[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Ausrüsten von Textilgut aus natürlicher
oder regenerierter Cellulose, das mit flüssigem Ammoniak vorbehandelt worden ist,
unter Verwendung von N-Monomethylol- oder N-Monoalkoxymethyl-Verbindungen der 4-Hydroxy-
oder 4-Alkoxy-5,5-dimethylpropy- lenharnstoffe als Ausrüstungsmittel.
[0002] Mit "Ausrüsten" ist das Krumpf- und Knitterfest-Ausrüsten - auch "Pflegeleicht-Ausrüsten"
genannt - gemeint. Dieses erfolgt mit Aminoplastbildnern, also Stoffen, die am Stickstoff
methylolierte Amidgruppen enthalten, wie vor allem methylolierter Harnstoff und dessen
Derivate, methyloliertes Melamin und methyloliertes Carbamat. Beim "Härten" oder "Fixieren"
reagieren die N-Methylolgruppen unter dem Einfluß von Hitze und Katalysatoren mit
den Hydroxylgruppen der Cellulose unter Acetalbildung und Vernetzung. Dabei läßt es
sich normalerweise kaum vermeiden, daß die mechanische Festigkeit der Cellulose erheblich
sinkt. Z.B. sind Reißfestigkeitsverluste in der Größenordnung von 30 bis 40 % und
mehr an der Tagesordnung. Das ist ein schwerwiegender Nachteil der (im Hinblick auf
die Krumpf- und Knitterfestigkeit bei den heutigen Ansprüchen unerläßlichen) Textilausrüstung.
Er kommt natürlich bei rein cellulosischen Textilien, d.h. bei Geweben und Gewirken,
die ausschließlich aus natürlicher oder regenerierter Cellulose, also vor allem ausschließlich
aus Baumwolle, Leinen, Reyon oder Zellwolle bestehen, deren Festigkeit sich also nicht
auf mitverarbeitete Kunstfasern stützen kann, ganz besonders stark zum Tragen. Hinzu
kommt generell, also nicht nur bei rein cellulosischen Textilien, eine mehr oder weniger
störende Verhärtung des textilen Griffs durch die Ausrüstung.
[0003] Es hat nicht an Versuchen gefehlt, diese Probleme zu lösen. Beispielsweise sind in
der DE-PS 14 69 269 und der US-PS 35 02 672 doppelt methylolierte cyclische Harnstoffe
der Formel I

in der die Reste R
1 bis R
6 Wasserstoffatome oder niedermolekulare Alkylreste sind, als Textilausrüstungsmittel
vorgeschlagen worden. Sie haben zwar gewisse Vorteile (z.B. im Hinblick auf Hydrolysebeständigkeit,
Lichtechtheit von Färbungen und Chlorechtheit), vermögen aber die beiden genannten
Probleme hinsichtlich der mechanischen Festigkeit und des Griffs nicht befriedigend
zu lösen.
[0004] Es sind auch schon Ausrüstungsmittel auf der Basis von Verbindungen der Formel II

in der R
1 einen Alkylrest mit 1 bis 18 Kohlenstoffatomen, R
2, R
3 und R
6 Wasserstoffatome oder niedermolekulare Alkylreste und R
4 und R
5 niedermolekulare Alkylrest e bedeuten, vorgeschlagen worden (vgl. DE-OS 20 06 516).
Sie sind zwar in der Lage, die beiden genannten Probleme weitgehend zu lösen, doch
haben sich die damit erzielbaren Ausrüstungseffekte in der Praxis als unzureichend
erwiesen.
[0005] Eine Möglichkeit, die mechanische Festigkeit (neben anderen wichtigen Eigenschaften,
wie Glanz und Glätte) von Textilien aus Cellulose zu erhöhen, besteht im Mercerisieren
oder Laugieren, d.h. einer Behandlung mit konzentrierter heißer Lauge mit bzw. ohne
mechanische Behandlung. Eine neuerdings vor allem in den USA sich immer mehr in die
Praxis einftihrende Variante dieses alten Verfahrens besteht im Ersatz der Lauge durch
flüssiges Ammoniak (vgl. z.B. die US-Patentschriften 19 98 551, 34 06 006, 35 60 140
und 10 65 514 sowie die DE-OS 25 23 433; ferner J.Müller, Chemiefasern und Textilindustrie
25 (1975), 5, Seite 449-450 und K.Bredereck, Textilveredelung 13 (1978), 12, Seite
498 bis 506). Das derzeit wichtigste Verfahren auf dieser Basis ist das SANFOR-SET-Verfahren
der Sanforized Company, USA. Mit diesen Verfahren läßt sich beispielsweise die Reißfestigkeit
cellulosischer Textilien um größenordungsmäßig 10-15 % verbessern. Das genügt jedoch
nicht, um die Reißfestigkeitsverluste in der Größenordnung von 40 % bei der anschließenden
Pflegeleichtausrüstung soweit auszugleichen, daß die End-Reißfestigkeit ausreichte.
[0006] Der Erfindung lag daher die Aufgabe zugrunde, ein Ausrüstungsverfahren für mit flüssigem
Ammoniak vorbehandelte Textilien aus Cellulose zu entwickeln, das hohe Ausrüstungseffekte
(Verbesserung der Krumpf- und Knitterfestigkeit) mit möglichst geringem Einfluß auf
den textilen Griff und vor allem auf die Reißfestigkeit verbindet.
[0007] Diese Aufgabe wird durch das Verfahren nach dem Anspruch weitgehend gelöst: Man erhält
ausreichende Niveaus der Glättebilder (nach Monsanto), Trocken- und Naßknittererholungswinkel
und niedrige Krumpfwerte, ohne daß dabei wesentliche Reißfestigkeitsverluste gegenüber
der Ware vor der Ammoniakbehandlung entstünden. Die Gesamtheit der Eigenschaften der
erfindungsgemäß ausgerüsteten Ware ist günstiger als bei Ausrüstungen nach bekannten
Verfahren.
[0008] Die Stoffe der Formel III des Anspruchs können durch Umsetzung von Harnstoff mit
Isobutyraldehyd und Formaldehyd im Molverhältnis 1:1:1 in wäßriger Lösung oder in
einen Alkohol der Formel R
2OH und in Gegenwart ein er nicht oxydierenden Mineralsäure bei Temperaturen zwischen
30 und 120°C und anschließende weitere alkalische Umsetzung mit 1 Mol Formaldehyd
hergestellt werden. Die dabei entstehende Monomethylolverbindung kann mit einem Alkohol
R
1OH im sauren Medium veräthert werden. Wie sich aus der Bedeutung von R
2 in Formel III ergibt, kann der Alkohol
R2OH auch ein Glykol der Formel

mit R
3 gleich Wasserstoff oder Methyl sein. Hierbei wird R
3 = Methyl weniger bevorzugt gegenüber R
3 = Wasserstoff oder eine Mischung von Wasserstoff und Methyl. Insbesondere soll R
3 nicht ausschließlich Methyl darstellen, wenn R
1 Propyl ist, weil dann das gesamte Molekül nicht mehr ausreichend wasserlöslich wäre.
Ausreichende Wasserlöslichkeit der Verbindungen der Formel III ist selbstverständlich
Voraussetzung für ihre Brauchbarkeit.
[0009] Die Synthese verläuft also völlig analog der bekannten Synthese der Stoffe der Formel
I, jedoch mit entsprechend weniger Formaldehyd, so daß nur die Monomethylolverbindung
entsteht. B.ei der Methylolierung mit einen Mol Formaldehyd entsteht, wie die Kernresonanzspektralanalyse
zeigt, fast ausschließlich die 1-Monomethylolverbindung, und nur in untergeordneter
Menge die 3-Monomethylolverbindung und/oder die 1,3-Dimethylolv erbindung neben nicht
methylolierter Ausgangsverbindung. Mit "Stoffen der Formel III" ist das tatsächlich
vorliegende Reaktionsgemisch mit im Mittel einer Methylolgruppe geneint. Es entspricht
wie gesagt weitgehend, aber nicht 100 %ig der Formel III, doch soll diese Definition
auch für den (unwahrscheinlichen) Fall gelten, daß sich die Formel III spät er als
falsch erweisen sollt e.
[0010] Als Beispiele für so erhältliche Stoffe der Formel III seien genannt: N-Monoethoxymethyl-4-ethoxy-5,5-dimethyl--propylenharnstoff,
N-Monomethoxyethoxymethyl-4-methoxy- ethoxy-5,5-dimethyl-propylenharnstoff und, wegen
ihrer leichten Zugänglichkeit bevorzugt, N-Monomethylol-4--hydroxy-5,5-dimethyl-propylenharnstoff
(IV), N-Monomethylol-4-methoxy-5,5-dimethyl-propylenhernstoff (V) und N-Monomethoxymethyl-4-methoxy-5,5-dimethyl-propylenharn-
stoff (VI).

[0011] Die Ausrüstungsmittel der Formel III kommen als 40 bis 60 %ige wäßrige Lösungen oder
Dispersionen in den Handel und werden zur Anwendung mit Wasser verdünnt. Sie haben
sich auf Textilgut aus Cellulose, das mit Ammoniak vorbehandelt worden ist, besonders
bewährt. Sie können nach den für die Applikation von N-Methylolverbindungen auf Textilgut
üblichen Verfahren verwendet werden. Es handelt sich dabei um Verfahren, bei denen
das auszurüstende Gut mit ein er wäßrigen Lösung oder Dispersion des Ausrüstungsmittels
und eines sauren oder potentiell sauren Katalysators imprägniert und mit den Ausrüstungsmittel
wie eingangs beschrieben umgesetzt wird, wobei diese Umsetzung (Fixieren, Härten)
entweder im nassen Zustand des Textilgutes durchgeführt werden kann oder aber zwischen
dem Imprägnieren und der chemischen Umsetzung eine teilweise oder vollständige Trocknung
des Textilgutes und gewünschtenfalls eine längere Lagerung und/oder eine Verarbeitung
zu Kleidungsstücken im imprägnierten, aber noch nicht oder noch nicht vollständig
umgesetzten Zustand vorgenommen werden kann.
[0012] Die Konzentration des Ausrüstungsbades an Stoffen der Formel III liegt im allgemeinen
zwischen 40 und 200 g/l. Vorzugsweise bedient man sich für das Imprägnieren eines
Foulards. Das getränkte Gut befreit man in bekannt er Weise durch Abquetschen von
überschüssiger Imprägnierflüssigkeit. Der Faserauftrag an Stoffen der Formel III soll
im Bereich von 50 bis 100, vorzugsweise 60 bis 70 Gaw.-%, bezogen auf das auszurüstende
Textilgut, liegen.
[0013] Man erhitzt das imprägnierte Fasergut zum Fixieren in Gegenwart saurer oder potentiell
saurer Katalysatoren auf eine Temperatur von 110 bis 230°C, vorzugsweise auf 120 bis
210°C. Im allgemeinen ist unter diesen Bedingungen die Umsetzung in 10 sec bis 6 min,
vorzugsweise in 20 sec bis 2 min beendet.
[0014] Saure oder potentiell saure Katalysatoren sind für die Zwecke der Ausrüstung mit
N-Methylol- bzw. N-Alkoxymethylverbindungen bekannt und gebräuchlich. Als solche kommen
dort wie für das erfindungsgemäße Verfahren beispielsweise in Betracht: anorganische
und organische Säuren, wie Schwefelsäure, Salzsäure, Phosphorsäure, Borsäure, Oxalsäure,
und Salze, die sauer reagieren oder die, beispielsweise durch Hydrolyse, während ihrer
Verwendung Säaren bilden, z.B. Ammoniumsalze starker Sätren, Magnesiumchlorid, Zinkchlorid
und Zinknitrat. Auch Mischungen mehrerer Katalysatoren können oft mit Vorteil verwendet
werden. Die Umsetzung der Stoffe der Formel III mit dem Textilgut wird, wie erwähnt,
in Gegenwart dieser Katalysatoren durchgeführt. Das kann man bewerkstelligen, indem
man vor oder nach dem Imprägnieren des auszurüstenden Gutes mit den neuen Stoffen
die Katalysatoren, vorzugsweise in Form wäßriger Lösungen, auf dieses aufbringt. Vorzugsweise
gibt man aber die Katalysatoren unmittelbar in das die Stoffe der Formel III enthaltende
Imprägnierbad. Im allgemeinen haben sich für die Ausrüstung Katalysatorkonzentrationen
zwischen 1 und 40 g/l bewährt.
[0015] Zusammen mit den erfindungsgemäß einzusetzenden neuen Ausrüstungsmitteln können auch
die üblichen Hydrophobier-, Weichmachungs-, Egalisier-, Netz- und Appreturmittel,
mitverwendet werden. Hydrophobiermittel sind z.B. aluminium-oder zirkonhaltige Paraffin-Wachs-Emulsionen
sowie siliconhaltige Zubereitungen. Als Weichmachungsmittel seien Oxäthylierungsprodukte
von höheren Fettsäuren, Fettalkoholen oder Fettsäureamiden, höhermolekulare Polyglykol-
äther, höhere Fettsäuren, Fettalkoholsulfonate, N-Stearylharnstoffverbindung en und
Stearylamidomethylpyridiniumchlorid genannt. Als Egalisiermittel können beispielsweise
wasserlösliche Salze von sauren Estern mehrbasiger Säuren mit Äthylenoxid- oder Propylenoxid-Addukten
längerkettiger oxalkylierbarer basischer Grundstoffe verwendet werden. Netzmittel
sind beispielsweise Salze der Alkylnarhthalinsulfonsäuren, die Alkalisalze des sulfonierten
Bernstein- s äur edioetyl est ers und di e Anlag erungs produkt e von Alkylenoxiden
an Fettalkohole, Alkylphenole, Fettamine und dergleichen. Als Appreturmittel kommen
beispielsweise Celluloseäther oder -ester und Alginate in Betracht, außerdem Lösungen
oder Dispersionen synthetischer Polymerisat e und Polykondensate, z.B. von Polyäthylen,
Polyamiden, oxäthyliertaen Polyamiden, Polyvinyläthern, Polyvinylalkoholen, Polyacrylsäure
oder deren Estern und Amiden sowie von entsprechenden Polymethacrylv erbindungen,
Polyvinylpropionat, Polyvinylpyrrolidon, von Mischpolymerisaten, z.B. von solchen
aus Vinylchlorid und Acrylsäureestern, aus Butadien und Styrol bzw. Acrylnitril oder
aus 1,1-Dichlorsthylen, β-Chloralkylacrylsäureestern oder Vinyl äthyläther und Acrylsäureamid
oder den Amiden der Crotonsäure oder Maleinsäure oder aus N-Methylolmethacrylsäureamid
und anderen polymerisierbaren Verbindungen. Diese zusätzlichen Hilfsmittel werden
im allgemeinen in Mengen von 0,3 bis 4 %, vorzugsweise 1 bis 2,5 %, bezogen auf das
Gewicht des trockenen Textilgutes, angewendet; in besonderen Fallen kann man diese
Mengen auch überschreiten.
[0016] Das erfindungsg emäß e V erfahr en ergibt bei ein en mit Ammoniak vorbehandelten
Textilgut aus Cellulose Ausrüstungen, die eine ausreichende Krumpf- und Knitt erfestigkeit
bei hoher Chlorbestsndigkeit vermitteln, den textilen Griff nicht wesentlich beeinflußen
und eine für Gebrauchszwecke ausreichende Hydrolysebestandigkeit bei Reißfestigkeitsverlusten
von selten mehr als 20 %, bezogen auf die Reißfestigkeit der mit Ammoniak vorbehandelten
Ware, aufweisen. Weitere vorteilhafte Eigenschaften gehen aus den Beispielen hervor.
[0017] Di e Erfindung wird nachstehend anhand von Beispielen näher erläutert. Di e in den
Beispielei genannten Teile und Prozente beziehen sich, sofern nicht anders vermerkt,
auf das Gewicht.
Beispiel 1
[0018] Nachstehend genannte wäßrige Lösungen wurden hergestellt unter Verwendung einer Verbindung
der Formel III als Ausrüstungsmittel, wobei R
1 für Wasserstoff und R
2 für eine praktisch äquimolare "Mischung" von Wasserstoff und Methyl steht. Die Verbindung
wird wie folgt hergestellt:
Eine Mischung aus 1070 Teilen Methanol, 500 Teilen Harnstoff, 625 Teilen einer 40
%igen wäßrigen Formaldehydlösung und 40 Teilen 50 %iger wäßriger Natronlauge wird
1 Std. bei 50°C in einem Rührgefäß gerührt. Der pH-Wert wird mit 75 %iger Schwefelsäure
auf 5,0 gestellt und 670 Teile Isobutyraldehyd unter Kühlung zugegeben. Darauf wird
30 min bei 50°C gerührt. Unter Kühlung werden dann 300 Teile 75 %ige Schwefelsäure
zugegeben und das Ganze bei 80 bis 85°C 8 Std. am Rückfluß gekühlt. Man läßt abkühlen
und stellt dann den pH-Wert mit Ätznatron auf 7,0. Von ausgefallenem Natriumsulfat
wird abfiltriert und die Lösung bei 60°C im Vakuum eingedampft. Die Ausbeute, 1350
Teile 5,5-Dimethyl-4-methoxypropylenharnstoff, wird mit 625 Teilen 40 %iger Formaldehydlösung
und 20 Teilen 50 %iger Natronlauge versetzt. Nach 2stündigem Rühren bei 50°C und einem
pH-Wert von ca. 10,5 wird der pH-Wert mit 75 %iger Schwefelsäure auf 7,0 gestellt.
Anschließend wird mit 1100 Teilen Wasser eine Lösung mit einem Feststoffgehalt von
50 % hergestellt.

[0019] Es wurden 35 x 50 cm große Proben von Sanfor-set Baumwollkattungewebe hergestellt.
Die nach Tabelle 1 hergestellten Lösungen 1 bis 4 wurden auf jeweils 3 Proben pro
Bad bei einer Flottenaufnahme von 65 % bei Raumtemperatur aufgeklotzt. Anschließend
wurde 1 min bei 107°C getrocknet und wie in Tabelle 1 angegeben (Dauer und Temperatur)
kondensiert. Die getrockneten und kondensierten Proben wurden nach der Standardprüfvorschrift
getestet. Die Ergebnisse sind in Tabelle 2 dargestellt.

[0020] Geprüft wurden außerdem:
1. Formaldehydgeruch am ausgerüsteten Gewebe im verschlossenen Behälter nach der AATCC-Prüfmethode
112-1975.
2. Abriebfestigkeit nach der Accelerotormethode (AATCC--Prüfmethode 93-1974)
[0021] Die Ergebnisse sind in Tabelle 3 dargestellt.

[0022] Die erfindungsgemäße Ausrüstung ergibt also ein für die Bekleidungsindustrie ausreichend
niedriges Formaldehydgeruchsniveau (bei oder unter 1000 ppm) und niedrige Abriebverluste
bei verschiedenen Kondensationstemperaturen.
Beispiel 2
[0023] Es wird eine Flotte hergestellt aus
14,0 % Ausrüstungsmittellösung nach Beispiel 1,
0,2 % anionischem Netzmittel nach Beispiel 1,
1,9 % Katalysatorlösung nach Beispiel 1 und
1,0 % handelsüblicher anionischer Polyethylenemulsion
(25 % Feststoffgehalt), Rest Wasser.
[0024] Mit der Flotte wurde Hemdenstoff (100 % Baumwolle, sanfor-set; Kattun ) auf 60 bis
70 % Flottenaufnahme foulardiert. Anschließend wurde das Gewebe bei 107°C 60 Sekunden
lang im Spannrahmen getrocknet. Das so getrocknete Gewebe wurde entsprechend Tabelle
4 bei verschiedenen Temperaturen 90 Sekunden lang auf dem Spannrahmen kondensiert.
Die Prüfung erfolgte wiederum nach den üblichen AATCC-Prüfmethoden, insbesondere auf
Glättebild, Krumpfung (Kette und Schuß) und Reißfestigkeitsverluste aufgrund möglicher
Schädigungen durch Chlor. Die Auswertung zeigt Tabelle 4.

Das Ausrüstungsmittel nach Beispiel 1 zeigt sehr wenig oder keine Reißfestigkeitsverluste
durch Chlor nach der Wäsche mit chlorhaltigem Waschmittel.
Beispiel 3
[0025] Das Ausrüstungsmittel nach Beispiel 1 wurde auf Proben eines Bettuchgewebes (50 Teile
Baumwolle, 50 Teile Polyester, 109 g/m
2) aufgebracht und kondensiert. Auf andere Proben derselben Ware wurde zum Vergleich
wäßrige Dimethy- lol-4,5-dihydroxyethylenharnstofflösung mit 45 % Feststoffgehalt
aufgebracht. Es wurden jeweils 12 % Vernetzerlösung zu einer wäßrigen Dispersion der
folgenden Zusammensetzung gegeben:
2 % handelsübliche anionische Polyethylenemulsion (25 % Feststoffgehalt),
2 % handelsüblicher, nichtionischer, flüssiger Weichmacher
1,7 % Magnesiumnitratkatalysator nach Beispiel 1 und
0,2 % anionisches Netzmittel nach Beispiel 1, Rest Wasser.
[0026] Die Flottenaufnahme betrug jeweils 60 %. Die Proben wurden getrocknet und 20, 60
und 120 sec bei 205°C kondensiert.
[0027] Die kondensierten Proben wurden auf Verfärbung geprüft. Die Prüfung auf Glättebild,
Krumpfung (Kette und Schuß), freien Formaldehydgehalt und Chlorschädigung nach den
in Beispiel 1 beschriebenen Prüfmethoden erstreckte sich nur auf die 20 sec kondensierten
Proben. Die Ergebnisse sind in Tabelle 5 zusammengestellt.

[0028] Im Vergleich zum Vernetzter DMDHEH liefert das Ausrüstungsmittel nach Beispiel 1
einwandfreie und in mancher Hinsicht ausgezeichnete Ergebnisse.