(19)
(11) EP 0 033 532 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
12.08.1981  Patentblatt  1981/32

(21) Anmeldenummer: 81100710.3

(22) Anmeldetag:  31.01.1981
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)3B41J 33/36
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT CH DE FR GB IT LI SE

(30) Priorität: 02.02.1980 DE 3003886

(71) Anmelder: OLYMPIA Aktiengesellschaft
D-26357 Wilhelmshaven (DE)

(72) Erfinder:
  • Keiter, Alfred
    D-2940 Wilhelmshaven (DE)
  • Mudder, Wolfgang
    D-2940 Wilhelmshaven (DE)
  • Tappehorn, Bernd
    D-2940 Wilhelmshaven (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Farbbandkassette für eine Schreib- oder ähnliche Büromaschine


    (57) Auf eine Aufnahmevorrichtung einer Schreib- oder ähnlichen Büromaschine aufsetzbare Farbbandkassette kann mit einer unterschiedlichen Farbbandart, wie Gewebefarbband, Einfach oder Multikarbonband gefüllt sein, wobei das Farbband (11) von einer Vorratsspule (13) über Führungen durch eine Druckstation der Maschine auf eine Aufwickelspule (29) wieder aufspulbar ist. Der Vorschub des Farbbandes (11) erfolgt durch eine an das Farbband (11) angreifende und mit einer Transportvorrichtung der Maschine kuppelbaren Antriebsrolle (23, 110).
    Zum Erzeugen verschiedener Transportschritte der unterschiedlichen Farbbandarten sind einerseits Antriebsrollen (23, 110) unterschiedlichen Durchmessers einsetzbar und andererseits ist die Größe der Transportvorrichtung über eine von außen an die Antriebsrolle (23,110) angreifende und den Durchmesser abtastende Andruckrolle (25) der Maschine umsteuerbar. Mit dem Einsetzen einer Farbbandkassette in die Aufnahmevorrichtung der Büromaschine wird der Transportschritt der Farbbänder (11) selbsttätig geregelt, ohne daß die Bedienungsperson einen besonderen Schalter betätigen muß.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Farbbandkassette für eine Schreib-oder ähnliche Büromaschine mit einem Gehäuse der im Oberbegriff des Patentanspruchs 1 angegebenen Art.

    [0002] Bei Schreib- oder ähnlichen Maschinen mit Farbbandkassetten werden im allgemeinen entweder Textilfarbbänder, die von einer Spule zur anderen oder als endlose Bandschleife mehrmals an der Druckstation vorbeitransportiert werden, oder Einfach-Karbonbänder, die nur ein einziges Mal durch die Maschine laufen, da jeder Flächenteil dieser Farbbänder nur einmal zum Abdruck verwendet werden kann, oder Multi-Karbonbänder verwendet, die ebenfalls nur ein einziges Mal durch die Maschine laufen, aber bei denen einzelne Flächenabschnitte einen mehrmaligen Abdruck liefern. Bei den Textilfarbbändern ist die Größe des Vorschubschrittes nichtso wichtig, da jeder Flächenabschnitt des Farbbandes mehrmals benutzt wird. Bei Einfach-Karbonbändern muß der Vorschubschritt eine ganze Zeichenbreite betragen, während bei Multi-Karbonbändern zu inrer wirtschaftlichen Ausnutzung eine Antriebseinrichtung für das Farbband benötigt wird, die einen geringeren Schrittvorschub erzeugt.

    [0003] Um eine Antriebseinrichtung für das Farbband allein durch Einsetzen der jeweiligen Farbbandkassette automatisch auf die je- weils erforderliche Betriebsart umzuschalten, weist bei einer bekannten Antriebsvorrichtung (DE-AS 16 11 454) die Kassette ein in Abhängigkeit von der in ihr befindlichen Farbbandart die Große des Transportschrittes änderndes Ausbildungsmerkmal auf. Der maschinenseitig angeorndeten Transportrolle ist dabei ein Übersetzungsgetriebe vorgeschaltet, welches durch das den Transportschritt ändernde Ausbildungsmerkmal der Kassette zwangsläufig unschaltbar ist, so daß in einem Fall ein der Breite der angeschlagenen Type entsprechender und im anderen Fall eine Überlappung der Typenabdrücke auf dem Farbband hervorrufender Längstranspcrtschritt erzeugt wird.

    [0004] Weiterhin ist durch die deutsche Offenlegungsschrift 28 10 768 eine Antriebsvorrichtung für ein in einer Kassette angeordnetes Farbband bekannt, wobei der Vorschub des Farbbandes durch Antrieb einer Antriebsrolle erfolgt. Diese Antriebsrolle ist mit einer maschinenseitig angeordneten Einrichtung zum Erzeugen eines in Abhängigkeit von der Farbbandart unterschiedlichen Schrittvorschubs des Farbbandes verbunden. Diese Einrichtung weist abtriebsseitig zwei mit unterschiedlicher Umfangsgeschwindigkeit umlaufende Getriebeteile auf, von denen nur ein Getriebeteil beim Aufsetzen der jeweiligen Kassette mit der kassettenseitig angeorndeten Transportrolle kuppelbar ist. Das Kuppeln des einen mit der Kassette fest verbundenen Zahnrades mit dem anderen maschinenseitig angeorndeten Zahnrad ist nicht immer störungsfrei, da die zu kuppelnden Teile nicht immer stellungsgenau zueinander stehen.

    [0005] Die durch die deutsche Offenlegungsschrift 25 53 329 bekannte abnehmbare Kassette für ein Kohleband von Schreib- und anderen Büromaschinen weist zwar einen mit der äußersten Windung der Aufwickelspule zusammenwirkendes Zahnrad aüf, das durch ein maschinenseitig angeordnetes Antriebselement antreibbar ist. Diese bekannte Anordnung ermöglicht aber nur einen konstanten Farbbandtransportschritt und sieht keine Möglichkeit zum unterschiedlichen Antreiben des Farbbandes je nach Farbbandart vor. Auch ermöglicht diese bekannte Anordnung keine-optimale Ausnutzung des nagerraumes für die Vorrats- und die Aufwickelspule, da die Zahnwalze und der Schwenkhebel für die Aufwickelspule in dem Lagerraum mit angeordnet sind.

    [0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Farbbandkassette zu schaffen, die für unterschiedliche Farbbandarten geeignet und die leicht auf die Aufnahmevorrichtung in der Maschine aufsetzbar und von diese abnehmbar ist, oder daß von der die Maschine bedienende Person eine gewisse Geschicklichkeit erforderlich ist. Mit dem Einsetzen einer neuen Farbbandkassette in die Aufnahmevorrichtung wird automatisch die Schrittweitenumschalteinrichtung je nach Farbbandart betätigt. Diese Schrittweitenumschalteinrichtung soll außerdem aus einfachen und billigen zu montierenden und zu fertigenden Teilen bestehen. Diese Aufgabe wird durch die im Patentanspruch 1 gekennzeichnete Erfindung gelöst.

    [0007] Durch die in dem Gehäuse der Farbbandkassette angeordnete Antriebsrolle ist beim Einsetzen einer neuen Farbbandkassette auch der Transportschritt automatisch festgelegt, ohne daß eine besondere manuelle Betätigung der Schrittweitenumschalteinrichtung erforderlich ist. Auch ist eine Anfertigung eines gemeinsamen Kassettengehäuses für Farbbandkassetten mit unterschiedlichen Farbbandkarten möglich. Hierdurch werden die Fertigungs- und Lagerkosten wesentlich reduziert.

    [0008] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen des Erfindungsgegenstandes sind den weiteren Unteransprüchen zu entnehmen.

    [0009] Nachstehend werden Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der Zeichnungen beschrieben. Es zeigt:

    Figur 1 eine Draufsicht auf die erfindungsgemäße Farbbandkassette für ein Einfach-Karbonband,

    Figur 2 und Figur 3 zeigen Einzelheiten aus Figur 1,

    Figur 4 eine Draufsicht auf die erfindungsgemäße Farbbandkassette für ein Mehrfach-Karbonband,

    Figuren 5 und 6 zeigen Einzelheiten aus Figur 4 und

    - Figur 7 die Antriebseinrichtung für die Antriebsrolle mit der Schrittweitenumschalteinrichtung.



    [0010] In Figur 1 ist eine Farbbandkassette 1 auf einer Aufnahmevorrichtung 3 einer Schreib- oder ähnlichen Büromaschine betriebsbereit angeordnet, welche längs eines Aufzeichnungsträgers 5 verschiebbar angeorndet ist. Der Aufzeichnungsträger 5 ist über eine Papierwalze 7 in bekannter Weise transportierbar angeordnet. Das aus einem Austrittsschlitz 9 der Farbbandkassette 1 austretende Farb- oder Karbonband 11 wird von einer Vorratsspule 13 abgewickelt und über einen Spannhebel 15 und über Farbbandführungsgabeln 17, 19 zwischen dem Aufzeichnungsträger 5 und einem Typenträger 21 hindurchgeführt. Der Typenträger 21 ist z.B. eine Typenscheihe mit einer Vielzahl von radialen Schlitzen, wodurch elastische Stege gebildet werden, an deren Enden jeweils eine Type angeordnet ist. Die Einstellung der Typenscheibe 21 erfolgt über einen nicht dargestellten Motor, welcher ebenfalls auf der Aufnahmevorrichtung 3 angeordnet ist. Der Abdruck eines Schriftzeichens erfolgt über einen auf der Aufnahmevorrichtung 3 verschiebbar gelagerten Hammer, welcher z. B. über einen Elektromagneter angetrieben wird. Nach dem Abdruck wird das Farbbard 11 mittels einer antreibbaren Antriebsrolle 23 und einer gegen diese preßbaren Andruckrolle 25 durch einen Eintrittsschlitz 27 wieder in die Kassette 1 gezogen und einer Aufwickelspule 29 zugeführt.

    [0011] Die Antriebsrolle 23 einerseits in der Bodenplatte 31 und andererseits in dem Deckel 33 der Kassette drehbar gelagert. Die Antriebsrolle 23 weist an ihrem dem Deckel 33 zugewandten Ende einen umlaufenden Flansch 35 auf, welcher ein Berühren des Farbbandes mit dem Deckel 33 verhindert. Weiterhin ist nahe der Farbband-Eintrittsstelle 27 eine als Umlenkführung ausgebildete Umlenkrolle 37 drehbar in dem Kassettengehäuse gelagert, durch die eine größere Umschlingung des Farbbandes 9 um die Antriebsrolle 23 ermöglicht wird. Diese Umlenkrolle 37 weist ebenfalls einen vorstehenden Flansch 39 auf, der eine exakte Führung des Farbbandes 11 gewährleistet. Um eine exakte Führung des Farbbandes zu der Aufwickelspule 29 zu gewährleisten, weist die Bodenplatte 31 zu der Antriebsrolle 23 und zu den Umlenkführungen 37 im Bereich der Farbband-Eintrittsstelle 27 hin geneigte Führungsflächen 40 auf. Hierdurch wird eine exakte Führung des Farbbandes 11 gewährleistet. Das Farbband 11 wird mittels einer nicht dargestellten Hubvorrichtung zur Erzeugung eines Abdrucks in die Drucklage angehoben und nach dem Abdruck in eine die Druckzeile freigebende Sichtstellung abgesenkt. Hierbei wird das Farbband 11 in dem Farbband-Eintrittsschlitz 27 um eine hinter diesem in dem Kassettengehäuse quer angeordnete Führungsrippe 42 geschwenkt, wodurch eine weitgehende Verschmutzung der Kassette 1 und_der Maschine vermieden wird. Das durch die Antriebsrolle23 und die Andruckrolle 25 getriebene Farbband 11 wird dann über eine weitere Umlenkführung 38, die auf der Eintrittsstelle 27 gegenüberliegenden Seite und nahe des Flansches 26 der Aufwickelspule 29 in dem Kassettengehäuse gelagert ist, zu der Aufwickelspule 29 geleitet. Diese mit der Bodenplatte 31 des Kassettengehäuses fest verbundene Umlenkführung 38 gewährleistet ein strammes Aufwickeln des Farbbandes auf die Aufwickelspule 29. Das freie Ence dieser Umlenkführung 38 wird in dem Deckel 33 durch Führungsrippen 32 und 34 abgestützt. Die Rippe 34 unc der Flansch 2 der Aufwickelspule 29 verhindern, daß das Farbband 11 bei der Umlenkung um die Umlenkführung 38 in cer Höhe wandern und mit dem Deckel 33 in Berührung kommen kann. Die Oberseite der einzelnen Windungen bildet daher nach dem Aufwickelvorgang eine glatte Fläche.

    [0012] Die Andruckrolle 25 ist auf einem auf der Aufnahmevorrichtung 3 um eine Achse 28 schwenkbar gelagerten Schwenkhebel 26 dreh- bar gelagert. Dieser Schwenkhebel 26 ist zweiarmig ausgebildet, wobei auf dem einen Arm 24 die Andruckrolle 25 drehbar gelagert ist und der andere Arm 22 eine Steuerkurve mit einer Rastausnehmung 18 für einen Rastbolzen 16 aufweist. Dieser Rastbolzen 16 ist an einem um eine Achse 14 schwenkbar gelagerten Verriegelungshebel 12 mit einem Handgriff 10 fest angeordnet. Der Schwenkhebel 26 ist durch eine angelenkte Feder 8 im Gegenuhrzeigersinn un die Achse 28 rückstellbar.

    [0013] Die Antriebsrolle 23 und die Andruckrolle 25 weisen glatte Oberflächen auf und bestehen aus Polyurethanelastomeren. Die Oberfläche der Antriebsrolle 23 besteht aus einem Polyelastomer z. B. "Hytrel" mit einer Shore-Härte A 75-95, der einen exakten Transport des Farbbandes 11 in weiteren Temperaturbereichen gewährleistet, ohne daß ein Verkleben des Farbbandes 11 mit der Antriebsrolle 23 auftritt.

    [0014] Die Antriebsrolle 23 weist einen von unten zugänglichen axialen Schlitz 6 zum Eingriff des axial verschiebbaren, messerartigen Antriebselementes 4 auf. Dieses Antriebselement 4 ist mit einem Antriebszahnrad 41 eines Klinkengetriebes forrschlüssig verbünden und auf der Aufnahmevorrichtung 3 drehbar gelagert. Dieses Antriebszahnrad 41 ist über eine Antriebsklinke 43 im Uhrzeigersinn 45 antreibbar angeordnet. Diese Antriebsklinke 43 ist mit einem Schwenkhebel 47 aus einem Kunststoffteil einstückig ausgebildet und um die Achse 49 des Antriebszahnrades 41 auf der Aufnahmevorrichtung 3 schwenkbar gelagert. Der Schwenkhebel 47 ist gemäß Figur 7 mit einem um eine Achse 51 schwenkbaren Antriebshebel 53 formschlüssig kuppelbar, auf welchem ein Antriebsnocken 55 drehbar gelagert ist. Dieser Antriebsnocken 55 wird durch eine exzentrisch angelenkte Feder 57 im Gegenuhrzeigersinn beaufschlagt und durch Zusammenwirken seines Anschlages 59 mit einer Auslösenase 61 eine Auslöseklinke 63 außer Eingriff mit einem durch einen Antriebsmotor 64 antreibbaren Zahnrad 65 erhalten, siehe Figur 7. Die Auslöseklinke 63 ist über eine Zugstange 67 mit einem Schwenkhebel 68 verbunden, welcher einen Anker 69 für einen Elektromagneten 71 aufweist. Wird der Elektromagnet 71 erregt, dann wird der Schwenkhebel 68 gegen die Kraft der Rückstellfeder 73 angezogen, wobei die Auslöseklinke 63 um eine Achse 75 im Uhrzeigersinn verschwenkt wird. Hierdurch wird die Auslösenase 61 aus dem Wirkbereich des Anschlages 59 des Antriebsnockens 55 gebracht, wobei dieser durch die Feder 57 in Eingriff mit dem urlaufenden Zahnrad 65 gebracht wird. Durch die exzentrisch ausgebildeten Antriebsnocken 55 wird der Antriebshebel 53 im Uhrzeigersinn um die Achse 51 verschwenkt, wodurch der Schwenkhebel 47 über die Antriebsklinke 43 das Antriebszahnrad 41 in-Uhrzeigersinn mitgenommen werden. Durch Antrieb des Zahnrades 41 werden die Antriebsrolle 23 und eine Riemenscheibe 77 ebenfalls im Uhrzeigersinn gedreht. Die Riemenscheibe 77 ist über eine Schraubenfeder 79 reibungsschlüssig mit einer mit der Aufwickelspule 29 fest verbundenen Riemenscheibe 81 reibungsschlüssig verbunden. Mit dem Antrieb der Antriebsrolle 23 und der Andruckrolle 25 wird das Farb- oder Karbonband 11 von der Vorratsspule 13 abgezogen und mittels der über die Schraubenfeder 79 angetriebenen Aufwickelspule 29 auf diese wieder aufgewickelt. Beim Entregen des Elektromagneten 71 wird die Auslöseklinke 63 wieder in die Ausgangslage gemäß Figur 7 zurückgestellt, wobei der Antriebsnocken 55 wieder Außereingriff mit den umlaufenden Zahnrad 65 gebracht wird. Der Antriebshebel 53 und der Schwenkhebel 47 werden ebenfalls in die Ausgangslage zurückgestellt, wobei ein Zurückdrehen des Antriebszahnrades 41 im Gegenuhrzeigersinn durch eine Sperrklinke 83 verhindert wird.

    [0015] Um die Farb- und Karbonbänder optimal zu nutzen, sind unterschiedliche Transportschritte in Längsrichtung durch die Druckstation erforderlich. Dieses wird erfindungsgemäß auf einfachste Weise dadurch gelöst, daß die Lage des Führungsstiftes 85 an dem Antriebshebel 53 zur Änderung des Drehwinkels des Schwenkhebels 47 veränderbar ist. Zu diesem Zweck ist der Führungsstift 85 in einem radialen Schlitz 87 in dem Schwenkhebel verschieb- und in verschiedenen Rastpunkten 89., 91 an dem Antriebshebel 53 verrastbar. Der Führungsstift 85 ist an einem Kipphebel 95 fest angeordnet, welcher auf dem Antriebshebel 53 verschieb- und verschwenkbar gelagert. Der Kipphebel 95 ist einerseits mit dem Führungsstift 85 in einem Schlitz 97 mit den Lagerpunkten 89, 91 verschieb- und verrastbar und andererseits mit einem Gelenkstein 98 in einem zweiten Schlitz 99 verschiebbar gelagert. Der zweite Schlitz 99 ist zu dem ersten Schlitz 97 senkrecht angeordnet. Die Arretierung des Einstellhebels ist den beiden Endlagen 89 und 93 erfolgt durch einen zwischen dem Kipphebel 95 und dem Antriebshebel 53 ausgespannte Feder 101. Das Verschwenken des Kipphebels aus der Rastlage 91 in die Rastlage 89 erfolgt über einen Zwischenhebel 102 gemäß Figur 1, der um eine Achse 103 in der Aufnahmevorrichtung 3 schwenkbar angeordnet ist. Der Zwischenhebel 102 umfaßt mit einer Ausnehmung 104 an einem ersten Arm 105 den Führungsstift 85 und weist an einem zweiten Arm 107 einen Anschlagstift 106 auf, der mit einer Ausnehmung 108 an dem Schwenkhebel 26 für die Andruckrolle 25 in Wirkverbindung steht.

    [0016] Zum Herausnehmen einer Farbbandkassette 1 von der Aufnahmevorrichtung 3 wird der Schwenkhebel 12 uber den Handgriff 10 im Gegenuhrzeigersinn um die Achse 14 geschwenkt. Hierbei wird durch Anschlagen des Anschlagstiftes 16 gegen die Steuerkurve 20 der Schwenkhebel 26 im Uhrzeigersinn um die Achse 28 soweit verschwenkt, bis der Anschlagstift 16 die Rastausnehmung 18 erreicht hat. Die Verrastung erfolgt gegen die Rückstellfeder 8, die an dem Schwenkhebel 26 angelenkt ist und im Gegenuhrzeigersinn wirkt. Da die Andruckrolle 25 in der Raststellung des Schwenkhebels 26 aus dem Kassettengehäuse herausgeschwenkt ist, kann die Kassette 1 von der Aufnahmevorrichtung 3 entfernt werden. Das Einsetzen einer neuen Kassette erfolgt in der umgekehrten Weise, wobei nach dem Einsetzen einer Kassette mit einem Einfach-Karbonband gemäß Figur 1 die Schwenkhebel 12 und 26 freigegeben werden. Der Schwenkhebel 26 wird hierbei durch die Rückholfeder 8 soweit im Gegenuhrzeigersinn geschwenkt, bis die Andruckrolle 25 mit der Antriebsrolle 23 zur Anlage gelangt. Hierbei gelangt der Schwenkhebel aus der Stellung I in die Stellung 11 gemäß Figur 1, wobei der Anschlagstift 106 an dem Zwischenhebel 102 noch nicht beaufschlagt worden ist, wodurch der Kipphebel 95 in der in der Figur 7 dargestellten Rastlage 91 verbleibt. In dieser Stellung wird der Schwenkhebel 47 soweit verschwenkt, daß das Zahnrad 41 über die Antriebsklinke 43 soweit mitgenommen wird, daß die für Einfach-Karbonbänder erforderliche große Schrittweite erzielt wird. Hierbei darf jeder Flächenteil des Karbonbandes nur einmal zum Abdruck verwendet werden.

    [0017] Beir Einsatz eines Multi-Karbonbandes gemäß den Figuren 4 bis 6 ist in dem Kassettengehäuse eine Antriebsrolle 110 eingesetzt, der einen kleineren Durchmesser als cer der Antriebsrolle 23 für Einfach-Karbonbänder aufweist. In diesem Fall ist der Schwenkhebel 2c von der Stellung I in die Stellung III schwenkbar, wobei der Zwischenhebel 102 durch Anschlagen der Ausnehmung 108 gegen den Anschlagstift 106 im Gegenuhrzeigersinn um die Achse 103 geschwenkt wird. Hierdurch wird der Kipphebel 95 aus cer Raststellung 91 in die Raststellung 89 geschwenkt. Da der Führungsstift 85 nun an einem längeren Hebelarm des Schwenkhebels 47 wirksam ist, wird dieser um einen entsprechend geringeren Winkelweg verschwenkt. Das Antriebszahnrad 41 und die mit diesem fest verbundene Antriebsrolle 110 werden um einen entsprechend geringeren Winkelweg derart angetrieben, daß die nacheinander angeschlagenen Typen überlappend mit dem Farbband in Berührung gebracht werden. Durch den geringeren Schrittvorschub wird eine wirtschaftliche Ausnutzung des Mehrfach-Karbonbandes gewährleistet.

    [0018] Die Schrittweitenumschaltung des Klinkengetriebes erfolgt automatisch mit der Freigabe des Schwenkhebels 26 mit der Andruckrolle 25. Die glatten Oberflächen der Antriebsrolle 23 und der Andruckrolle 25 verhindern eine Verschmutzung der Maschine.


    Ansprüche

    1. Auf eine Schreib- oder ähnliche Büromaschine aufsetzbare Farbbandkassette mit einem Farbband (11), das von einer Vorratsspule (13) über Führungen durch eine Druckstation der Maschine auf eine Aufwickelspule (29) wieder aufspulbar ist, dadurch gekennzeichnet , daß der Vorschub des Farbbandes (11) durch eine an das Farbband (11) angreifende und mit einer Transportvorrichtung der Maschine kuppelbaren Antriebsrolle (23, 110) erfolgt, daß zur Vorgabe verschiedener Transportschritte einerseits Antriebsrollen (23, 110) unterschiedlichen Durchmessers einsetzbar sind und andererseits die Größe der Transportschritte der Transportvorrichtung über eine von außen an die Antriebsrolle (23, 110) angreifende und den Durchmesser abtastende Andruckrolle (25) der Maschine umsteuerbar ist.
     
    2. Kassette nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß das durch eine Eintrittsstelle (27) in die Kassette gelangende Farbband (11) über eine nahe der Eintrittsstelle (27) angeordnete Umlenkführung (37) zu der Antriebsrolle (23) leit- und danach über eine weitere Umlenkführung (38) auf die Aufwickelspule (29) aufwickelbar ist, wobei die weitere Umlenkführung (38) auf der der Eintrittswelle (27) gegenüberliegenden Seite und nahe des Flansches (26) der Aufwickelspule (29) in dem Kassettengehäuse gelagert ist.
     
    3. Kassette nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet , daß der Deckel (33) des Kassettenge- häuses im Bereich der Eintrittsstelle (27) und der Umlenkführungen (37, 38) Führungsrippen (32, 34, 42) hat, und daß die Antriebsrolle (23) mindestens zum Deckel (33) hin einen Führungsflansch aufweist.
     
    4. Kassette nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet , daß die Bodenplatte (31) zu der Antriebsrolle (23) und zu den Umlenkführungen (37) im Bereich der Farbband-Eintrittsstelle (27) hin geneigte Führungsflächen (40) aufweist.
     
    5. Kassette nach Anspruch 1, 2, 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet , daß die mit der unbeschichteten Seite des Farbbandes (11) zusammenwirkende Antriebsrolle (23) aus einem Polyelastomer mit einer Shore-Härte A 75-95 besteht.
     
    6. Aufnahmevorrichtung für die Kassette in einer Schreib-oder ähnlichen Büromaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Antriebsrollen einen von unten zu- gänglichen axialen Schlitz zum Eingriff des axial verschiebbaren messerartigen Antriebselementes aufweisen, dadurch gekennzeichnet , daß das Antriebselement (4) mit einem Zahnrad (41) formschlüssig verbunden ist, das über ein mit der Schrittweitenumschalteinrichtung in Wirkverbindung stehendes Klinkengetriebe antreibbar ist, und daß die Schaltklinke (43) des Klinkengetriebes auf einem koaxial zu dem Zahnrad (41) gelagerten Schwenkhebel (47) schwenkbar gelagert ist, der einen radialen Schlitz (87) mit Rastausnehmungen (89, 91) für einen Führungsstift (85) eines an einem einen konstanten Hub ausführenden Antriebsglied (53) schwenkbar gelagerten Kipphebels (95) aufweist, und daß der Kipphebel (95) durch den Schwenkhebel (26) mit der Andruckrolle (25) zur Veränderung des wirksamen Hebelarms verschwenkbar ist.
     
    7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet , daß der Kipphebel (95) durch eine Sprungfeder (101) in zwei Endlagen (89, 91) arretierbar und durch den Schwenkhebel (26) mittels eines Zwischenhebels (102) über die Totpunktlage bringbar ist.
     
    8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet , daß der Zwischenhebel (102) mit einer Ausnehmung (104) an einem ersten Arm (105) den Führungsstift (85) umfaßt und an einem zweiten Arm (109) einen Anschlagstift (106) aufweist, der mit einer Ausnehmung (108) an dem Schwenkhebel (26) für die Andruckrolle (25) in Wirkverbindung steht.
     
    9. Vorrichtung nach Anspruch 6, 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet , daß die Andruckrolle (25) auf einem auf der Aufnahmevorrichtung (3) schwenkbar (28) gelagerten Schwenkhebel (26) drehbar gelagert, und daß der Schwenkhebel (26) zweiarmig ausgebildet ist, wobei der eine Arm (24) mit der Schrittweitenumschalteinrichtung und der andere Arm (22) eine Steuerkurve (20) mit einer Rastausnehmung (18) für einen Rastbolzen (16) an einem schwenkbar gelagerten Verriegelungshebel (12) für die Kassette (1) aufweisen.
     
    10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet , daß die Antriebs- (23, 110) und die Andruckrolle (25) glatte Oberflächen aufweisen.
     




    Zeichnung