[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Schreibtafel, insbesondere auf eine großflächige
Wandtafel, mit einer transparenten Glasplatte, deren eine Seite als Schreibfläche
dient und aufgerauht ist und mit einem Träger, auf dem die Glasplatte aufliegt.
[0002] Schreibtafeln dieser Art haben sich in den letzten Jahrzehnten wegen ihrer großen
Gebrauchsvorteile gegenüber Holztafeln durchgesetzt. Ein Hauptvorteil besteht darin,
daß die Schreibfläche auch nach langer Gebrauchsdauer der Tafel noch rauh und damit
gut beschreibbar ist, da Glas eine große Härte hat und deshalb Unebenheiten, die die
erwünschte Rauhigkeit ergeben, nicht abgetragen werden. Ein weiterer Vorteil besteht
darin, daß die Schrift auf Glastafeln plastisch wirkt, da die Glasplatte durchscheinend
ist und deshalb die Schrift auf die Rückseite der Glasplatte, an der sich eine nicht
durchscheinende, z.B. aus einer Lackierung der Rückseite bestehende Schicht und gegebenenfalls
die Lineatur befindet, einen Schatten wirft. Glasplatten haben auch eine hohe Widerstandsfähigkeit
gegen chemische Einflüsse. Die Schreibfläche von Glastafeln läßt sich ohne Schwierigkeiten'sehr
gleichmäßig herstellen.
[0003] Bei bekannten Tafeln mit Glasplatten sind diese auf einem Träger aufgebracht, dessen
Dicke ein Vielfaches der Dicke der Glasplatte ist. Ein Träger ist erforderlich, da
bei einer Glasplatte ohne Träger die Bruchgefahr untragbar groß ist. Die Träger sind
bei bekannten Tafeln z.B. sogenannte Sperrplatten aus Holz.
[0004] Die Glasplatten bekannter Tafeln haben eine relativ große Dicke von z.B.4 bis 5 mm,
um eine ausreichende Sicherheit gegen Bruch zu erhalten. Daraus ergibt sich ein verhältnismäßig
großes Gewicht bekannter Tafeln. Trotzdem läßt die Bruchsicherheit noch zu wünschen
übrig. An Glastafeln können auch nicht Blätter mittels Haftmagneten gehalten werden,
wie dies für Unterrichtszwecke häufig erwünscht ist.
[0005] Bekannt sind auch Tafeln, deren Schreibfläche aus einem emaillierten Stahlblech besteht.
Solche Tafeln können zwar nicht zerbrechen, da bei Stößen allenfalls Email abplatzen
kann und sind gut zum Zusammenwirken mit Haftmagneten geeignet, jedoch fehlen alle
Vorteile, die eine Tafel mit Schreibfläche aus Glas aufweist, da Email weniger hart
ist als Glas, ein Schattenwurf der Schrift nicht stattfindet, die chemische Widerstandsfähigkeit
geringer ist als bei Glas und die Emailfläche nicht so gleichmäßig hergestellt werden
kann wie eine aufgerauhte Glasfläche.
[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Tafel der eingangs genannten Art so
auszubilden, daß die Vorteile von Tafeln mit Glasscheibe verbunden werden mit den
Vorteilen von Tafeln, deren Schreibfläche aus einem emaillierten Stahlblech besteht.
[0007] Diese Aufgabe wird nach der Erfindung dadurch gelöst, daß der Träger ein Blech, vorzugsweise
ein Stahlblech, ist und daß zwischen der Glasplatte und dem Blech eine sowohl mit
dem Blech als auch mit der Glasplatte verbundene elastische Zwischenschicht angeordnet
ist.
[0008] Eine so ausgebildete Tafel hat eine wesentlich größere Bruchsicherheit als eine Glastafel
bekannter Bauart. Sollte die Glasplatte dennoch zerstört werden, so ist die Unfallgefahr
außerordentlich gering, da die Tafel wie Verbund-Sicherheitsglas wirkt, d.h. die Glastafel
wird in der Regel nur Risse bekommen, die weiterhin mit der elastischen Zwischenschicht
verbunden bleiben, so daß sich keine gefährlichen Splitter von der Tafel lösen. Da
auch bei der erfindungsgemäßen Tael Tafel die Schrift einen Schatten werfen kann,
wird die Plastizität der Schrift ebenso wie bei bekannten Glastafeln erhalten. Auch
die Gleichmäßigkeit der Oberfläche ist wie bei bekannten Glastafeln erreichbar. Auch
die weiteren vorteilhaften Eigenschaften einer Glastafel (chemisch resistente Oberfläche,
lange Erhaltung der Aufrauhung) sind vorhanden. Bei Verwendung von Stahlblech für
den Träger wird gegenüber bekannten Tafeln der Vorteil gewonnen, daß Magnete an die
Schreibfläche angesetzt werden können, da der Abstand der Schreibfläche von dem Stahlblech
relativ gering ist und deshalb noch genügend große Magnetkräfte vorhanden sind.
[0009] Obwohl Blech und Glas verschiedene Wärmedehnungskoeffizienten aufweisen, löst sich
das Glas dank der elastischen Zwischenschicht nicht von dem Blech, da unterschiedliche
Wärmedehnungen von der elastischen Zwischenschicht durch deren elastische Verformung
aufgefangen werden, ohne daß diese Schicht zerstört wird oder sich von dem Blech oder
der Glasplatte löst. Das Blech, in der Regel ein Stahlblech, hat einen größeren Wärmeausdehnungskoeffizienten
als Glas. Da Temperatureinflüsse vor allem von der Vorderseite der Tafel her auf diese
einwirken, wird der Nachteil der verschiedenen Wärmedehnungskoeffizienten gemildert,
d.h. die Temperaturschwankungen am Blech sind im allgemeinen langsamer als die Temperaturschwankungen
an der Glasplatte.
[0010] Das Blech kann als einziger Träger dienen. Man kann aber auch einen weiteren Träger
vorsehen, auf dem das Blech aufliegt (Anspruch 10). Einen zusätzlichen Träger wird
man vor allem dann vorsehen, wenn die Tafel beweglich und/oder freistehend ist. Bei
fester Aufhängung der Tafel an einer Wand jedoch kommt die Verwendung ohne zusätzlichen
Träger in Betracht. Wenn die Tafel gemäß der Ausführungsform nach Anspruch 2 zu beiden
Seiten des Bleches eine Glasplatte aufweist, wird ein zusätzlicher Träger naturgemäß
nicht verwendet. Die Tafel besteht in diesem Fall aus fünf Schichten, nämlich aus
zwei Glasplatten, zwei elastischen Zwischenschichten und einem Blech. Bei diesem Schichtaufbau
wird bereits eine hohe Formsteifigkeit der Tafel erzielt.
[0011] Besonders vorteilhaft ist die Lackierung des Bleches gemäß Anspruch 3. Bei dieser
Ausführungsform wird eine große Sicherheit gegen ein Ablösen der Lackierung erreicht,
da Lack, insbesondere eingebrannter Lack, auf einem Stahlblech sehr gut haftet und
sich auch bei Einfluß von Feuchtigkeit nicht ablöst. Eine ebenso gute Verbindung einer
Lackschicht mit Glas ist nicht erreichbar. Die Lackschicht kann gemäß Anspruch 4 auch
die Lineatur aufweisen, was auch üblicherweise der-Fall sein wird, wenn das Blech
lackiert wird. Die elastische Zwischenschicht muß dann transparent sein, wenn die
Lackierung von der Schreibfläche her sichtbar sein soll. Es ist jedoch möglich, daß
die elastische Zwischenschicht ihrerseits eingefärbt ist und so den Hintergrund bildet,
vor dem sich die Schrift abhebt.
[0012] Besonders gut als elastische Zwischenschicht ist Silikon geeignet (Anspruch 5). Es
kommen auch sonstige Materialien, insbesondere Kunststoffe, in Betracht, die sich
genügend fest mit Glas und dem Blech bzw. der Lackierung des Bleches, verbinden lassen
und eine genügend große Elastizität über einen : genügend großen Temperaturbereich
haben. Für die Glasplatte kann das gleiche Material verwendet werden wie für bekannte
Glastafeln, nämlich ein Silikatglas (Anspruch 6).
[0013] Die Dicken der Schichten können in den in den Ansprüchen 7 bis 9 angegebenen Bereichen
liegen. Die Dicken hängen auch von der Größe der Tafel ab, wobei im allgemeinen die
Schichtdicken umso größer sind, je größer die Abmessungen der Tafel sind. Wesent-
1 lich ist, daß die Glasplatte wesentlich dünner ist als bei bekannten Glastafeln.
Dies bringt den Vorteil eines relativ geringen Gewichtes und eine Materialersparnis
mit sich. Die Verwendung dünner Glasplatten ist möglich, da die Bruchsicherheit nicht
mehr im wesentlichen durch eine große Dicke der Glasplatte erreicht wird, sondern
durch die Verbindung mit einem Blech.
[0014] In der Zeichnung sind zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt. Es zeigen:
Fig. 1 eine Ansicht einer Tafel,
Fig. 2 einen vergrößerten Schnitt nach Linie II-II in Fig. 1 und
Fig. 3 einen entsprechenden Querschnitt bei einer Tafel, die beidseitig eine Glasplatte
aufweist.
[0015] Die Tafel kann verhältnismäßig große Abmessungen aufweisen, nämlich übliche Abmessungen
einer Wandtafel, wobei die Höhe h z.B.1500 mm und die Breite b z.B. 2100 mm betragen
kann. Der Schichtaufbau der Tafel ist in Fig. 2 dargestellt. Die Tafel hat einen Träger
1 aus Stahlblech, eine Lackschicht 2, eine transparente elastische Zwischenschicht
3 und eine Glasplatte 4. Das Blech 1 kann eine Dicke s
1 von 0,3 bis 0,6 mm die elastische Zwischenschicht eine Dicke s
3 von 0,5 mm und die Glasplatte 4 eine Dicke s
4 von 1,5 bis 3,2 mm aufweisen. Die.Lackschicht 2 ist vergleichsweise sehr dünn. Ihre
Dicke s
2 kann z.B. 0,03 mm betragen.
[0016] Die Glasplatte 4 ist an ihrer freien Seite 4a so aufgerauht, wie dies bei Schreibtafeln
aus Glas üblich ist, z.B. durch Sandstrahlen, wobei eine Rauhtiefe von 17µ (0,017
Millimeter) hergestellt wird.'Die Rückseite 4b kann ebenfalls aufgerauht sein, um
eine gute Verbindung mit der elastischen Zwischenschicht 3 zu erhalten, die vorzugsweise
aus Silikon besteht.
[0017] Die Schicht 3 ist, ebenso wie die Glasplatte 4, transparent, so daß die Lackschicht
2 von der Vorderseite der Tafel her sichtbar ist. Die Lackschicht 2, vorzugsweise
eine Einbrennlackierung, kann die übliche grüne Tafelfarbehaben. Die Lackschicht kann
auch eine Lineatur 5 enthalten, die von der Vorderseite der Tafel her sichtbar ist
(siehe Fig. 1). Die Lackschicht kann derart hergestellt werden, daß zunächst eine
Grundfarbe aufgetragen wird, z.B. durch Spritzen, und daß nach Trocknen der Grundschicht
mit anderer Farbe, vorzugsweise mit weißer Farbe, eine
Lineatur aufgetragen wird und daß anschließend daran in einem Trockenofen der Lack
gebrannt wird.
[0018] Das Blech ist vorzugsweise insgesamt rostgeschützt. Dies kann beispielsweise dadurch
geschehen, daß das gesamte Blech lackiert wird oder daß ein sonstiger Rostschutzüberzug
angebracht wird, z.B. eine Verzinkung.
[0019] Die Silikonschicht 3 wird in flüssigem Zustand aufgebracht, um eine gute Verbindung
mit den angrenzenden Schichten zu erhalten. Dabei kann es zweckmäßig sein, Vakuum
anzuwenden, um Luftblasen oder sonstige Gasblasen in der Schicht 3 zu vermeiden.
[0020] Auf die Schreibfläche 4a z.B. mit Kreide aufgetragene Schrift wirft auf die Lackschicht
2 einen Schatten, so daß eine Plastizität der Schrift wie bei bekannten Glastafeln
besteht. Der Grund, von dem sich die Schrift optisch abhebt, liegt gegenüber der Schreibfläche
4a um das Maß s
4 + s
3 zurück. Bei einer Dicke der Glasplatte von.z.B. 3 mm und einer Dicke der Schicht
3 von z.B. 0,5 mm beträgt also dieser Abstand 3,5 mm. Die Glasplatte 4-ist dünner
als bei bekannten Glastafeln. Für die Plastizität der Schrift ist jedoch, wie gesagt,
nicht nur die Dicke der Glasplatte allein maßgebend, sondern die Summe der Dicken
der Schichten 3 und 4.
[0021] Wie schon in der Beschreibungseinleitung erwähnt, ist der Wärmeausdehnungskoeffizient
des Bleches 1 größer als der Wärmeausdehnungskoeffizient der Glasplatte 4. Dennoch
findet ein Ablösen der Glasplatte 4 und des Bleches 1 von der Schicht 3 nicht statt,
da verschiedene Wärmedehnungen lediglich zu einer elastischen Verformung der Schicht
3 führen. Temperaturschwankungen, z.B. bedingt durch Sonnenbestrahlung, wirken in
der Regel zunächst von der Vorderseite 4a her auf die Tafel ein, was für die Gesamtverformung
günstig ist, da Relativverschiebungen zwischen dem Blech 1 und der Glasplatte 4 weniger
stark sind, als bei bevorzugter Einwirkung von Temperaturschwankungen auf das Blech
1. Jedoch ist die Zwischenschicht 3 auch bei derartiger Einwirkung von Temperaturschwankungen
noch in der Lage, unterschiedliche Wärmedehnungen aufzufangen.
[0022] Eine Tafel gemäß Fig. 2 kann mit einem zusätzlichen Träger versehen werden, auf dem
das Blech 1 aufliegt. Man kann jedoch eine Tafel auch ohne zusätzlichen Träger verwenden,
z.B. als fest an einer Wand aufgehängte Tafel.
[0023] Die Tafel nach Fig. 3 unterscheidet sich von der Tafel nach Fig. 2 dadurch, daß zu
beiden Seiten des Bleches 1 Glasplatten 4 angeordnet sind. Der Schichtaufbau ist auf
beiden Seiten gleich und entspricht dem Schichtaufbau nach Fig. 2. Zur Unterscheidung
der Schichten sind die in Fig. 3 links auf das Blech 1 aufgebauten Schichten mit 2',
3' und 4' bezeichnet. Die Tafel hat zwei Schreibflächen 4a und 4'a. Hierbei kann z.B.
eine Seite der Tafel eine nichtlinierte Schreibfläche haben und die andere Seite eine
linierte Schreibfläche. In diesem Fall ist z.B. die Lackschicht 2 einfarbig und die
Lackschicht 2' mit einer Lineatur versehen.
[0024] Die Tafel nach Fig. 3 muß ohne zusätzlichen Träger verwendet werden, weil ja beide
Seiten 4a und 4'a zugänglich sein müssen. Die Tafel kann jedoch von einem Rahmen umgeben
werden. Ein Rahmen ist auf jeden Fall vorteilhaft, auch für eine Tafel nach Fig. 2,
um die Ränder der Glasplatten 4, 4' zu schützen und um scharfe Kanten zu vermeiden.
1. Schreibtafel, insbesondere großflächige Wandtafel, mit einer transparenten Glasplatte,
deren eine Seite als Schreibfläche dient und aufgerauht ist und mit einem Träger,
auf dem die Glasplatte aufliegt, dadurch gekennzeichnet, daß der Träger ein Blech
(1), vorzugsweise ein Stahlblech ist, und daß zwischen der Glasplatte (4; 4, 4') und
dem Blech (1) eine sowohl mit dem Blech (1) als auch mit der Glasplatte (4; 4, 4')
verbundene elastische Zwischenschicht (3; 3, 3') angeordnet ist.
2. Schreibtafel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß auf beiden Seiten des
Bleches (1) eine mittels einer elastischen Zwischenschicht (3, 3') mit dem Blech (1)
verbundene Glasplatte (4, 4') angeordnet ist (Fig. 3).
3. Schreibtafel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
zwischen dem Blech (1) und der elastischen Zwischenschicht (3; 3, 3') eine mit dem
Blech (1) verbundene eingefärbte Lackschicht (2; 2, 2'), vorzugsweise eine Einbrennlackierung,
angeordnet ist, und daß die Zwischenschicht (3; 3, 3') transparent ist.
4: Schreibtafel nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Lackschicht (2; 2')
mit Markierungen versehen ist, insbesondere mit einer Lineatur (5).
5. Schreibtafel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die elastische Zwischenschicht (3; 3, 3') aus Silikon besteht.
6. Schreibtafel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die Glasplatte (4; 4, 4') aus Silikatglas besteht.
7. Schreibtafel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
das Blech (1) eine Dicke von 0,3 bis 0,6 mm aufweist.
8. Schreibtafel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die Zwischenschicht (3; 3, 3') eine Dicke von ca. 0,5 mm aufweist.
9. Schreibtafel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die Glasplatte (4; 4, 4') eine Dicke von 1,5 bis 3,2 mm aufweist.
10. Schreibtafel nach Anspruch 1 oder einem der Ansprüche 3 bis 9, dadurch gekennzeichnet,
daß ein weiterer Träger vorgesehen ist, auf dem das Blech aufliegt.