[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Verbrennung von locker
gelagerten Feststoffen mittels einer kontinuierlich beschickbaren Verbrennungsvorrichtung,
insbesondere von Stroh, für Heizzwecke.
[0002] Es sind Verbrennungsöfen bekannt, die für alle Arten von Stroh, Scheitholz, Rundholz,
Preßholz, Reisig, Holzabfälle und dergl. geeignet sind. Diese Öfen besitzen an ihrer
Vorderseite eine große Beschickungstür, die es ermöglicht, daß kompakte Stroh-Hochdruckballen
oder Stroh-Rundballen sowie Rund- oder Scheitholz und Stammholz von der Vorderseite
in den Ofen von Hand eingeführt werden kann. Die durch das Verbrennen der vorgenannten
Feststoffe erzielte Wärmeenergie wird an einen Warmwasserkreislauf übertragen und
ist zu Heizzwecken ausnutzbar. Es hat sich jedoch gezeigt, daß die Verbrennung von
kompakten Stroh-Hochdruckballen oder Stroh-Rundballen schlecht ist, da die Flammen
nur an der Außenseite des jeweiligen Ballens angreifen können, während das Strohmaterial
in den sauerstoffarmen und ggf. feuchten inneren Zonen überhaupt nicht brennt oder
nur schwelt, so daß der Gesamtwirkungsgrad der Anlage verringert wird. Außerdem ergibt
sich durch die schlechte Verbrennung eine erhebliche Belastung der Umwelt durch den
starken Emissionsanteil von Schadstoffen.
[0003] Zur Vermeidung oben beschriebener Nachteile ist es bekannt, dem Verbrennungsofen
eine Zerreißanlage vorzuschalten, durch welche die Strohballen mit einem Häcksler
aufgelockert und ggf. das Stroh in den Ofen unter Verwendung von Druckluft eingeblasen
wird. Die Verbrennung ist infolge der guten Durchmischung des Brennmaterials mit Sauerstoff
wesentlich verbessert, jedoch ergibt sich bei dieser Anlage ein weiterer wesentlicher
Nachteil, da die Gefahr einer Explosion bzw. eines Flammenrückschlages bis in die
Zerreißanlage nicht mit Sicherheit unterbunden werden kann. Der Wirkungsgrad eines
vorbeschriebenen Ofens ist zwar gut, jedoch arbeitet ein solcher Ofen mit einem erheblichen
Sicherheitsrisiko. Darüber hinaus ist die Gesamtanlage wegen der vorgeschalteten Zerreißanlage
hinsichtlich des Raumbedarfs aufwendig und teuer.
[0004] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Vorrichtung
insbesondere zur Verbrennung von Stroh zu schaffen, bei welcher das in herkömmlichen
Ballen angelieferte Stroh dem Ofen automatisch zugeführt und in dem Ofen mit einem
hohen Wirkungsgrad gleichmäßig verbrannt wird. Die Gesamtanlage soll in ihrem Aufbau
einfach und kompakt sein, d. h. daß der Platzbedarf gering und die Herstellungskosten
niedrig sind, und soll darüber hinaus einen sicheren Dauerbetrieb gewährleisten, bei
welchem das oben erwähnte Sicherheitsrisiko ausgeschlossen ist.
[0005] Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß das in Ballen angelieferte
Stroh vor der Verbrennung portioniert und jede Portion wenigstens in einer Ebene verdichtet
wird und daß dann die verdichtete Strohportion in den Verbrennungsofen eingeschoben
und am freien Eintrittsende abgebrannt wird. Der Verbrennungsofen arbeitet daher mit
einer Brennstoffbeschickungsvorrichtung zusammen, welche aus einer Strohfördereinrichtung
und einer Strohverdichtungseinrichtung besteht, wobei die Strohverdichtungseinrichtung
zwischen die Strohfördereinrichtung und den Verbrennungsofen geschaltet ist und direkt
in die Brennkammer des Verbrennungsofens einmündet. Die Portionierung der zu verbrennenden
Strohmenge erfolgt mit Hilfe einer ersten hydraulischen Presse, der Vorpresse, welche
sich quer zur Zuführrichtung der Strohballen bewegt und von dem vorderen Strohballen
eine Strohscheibe abschneidet. Diese Strohscheibe wird mittels der Presse, welche
zwei sich aufeinander zu bewegende Zylinderhalbschalen besitzt, in dem sich beim Schließen
der Presse bildenden Zylinderraum vorverdichtet.
[0006] Eine sich an die Vorpresse anschließende Nachpresse schiebt nun das vorverdichtete
Stroh durch einen weiteren Zylinderraum der Nachpresse hindurch, wobei das Stroh durch
die zwischen dem Stroh und der Zylinderwandung herrschenden Reibungskräfte in Vorschubrichtung
weiter verdichtet wird. In dieser Nachpresse kann dem Stroh ferner Sauerstoff und
Feuchtigkeit entzogen werden. Da der Zylinderraum der Nachpresse mit der Brennkammer
des Verbrennungsofens unmittelbar in Verbindung steht, wird die verdichtete zylinderförmig
geformte Strohmasse direkt in die Brennkammer eingeschoben, wo das freie Ende zu brennen
beginnt und dann auf einen sich am unteren Teil der Brennkammer befindlichen Rost
herunter- und auseinanderfällt. Da das vordere, in die Brennkammer des Verbrennungsofens
hineinragende Ende der Nachpresse durch eine Fallklappe verschlossen ist und darüber
hinaus der Zylinderraum der Nachpresse mit sauerstoffarmem verdichtetem Stroh gefüllt
ist, wird ein Flammenrückschlag aus der Brennkammer in die Beschickungsvorrichtung
unterbunden. Es ist jedoch zusätzlich noch eine Löscheinrichtung vorgesehen, die von
in der Zylinderwandung ringförmig angeordneten Wasserdüsen gebildet ist, welche über
einen thermostatgesteuerten Absperrhahn an eine Druckwasserleitung angeschlossen sind.
Dieser Absperrhahn wird dann geöffnet, wenn die in dem Zylinderraum der Nachpresse
herrschende Temperatur einen bestimmten Grenzwert überschreiten sollte.
[0007] Die Druckkolben der beiden Pressen sind untereinander und ferner mit dem Antrieb
der Strohfördereinrichtung derart gekoppelt, daß die Brennkammer kontinuierlich mit
frischem Stroh beschickt wird. Es ist lediglich dafür zu sorgen, daß entsprechende
Strohballen auf der Strohfördereinrichtung abgelegt werden.
[0008] Da die Emission von Schadstoffen bei Inbetriebnahme des kalten Verbrennungsofens
in der Regel am größten ist, ist der Verbrennungsofen darüber hinaus mit einer besonderen
Vorrichtung ausgestattet, die über einen Drehschieber derart betätigbar ist, daß die
Rauchgase entweder direkt in den Schornstein oder durch Umstellung des Drehschiebers
umgeleitet werden können, um die Emissionswerte zu verbessern.
[0009] Weitere Merkmale, Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels anhand der Zeichnung. Darin zeigen:
Fig. 1 eine schematische Schnittdarstellung durch die Gesamtanlage;
Fig. 2 eine Seitenansicht der in der Fig. 1 dargestellten Anlage;
Fig. 3 einen schematischen Teilschnitt durch den Verbrennungsofen, wobei der Drehschieber
derart eingestellt ist, daß die Rauchgase umgelenkt werden, und
Fig. 4 eine zweite Einstellung des Drehschiebers derart, daß die Rauchgase direkt
in den Schornstein gelangen.
[0010] Die in den Figuren 1 und 2 dargestellte Vorrichtung besteht im wesentlichen aus dem
Verbrennungsofen 1 und der Brennstoffbeschickungsvorrichtung 2. Die Brennstoffbeschickungsvorrichtung
2 weist ihrerseits eine Strohfördereinrichtung 3 sowie eine Vorpresse 4 und eine Nachpresse
5 auf.
[0011] Die Strohfördereinrichtung 3 ist von einem Kettenförderer mit Förderketten 6 und
Antriebskettenrädern 7 gebildet. An verschiedenen Kettengliedern befinden sich im
Abstand zueinander angeordnete Mitnehmer 8, welche die Strohballen 9 in Richtung des
Pfeiles 10 zur Vorpresse 4 bewegen. Der Kettenförderer schiebt den vorderen Strohballen
auf einen Schneidetisch 11, an welchen sich die untere Zylinderschalenhälfte 12 der
Vorpresse 4 unmittelbar anschließt. Die Mitnehmer 8 werden um das Antriebskettenrad
7 herum zurückgeführt, wobei sie in entsprechende Führungsschlitze des Schneidetisches
nach unten eintauchen. Der vordere Strohballen 13 wird dann durch den nachrückenden
Strohballen weitertransportiert.
[0012] Die Förderkette 6 wird durch das Antriebskettenrad 7 intervallartig angetrieben,
wobei der Antrieb in der später noch beschriebenen Weise mit dem Pressenantrieb gekoppelt
ist.
[0013] In der Figur 1 befindet sich die obere Zylinderschalenhälfte 14 der Presse in der
Öffnungsstellung, in welcher der Strohballen 13 zwischen die beiden Zylinderschalenhälften
12 und 14 mit seinem vorderen Ende gegen eine Wand 15 stirnseitig einschiebbar ist.
Bei der Darstellung gemäß Fig. 2 hat sich die obere Zylinderschalenhälfte 14 in Pfeilrichtung
16 bereits etwas nach unten bewegt, wobei an den Rändern der Zylinderhalbschale 14
vorgesehene Schneiden 17 eine Portion 18 Stroh von dem Strohballen 13 abgetrennt haben.
Diese Portion 18 wird in dem sich ausbildenden Zylinderraum (gestrichelt dargestellt)
komprimiert.
[0014] Die Figur 1 läßt erkennen, daß die untere Zylinderschalenhälfte 12 gleichzeitig einen
Teil des Pressenzylinders 19 der Nachpresse 5 darstellt. Der Kolben dieser Nachpresse,
der in der Figur 1 in seiner linken Endstellung strichpunktiert dargestellt ist, bewegt
sich in Richtung des Pfeiles 20 in bezug auf die Figur 1 nach rechts und schiebt das
vorkomprimierte Stroh in den Pressenzylinder 19, welcher direkt in die Brennkammer
21 des Verbrennungsofens 1 einmündet und an ihrem freien Ende durch eine Fallklappe
22 verschlossen ist. Das vorkomprimierte Stroh wird in dem Pressenzylinder 19 zum
zweitenmal komprimiert, wozu die zwischen dem Stroh und der Pressenzylinderwand auftretenden
Reibungskräfte sowie die Kräfte zum Aufstoßen der Fallklappe 22 beitragen.
[0015] Die Stärke der Verdichtung in der Nachpresse ist dadurch beeinflußbar, daß der Pressenzylinder
19 eine entsprechende Länge erhält oder sich z. B. in Richtung zum Verbrennungsofen
1 verjüngt.
[0016] Der Kolben 23 kann an seinem stirnseitigen Rand eine Schneide 24 aufweisen, die das
Durchtrennen von Strohresten im Schließbereich der oberen Zylinderschalenhälfte 14
erleichtert. Es ist ferner auch denkbar, daß der Kolben 23 eine gestrichelt dargestellte
Mantelbuchse 25 aufweist, welche die Öffnung des Pressenzylinders 19 im Bereich der
Vorpresse 4 verschließt, wenn sich der Kolben 23 in bezug auf die Figur 1 nach rechts
bewegt. Das hat den Vorteil, daß die Zylinderschalenhälfte 14 bereits nach oben in
die öffnungsstellung bewegbar ist, während sich der Kolben 23 in seine Ausgangsstellung
zurückbewegt, da durch die Mantelbuchse verhindert wird, daß Stroh hinter den Kolben
23 fallen kann.
[0017] Das zum zweitenmal in der Nachpresse 5 komprimierte Stroh wird kontinuierlich in
die Brennkammer 21 geschoben und brennt in etwa in der Mitte der Brennkammer 21 ab.
Gleichzeitig fallen Strohteile auf einen sich im unteren Teil der Brennkammer 21 befindlichen
Rost 26, wobei eine gute Durchmischung mit Luft erfolgt und eine saubere Verbrennung
gewährleistet ist. Da der Pressenzylinder 19 mit sauerstoffarmem komprimiertem Stroh
gefüllt ist, wird ein Flammenrückschlag aus der Brennkammer 21 in den Pressenzylinder
19 verhindert. Sollte der vordere Teil des ausgeschobenen Strohs abgebrannt sein,
und kein weiteres Stroh nachgeschoben werden, dann fällt die Fallklappe 22 unter Einwirkung
der Schwerkraft automatisch zu, so daß der Pressenzylinder 19 verschlossen wird. Wenn
die Temperatur in dem Pressenzylinder 19 einen bestimmten Grenzwert übersteigen sollte,
dann wird dies von dem Thermostaten 27 erfaßt und von dem Thermostaten ein Steuersignal
an eine nicht dargestellte Steuereinrichtung abgegeben, welche einen Absperrhahn 28
einer Druckwasserleitung 29 öffnet, so daß Wasser durch die Düsen 30 in den Pressenzylinder
19 eingeleitet wird. Da die Düsen 30 ringförmig in der Wandung des Pressenzylinders
19 angeordnet sind, wird durch die erzeugte Wassersperre ein Durchbrennen des Strohs
bis zur Vorpresse verhindert.
[0018] Der in den Figuren 1, 3 und 4 im Schnitt dargestellte Verbrennungsofen 1 dient zur
Warmwasserbereitung und besitzt zu diesem Zweck eine innere Feuerbuchse 31 und einen
äußeren Mantel 32, welcher mit einer Isolierung 33 beschichtet ist. Zwischen der inneren
Feuerbuchse 31 und dem äußeren Mantel 32 zirkuliert das zu erwärmende Wasser.
[0019] Im oberen Teil besitzt der Verbrennungsofen einen Rauchgaskonvektor 34 mit einem
Drehschieber 35, welcher in Richtung der Pfeile 36 bewegbar ist. In der Figur 3 ist
der Drehschieber 35 derart eingestellt, daß der Rauch in Richtung der Pfeile 37 durch
eine Öffnung 38 eines Abgasrohres 39 hindurch entlang dem unteren Teil des Rohres
39 zur vorderen Stirnseite des Verbrennungsofens 1 und zurück im oberen Teil des Rohres
39 bis zum Schornstein 40 geleitet wird. Diese Stellung des Drehschiebers 35 wird
in der Brennphase des Ofens eingestellt, in welcher der Schornstein seine Betriebstemperatur
aufweist. Die heißen Rauchgase kühlen sich beim Durchströmen des Abgasrohres 39 ab,
indem sie ihre Wärme an den Wassermantel, welcher den Rauchgaskonvektor umgibt, abgeben.
Wenn die Rauchgase in den Schornstein eintreten, ist ihre Temperatur soweit heruntergekühlt,
daß auch ältere Schornsteinkonstruktionen durch hohe Rauchgastemperaturen nicht mehr
beschädigt werden können.
[0020] In der Figur 4 ist die andere Stellung des Drehschiebers 35 gezeigt, bei welcher
eine direkte Verbindung zwischen der Öffnung 38 und dem Schornstein 40 hergestellt
wird, während das Abgasrohr 39 im oberen Teil verschlossen ist. Diese Stellung des
Drehschiebers 35 wird in der
Anheizphase des Ofens gewählt, so daß die heißen Rauchgase bzw. Flammen den Schornstein
direkt auf seine Betriebstemperatur bringen können.
[0021] Aus der Figur 1 ist noch zu entnehmen, daß im Bereich des Konvektors 34 ein Thermostat
41 vorgesehen ist, über welchen die Gesamtanlage ein- bzw. abgeschaltet wird, wenn
ein vorgegebener Temperaturbereich unter- bzw. überschritten wird.
Bezugszeichenliste
[0022]
1 Verbrennungsofen
2 Brcnnstoffbeschickungsvorrichtung
3 Strohfördereinrichtung
4 Vorpresse
5 Nachpresse
6 Förderkette
7 Antriebskettenrad
8 Mitnehmer
9 Strohballen
10 Vorschubrichtung
11 Schneidetisch
12 untere Zylinderschalenhälfte
13 vorderer Strohballen
14 obere Zylinderschalenhälfte
15 Wand
16 Bewegungsrichtung
17 Schneide
18 Portion
19 Pressenzylinder
20 Bewegungsrichtung
21 Brennkammer
22 Fallklappe
23 Kolben
24 Schneide
25 Mantelbuchse
26 Rost
27 Thermostat
28 Absperrhahn
29 Druckwasserleitung
30 Düsen
31 innere Feuerbuchse
32 äußerer Mantel
33 Isolierung
34 Rauchgaskonvektor
35 Drehschieber
36 Bewegungsrichtung
37 Rauch
38 Öffnung
39 Abgasrohr
40 Schornstein
41 Thermostat
1. Verfahren zur Verbrennung von locker gelagerten Feststoffen mittels einer kontinuierlich
beschickbaren Verbrennungsvorrichtung, insbesondere von Stroh, für Heizzwecke, dadurch
gekennzeichnet, daß das Stroh vor der Verbrennung portioniert und jede Portion wenigstens
in einer Ebene verdichtet wird und daß die verdichtete Strohportion in den Verbrennungsofen
geschoben und am freien Eintrittsende abgebrannt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das portionierte Stroh in
zwei orthogonalen Ebenen verdichtet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das portionierte
verdichtete Stroh in der einen Verdichtungsrichtung in den Verbrennungsofen geschoben
wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Stroh
in einer in den Verbrennungsofen einmündenden geschlossenen Kammer verdichtet wird,
bis es den Kammerraum vollständig ausfüllt und daß das verdichtete Stroh dann in den
Verbrennungsofen eingeschoben wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß dem Stroh
in der Verdichtungskammer Feuchtigkeit und Sauerstoff entzogen werden.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Stroh
während der Verdichtungsphase vorgewärmt wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Temperatur
im Verbrennungsofen und in der Verdichtungskammer überwacht wird.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Beschickungsvorrichtung
bei Überschreiten eines Temperaturgrenzwertes im Verbrennungsofen abgeschaltet wird.
9. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß in die Verdichtungskammer
bei Überschreiten eines Temperaturgrenzwertes in der Verdichtungskammer ein Löschmittel,
insbesondere Wasser, eingeleitet wird.
10. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
insbesondere umfassend einen Verbrennungsofen mit einem Warmwasserkreislauf für Heizzwecke
und eine Brennstoffbeschickungsvorrichtung, dadurch gekennzeichnet, daß die Brennstoffbeschickungsvorrichtung
(2) eine Strohverdichtungseinrichtung (4,5) aufweist, die zwischen eine Strohfördereinrichtung
(3) und den Verbrennungsofen (1) geschaltet ist und in die Brennkammer (21) des Verbrennungsofens
(1) einmündet.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Strohverdichtungseinrichtung
von zwei hintereinandergeschalteten Pressen (4,5) gebildet ist, welche das Stroh nacheinander
in orthogonalen Ebenen verdichten.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Pressen (4,5) hydraulische
Pressen sind.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß die
Vorpresse (4) zwei Zylinderhalbschalen (12,14) aufweist, die quer zur Zylinderachse
aufeinander zu bewegbar sind und in der Kolbenendlage einen geschlossenen Zylinderraum
zur Aufnahme des verdichteten Strohs bilden.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß die
Nachpresse (5) von einem Zylinder (19) und einem Kolben (5) gebildet ist und daß der
geteilte Zylinder (12,14) der Vorpresse einen Abschnitt des Zylinders der Nachpresse
bildet.
15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß die
Kolben der beiden Pressen (4,5) miteinander gekoppelt sind, derart daß die Verdichtungsbewegung
der Vorpresse (4) die Verdichtungs- und Rückbewegung des Kolbens der Nachpresse (5)
und die Rückbewegung des Kolbens der Nachpresse die Öffnungsbewegung der Vorpresse
auslösen.
16. Vorrichtung nach Anspruch 14 oder 15, dadurch gekennzeichnet, daß der Kolben der
Nachpresse (5) in einer Totpunktlage im Bereich des einen Endes des Zylinderraumes
(12,14) der Vorpresse (4) angeordnet ist und durch den Zylinderraum der Vorpresse
bis in den sich daran anschließenden Zylinderraum (19) der Nachpresse (5) hinein zur
anderen Totpunktlage bewegbar ist.
17. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 11 bis 16, dadurch gekennzeichnet, daß der
Zylinder der Nachpresse über die Totpunktlage des Kolbens hinaus verlängert ist.
18. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 17, dadurch gekennzeichnet, daß die
Ränder der Zylinderhalbschalen (12,14) der Vorpresse (4) und die stirnseitigen Ränder
des Kolbens (5) der Nachpresse Messerschneiden (17,24) aufweisen.
19. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 18, dadurch gekennzeichnet, daß der
Zylinder (19) der Nachpresse (5) an seinem in den Verbrennungsofen einmündenden freien
Ende durch eine schwenkbar gelagerte Fallklappe (22) verschlossen ist.
20. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 19, dadurch gekennzeichnet, daß in
dem Zylinder (19) der Nachpresse (5) eine Flammensperreinrichtung (30) vorgesehen
ist.
21. Vorrichtung nach Anspruch 20, dadurch gekennzeichnet, daß die Flammensperreinrichtung
von in der Zylinderwandung ringförmig angeordneten Wasserdüsen (30) gebildet ist,
die an eine Druckwasserleitung (29) angeschlossen sind.
22. Vorrichtung nach Anspruch 21, dadurch gekennzeichnet, daß in der Druckwasserleitung
(29) ein thermostatgesteuerter Absperrhahn (28) vorgesehen ist, welcher mit einem die Zylinderraumtemperatur der
Nachpresse überwachenden Thermostaten (27) verbunden ist.
23. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 22, dadurch gekennzeichnet, daß die
Strohfördereinrichtung (3) von einem endlos umlaufenden Förderorgan (6) gebildet ist,
welches im rechten Winkel zur Vorpresse (4) angeordnet ist.
24. Vorrichtung nach Anspruch 23, dadurch gekennzeichnet, daß das Förderorgan (6)
zwei Förderketten mit im Abstand zueinander angeordneten Mitnehmern (8) aufweist,
gegen welche die Strohballen (9) beim Transport anliegen.
25. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 23 oder 24, dadurch gekennzeichnet, daß der
Antrieb (7) der Fördereinrichtung (3) mit dem Pressenantrieb (4,5) gekoppelt ist.
26. Vorrichtung nach Anspruch 25, dadurch gekennzeichnet, daß die Koppelung über eine
von dem Kolbengestänge mitgenommene Klinke erfolgt, welche in ein Klinkenrad des Kettenradantriebes
eingreift und das Kettenrad (7) bei jedem Kolbenrückhub der Nachpresse (5) und/oder
der Vorpresse (4) mitnimmt.
27. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß der Verbrennungsofen
(1) im oberen Teil des Kessels einen Rauchgaskonvektor (34) aufweist.
28. Vorrichtung nach Anspruch 27, dadurch gekennzeichnet, daß der Rauchgaskonvektor
(34) von einem in den Schornstein (40) mündenden Rohr (39) gebildet ist, welches an
seinem schornstcinnahcn Ende mit dem Brennraum (21) verbunden ist, und daß das Rohr
(39) in seiner Längsmittelebene durch eine Wand in zwei Kammern geteilt ist, die an
dem schornsteinfernen Ende miteinander verbunden sind und von denen die eine Kammer
an ihrem gegenüberliegenden Ende verschlossen ist.
29. Vorrichtung nach Anspruch 28, dadurch gekennzeichnet, daß die Wand mit dem stirnseitigen
Kammerverschluß von einem Drehschieber (35) gebildet ist.