wenn der
Durchmesser der Verstärkung mäßig und längs gleichbleibend ist. Die kegel- oder pyramidenstumpfförmige
Ausbildung besitzt demgegenüber den Vorteil, daß die spezifische Belastung dank größerer
Oberfläche an der Stelle der größten Belastung und dort erhöhter Elastizität über
die Länge der Verstärkung konstant ausfällt. Es ist bemerkenswert und ein Vorzug der
Erfindung, daß die Vergleichmäßigung der spezifischen Belastung nicht nur außen gegenüber
dem Beton, sondern zumindest annähernd auch innen zwischen der Verstärkung und dem
Dorn oder der Hülse eintritt, dank der Rolle der Verstärkung als elastisches Zwischenglied
mit im Falle der kegel- oder pyramidenstumpfförmigen Ausbildung nach außen hin zunehmender
Nachgiebigkeit. Die ohne Verstärkung an der Bauteilkante konzentrierte Einspannstelle
des Dornes bzw. der Hülse wird durch die Verstärkung über einen längeren Abschnitt
verteilt, und bei der kegel- oder pyramidenstumpfförmigen Ausbildung setzt sie noch
sanfter ein.
[0012] Es liegt nun zugleich auch nahe, daß man im Falle unterschiedlicher Belastbarkeiten
der Bauteile einerseits im Material von geringerer Belastbarkeit eine kegel- oder
pyramidenstumpfförmige, andererseits eine zylindrische oder kubische Verstärkung vorsehen
kann. Ferner ergibt sich ohne weiteres, daß man eine Verstärkung, welche die Form
von Rippen oder eines Körpers mit Rippen hat, auch derart gestalten kann, daß sie
am einen, äußeren Ende eine größere Oberfläche als am anderen besitzt.
[0013] Unter den Kunststoffen, aus denen die Verstärkung bestehen kann, ist vor allem Kunstharz
mit oder ohne Füllstoff sowie ein Mörtel auf Zementbasis mit oder ohne Kunststoffzusatz
zu erwähnen. Beim Kunstharz kann es sich u.a. um ein Epoxydharz handeln, z.B. Bisphenol-A-Epichlorhydrin
mit einem tertiären Amin als Härter, was zwar höhere Temperaturen zur Härtung erfordert,
aber deren Anwendung ist zur Abkürzung der Härtungsdauer auch bei Epoxydharzen zu
empfehlen, die bei Raumtemperatur zu härten vermögen. Als Füllstoff dafür kommt für
gewöhnlich Quarzsand, im Falle besonders hoher Festigkeitsanforderungen auch nadelförmiges
Aluminiumoxyd in Betracht. Es gibt auch geeignete thermoplastische Kunststoffe, welche
hohe Anforderungen an die mechanischen Eigenschaften und an die Alterungsbeständigkeit
erfüllen, aber leider sind sie noch relativ kostspielig. Die Entwicklung auf diesem
Gebiet ist im Fluß, so daß in Zukunft mit noch größerer Auswahl an geeigneten Kunststoffen
zu rechnen ist. Die Verstärkung aus Kunststoff kann auf irgend eine Weise aufmontiert,
z.B. aufgeklebt sein, der Dorn und die Hülse können hiermit aber auch umgossen sein.
[0014] Ferner kann die Verstärkung auch aus einem metallischen Werkstoff bestehen und dann
aufgeschweißt, aufgelötet, aufgenietet, aufgeschraubt oder aufgeklebt sein; hinsichtlich
Festigkeit der Verbindung bestehen auch im letzteren Falle keine Bedenken, und u.a.
bei dieser Befestigungsweise wird eine hohe Erwärmung des Dorn- und Hülse-Materials
und somit die Gefahr einer Verschlechterung seines Gefüges vermieden bzw. ein dies
wieder korrigierendes Nachglühen eingespart.
[0015] Da die Querbelastung des Dornes und der Hülse grundsätzlich anschließend ans äußere
Ende des eingelassenen Teils am größten ist und dann weiter hinten stark abnimmt,
hätte es keinen Zweck, Dorn und Hülse unverhältnismäßig tief einzulassen und entsprechend
lang auszuführen; die Belastung würde dann nicht mehr über eine größere Länge verteilt,
und es entstünde unnützer Aufwand an teurem Material. Versuche unter den verschiedensten
Bedingungen haben gezeigt, daß die Länge des einzulassenden Teils von Dorn und Hülse
dann optimal bemessen ist, wenn sie ungefähr gleich dem Siebenfachen des Dorndurchmessers
ist. Die optimale Länge der Verstärkung läßt sich nicht einfach im Verhältnis zum
Dorndurchmesser angeben, weil hierfür auch der Durchmesser, die Form und die Materialeigenschaften
der Verstärkung eine Rolle spielen; bei üblichen Dorndurchmessern ergibt sich eine
optimale Länge von 7 bis 1D cm, was im übrigen nicht kritisch ist.
[0016] Auf der Verstärkung des Dornes oder auf der Hülse kann am äußeren Ende des einzulassenden
Teils eine Befestigungsplatte angebracht sein, die im Baufach auch "Nagelplatte" genannt
wird. In diesem Zusammenhang erscheint es angebracht, auf den Einbau des Dornes und
der Hülse einzugehen, zumal deren Gestaltung hierdurch mitbestimmt ist; hierfür sei
angenommen, daß die in einem ersten Bauteil an seiner Kante einzulassenden Hülsen
je eine Befestigungsplatte tragen, und daß in einem zweiten, benachbarten Bauteil
die entsprechenden Dorne einzulassen sind. Man stellt die Verschalung des ersten Bauteils
her, nagelt die Hülsen an den vorgesehenen Stellen mit ihren Befestigungsplatten von
innen gegen die Verschalung, bringt ggf. die Armierung und sodann den Betonmörtel
ein und entfernt nach dessen Abbinden die Verschalung. Dann steckt man die zugehörigen
Dorne in die einbetonierten Hülsen, stellt Fugenisolation und Verschalung für den
zweiten Bauteil her, bringt ggf. die Armierung und sodann den 8etonmörtel ein und
entfernt nach dessen Abbinden die Verschalung. Schließt sich an den zweiten Bauteil
ein weiterer, mit Dornen und Hülsen zu verbindender Bauteil an, so bringt man in der
diesem benachbarten Verschalungsseite des zweiten Bauteils die vorgesehenen Hülsen
wie zuvor beschrieben an, und das Einbauverfahren setzt sich entsprechend fort.
[0017] Wie viele Dorne und Hülsen einzubauen bzw. in welchen Abständen sie anzuordnen sind,
dies anhand der Belastung und des Fugenspiels jeweils zu entscheiden, ist Sache der
Baustatiker. Dagegen kann hier die Regel angegeben werden, daß die Betonschicht-Dicke
rings um den Dorn oder die Hülse mindestens viermal so groß wie der Dorndurchmesser
sein soll. Muß dieser Wert unterschritten werden, so empfiehlt es sich, zur Verteilung
der Beton-Beanspruchung über einen größeren Abschnitt eine Stützarmierung einzubauen.
[0018] Damit Zementmilch und andere Fremdkörper nicht eindringen können, ist es zweckmäßig,
wenn die äußere Öffnung der Hülse oder der Befestigungsplatte eine nach dem Einbau
leicht entfernbare Abdeckung aufweist, z.B. eine aufgeklebte Folie, und wenn die Hülsenbohrung
am anderen Ende verschlossen ist.
[0019] Der Dorn und die Bohrung der Hülse haben meistens einen kreisrunden Querschnitt,
aber dieser kann auch anders gewählt sein, z.B. quadratisch, rechteckig, mehreckig
oder oval; die äußere Gestalt der Hülse spielt in diesem Zusammenhang keine Rolle,
und im übrigen wird man sich danach richten, was an Stangen- und Rohrmaterial erhältlich
ist.
[0020] Auch der Dorn kann als rohrförmiger Hohlkörper ausgebildet sein. Bei gleichem Außendurchmesser
ist dann zwar die zulässige Scher- und Biegebeanspruchung kleiner, aber die an der
Einspannstelle auftretende maximale Beanspruchung ist dank der Wirkung der Verstärkung
ebenfalls kleiner. Man kann einen rohrförmigen Dorn sogar relativ dünnwandig ausführen,
wenn man angesichts mäßiger Belastung Material sparen will; andererseits ist es oft
möglich, bei hoher Belastung einen etwas größeren Durchmesser in Kauf zu nehmen. Ein
Rohr besitzt gegenüber Vollmaterial von gleichem Querschnitt den Vorteil eines größeren
Widerstandsmoments und kleinerer Flächenpressung in dem umge
- benden Körper, und letzteres hat auch Einfluß auf die ScherFestigkeit, mag diese
auch überwiegend vom Querschnitt abhängen. Das Abscheren wird nämlich durch Überschreiten
der zulässigen Flächenpressung [spezifischen Belastung] und demzufolge plastische
Deformation an der Oberfläche des Gegenstandes eingeleitet, sobald dort die Streckgrenze
überschritten wird; so kommt es, daß ein Rohr eine größere Scherfestigkeit besitzt
als ein Vollstab von gleichem Querschnitt und Material.
[0021] Die beigefügten Zeichnungen stellen den Gegenstand der Erfindung anhand einiger als
Beispiele ausgewählter Ausführungsformen dar, und zwar
Fig. 1 und 2 Hülse und Dorn einer ersten Ausführungsform in Ansicht,
Fig. 3 und 4 Hülse und Dorn einer zweiten Ausführungsform in Ansicht,
Fig. 5 den Gegenstand von Fig. 1 in perspektivischer Darstellung,
Fig. 6 den Gegenstand von Fig. 2 in perspektivischer Darstellung,
Fig. 7 und 8 Hülse und Dorn einer dritten Ausführungsform in Ansicht,
Fig. 9 und 1D Hülse und Dorn einer vierten Ausführungsform im Schnitt,
Fig. 11 den Gegenstand von Fig. 10 in perspektivischer Darstellung,
Fig. 12 den Gegenstand von Fig. 8 in perspektivischer Darstellung.
[0022] Den Figuren 1 bis 4 und 7 bis 10 gemeinsam ist, daß eine Bauteilkante K angedeutet
ist; dies stellt klar, wie weit der jeweils dargestellte Gegenstand in den Bauteil
einzulassen ist.
[0023] In Fig.1 und 2 erkennt man eine Hülse 11 mit einer Verstärkung 12 und einer Befestigungsplatte
13 sowie einen in die Hülse 11 passenden Dorn 14 mit einer Verstärkung 15. Die Verstärkungen
12 und 15 sind außen kegelstumpfförmig, daher gemäß den weiter oben gegebenen Hinweisen
für hohe Belastungen oder in Bauteilen aus nicht sehr festem Material besonders geeignet
und z.B. aus einem Epoxydharz mit Quarzsandfüllung bestehend, mit dem die darin befindlichen
Teile umgossen sind, und das dann gleich auch die Halterung der Befestigungsplatte
13 übernehmen kann, die anderenfalls mit der Hülse 11 in anderer bekannter Weise zu
verbinden wäre.
[0024] Zur besseren Veranschaulichung ist der Gegenstand von Fig.1 in Fig.5, derjenige von
Fig.2 und Fig.6 perspektivisch dargestellt; in Fig.5 erkennt man in der Befestigungsplatte
13 vier Löcher, durch welche man die Befestigungsplatte beim Einbau in die Verschalung
des Bauteils nagelt.
[0025] Fig.3 und 4 zeigen eine zweite Ausführungsform mit einer Hülse 21 mit einer Verstärkung
22 und einer Befestigungsplatte 23 sowie einem in die Hülse passenden Dorn 24 mit
einer Verstärkung 25. Der einzige bemerkenswerte Unterschied gegenüber Fig.1 und 2
besteht darin, daß die Verstärkungen 22 und 25 in diesem Falle außen zylindrisch sind.
Fig.3 und 4 würden nicht anders aussehen, wenn der Querschnitt der Verstärkungen 22
und 25 außen quadratisch oder rechteckig begrenzt wäre, und auch dies würde eine zweckmäßige
Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes darstellen.
[0026] Fig. 7 und B zeigen eine dritte Ausführungsform mit einer Hülse 31 mit einer Verstärkung
32 und einer Befestigungsplatte 33 sowie einem in die Hülse 31 passenden Dorn 34 mit
einer Verstärkung 35. In diesem Falle haben die Verstärkungen 32 und 35 aus Kunststoff
oder Metall die Form eines Körpers mit Rippen, was aus Fig.12 anschaulich wird, die
den Gegenstand von Fig.B perspektivisch darstellt. Rippenrohre sind handelsüblich;
hieraus beispielsweise kann man die Verstärkungen 32 und 35 durch einfaches Abstechen
herstellen und dann z.B. aufkleben.
[0027] Ein Vergleich zwischen den Figuren 1 bis 4 legt es nahe, daß man auch den Körper
mit Rippen so gestalten kann, daß er selber am äußeren Ende einen größeren Durchmesser
besitzt und/oder seine Rippen dort weiter ausladen, um hierdurch die Belastung zu
vergleichmäßigen und eine höhere Belastbarkeit zu erzielen. Relativ dünne Rippen erhöhen
die Gesamt-Elastizität des Körpers mit Rippen, wovon man zumal bei Ausführung aus
Metall leicht Gebrauch machen kann; in diesem Falle kann er z.B. ein Guß- oder Spritzgußteil
sein.
[0028] Fig.9 und 10 zeigen im Schnitt eine vierte Ausführungsform mit einer Hülse 41 mit
einer Verstärkung 42 sowie einem in die Hülse 41 passenden Dorn 44 mit einer Verstärkung
45, die eine Befestigungsplatte 43 trägt. Die Verstärkungen 42 und 45 sind in diesem
Falle Hohlkörper, was die Schnittdarstellung deutlich zeigt; Fig.11 veranschaulicht
zudem den Gegenstand von Fig.10 in perspektivischer Darstellung.
[0029] Waren bei den vorigen Ausführungsformen gegenüber der jeweiligen Bauteilkante K vorstehende
Dorne und bündige Hülsen vorgesehen, so ist es bei der Ausführung nach Fig.S und 10
umgekehrt: Dort steht gegenüber der jeweiligen Bauteilkante K die Hülse vor und ist
der Dorn bündig damit. Dies bedingt, daß um den Dorn 44 auf eine gewisse Tiefe ein
Spalt von ringförmigem Querschnitt frei bleiben muß, damit sich dort die Hülse 41
über den Dorn 44 schieben kann. Bei der Ausführung nach Fig.10 ist die Verstärkung
45 gleichzeitig dazu ausgenutzt, diesen Spalt freizuhalten, indem sie am äußeren Ende
offen ausgeführt ist. Die Kegelstumpfform der Verstärkung 45 dient in diesem Falle
nicht nur wiederum der Vergleichmäßigung der Belastung und Erhöhung der Belastbarkeit
wie zuvor bei den Ausführungen nach Fig.1 und 2, sondern zusätzlich auch der Versteifung
der Verstärkung 45, was von Vorteil ist, da sie, nur am einen Ende auf dem Dorn 44
befestigt, im übrigen freitragend ist. Dies ist bei der Verstärkung 42 nicht der Fall,
weshalb man sie der Einfachheit halber auch mit über ihre Länge gleichbleibendem Durchmesser
ausführen kann, wie dort gezeichnet und sofern die dortige Belastung es zuläßt. Bei
dünnwandiger Ausführung sind die Verstärkungen 42 und 45 vorzugsweise aus Metall hergestellt,
samt der BeFestigungsplatte 43 je nach jeweiliger Zweckmäßigkeit einteilig oder aus
mehreren Teilen zusammengesetzt und z.B. aufgeklebt.
[0030] Kann man, wie gezeigt, den Dorn oder die Hülse gegenüber der jeweiligen Bauteilkante
K vorstehen lassen, so ist es damit nahegelegt, daß man auch den Dorn und die Hülse
vorstehen lassen kann. Dies kann zu mehreren Vorteilen führen. So braucht, verglichen
mit der Ausführungsform nach Fig.S und 1D, der ringförmige Spalt um den Dorn 44 nicht
so tief und die Verstärkung 45 nur auf ein weniger langes Stück freitragend zu sein;
ferner verlegt dies den Schwerpunkt der zwischen Dorn und Hülse auftretenden Querkräfte
genau auf die Fuge zwischen den beiden betreffenden Bauteilen, so daß die Querkräfte
auf Dorn und Hülse mit gleichem Hebelarm wirken. Einzelheiten einer solchen Ausführungsform
ergeben sich aus den gezeigten Figuren auf naheliegende Weise.
1. Dorn und Hülse für die Aufnahme und Übertragung von Querkräften und den Ausgleich
von Schub in Längsrichtung, zur Verbindung von Bauteilen des Hoch- oder Tiefbaues
wie Dachplatten, Bodenplatten, Decken, Wänden, Stützen, Stützmauern oder von Teilen
hiervon miteinander oder mit anderen Bauteilen, wofür die Hülse im einen der zu verbindenden
Bauteile, der Dorn im anderen derart einzulassen und zu befestigen ist, daß der Dorn
und/oder die Hülse aus dem betreffenden Bauteil vorsteht und der Dorn die Hülse durchdringt,
dadurch gekennzeichnet ,
daß der Dorn [14, 24, 34, 44] und/oder die Hülse [11, 21, 31, 41] außen im Bereich
des einzulassenden Teils und mindestens nahe dessen äußerem Ende mit einer Verstärkung
[12, 22, 32, 42, 15, 25, 35, 45] versehen ist, welche eine größere Oberfläche aufweist
als der durch die Verstärkung überdeckte Abschnitt des Dornes bzw. der Hülse.
2. Dorn und Hülse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Verstärkung [22,
25, 32, 35, 42] außen zylinderförmig oder kubisch ist oder die Form von Rippen oder
eines Körpers mit Rippen hat und den von ihr überdeckten Abschnitt ganz oder teilweise
umgibt.
3. Dorn und Hülse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß 1 die Verstärkung [12,
15, 45] außen kegelstumpfförmig oder pyramidenstumpfförmig ist, den von ihr überdeckten
Abschnitt ganz oder teilweise umgibt und den größeren Durchmesser am äußeren Ende
des einzulassenden Teils aufweist.
4. Dorn und Hülse nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
Verstärkung [12, 22, 32, 15, 25, 35] aus einem Kunstharz mit oder ohne Füllstoff oder
aus einem Mörtel auf Zementbasis mit oder ohne Kunststoff besteht und aufmontiert
ist, oder daß der Dorn [14, 24, 34] bzw. die Hülse [11, 21, 31] hiermit umgossen ist.
5. Dorn und Hülse nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
Verstärkung [32, 42, 35, 45] aus einem metallischen Werkstoff besteht und aufgeschweißt,
aufgelötet, aufgenietet, aufgeschraubt oder aufgeklebt ist.
6. Dorn und Hülse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ihr einzulassender
Teil eine Länge aufweist, welche ungefähr gleich dem Siebenfachen des Dorn-Durchmessers
ist, und daß die Verstärkung [12, 22, 32, 42, 15, 25, 35, 45] ca. 7 bis 10 cm lang
ist.
7. Dorn und Hülse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß auf der Verstärkung
[45] des Dornes [44] oder auf der Hülse [11, 21, 31] am äußeren Ende des einzulassenden
Teils eine Befestigungsplatte [13, 23, 33, 43] angebracht ist.
8. Dorn und Hülse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die äußere Öffnung
der Hülse [11, 21, 31, 41] oder der Befestigungsplatte [13, 23, 33, 43] eine Abdeckung
aufweist, welche ein Eindringen von Zementmilch und anderen Fremdkörpern verhindert
und nach dem Einbau leicht entfernbar ist, und daß die Hülsenbohrung am entgegengesetzten
Ende verschlossen ist.
9. Dorn und Hülse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Dorn [14, 24, 34,
44] und die Bohrung der Hülse [11, 21, 31, 41] einen kreisrunden, quadratischen, rechteckigen,
mehreckigen oder ovalen Querschnitt besitzt.
10. Dorn und Hülse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Dorn [14, 24,
34, 44] als rohrförmiger Hohlkörper ausgebildet ist.